Tägliche Dosis Lehrerbashing gefällig?

  • Heisst das wirklich Anachronismus? Is ja auch egal, werd ja kein Deutschlehrer...
    das mit den Beamten VS Angestellte ist ja schon ein paar mal diskutiert worden und ich finde so richtig hart... ich hab richtig Angst davor, einmal nicht verbeamtet zu werden. (Warum auch immer!)
    Warum machen die das?


    1. Weniger zu verdienen ist immer sch****, aber wenn der Kollege, der GENAU die gleiche Arbeit macht, viel mehr verdient, ich glaube damit könnte ich nur schwer leben...ich befürchte sogar es würde mir die Motivation am Beruf zerstören. Nicht das wenige Geld an sich, sonder das Geld im VERGLEICH zu anderen...wenn alle weniger hätten wäre es auch scheiße, aber irgendwie erträglicher... Ganz schön paranoid, ich weiß...


    2. Sollte ich eines Tages verbeamtet sein, kann ich keinem angestellten Lehrer mehr ins Gesicht schauen, vor lauter schlechtem Gewissen (auch wenn ich nix dafür kann!!!)... sowas muss doch die Kollegenatmosphäre stören, oder?


    3. Wenn so viele Länder so viele Angestellte einstellen und die die Arbeit genauso gut machen und genauso wenig bestechlich sind und Dienst am Staat tun und hoheitliche Aufgaben erfüllen, wie legitimiert sich der Beamtenstatus dann noch? Klar sollte man solche Fragen nicht zu laut stellen, is ja nur Wasser auf die Mühle der Neider, aber sorry, ich kann nicht anders, diese Frage stellt sich mir doch...

  • Zitat

    Original von Antigone


    Ja, aber hattest/hast du den eben diesen Anspruch?


    Ich finde ja, "Karriere machen" sprich "viel Geld verdienen" und "Lehrer werden" ist ja bereits ein Anachronismus!


    Natürlich ist mir klar, das man mit einem Lehrergehalt noch niemals "reich" werden konnte. Aber ich mache diesen Job AUCH wegen des Geldes. So altruistisch, mein Berufsleben für wenig Geld in den "Dienst an der Gemeinschaft" zu stellen, bin ich nicht. Warum auch?


    Und für den gesellschaftlich wichtigen und zeitweise auch wirklich anstrengenden Job, den wir machen und für den man auch eine jahrelange Ausbildung braucht (7 Jahre nach dem Abitur) fühle ich mich nicht überbezahlt. Ganz im Gegenteil.


    Und Schneemann:
    Ich weiß nicht, was dieses "Angestellte bekommen viel weniger" immer soll: Entweder sind die Leute im falschen Bundesland (Niedersachsen verbeamtet und freut sich über jeden, der mit dem richtigen Lehramt und den richtigen Fächer aus z.B. dem Osten (inkl. Berlin) kommt), dann liegt es nur an der eigenen Bequemlichkeit, dass die Personen noch Angestellte sind, oder es liegt an anderen Gründen, die am Bewerber liegen: Wer sich nach jahrelanger "Karriere" in der "freien" Wirtschaft erst mit 50 Jahren dazu entschließt Lehrer zu werden oder wer die Eingangsvoraussetzungen (2. Staatsexamen) nicht erfüllt, der wird eben kein Beamter. Da sehe ich kein Problem dabei. Diese Leute haben ihren Berufsweg ja entsprechend gewählt.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Zitat

    Original von Schneemann
    Heisst das wirklich Anachronismus?


    Nein, tatsächlich nicht, auch wenn das Beamtentum einer ist.


    Zitat

    Warum machen die das?


    Weil es billiger bzw. flexibler ist. Die Alternative hieße, einem Markt zu vertrauen. Hat man Beamte, weiß man zuverlässiger, wieviele es gibt, was sie verdienen werden, dass sie nicht streiken, dass sie jede Änderung mitmachen und so weiter. Das sind meiner Meinung allerdings nach keine ausreichenden Gründe.


    Zitat

    Weniger zu verdienen ist immer sch****, aber wenn der Kollege, der GENAU die gleiche Arbeit macht, viel mehr verdient, ich glaube damit könnte ich nur schwer leben...ich befürchte sogar es würde mir die Motivation am Beruf zerstören.


    Du siehst jeden Tag auch Kollegen, die für die gleiche Arbeit deutlich mehr Geld kriegen. Das relativiert.
    Ernsthaft: Die meisten Kollegen sind in Bayern am Gymnasium lebenszeitverbeamtet.


    Zitat

    3. Wenn so viele Länder so viele Angestellte einstellen und die die Arbeit genauso gut machen und genauso wenig bestechlich sind und Dienst am Staat tun und hoheitliche Aufgaben erfüllen, wie legitimiert sich der Beamtenstatus dann noch?


    Gar nicht. Praktische Gründe mag es geben, aber legitimierende kaum. Selbst das mit den hoheitlichen Aufgaben ist an den Haaren herbeigezogen (Entscheidung über Zugang zu Hochschulen), und wenn dann Angestellte das alles ebenso können, bleibt gar nichts mehr.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Zitat

    Original von Schneemann
    Heisst das wirklich Anachronismus?


    Wahrscheinlich war "Oxymoron" bzw. "contradictio in adiecto" gemeint. :)

  • Zitat

    Wahrscheinlich war "Oxymoron" bzw. "contradictio in adiecto" gemeint


    Anachronismus steht hier als Synonym für "überholt" oder auch "überholt- altmodische Denkweise" (gemeint war: die Zeiten, als man mit dem Lehrerberuf zwangsläufig noch einen gewissen gesellschaftlichen Status sowie ein hohes Einkommen verbunden hat, sind längst Geschichte).
    Kannste gern mal googeln und fündig werden, Frau Oberlehrerin. ;)

  • Zitat

    Original von Antigone
    Anachronismus steht hier als Synonym für "überholt" oder auch "überholt- altmodische Denkweise" (gemeint war: die Zeiten, als man mit dem Lehrerberuf zwangsläufig noch einen gewissen gesellschaftlichen Status sowie ein hohes Einkommen verbunden hat, sind längst Geschichte).


    Wohl wahr. Heute wird das zunehmend zu einem Antagonismus ;)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Zitat

    Wohl wahr. Heute wird das zunehmend zu einem Antagonismus ;)


    Merci, so ist´s (hier) wohl :)
    Bei google erfuhr ich gerade noch zusätzlich, dass Antagonismus - so recht passend zu meinem zurückliegenden Beitrag - sogar eine zahnmedizinische Bedeutung hat!
    Ja, ja, man lernt nie aus... ;)

  • Es hat doch nichts mit Bequemlichkeit zu tun, wenn ich es ungerecht finde, dass ich in MEINEM Bundesland, in meiner HEIMAT für die gleiche Arbeit prinzipiell schlechter bezahlt werde als "ihr da drüben". Und man kann ja nun auch nicht erwarten, dass die Lehrer aus Sachsen zuhauf abwandern. Und alle,die - aus welchem Grunde auch immer- dableiben wollen, haben Pech oder sind zu faul oder weiß der Kuckuck was?

    Einmal editiert, zuletzt von Basti zwei ()

  • Also ich sehe es wie Basti. Außerdem gibt es noch viele andere Gründe nicht verbeamtet zu werden außer "Zu spät" kommen oder im 2. Staatsexamen durchgerassellt zu sein... man wird ja auch nicht verbeamtet wenn man z.B. diverse Gesundheitsschäden hat... ist man dann etwa auch selber schuld?


    Herr Rau, sind Sie verbeamtet?

  • Zitat

    Herr Rau, sind Sie verbeamtet?


    Ja, unter anderem. (Duzen okay, ich duze dich jetzt mal, damit du das dann auch tust.)


    Zitat

    Original von Schneemann
    Außerdem gibt es noch viele andere Gründe nicht verbeamtet zu werden außer "Zu spät" kommen oder im 2. Staatsexamen durchgerassellt zu sein... man wird ja auch nicht verbeamtet wenn man z.B. diverse Gesundheitsschäden hat... ist man dann etwa auch selber schuld?


    Wie gesagt, trotz der vielen theoretisch denkbaren Gründe: bei uns sind es fast alle.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

    Einmal editiert, zuletzt von Herr Rau ()

  • Zitat

    Original von Basti zwei
    Es hat doch nichts mit Bequemlichkeit zu tun, wenn ich es ungerecht finde, dass ich in MEINEM Bundesland, in meiner HEIMAT für die gleiche Arbeit prinzipiell schlechter bezahlt werde als "ihr da drüben". Und man kann ja nun auch nicht erwarten, dass die Lehrer aus Sachsen zuhauf abwandern. Und alle,die - aus welchem Grunde auch immer- dableiben wollen, haben Pech oder sind zu faul oder weiß der Kuckuck was?


    Aber verantwortlich für diese Situation ist dann doch DEIN Bundesland, dass nicht verbeamtet und daher zu schlecht bezahlt.


    Wenn jemand in einem Kleinbetrieb als Elektroingenieur deutlich weniger verdient als ein Ingenieur bei Siemens, dann kommt ja auch niemand auf die Idee, die Siemens-Ingenieure schlechter zu bezahlen...


    Und zur Nicht-Verbeamtung: Ich kenne bei uns keinen einzigen Fall, in dem es nicht entweder an "zu alt" oder an "kein 2. Staatsexamen" liegt. Die Nicht-Verbeamtung aus gesundheitlichen Gründen tritt in der Regel wirklich kaum auf (allen Geschichten, die im Netz kursieren, zum Trotz).


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Dafür, dass mein Bundesland verantwortlich ist, kann ich mir auch nichts kaufen. Außerdem haben wir wohl immer noch die gleiche Regierung, den gleichen Staat. Dein Vergleich, Mikael, mit dem Kleinbetrieb und S... ist (abgesehen davon, dass ein Kleinbetrieb durchaus die Qualität eines Großunternehmens mindestens erreichen kann) ein wenig... hm... überheblich. Bin mir aber ganz sicher, dass du es so nicht gemeint hast. Und falls doch: schau dich mal um in Sachsen im allgemeinen und im Sektor Bildung ganz speziell, dann wirst du sehen, dass Sachsen ganz bestimmt kein "Kleinbetrieb" ist! :P


    Übrigens: Ich möchte nicht, dass euer Gehalt gekürzt, sondern meines erhöht wird. :D

  • Zitat

    Original von Basti zwei
    Dafür, dass mein Bundesland verantwortlich ist, kann ich mir auch nichts kaufen. Außerdem haben wir wohl immer noch die gleiche Regierung, den gleichen Staat.


    Nein, haben wir nicht, da Bildung Ländersache ist. Ich kann es ehrlich gesagt nicht verstehen, dass jemand nicht das Bundesland wechselt, sofern er/sie noch jung genug ist und natürlich die Möglichkeit hat.Wenn es genug Leute machen würden, würden gewisse Bundesländer auch einmal etwas dazulernen.


    Und nebenbei: Ich habe nie behauptet, dass Großunternehmen = Qualität bedeutet...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Nun, dass die Bezahlung bzw. die Möglichkeit der Verbeamtung innerhalb der Bundesländer so unterschiedlich gehandhabt wird, ist sicherlich ein gravierendes Manko des dt. Bildungssystems und geht zu Lasten der benachteiligten Lehrpersonen.


    Ich verstehe auch gut, dass jemand - auch heutzutage noch, wo die halbe Welt nach Mobilität schreit - nicht komplett flexibel ist und sein Heimatgebiet bzw. seine Wunschgegend nur ungern verlässt, insbesondere wenn er familiär, also durch Frau und Kinder, zu pflegende Eltern etc. an diese Gegend gebunden ist.


    Das zu degradieren ist für mich so ähnlich wie die Argumentation, die man gern Korrekturfachlehrern entgegenbringt, nämlich diese zynische Platitüde namens "Aber du hast dir das doch so ausgesucht (> also mach´auch mal deine 1000 Hefte pro Schuljahr ohne zu jammern)!"


    Für Begründungszusammenhänge wie " Ich kann aber nur in ´ner Großstadt leben und arbeiten (mit entsprechendem kulturellem Angebot etc.) und will bloß nicht auf´s Land" habe ich allerdings weniger Verständnis - ein bisschen über den Tellerrand schauen sollte man durchaus... das Leben ist ja kein Wunschkonzert.


    Dennoch: Bildung sollte auch in D nicht Länder-, sondern Staatsangelegenheit sein, wie es in anderen europäischen Ländern längst der Fall ist. Dann gäbe es solche ungerechten Divergenzen gar nicht.


    Eine Freundin von mir zog dieser Tage mitsamt Familie inkl. schulpflichtiger Sek-I- Kinder von NRW nach BW. Was ihr da an Komplikationen bzgl. der Eingliederung in jenes Schulsystem inkl. unschöner Ressentiments ggü. NRW-Schulen (hinsichtlich des dort erworbenen defizitären Leistungsstands ihrer Kinder) entgegengeschlagen ist, möchte ich hier nicht weiter ausführen oder diskutieren. Inwieweit irgendwelche Kritik da evtl. berechtigt ist, schon mal gar nicht.
    Aber das allein schon solch eine Diskussion bzgl. Qualifaktionen und Kompetenzen innerhalb EINES Landes/Staates existent ist, wirft für mich wirklich die Frage auf, was für ein bildungspolitischer Nonsens in diesem Staat vollzogen wird...

    2 Mal editiert, zuletzt von Antigone ()

  • Zitat

    Original von Antigone
    Ich verstehe auch gut, dass jemand - auch heutzutage noch, wo die halbe Welt nach Mobilität schreit - nicht komplett flexibel ist und sein Heimatgebiet bzw. seine Wunschgegend nur ungern verlässt, insbesondere wenn er familiär, also durch Frau und Kinder, zu pflegende Eltern etc. an diese Gegend gebunden ist.


    Klar, es mag immer individuelle Gründe geben, dass man nicht in ein anderes Bundesland wechseln will. Sich dann aber in die Schmollecke zu stellen und zu sagen "Die Welt ist so ungerecht"...


    Und zu den "Korrekturfachlehrern" (wobei mir immer noch irgendwie unklar ist, wer oder was das sein soll. Bei uns korrigiert man in allen Fächern. In der Sek 1 gibt es da einige Unterschiede, aber in der Sek 2 definitiv nicht mehr):
    Solange ihr schön alles korrigiert was euch der Dienstherr auf den Tisch legen lässt. Warum sollte sich dann etwas ändern?


    Erst einmal bei sich selber anfangen, bevor man "Solidarität" von anderen (auf Kosten anderer?) einfordert.

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Zitat

    Original von Mikael
    Klar, es mag immer individuelle Gründe geben, dass man nicht in ein anderes Bundesland wechseln will. Sich dann aber in die Schmollecke zu stellen und zu sagen "Die Welt ist so ungerecht"...


    Ich finde schon, dass es ungerecht wird, wenn man wegen einer Altersgrenze oder wegen gesundheitlicher Probleme nicht verbeamtet wird und vergleichsweise schlecht bezahlt wird.
    Zwar kann ich diese 'Hürden' von Seiten des Staates irgendwie nachvollziehen, aber Anlass zum Schmollen ist da schon gegeben...

  • Zitat

    Original von gorp
    Ich finde schon, dass es ungerecht wird, wenn man wegen einer Altersgrenze oder wegen gesundheitlicher Probleme nicht verbeamtet wird und vergleichsweise schlecht bezahlt wird.


    Ich habe es zwar schon oben geschrieben, aber hier noch einmal:


    Dass jemand wegen gesundheitlicher Probleme nicht verbeamtet wird, sind seltene Fälle. Ich kenne persönlich keinen einzigen.


    Und wer 20 Jahre lang in der "freien" Wirtschaft arbeitet und dann noch mit 50 Jahren "entdeckt" (oft gezwungenermaßen...), das er oder sie sich eigentlich zum Lehrer/zur Lehrerin berufen fühlt.. der / die kann dann wohl noch schwerlich den Anspruch stellen, verbeamtet zu werden, oder?

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Zitat

    Original von Mikael
    Und wer 20 Jahre lang in der "freien" Wirtschaft arbeitet und dann noch mit 50 Jahren "entdeckt" (oft gezwungenermaßen...), das er oder sie sich eigentlich zum Lehrer/zur Lehrerin berufen fühlt.. der / die kann dann wohl noch schwerlich den Anspruch stellen, verbeamtet zu werden, oder?


    Zudem sollte man sich mit diesem Alter - und entsprechenden Vorversicherungszeiten - beraten lassen, ob es im Hinblick auf die Altersverorgung überhaupt ratsam ist, sich verbeamten zu lassen oder nicht besser als Angestellter weiter in die gesetzlichen Rentenkasse der BFA Beiträge einbezahlt.
    Pensionsansprüche werden erst nach 5 Jahren Dienstzeit erworben

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Mikael schreibt:

    Zitat

    Und wer 20 Jahre lang in der "freien" Wirtschaft arbeitet und dann noch mit 50 Jahren "entdeckt" (oft gezwungenermaßen...),


    Das ist einfach nur dumpfe Polemik, die durch Wiederholung auch nicht plausibler wird - da es hier im Thread um Nettogehälter (nicht um um Verbeamtung) geht (und auch sonst...)


    Das sich das mit den Nettogehältern so entwickelt hat, wie es ist (in früheren Jahrzehnten waren die Nettogehälter der Angestellten sogar höher - das wurde kompensiert durch die Altersversorgung der Beamten etc.), ist eine komplexe Entwicklung, die u.a. mit der Krise der gesetzlichen Sozialversicherungen (und deren Beitragssteigerungen) zu tun hat - und vor allem mit der absolut unzureichenden (nicht vorhandenen) Interessenvertretung der (gehobenen/höheren) Angestellten im öffentlichen Dienst.


    Ich wundere mich immer wieder darüber, wie (gehobene/höhere) Angestellte in beamtendominierten Interessenverbänden Mitglied sein können - und sich deren Diktat (in Übereinstimmung mit den Beamten der Arbeitgeber) unterwerfen. Es gibt in der Bundesrepublik keine Gruppe, die in den vergangenen 15 Jahren dermaßen sozial deklassiert wurde (anscheinend unter dem Applaus von Leuten wie Mikael)


    Die ganze Problematik kann man nur diskutieren, indem man den öffentlichen Dienst als Einheit sieht - TVL und TVÖD sind weitgehend identisch.


    Die ganze Polemik von Mikael verfängt bei den anderen Beschäftigten im öffentlichen Dienst ohnehin nicht (guckt mal in den Stellenanzeigenteil, welche hochqualifizierten Stellen im öffentlichen Dienst mit z.B. TVL/TVÖD 13/14 bewertet werden, weil in großen Teilbereichen der öffentlichen Verwaltung kaum mehr verbeamtet wird)


    Es bringt hier nichts nur den Tunnelblick auf Lehrer zu haben - man muß den Blick auf die Entwicklung des gesamten Angestelltenbereich des öffentlichen Dienstes haben (und innerhalb des Angesteltenbereich des öffentlichen Dienstes sind die Lehrer noch nicht mal schlecht gefahren) Das Lohnniveau im Angestelltenbereich des gesamten öffentlichen Dienstes wurde halt drastisch gesenkt (das wurde von deren 'Interessenvertretungen' halt absurderweise angestrebt). Dies gilt insbesondere für die Lohngruppen TVL/TVÖD 13-15. Die Gehaltsunterschiede sind schlichweg absurd - vergleicht mal am Gehaltsrechner, was ein angestellter Studiendirektor ( Mikael: das kann ja nun nicht der letzte gescheiterte Depp sein ;) ) und ein verbeamteter Studiendirektor netto verdienen.


    Das Problem in der Vergangenheit war für die angestellten Lehrkräfte die 'Einheitsfront' von Verdi und rot-grüner Regierung - die haben die Zusatzversorgung demontiert und TVL eingeführt.


    Was mit der GEW ist, das wird man in einigen Wochen wissen nach der Beendigung der Eingruppierungsverhandlungen - mein Gefühl sagt, daß die angestellten Kollegen (zumindest am Gym) da nicht viel Gutes erwartet...

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