Tägliche Dosis Lehrerbashing gefällig?

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    Original von wossen
    Mikael schreibt:


    Das ist einfach nur dumpfe Polemik, die durch Wiederholung auch nicht plausibler wird - da es hier im Thread um Nettogehälter (nicht um um Verbeamtung) geht (und auch sonst...)


    Ach? Ursprünglich ging es hier um Lehrerbashing, dann um Nettogehälter von Lehrkräften (Vergleich Beamte - Angestellte), dann um die Verbeamtung im allgemeinen (wo der wossen gleich eine Themaverfehlung diagnostiziert)..


    und im Folgenden schweift wossen sogar selber großzügig vom Thema ab, denn es geht jetzt offensichtlich nicht mehr um Lehrkräfte, sonderen um den öffentlichen Dienst insgesamt. Aber ich bin da mal großzügiger...


    Zitat

    Das sich das mit den Nettogehältern so entwickelt hat, wie es ist (in früheren Jahrzehnten waren die Nettogehälter der Angestellten sogar höher - das wurde kompensiert durch die Altersversorgung der Beamten etc.), ist eine komplexe Entwicklung, die u.a. mit der Krise der gesetzlichen Sozialversicherungen (und deren Beitragssteigerungen) zu tun hat - und vor allem mit der absolut unzureichenden (nicht vorhandenen) Interessenvertretung der (gehobenen/höheren) Angestellten im öffentlichen Dienst.


    Ok, Sozialversicherungs- und Gewerkschaftsexperte wossen diagnostiziert die wahren Ursachen... Schön, wen wenigsten er diese "komplexe Entwicklung" versteht (während alle anderen offensichtlich Volldeppen sind).


    Zitat

    Ich wundere mich immer wieder darüber, wie (gehobene/höhere) Angestellte in beamtendominierten Interessenverbänden Mitglied sein können - und sich deren Diktat (in Übereinstimmung mit den Beamten der Arbeitgeber) unterwerfen. Es gibt in der Bundesrepublik keine Gruppe, die in den vergangenen 15 Jahren dermaßen sozial deklassiert wurde (anscheinend unter dem Applaus von Leuten wie Mikael)


    Nein, bin noch keine 15 Jahre in dem Job. Aber einmal ehrlich: Hast du an der Uni beim Asta einen Kurs in Kampfrhetorik besucht?


    Zitat

    Die ganze Problematik kann man nur diskutieren, indem man den öffentlichen Dienst als Einheit sieht - TVL und TVÖD sind weitgehend identisch.


    Taucht hier die berühmte "Einheitsfront" wieder auf?


    Zitat

    Die ganze Polemik von Mikael verfängt bei den anderen Beschäftigten im öffentlichen Dienst ohnehin nicht (guckt mal in den Stellenanzeigenteil, welche hochqualifizierten Stellen im öffentlichen Dienst mit z.B. TVL/TVÖD 13/14 bewertet werden, weil in großen Teilbereichen der öffentlichen Verwaltung kaum mehr verbeamtet wird)


    In welchen "großen Teilbereichen" der öffentlichen Verwaltung wird denn im Gegensatz zu früher nicht mehr verbeamtet? "Butter bei die Fische!"


    Zitat

    Es bringt hier nichts nur den Tunnelblick auf Lehrer zu haben - man muß den Blick auf die Entwicklung des gesamten Angestelltenbereich des öffentlichen Dienstes haben (und innerhalb des Angesteltenbereich des öffentlichen Dienstes sind die Lehrer noch nicht mal schlecht gefahren) Das Lohnniveau im Angestelltenbereich des gesamten öffentlichen Dienstes wurde halt drastisch gesenkt (das wurde von deren 'Interessenvertretungen' halt absurderweise angestrebt). Dies gilt insbesondere für die Lohngruppen TVL/TVÖD 13-15. Die Gehaltsunterschiede sind schlichweg absurd - vergleicht mal am Gehaltsrechner, was ein angestellter Studiendirektor ( Mikael: das kann ja nun nicht der letzte gescheiterte Depp sein ;) ) und ein verbeamteter Studiendirektor netto verdienen.


    Nicht nur, dass wir hier alle den "Tunnelblick" haben, nein, wossen diagnostiziert auch noch so etwas wie eine Verschwörung zu Lasten der Angestellten ("absurderweise angestrebt").


    Zitat

    Das Problem in der Vergangenheit war für die angestellten Lehrkräfte die 'Einheitsfront' von Verdi und rot-grüner Regierung - die haben die Zusatzversorgung demontiert und TVL eingeführt.


    Aaah, die "Einheitsfront". In einem leicht anderen Zusammenhang als von mit prognostiziert, aber immerhin.


    Zitat

    Was mit der GEW ist, das wird man in einigen Wochen wissen nach der Beendigung der Eingruppierungsverhandlungen - mein Gefühl sagt, daß die angestellten Kollegen (zumindest am Gym) da nicht viel Gutes erwartet...


    Gefühle, Vermutungen, Verschwörungen,... Harte Zeiten für die Angestellten!


    Übrigens: Eines deiner Hauptargumente scheint "Polemik" zu sein. Solche Klassifizierungen kenne ich eigentlich sonst nur aus der öffentlichen politischen Diskussion...

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Zitat

    Original von Mikael
    Ich kann es ehrlich gesagt nicht verstehen, dass jemand nicht das Bundesland wechselt, sofern er/sie noch jung genug ist und natürlich die Möglichkeit hat.


    Und da wundern wir uns noch, dass bei dem ganzen Mobilitätswahn, der sich hier wieder mal manifestiert, beruflich erfolgreiche Menschen ihr Privatleben nicht mehr auf die Reihe kriegen??? Der Begriff "Sesshaftigkeit" spielt heute nicht nur keine Rolle mehr, er ist sogar negativ belastet. Dabei täte er vielen Familien so gut...
    Das wollte ich dann doch loswerden, auch wenn Antigone dazu im Grunde schon alles gesagt hat:


    Zitat

    Original von Antigone
    Ich verstehe auch gut, dass jemand - auch heutzutage noch, wo die halbe Welt nach Mobilität schreit - nicht komplett flexibel ist und sein Heimatgebiet bzw. seine Wunschgegend nur ungern verlässt, insbesondere wenn er familiär, also durch Frau und Kinder, zu pflegende Eltern etc. an diese Gegend gebunden ist.


    Zitat

    Original von Mikael
    Dass jemand wegen gesundheitlicher Probleme nicht verbeamtet wird, sind seltene Fälle. Ich kenne persönlich keinen einzigen.


    Nun ja, dass die persönliche Erfahrung nur bedingt für repräsentative Dimensionen geeignet ist, liegt sicher auf der Hand und war in diesem Forum auch schon oft genug zu lesen. Da ist eben doch "Vermutung", Gefühl" und ggf. auch "Verschwörung" Tür und Tor geöffnet...

    "Die Welt ist kein romantischer Ort mehr.
    Einige Menschen in dieser Welt sind es aber trotzdem noch.
    Und darin liegt die Hoffnung…
    Lass die Welt nicht gewinnen, Ally McBeal."

  • Zitat

    Original von BillyThomas
    Nun ja, dass die persönliche Erfahrung nur bedingt für repräsentative Dimensionen geeignet ist, liegt sicher auf der Hand und war in diesem Forum auch schon oft genug zu lesen. Da ist eben doch "Vermutung", Gefühl" und ggf. auch "Verschwörung" Tür und Tor geöffnet...


    :D :D :D

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Das das mit der Entwicklung bei der Gehaltsentwicklung (v.a. Zusatzleistungen!) bei den (gehobenen und höheren) Angestellten im öffentlichen Dienst so gelaufen ist, wie es ist (beginnend 1999 mit der Streichung der Beihilfe bei Neueinstellung und PKV) hat nichts mit 'Verschwörung' zu tun, sondern mit einer extrem ungünstigen Konstellation für diese Personengruppe.


    Was da bei TVÖD/TVL und Zusatzversorgung von Gewerkschaftsseite genau abgelaufen ist, tja, das würde mich schon interessieren. Das bleibt aber im 'Dunklen' - weil es auch quasi niemanden interessiert, bzw. niemand Interesse an einer Aufarbeitung hat.


    Faktisch hat diese Personengruppe das Resultat (v.a. die Neueinstellungen) - und das ist eindeutig negativ. (TVÖD/TVL ist ein von den Gewerkschaften 'gefeierter' Gehaltskürzungsvertrag, der ohne große Not von Ihnen angestrebt wurde. Okay, es gibt aus Sicht der Verbände Argumente: v.a. ein länderübergreifender Flächentarifvertrag ist ein Garant für die weitere Dominanz der bestehenden Gewerkschaften und Beamtenorganisationen bei Tarifverhandlungen von Angestellten)

  • Warum sollte auch gerade eine "Einheitsgewerkschaft" wie Verdi ein Interesse an den Angestellten des höheren Dienstes, speziell den Lehrkräften, haben?


    Berufsgruppen, die tariflich etwas erreichen wollen und erreicht haben, kochen lieber ihr eigenes Süppchen (Marburger Bund, Cockpit,...) und stellen sich nicht mit Verdi in die gleiche Küche.

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

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