Betriebspraktikum für Lehramtsstudenten - eure Erfahrungen

  • Ich verstehe die Grundintention für das Betriebspraktikum ja. Aber gerade als Lehramtsstudent in den Bachelorstudiengängen ist es verdammt schwierig, neben den Unterrichtspraktika, viele Hausarbeiten usw. auch noch acht Wochen unbezahlte Praktika abzuleisten. Und dann erkennt Bayern ja so vieles nicht an. Ich habe mehrere Monate in einem Callcenter gejobbt, war neun Monate Zivi in einer sozialen Einrichtung und habe dort nicht nur Kaffee gekocht, sondern wirklich mit angepackt. Dann arbeite ich auch noch ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendbetreuung. Wird alles nicht anerkannt, und jetzt muss ich irgendwo noch Zeit finden, das Betriebspraktikum einzubauen. Ins Ausland will man ja eigentlich auch noch ganz gern. :rolleyes:


    Wenn alles gut läuft, kann ich demnächst das Betriebspraktikum in mehreren zweiwöchigen Abschnitten in einem Museum ableisten. Wenigstens was sinnvolles.

  • Nur um mal den Advocatus Diaboli zu spielen:
    Wir hatten und haben alle unser Päckchen zu tragen. Als ich mit meinem Geschichtestudium angefangen habe, da hab ich doch erstmal zwei Semester Zeit mit Latein verbringen dürfen, weil schlaue Menschen meinten, dass das ne dufte Sache sei, wenn man als zukünftiger Lehrer mal Cicero übersetzt hat. Davon hab ich heute auch nicht mehr, als dass ich in Kirchen angeben kann mit: "Ach gugg, da steht was auf Latein. Soll ich mal dem Sinn nach übersetzen?" Und trotzdem bin ich froh, dass ich es gemacht habe, da es mir doch neue Einblicke gewährt hat:-)

  • Mafri:

    Zitat

    Ich habe mehrere Monate in einem Callcenter gejobbt, war neun Monate Zivi in einer sozialen Einrichtung und habe dort nicht nur Kaffee gekocht, sondern wirklich mit angepackt. Dann arbeite ich auch noch ehrenamtlich in der Kinder- und Jugendbetreuung. Wird alles nicht anerkannt, und jetzt muss ich irgendwo noch Zeit finden, das Betriebspraktikum einzubauen.


    Hui, da hat es dich schwer erwischt.


    Ein Kumpel von mir bekommt seinen Wehrdienst, den er mit hervorragendem Arbeitszeugnis und vielen freiwilligen Zusatzausbildungen abgeschlossen hat natürlich grundsätzlich nicht anerkannt.
    Dass er in einer leitenden Position bei einer Reinigungsfirma über ein Jahr gearbeitet hat, zählt auch nicht, weil "putzen" ja nicht gewertet werden kann.


    Und ich arbeite zweimal 4 Wochen nach dem Abi in einer Behörde (Benutzerservice), nehme fünfmal am Tag den Hörer ab und gebe zurück "Ist der Rechner auch eingeschaltet? Nein? Ja dann drücken Sie mal auf den Knopf." und darf (alleine schon wegen der vielen Berechtigungsprobleme) fast keine Arbeit übernehmen.
    Zudem wohlgemerkt: Eine Behörde. "Freie Wirtschaft", "Kennenlernen der Arbeitswelt" - Fehlanzeige.


    Und das kriege ich anerkannt, während mein Kumpel, der wirklich weiß was Verantwortung, frühes Aufstehen und harte Arbeit bedeutet, noch keine Woche anerkannt bekommen hat.


    Deine Jugendbetreuertätigkeit kann dir allerdings als Teil des Orientierungspratkikums gewertet werden. Habe ich auch so gemacht. Und wurde anerkannt. Franken ist eben nicht Bayern ;)

Werbung