Als Beamter...

    • Offizieller Beitrag

    ...sollte man zumindest aus Sicht der Bezirksregierung Düsseldorf die Fr**** halten, sonst kriegt man eine in dieselbe.


    Stellenanzeige Schuminister/in


    Die Anzeige hing heute in Kopie bei uns im Lehrerzimmer - wir haben uns köstlich amüsiert und uns ebenso über die überzogene Reaktion der vorgesetzten Dienststelle gewundert.


    Gruß
    Bolzbold

  • Nuja - als angestellter Schulleiter - sowas ist ja in NRW (theoretisch) möglich, hätte man dafür eine Kündigung riskiert (so halt "nur" irgendein Disziplinarverfahren ohne ernsthafte existentielle Folgen)


    Loyalitätspflicht u.ä. gibts nicht nur für Beamte ;)

  • Haha...! :) Das ging bei uns heute auch rum - herrlichen Spaß gehabt damit!
    Am besten finde ich die völlig verkantete Reaktion der Bezreg, die mal direkt mit einem Disziplinarverfahren gegen diese couragierte Schulleitung vorgehen will. Ich wünschte, andere Schulleitungen hätten mal so einen Hintern in der Hose!

    • Offizieller Beitrag

    wossen


    Nur interessehalber:


    Wie weit geht bei Dir die Loyalitätspflicht?


    Würdest Du im Extremfall fordern, dass ein Schulleiter selbst bei offensichtlichen Missständen, wo er bei Ministerium auf taube Ohren stößt, wenn er "regelkonform" vorgeht, artig den Mund hält und das Ganze aussitzt?


    Gibt ein Beamter seine Grundrechte auf Meinungsfreiheit mit Eintritt in den öffentlichen Dienst bei der Vereidigung ab?


    Gruß
    Bolzbold

  • Bolzbold: Was Du indirekt forderst, sind Sonderrechte ausschließlich für Beamte (Du hast als Threadtitel "Als Beamter..." gewählt)


    Stell Dir mal vor, z.B. ein Filialleiter der Deutschen Bank hätte so eine Stellenanzeige für den Vorstandsvorsitz aufgegeben ;)


    Da hätte das dann halt nicht 'nur' ein Disziplinarverfahren mit (voraussichtlich) ner Rüge gegeben.


    So ein Vorgehen der Schulleitung schwächt übrigens die Legitimation der (eh sehr fragwürdigen) Begründung des Beamtenstatus für viele Lehrkräfte bzw. als Regelbeschäftigungsstatus.

  • Zitat

    Stell Dir mal vor, z.B. ein Filialleiter der Deutschen Bank hätte so eine Stellenanzeige für den Vorstandsvorsitz aufgegeben


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Missstände bzgl. Arbeitsbedingungen und Belastungen von Mitarbeitern sowie unzureichender Versorgung der Kunden (=Schüler) dort derart eklatant sind wie im Schuldienst, insbesondere im Hauptschulbereich, der "Restschule" - von daher finde ich den Vergleich an den Haaren herbeigezogen und ferner eine bloße Prinzipienreiterei.


    Dieses ganzes Getue um "Des Brot ich ess´, des Lied ich sing´" ist doch angesichts der desaströsen Bildungssituation nur geeignet jene, die im System stecken (Beamte) klein zu halten und mundtot zu machen.

  • Die Deutsche Bank ist ein Wirtschaftsunternehmen und da ist es sinnvoll Missstände möglichst intern zu halten um öffentlichen Ansehensverlust und wirtschaftlichen Schaden von einem Unternehmen abzuwenden. Schule ist eine gesellschaftliche Institution, die sich auch einer gesellschaftlichen Diskussion stellen muss. Trotzdem sind die Herren natürlich einen riskanten Weg gegangen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich tendiere mittlerweile dazu, den Beamtenapparat als ein Relikt absolutistischer Herrschaft anzusehen, der nach einigen politischen Irr- und Umwegen in eine parlamentarische Demokratie übernommen worden ist.
    Irgendwie beißt sich das.


    Klar, jemand muss das Sagen haben und man kann nicht immer überall über alles vorher lang und breit diskutieren (obwohl, das passiert doch bei jeder Reform hierzulande...), wenn man effektiv und effizient verwalten will.


    Problematisch wird es dann, wenn man Anweisungen "von oben" wider besseren Wissens und Gewissens aus der Schulrealität umsetzen muss und Lehrer wie Schüler mehr oder weniger Opfer einer primär fiskalisch und juristisch geprägten Bildungspolitik werden.


    Gruß
    Bolzbold

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