Nervige Eltern

  • Zitat

    Original von Ummon


    Den Vorschlag kann ich nicht unterstützen (ich hoffe mal, er ist nicht ernst gemeint).


    Nunja, er ist natürlich nicht voll ernst gemeint. Zumal in einigen Bundesländern eh keine freie Elternwahl besteht. Bei solchen Noten würde man zum Beispiel in Bayern eh keinen Spielraum haben, den Eltern ihren Willen zu lassen.


    Aber was soll denn eine Grundschullehrerin deiner Meinung nach tun, wenn die Eltern frei entscheiden können, welche weiterführende Schule ihr Sprössling besuchen soll ?
    Ohne Frage ist es für die Klassengemeinschaft und für die Lehrer am Gymnasium nicht leicht, aber warum Energie und Kraft in solche Kämpfe stecken, bei denen das Ergebnis eh schon fest steht...

  • Also es ist eine hess. Schule. Das ist ja der Wahnsinn. Die Eltern dürfen machen, was sie wollen, wir schreiben halt nen Einspruch und gut is aber die Eltern wollen nun verhindern, dass dort "diffamierendes über ihren Sohn steht". (wo ist der Kopf gegen die Wand schlag Smiley)


    Das schlimmste, was mich noch am meisten aufregt: Es ist egal, ob Prinzchen sein Abi schafft (was ich gesagt habe, dass ich das sehr bezweifle, auch wenn sie ihn jetzt in G8 boxen statt sich für die Gesamtschule zu entscheiden), Mutti hat ja das Gymmi auch nach der zehnten mit der Mittleren Reife abgebrochen und das würde für Prinzi ja auch reichen ...


    Manche haben den Schuss wirklich nicht gehört.


    Ich bin wirklich nicht gehässig, aber denen wünsche ich ne Bauchlandung, die sich gewaschen hat.


    Das sind so Prolls wie in "Die Müttermafia" (beste Hera-Lind-Manier aber sehr eng an der Realität...) die nur sagen wollen "Mein Sohn ist auf dem Gymmi. Trotz G8 packt er das (was heißt: der hangelt sich von Schuljahr zu Schuljahr ohne Kleben zu bleiben).


    Voll fürn A....


    Wie kann man nur so hohl sein? Warum nicht einfach mal Fr.... halten und sich halt auf den Elternwunsch berufen.


    Das ganze regt mich so auf, dass ich mir hier schon nen Hexenschuss eingehandelt habe und meine Kauflächen auf den Zähnen inzwischen glatt geknirscht sind wie ne Schlittenbahn.


    Oh Mann... hätte man mir das im ersten Semester gesagt, ich hätte tatsächlich was studiert um mich in der freien Wirtschaft selbständig zu machen.


    Und das Schlimme: Im Unterricht läuft alles super, die Kinder lieben mich, alle fühlen sich wohl und sind zufrieden. Und dann erzählt die fiese Socke, ich würde alle anderen ihm vorziehen. AK!! (für alle, die Mittermaier kennen)


    Es könnte so schön sein, so fruchtbar für alle Seiten wenn nicht 2 solcher A....elternpaare dabei wären und ständig derart von hinten stänkern, dass DAS natürlich das Klassenklima vergiftet..


    Die "Dritten" über die ich alles gehört habe, ist übrigens unsere Schulleitung, bei der sie den Termin hatten, denn mit mir wollten sie ja gar nicht erst reden.
    :explodier: :motz:

  • Okay, Keep cool, du kannst ohnehin nichts machen. DA hilft dann wirklich nur "hinfallen lassen" - sehr schade fürs Kind, aber du kannst ohnehin nichts machen!
    Nur noch ein halbes Jahr! ;)


    (Wir hatten dieses Jahr auch genau einen solchen Fall, Schulleitung sagt "ruhig bleiben, es lohnt sich nicht")

  • @Annie111:


    Zumindest bist du in Hessen. Soweit ich das noch im Kopf habe, entscheidet doch dort am Ende doch der Elternwille, oder? Sei froh, dass du nicht in Bayern bist. Genau diese Eltern wären da noch schlimmer und würden versuchen, irgendwas in den Proben zu finden um letztendlich noch eine bessere Note für das Prinzchen zu erkämpfen.


    Ich hoffe, du hast eine Schulleitung, die nicht nachgibt. Bei uns hätten die Eltern gar keinen Termin bekommen, bevor sie ihre Probleme nicht erst mal mit der Lehrkraft klären.


    Um mich bei solchen Sachen abzuregen hilft es mir, an folgende Punkte zu denken:



    Die meisten Eltern sind nicht so und sehen, was Lehrkräfte leisten. Die Eltern, die den Lehrern das Leben zur Hölle machen wollen, sind die Minderheit. Deswegen sollte man ihnen auch nicht zu viel Aufmerksamkeit schenken. :nein:


    Wenn ich auf die letzten Jahre zurückblicke, gab es eindeutig viel positives Feedback, einige konstruktive Vorschläge der Eltern und wenige problematische Eltern. So schlecht kann ich es dann wohl nicht gemacht haben. Ich gehe jetzt einfach davon aus, dass es bei dir ähnlich aussieht.


    Bei uns zählen für den Übertritt nur die Noten. Trotzdem raten wir einigen Eltern vom Gymnasium oder von der Realschule ab. Auch bei uns ist es dann oft so, dass wir angeblich die Begabungen der Prinzen und Prinzessinnen nicht erkennen. Komischerweise erkennen auch die Lehrer der weiterführenden dieses bisher ungenutzte Potential nicht und ganz oft ist man dann ganz schnell bei einer Wiederholung der Klasse oder schickt den Prinzen dann doch auf die ursprünglich vorgeschlagene Schulart. ;)


    Und schließlich sind Eltern, die ihr Kind auf das Gymnasium boxen müssen und selbst aber dann mit einer Mittleren Reife rechnen, auch mit ihren Begabungen nicht weit vom eigenen Sprößling entfernt. :pfeif:



    Bibo

  • Ihr seid lieb ;) Es geht mir fast schon besser.


    Trotzdem aus aktuellem Anlass ne etwas medizinische Frage: Trägt jemand eine Beißschiene? Ist das sehr lästig (ich bin ein Zahnspangengeschädigt. Das prägt für Jahrzehnte...)?

  • Ich hatte eine Weile eine, brauche aber keine. Die merkst du kaum, die ist ja viel dünner als so ne Zahnspange, quasi nur ne dünne Plastikschicht über den Zähnen. ganz und gar nicht unangenehm!

  • Meine hat der Zahnarzt gemacht und ich habe sie gehasst! :D
    Ausprobieren solltest du sie aber. Vielleicht findest du sie gar nicht so schlimm.



    Bibo

  • Ich hab seit ca. 3 Wochen eine von meiner Zahnärztin. Dran gewöhnt hab ich mich noch nicht, ist noch ein sehr störendes Gefühl. Aber das Knirschen wird halt auch von Jahr zu Jahr schlimmer und ist, laut Zahnärztin, massiv stressbedingt.


    Ich würde mir an deiner Stelle evtl. vornehmen, das zukünftige Gymnasium in irgendeiner (vielleicht inoffiziellen Form) zu kontaktieren. Damit man da weiß, was auf die Schule zukommt.
    Es sei denn, du findest, diese Eltern haben eine Chance auf einen Neustart ohne Vorwissen verdient.

    "Die Welt ist kein romantischer Ort mehr.
    Einige Menschen in dieser Welt sind es aber trotzdem noch.
    Und darin liegt die Hoffnung…
    Lass die Welt nicht gewinnen, Ally McBeal."

  • Zitat

    Original von BillyThomas:
    Ich würde mir an deiner Stelle evtl. vornehmen, das zukünftige Gymnasium in irgendeiner (vielleicht inoffiziellen Form) zu kontaktieren. Damit man da weiß, was auf die Schule zukommt.



    Rechtlich ist das doch sicher nicht ganz sauber, oder? Ich würde die Finger davon lassen. Irgendwann rutscht jemandem was raus, aus dem die Eltern schließen, dass Annie Infos weitergegeben hat und dann ist sie wieder der Depp. Ich stelle mir den Beginn des Schuljahres dann auch recht spannend vor, wenn ich genau weiß, dass ich in der 5. Klasse eine bestimmte Anzahl von Kindern habe, deren Eltern sich in der Grundschule schon als problematisch erwiesen haben.


    Wenn ich eine neue Klasse übernehme, will ich grundsätzlich nur wissen, ob irgendwelche Krankheiten vertreten sind, auf die ich achten muss. Von allem anderen will ich mir selbst ein Bild machen. Ich sehe mir auch nicht die letzten Zeugnisse an. Bisher hat sich das immer bewährt.



    Bibo

  • Zitat

    Original von Ummon


    Den Vorschlag kann ich nicht unterstützen (ich hoffe mal, er ist nicht ernst gemeint).
    Wenn alle Kinder, deren Eltern sich einbilden, ihre Kleinen wären eigentlich Gymnasialschüler, obwohl sie überall Vieren haben, aufs Gymnasium gesteckt werden, dort dadurch die Klassen riesig werden (ich habe seit letzter Woche eine Klasse mit nunmehr 35(!) Schülern), die Heterogenität der Lerngruppen noch weiter zunimmt und dann zusätzlich die Kinder nach einem halben Jahr wieder weg sind - Klassengemeinschaft ändert sich, geschlossene Freundschaften gehen kaputt), bedanken sich die entsprechenden Lehrer sicher für das Durchwinken aufs Gymmi, nur um den Eltern eine "pädagogische Lektion" zu erteilen.


    Hilfe! Bitte nicht.


    Denkt nicht nur an die Gymnasiallehrer, die dann das Kind (berechtigterweise) an die Realschule oder Hauptschule "weiterleiten". An meiner Schule haben wir immer wieder (vor allem in Klassen 5-8) sehr viele Schulformwechsler, die meisten von de Realschule, aber auch einige vom Gymnasium. Das ist dann oft sehr anstrengend: Die Schüler sind durch den Rückschlag oft sehr unmotiviert und mischen dann häufig bestehende Klassengemeinschaften richtig auf. Bei uns sind die anstrengenden Schüler nämlich meist keine "Eigengewächse", sondern Schüler, die schon "Niederlagen" erleben mussten. (Manche davon sind nach einer Durststrecke wiederum ein toller Gewinn!)

  • Was soll Annie denn machen? Wenn in Hessen der Elternwille zählt, geht der Prinz auf das Gymnasium. Bei uns würden die Eltern alle Hebel in Bewegung setzen, Nachhilfe anheuern, Hausaufgabenbetreuung organisieren, stundenlang lernen und der Prinz würde dann wahrscheinlich auch an das Gymnasium wechseln. Wenn das Elternhaus hinterher und leidensfähig ist, werden auch durch die Proben bei uns nicht viele Ungeeignete abgehalten. Dafür korrigiere ich bis zum Übertritt nur in meiner 4. Klasse ca. 600 Proben. Steht das in irgendeinem Verhältnis?



    Bibo

  • Nein, ich wollte Annie nichts.
    Nur, ich wollte auch ein bisschen von dem Mitleid abhaben, nicht nur die Gymnasiallehrer sind betroffen, sondern auch die anderen Lehrer.


    Vor allem tut mir das Kind Leid. Jetzt der Druck durch die Eltern, dann der Druck in der Schule (und durch die Eltern), dann die Enttäuschung des Kindes und der Eltern...

  • Boeing: :troest:


    Mir ist schon klar, dass es Lehrer an RS und HS auch hart treffen kann. ;)
    Aber solange einige Eltern nicht vernünftige Entscheidungen treffen können, werden deren Kinder in der Schule leiden müssen. :weissnicht:



    Bibo


  • So sehe ich das auch. Die Alternativen zu diesem G8 Gym wären: Förderstufe an der gleichen Schule (ABC-System), nach der 6. Klasse Fö. Wechsel erneut in die 6. Klasse Gym wegen G8.


    Oder: Gesamtschule mit Gymnasialzweig, also G9, danach Gym. Oberstufe auf dem urspr. Wunschgymnasium. Das Gymnasium ist ca. 1km entfernt, die Gesamtschule 4 km, aber DAS kommt ja gar nicht in Frage.


    Na bitte, dann frohes Scheitern. Mir ist es inzwischen egal, wieviele Therapiestunden der als Erwachsener mal braucht um seine Kindheit aufzuarbeiten.


    Ich hätte ja fast noch Verständnis, wenn die Eltern sagen würden: Abi um jeden Preis. Aber das ist ja gar nicht das Ziel, Mittlere Reife reicht ja. Wobei nun in Hessen die Regelung so ist, dass durch das G8 die Schüler nur noch einen HS-Abschluss ohne Quali haben, wenn sie in der Oberstufe/der Abiprüfung scheitern. So wie früher: Aufs Gymmi und wenns nicht klappt hat man automatisch Mittlere Reife ist es halt nicht mehr.


    Naja, wie heißt es so schön: Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.


    An die Gymnasiallehrer der Eingangsklassen: Da dies sicherlich kein Einzelfall ist, denke ich, sollte man zum Wohle der Schüler die da vor einem setzen manchmal wirklich ein A... sein und sich bei Runterstufungen nicht zu viel Zeit lassen. Das Problem mit den vorzeitigen Einschulungen unreifer 5jähriger bekommen wir bei uns derzeit auch nur so in den Griff und allmählich werden die Eltern wieder vernünftig.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Annie111
    Also es ist eine hess. Schule. Das ist ja der Wahnsinn. Die Eltern dürfen machen, was sie wollen, wir schreiben halt nen Einspruch und gut is aber die Eltern wollen nun verhindern, dass dort "diffamierendes über ihren Sohn steht". (wo ist der Kopf gegen die Wand schlag Smiley)


    (..)
    Ich bin wirklich nicht gehässig, aber denen wünsche ich ne Bauchlandung, die sich gewaschen hat.


    Es ist halt leider immer das Kind, das die Bauchlandung macht und das das Ganze dann sehr schmerzhaft ausbaden muss. Ich wünsche keinem Kind diese Bauchlandung - schon gar nicht als nachträgliche "Rache" am beratungsresistenten Verhalten der Eltern - und, ehrlich gesagt, klingt diese Aussage schon etwas gehässig.

    • Offizieller Beitrag

    Annie, du musst gar keinen Kontakt zur weiterführenden Schule aufnehmen um Infos über das Prinzchen weiterzugeben- es gibt doch bei euch auch Schülerakten?
    Wenn ich eine fünfte als Klassleitung habe, schau ich mir die Kleinen erstmal in aller Ruhe an. Bei auffälligen Schülern, vor allem bei denen, wo meine Beobachtungen so gar nicht mit den Ansichten der Eltern übereinstimmen, schnapp ich mir dann mal nach einem halben Jahr die Akte und schaue sie in einer Freistunde durch. Und siehe da-komischerweise waren die Kollegen der Grundschule auch eher meiner Meinung und meist spiegelt sich das auch in den Bemerkungen wieder.
    (Es gibt übrigens auch Kollegen, die sich die Schulakten am Anfang des Jahres holen, aber ich möchte erst mal unbeeinflusst mein Urteil bilden können.

  • Bei uns in Österreich zählen die Noten auch nur in einem gewissen Maße. Die Regelung ist, wenn das Kind in D oder M ein "Befriedigend" = 3 hat, kann das Kind am Gymnasium eine Aufnahmeprüfung machen.


    Als GS Lehrer habe ich noch die Möglichkeit, einzelnen Kindern trotz 3 eine Aufstiegsklausel zu geben. Das mache ich aber aus Prinzip nicht, da ich der Meinung bin, wenn das Ki. eine 3 hat, sollen sich die Lehrer der nächsten Schule das Kind anschauen, ob es passt.


    Hatte auch schon den Fall, dass die Eltern wohl die Note voll eingesehen haben, aber die Klausel unbedingt haben wollten. Ging bis zum Landesschulrat.......


    Daher bin ich grundsätzlich der Meinung, dass diese Entscheidungen nicht nur von uns GS Lehrern alleine getroffen werden sollten, sondern auch die Gymnasien da mitreden solten und eine Art Aufnahmeverfahren machen sollten. Ich will doch nicht immer hören "Um Gottes Willen, was ihr uns schickt!!"


    Aufnahmeverfahren aushalten zu müssen, sind doch schon der erste Beweis einer gewissen Reife für ein Gymnasium. Außerdem dürften Gymnasien auch ein bisschen was auf sich halten, um einen gewissen Standard vorzugeben. Ist bei uns nämlich nicht der Fall. Im Gegenteil, sie reden den Eltern ein, in den Ferien noch ein paar Nachhilfestunden zu nehmen, dann wird es schon klappen.....


    Grille

  • Dieser thread mit allen seinen Höhen und Tiefen wird hier
    http://forumhochbegabung.siteb…t1337-nervige-eltern.html
    gespiegelt.

    Auszüge aus Seite 1...




    Zitat

    Illusionen habe ich schon lange keine mehr.


    Meine Kinder lehre ich aber zur Vorsicht, wie sie sich in den modernen sozialen Netzwerken präsentieren, da das Internet nichts vergisst. Maßgabe ist, nur solche Bilder zu veröffentlichen und nur das zu schreiben, was sie ebenso an das Schwarze Brett des örtlichen Supermarktes hängen würden. Sie müssen lernen, dass es ein Unterschied ist zwischen einem Wutanfall, der sich auch mal in Fluchen und Schimpfen äußert, aber nach Abklingen für alle Zeiten verschwunden ist und Sätzen, die auf ewig so im Netz stehen.


    Eigentlich sollte dies auch als Medienerziehung in der Schule gelehrt werden. Aber bei einem Lehrer, der das selbst nicht beherzigt, sollte man sich darauf eher nicht verlassen.



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