Hallo,
ich bin neu hier, habe Physik studiert und möchte über Seiteneinstieg als Lehrer tätig sein. So habe ich mich auch bei einer Schule beworben, genau wie es vorgeschrieben ist, für eine auch für Seiteneinsteiger ausgeschriebene Stelle für Mathe/egal was. Es kam erstmal gar nichts zurück. Keine Zusage, keine Absage, keine Eingangsbestätigung (habe die Unterlagen persönlich eingereicht). Dann rief ich bei der Schulleitung an, um zu erfahren, was mit meiner Bewerbung los ist. Der Chef sagte, dass er zwar meine Unterlagen bekommen habe und die Stelle immer noch unbesetzt sei, er aber doch noch ein weiteres Semester warten würde, um jemanden mit einer richtigen Lehrerausbildung diese Position zu vergeben. Könnte es sein, dass mein Alter (Mitte 40) eine Rolle spielt? Oder, dass ich, na ja, bis jetzt ausser meinem Studium nicht allzu viel an Erfahrungen vorweisen kann? Was denkt Ihr darüber?
Vielen Dank und viele Grüße!
migk
Absage bei einer Bewerbung
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Klar, kann natürlich gut sein.
Mit Vorbehalten gegenüber einem nicht gänzlich (landläufig) überzeugenden Lebenslauf musst Du als Seiteneinsteiger natürlich rechen.
Wie wär es zunächst mit einer Vertretungsstelle - damit Du zeigen kannst was Du so drauf hast ? (wenn Du Dich da bewährst, dann relativieren sich gemeinhin als nicht ganz so toll empfundene Lebensläufe - die Hemmschwelle zum Einstellen ist für Schulleiter auch niedriger).
'Königsweg' ist natürlich das Referendariat, da ist Alter und formaler Lebenslauf eigentlich kaum relevant (Okay, es mag den und den Fachleiter mit Vorurteilen geben, aber wenn Du gut bist...)
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Findest du diese Reaktion so erstaunlich?
Würdest du einen frisch aus der Uni gepurzelten Medizinstudent gerne ohne Berufserfahrung deinen Bilddarm entfernen lassen?Wossens Tipps sind sicher hilfreich. Vor allem der letzte.
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Hallo,
ich hatte zum 01.02.2010 auch kein Glück gehabt, aber ich kann es nur unterstützen, zumindest vertretungsweise als Lehrer tätig zu werden, vielleicht sogar an der Schule, bei der Du dich beworben hast. So kannst Du natürlich Pluspunkte sammeln, die eine Bewerbung erfolgreicher machen können.
Ich habe zusätzlich noch ein weiteres Fach angefangen zu studieren, um mich für die Schulen noch interessanter zu machen, neben meiner Vertretungstätigkeit an einer BBS - von nix kommt halt auch nix...
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Ich kann genau das gleiche raten. Das habe ich auch schon in einem anderen Threat hier so erwähnt.
Wenn man erstmal über eine Vertretungsstelle rein gekommen ist, und gut ist, dann tut die Schulleitung nachher viel für einen. Das sind meine Erfahrungen. Man empfiehlt sich eben einfach durch seine Arbeit, lernt die Kollegen kennen, die lernen einen kennen und eben evtl. auch schätzen. Danach geht vieles. Für mich wurde daraufhin eigens eine OBAS Stelle ausgeschrieben und im Stundenplan alles mögliche eingebaut, damit auch das neue, zweite Fach hinhaut. Ich habe eben jetzt schon 1,5 Jahre Unterrichtserfahrung mit einem Fach (Sport Diplom) und bin seinerseit innerhalb weniger Tage über eine Vetretungsstelle rein gekommen (Gymnasium). Hatte sogar danach noch weitere Angebote und habe dann nochmal die Schule gewechselt - auch Gymnasium.
Aber, ähnliches solltest Du aus der Wirtschaft auch kennen. Da habe ich damals auch über ein Praktikum meine erste feste Stelle nach dem Studium bekommen.
Bei der Vertretungsstelle an der Schule war es dann ähnlich. Hau´ Dich da so rein, dass sie an Dir gar nicht vorbei kommen. Und, wenn sie Dich einmal behalten wollen, dann geht ganz, ganz vieles. Auch im Bereich Seiteneinstieg.Das sind meine persönlichen Erfahrungen der letzten 1,5 Jahren und ich behaupte einfach mal ganz frech, dass es genauso ist, wie in der Wirtschaft. Wer beharrlich ist, nicht aufgibt, sich voll einsetzte und die entsprechenden Entscheider von sich überzeugt, dann bekommt man auch eine Stelle. Seiteneinsteiger Vorurteile sind mir nie entgegen gebracht worden, aber, vielleicht ist das bei uns Sportlern auch ein etwas anderer Fall.
Grüße, illubu
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Erstmal vielen Dank für Eure Antworten!
Ich hätte nichts gegen eine Vertretungsstelle. Verstehe aber den Unterschied nicht. Für mich, wenn eine Stelle frei ist, so sucht man nach entsprechenden Fachkräften, und wenn sich ein einziger gemeldet hat, dann wird er eingestellt, vorausgesetzt, seine Qualifikationen den Positionsanforderungen entsprechen. Wenn es aber nicht der Fall ist, dann will man so einen Loser auch nicht als Vertretungskraft haben. Ich zumindest würde so denken. Entweder passt du ganz in den Rahmen oder gar nicht. Wie gesagt, ich würde dann doch schon mal vernünftiges machen, so habe ich mir gedacht, der Seiteneinstieg wäre etwas für mich. Aber vielleicht bin ich zu doof dafür.
Viele Grüße
migk
PS. Was bedeutet eigentlich OBAS? -
Hallo,
ich finde den Unterschied eigentlich ganz klar. So eine Vertretungsstelle ist eben begrenzt und wenn sich Schüler-/Eltern-/ oder Kollegenbeschwerden häufen, wird der Vertrag eben nicht verlängert. Das ist wie in der Wirtschaft ein Praktikum oder die Probezeit. Ob der Bewerber die notwendigen Qualifikationen hat, liest man eben nicht immer aus dem Lebenslauf heraus, dass gilt auch bei studierten Lehrern. Die haben aber praktische Erfahrungen im Referendariat nachgewiesen. Bei einer Festeeinstellung hat man sich bei einem "Fehlgriff" enorm was ans Bein gebunden.
jinny -
Ja, sehe ich genauso...
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Kann man den Seiteneinstieg ohne vorheriger Vertretung nicht machen? Gerade jetzt, wo keine Vertretungsstellen frei sind. Kann mir jemand genau sagen, was ich zu verfolgen habe, um mich als Lehrer zu betätigen, ohne die entsprechene Ausbildung zu haben? Es tut mir leid, aber ich kenne mich in dem Bereich nicht aus. Wenn jemand von OBAS, Vorbereitungsdienst etc. redet, dann verstehe ich kaum etwas. Bei der Arbeitsagentur hiess es nur, das es Mängel an Mathe- und Physiklehrkräften gebe und ich soll mich als Seiteneinsteiger bei den Schulen direkt bewerben.
Zu meiner Person: 45 Jahre, männlich, habe Physik studiert. Keine pädagogischen Erfahrungen, wenn man die Nachhilfe außer Acht läßt. Was kann ich erwarten und wie soll ich es richtig machen?
Vielen Dank im Voraus!
migk -
Klar geht der Seiteneinstieg grds. auch ohne Vertretungstätigkeit, aber man sollte sich immer vor Augen halten, dass die Mitbewerber mit einer Vertretungstätigkeit oftmals besser da stehen, was ja auch objektiv vollkommen ok ist.
Schau Dir regelmäßig die Vertretungsstellen an, und lass Dich per Mail informieren, wo gerade etwas gesucht wird (kann man in dem Portal einstellen), es ist definitiv besser...
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Mihg schreibt:
ZitatEs tut mir leid, aber ich kenne mich in dem Bereich nicht aus. Wenn jemand von OBAS, Vorbereitungsdienst etc. redet, dann verstehe ich kaum etwas.
Naja, also tschuldigung. Da kann man sich informieren - und dazu brauchst Du dieses Unterforum (lesend) nicht verlassen - und zusätzlich kannst Du in den Postings entsprechende links zu den Vorschriften anklicken.
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Zitat
Original von wossen
Da kann man sich informieren - und dazu brauchst Du dieses Unterforum (lesend) nicht verlassen - und zusätzlich kannst Du in den Postings entsprechende links zu den Vorschriften anklicken.
Hi wossen,
genau das - ich will mich hier informieren, deshalb frage ich, was ich nicht weiss, und verlasse dieses Unterforum nicht -
Hm, ich meinte das so, daß in anderen Threads die Grundlagen schon ausgearbeitet wurden.
Such Dir z.B. über die Suchfunktion die Beiträge von. z.B. Textmarker raus- und guck Dir die entsprechenden Threads an: da stehen die ganzen Grundlagen (was Obas ist; Unterschiede von Ref. und Obas usw.) erläutert drin.
Für auf Deinen Fall zugeschnittene spezielle Fragen haben wir dann diesen Thread.
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Zitat
Original von migk
Bei der Arbeitsagentur hiess es nur, das es Mängel an Mathe- und Physiklehrkräften gebe ...
migkAlso, das ist doch schon wieder Lehrerbashing! Erzählen die beim Arbeitsamt einfach, dass die Mathe-/Physiklehrer unfähig sind! Ne,ne...
Sorry, ist nicht böse gemeint!
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Noch ne Frage zum Königsweg. Kann man mit abgeschlossenem Studium (allerdings kein Lehramt sondern Magister in SPort, Geografie und Soziologie) auch ein 'normales' Referendariat anstreben? Ich dachte, das gäb es nur und ausschließlich für Lehramtsstudierte mit 1. Staatsexamen. Allerdings sagen die Statuten jetzt doch, dass eine Anerkennung eines Studiums als 1. Staatsexamen nicht mehr nötig ist. Also meine Frage: Kann ich mich auch in ein echtes und normales Referendariat bewerben und OBAS damit umgehen? Beim Referendariat wird ja verwaltungstechnisch dafür gesorgt, dass man einen PLatz an einer Schule bekommt und die sehr aufregende und anstrengende Bewerbung (die das Durchsetzen gegen unzählige echte Lehrämtler voraussetzt) würde wegfallen. Weiß jemand was dazu? LG
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