Verhalten vor Sanktionen - Was macht ihr in diversen Situationen?

Sit. 1: Wenn es andauert, den Schüler drannehmen. Allerdings sollte man das nicht bei einer kurzen Unaufmerksamkeit machen, jeder schaltet mal kurz ab.

Sit. 2: Vor dem Ermahnen in die Richtung der Quasselstrippen schauen, nonverbale Kommunikation, Schüler merken recht schnell, wenn sie angesehen werden. Sonst mdl. ermahnen, wenn es nicht aufhört auseinandersetzen.

Sit 4: Ignorieren oder darauf ansprechen, dass er / sie so nicht drankommt.

Sit 5: Kommt auf die Stärke der Beleidigung, die Situation an. Man sollte sich nicht in jede Kleinigkeit einmischen, wenn du meinst, du musst das thematisieren, kannst du das Verhalten ansprechen, auf Einsicht hoffen, eine Entschuldigung (schriftl. oder mdl.) verlangen. Wenn es öfter vorkommt, dass immer derselbe Schüler beleidigt, die Eltern in Kenntnis setzen, ein Elterngespräch ansetzen. Wenn alles nicht fruchtet, Disziplinarmaßnahmen (als erste Klassenkonferenz) einleiten.

Sit. 6: Siehe 5

Das sind meine Maßnahmen, müssen nicht allgemein gültig sein.
Die Frage ist nur, in wie weit du als Praktikant bei Sit. 5 / 6 Maßnahmen ergreifen solltest.

Gruß Nof.

Hallo John

Kommt das nicht immer auf den einzelnen Schueler und die jeweilige Situation an? Ein Patentrezept bei dem man erst A, dann B, dann C macht, gibt es eigentlich nicht. Das kann man sich natuerlich so vornehmen, ist aber oft unflexibel und wird nicht jeder Situation gerecht.

Zitat

Original von John Doe
1. Schüler ist offensichtlich unaufmerksam (aus Fenster schauen o.ä.)

Namen nennen, kurz ermahnen, Frage stellen, Aufgabe geben,...kurz zum Kopierer schicken (zum Beine vertreten), eigene Unterrichtsposition verlassen und durch die Klasse laufen, neben den Tisch stellen, Hand ausstrecken und Spielzeug abnehmen...meist ohne grossen Kommentar.

Zitat

Original von John Doe 2. Schüler A redet mit Schüler B

Soll Schueler A denn mit Schueler B reden? Wenn nicht, neben Tisch stellen, Hand (wie Stoppzeichen) in ihre Richtung halten. Manchmal unterbreche ich auch kurz und rede erst weiter, wenn alle ruhig sind. Wenn es mehrmals vorkommt, warte ich auf die beiden und dann bekommen beide ne erste Warnung. Allerdings reden meine Jungs vor allem immer quer durch den Raum, und alle gleichzeitig miteinander. Ich geh dann zu meinem Schreibtisch, nehm nen Stift und nen Zettel und schreib saemtliche Namen auf. Finden sie gar nicht lustig, denn dann muessen sie in der Pause zum Gespraech mit mir antreten. Sie wissen, dass es nervt, sind aber oft ziemlich enthusiastisch und platzen dann einfach mit Sachen raus.

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Original von John Doe 3. Schüler steht im Unterricht auf & läuft herum

Normalerweise frag ich dann immer, warum kind denn nun herumlaeuft. Manche wissen es nicht, und werden dann eben mehr oder minder sanft auf ihren Platz zurueck geschickt. Normal ist das aber nicht...

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Original von John Doe 4. Schüler ruft ständig herein ohne sich zu melden

Warum ruft der Schueler denn staendig rein? Fehlende Selbstkontrolle, oder einfach keinen Bock sich an Regeln zu halten? Bei einigen meiner Jungs hat letztens nur geholfen sie von vorneherein ins Nachsitzen zu stecken und dies in den Stunden "abarbeiten" zu lassen. Sie mussten sich ihre Pausen also verdienen. (Sie waren aber dank Weihnachten ziemlich neben der Kappe und generell hibbelig.) Normalerweise bekommen meine aber zwei Warnungen, und dann 15 Minuten Nachsitzen.

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Original von John Doe 5. Schüler A beleidigt Schüler B

Schueler A darf sich neben meinen Schreibtisch stellen und dort warten, bis ich Zeit fuer ihn/sie habe. Dort kann er/sie mir dann erklaeren, weshalb er/sie das fuer eine angemessene Reaktion gehalten hat und sich schonmal Gedanken ueber das Entschuldigungsschreiben machen, das er/sie in der Pause verfassen wird.

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Original von John Doe 6. Schüler A schlägt Schüler B - ihr könnt nicht feststellen, ob es "scherzhaft" ist oder nicht

Wieso kann ich das nicht feststellen? Gibt bei mir automatisch Nachsitzen in der Mittagspause, selbst wenn's "scherzhaft" war. Dort koennen wir uns dann darueber unterhalten, warum wir sowas Daemliches nicht machen.
Allerdings hatte ich auch schon schwerwiegendere Uebergriffe. In den Faellen gibt's nur RAUS und Verweis an Stufenleiterin, gekoppelt mit schulinternem Nachsitzen oder schulinternem Unterrichtsausschluss.
Wenn sie das naechstes Jahr in der 7. machen, handeln sie sich gleich nen dreitaegigen internen oder externen Unterrichtsausschluss ein.

Schoenen Gruss
Dejana

zu 1): Wenn's häufiger vorkommt, drannehmen ... oder einfach nur den Namen nennen und "Guten Morgen" sagen ...

zu 2): Ich unterbreche mich bzw. den Schüler, der gerade etwas sagt, schaue die beiden "Übeltäter" an und warte.
Hilft das nichts, rufe ich einen der beiden auf.
Sollte das häufiger passieren, weise ich darauf hin, dass hier Leistung nicht erbracht wird (man kommt dran, kann aber nix sagen, weil man nicht aufgepasst hat) und dass das irgendwann mal Auswirkungen auf die mdl. Noten haben wird.

zu 3): kommt bei uns nur in der 5. Klasse vor, dann frage ich, was der Schüler will, wohin er will etc ... und weise darauf hin, dass das nicht geht (mit der Erklärung, er solle ich den Unterricht mal vorstellen, wenn gleiches Recht für alle gilt und jeder der 30 SuS im Unterricht einfach aufstehen und rumlaufen kann).
Ich vereinbare mit den SuS am Jahresanfang auch immer, dass der/diejenige, der/die auf die Toilette muss, einfach aufsteht und rausgeht - kein Melden, kein Fragen nach Erlaubins. Ich nenne auch die Bedingungen, unter denen das so stattfinden kann - werden sie nicht eingehalten, geht es wieder nur nach Frage nach Erlaubnis.

zu 4): Ignorieren, falls es nicht zu oft passiert - gar nicht auf die Äußerung eingehen.
Fragen: Hast Du grade nicht was vergessen?
Hinweis, dass das evtl. ein guter Beitrag gewesen wäre, er aber noch besser wäre, wenn man sich gemeldet hätte (evtl. sogar der Hinweis, dass man das leider für die mdl. Mitarbeit nicht werten könne).

zu 5): Kommt stark auf die schwere der Beleidigung an. Da gibt es keine allgemeine Lösung. Von der einfachen Ermahnung mit Hinweis auf Klassen-/Höflichkeitsregeln, dem Gespräch mit den Schülern, Einsatz der Mediatoren (Streitschlichter) bis hin zum Brief an die Eltern und gemeinsamen Gespräch mit den Eltern kann da alles drin sein.

zu 6): ähnlich sie 5. Aber ich denke schon, dass man an der Reaktion des "Getroffenen" sehr gut sieht, ob es im Spass oder im Ernst war - und wenn der Getroffene zeigt, dass es ihm weh getan hat, war es - egal, wie es gemeint war - kein Spass mehr.