Hallo zusammen,
aus gegebenem Anlass. Hatte gestern ein Elterngespräch, in welchem mir die Mutter eines auffälligen Jungen mitteilte: "Sie haben ja zur Klasse gesagt 'Ihr seid alle asozial!'" (Teil ihrer "mein Sohn ist das Opfer und Sie taugen nichts"-Argumentation) Ich sei ja ein "harter Knochen" ohne Mitgefühl.
Dies war nur eine von mehreren Lügengeschichten ihres Sohnes, mit denen ich in diesem Gespräch konfrontiert wurde und vehement von mir wies. Die Mutter (im Gegensatz zum Vater) hielt zu ihrem Sohn und konterte mit "dann steht jetzt Aussage gegen Aussage".
Auch in Klassen von anderen Kollegen kursieren von Schülern in die Welt gesetzte Falschmeldungen (lässt den Unterricht ausfallen, gibt die Arbeiten erst 4-5 Wochen zurück...), wobei dann bei den Eltern ein völlig falsches Bild vom Lehrer entsteht.
Problem: viele Eltern hinterfragen diese Geschichten nie, melden sich erst zu Wort, wenn es zu Konflikten kommt. Außerdem tendieren einige Mütter in meiner Klasse dazu, diese falschen Informationen weiterzugeben und sich daran emotional hochzuschaukeln, so dass dann auf Elternabenden die Meute wieder die Zähne fletscht.
Ich fühle mich angesichts des Bildes, das da von mir bei den Eltern entsteht absolut hilflos. Wie kann ich mich schützen?
Den Jungen habe ich mir heute noch einmal vorgeköpft und ihm klar gemacht, dass ich es nicht möchte, wenn Lügen über mich erzählt werden.
Was kann man sonst noch tun, um möglichst die Entstehung solcher Lügen zu verhindern bzw. mit ihnen umzugehen?
Liebe Grüße
klöni