3. Klasse wird immer frecher

  • Hi,


    es wurden hier im Forum ja schon viele Tipps wegen Disziplinproblemen gegeben. Ich versuche auch schon viel in meiner 3. Klasse (bin im Ref und mit 7 Stunden Deutsch in der Klasse), aber ich weiß gerade einfach nicht weiter.
    Mein Problem ist, dass einige Kinder (vor allem Jungs) in der Klasse gerade nur noch Blödsinn machen. Sie quatschen rein, zwei schneiden sich gegenseitig Grimassen, andere hüpfen auf dem Stuhl rum, andere machen einfach gar nicht mit. Man könnte jetzt meinen die langweilen sich nur, aber 2/3 der Klasse macht problemlos mit. Die Störer schaffen es aber echt den Unterricht permanent zu behindern.
    Meine Mentorin hatte sie in der 2. Klasse und war mit ihnen sehr sehr streng. Es wurden Strafarbeiten noch und nöcher verteilt. Es hieß bei mir von Anfang an, ich soll seeehr streng sein (sagten auch andere Fachlehrer aus der Klasse). Nun, anfangs war die Klasse aber ziemlich in Ordnung. Es gab ab und zu mal Probleme, dann gab es Strafarbeiten oder ein Kind wurde in eine andere Klasse gesetzt. Jetzt werden es aber immer mehr. Ein Belohnungssystem habe ich seit Schuljahresbeginn (man kann Sterne sammeln und sie gegen Hausaufgabengutscheine einlösen - die lieben Kinder haben inszwischen natürlich schon welche - ratet mal wer nicht...).
    Heute habe ich einen Jungen schon am Anfang (!) der Stunde in eine andere Klasse gesetzt weil er so oft und penetrant bei der Begrüßung störte, dass ich mit dem Unterricht gar nicht beginnen konnte. Die Klassenlehrerin kämpft auch gerade etwas. Leider hat sie kein großes Interesse daran sich mal mit mir zusammenzusetzen und eine gemeinsame Strategie auszudenken.


    Ich bin ratlos. :(?(

  • Ich habe auch gerade eine dritte Klasse in Englisch und habe auch echt fiese Störer da drin. Die werden allerdings alle schon in irgendwelchen Therapien behandelt 8o So richtig komme ich im Moment bei denen auch nicht weiter. Ich hoffe hiermal auf weitere Antworten :D

  • Hi,


    na dann sind wir schon mal zwei. :) Ein Junge hat auch ADHS und bekommt angeblich Ritalin. Davon merke ich allerdings gar nichts. Gerade bei ihm bin ich mit meinem Latein am Ende. Er kichert ständig vor sich hin und steckt die anderen total an damit. Ich kann mir momentan nur noch helfen, indem ich ihn mit einer Aufgabe rausschicke. Dort erledigt er alles einwandfrei und toll. Eine langfristige Lösung ist das natürlich nicht. Mit der Mutter hab ich schon telefoniert. Tja, Sohnemann mag das Fach Deutsch halt nicht. Na super. Wirklich was gebracht hat das Gespräch nicht.


    Ich hab auch eine Auszeit eingeführt nach den Herbstferien. Bei der dritten Ermahnung geht das Kind für 5 Minuten (Sanduhr) nach hinten (extra Nebenraum mit Sofa). Fruchtet aber nicht wirklich bisher. Mit einzelnen Kindern werde ich morgen mal sprechen und ihnen Elterngespräche "androhen". Mal kucken ob das was bringt.

  • Ich schließe mich euch gerne an.
    Ich unterrichte 6 Stunden in der Woche in einer 3. Klasse, in der vor allem die Jungen auffällig sind. Ein paar Mädchen quatschen schon mal zwischendurch, aber eher selten.
    Mit meiner Mentorin habe ich letzte Woche die Sitzordnung dahingehend verändert, dass an unserem Vierer Gruppentisch nun immer zwei Jungs und gegenüber zwei Mädchen sitzen.
    Bei einigen hilft diese Maßnahme. Bei einigen leider nicht. Wir haben heute überlegt Junge, Mädchen nebeneinander zu setzen, aber ob das eine gute Idee ist?
    In der Klasse habe ich ein Belonungssystem eingeführt, die Tische die leise sind erhalten am Ende der Stunde ein Sternchen für ihren Tisch. Am Ende der Woche erhält der Tisch einen Papierstern, der die meisten gesammelt hat. Für eine gewissen Anzahl Papiersterne erhalten die Kinder dann etwas aus unserer Kiste.

  • auch in meiner klasse sind zwar nur 11 kinder, aber von den 7 buben benehmen sich 6 in werken, religion, in freizeitstunden und auch bei mir am vormittag teilweise unmöglich. ich habe ein system mit muggelsteinen wieder eingeführt (von vorigem jahr, 1. klasse):
    jedes kind bekommt am morgen 3 muggelsteine. für vergehen, die zuerst gemeinsam besprochen werden, werden steine weggenommen. wer 15 steine beisammen hat, gibt es eine vereinbarte belohnung, für 0 steine eine negative konsequenz. mal schauen, wie sie darauf ansprechen (hab ich gerade heute wieder aktiviert, nachdem die religionsstunde in die hosen ging)


    leider helfen die eltern der auffälligen Kinder nicht mit sondern reden sogar über die lehrer schlecht!

  • ich hab die Erfahrung gemacht, dass (meine) Schüler immer total negativ drauf reagiert haben, wenn ich ihnen etwas wegnehme, wesentlich besser, wenn ich auf positives Verhalten reagiere. Manche scheinen aber auch bei beidem immun zu sein. ;( kommt also auch mal vor, dass ich sag, der und der ist leise und sobald das Kind mein Lob gehört hat, wirds laut. :rolleyes:
    in meiner letzten Klasse hatte ich ein Ampelsystem und konnte damit sowohl auf positives als auch auf negatives Verhalten reagieren. In meiner neuen Klasse sind die Kinder aber regelrecht ausgerastet, wenn sie auf orange oder rot gekommen sind (nochmal zusätzlich zur Störung...), deswegen kriegen meine jetzt Punkte (für positives Verhalten) an der Tafel. Teilweise muss ich nur die Kreide in die Hand nehmen und schwupps sind sie leise. Teilweise.


    Ein echt gutes Buch zum Thema ist:
    Umgang mit "schwierigen" Schülern
    von Bergsson und Luckfiel (Cornelsen scriptor). Das les ich von zeit zu Zeit immer mal wieder quer und es ist auf jeden Fall hilfreich und gibt einige Anregungen.


    Gruß!

  • Hi,


    mh dann sind wir ja schon einige mit nicht so einfachen Schülern. Ich hatte heute Unterrichtsbesuch und über den ganzen (B)Engeln schwebte ein Heiligenschein. Die Schlawiner! :rolleyes: Jetzt hab ich sie aber, denn nun kann ich ihnen immer sagen wie toll und lieb sie doch sein können wenn sie wollen. Sie haben auch fantastische Gedichte geschrieben!! :D Vielleicht liegt es auch an der versprochenen Spielstunde morgen...


    Nun, ich hab auch noch ausführlich mit meiner Mentorin gesprochen. Ich hab ja schon ein Belohnungssystem für die einzelnen Kinder (Sterne sammeln und eintauschen). Werde nun ein System für die ganze Klasse einführen. Für jeden Tag, an dem es gut läuft, erhalten sie einen Klassen-Stempel (sind bei mir ja max. 2 Stunden). Bei einer bestimmt Anzahl von Stempeln gibt es am Ende einer Stunde ein Spiel. So baut sich ein gewisser Gruppendruck auf. Man muss allerdings sehr aufpassen, dass ein Kind nicht zum Buhmann wird. Habe heute aber gesehen, dass sie ja alle können wenn sie wollen!!
    Werde auch regelmäßig mit den Kindern einzeln sprechen und jetzt superstreng werden. Es scheint mir nämlich, dass gerade die Jungs diese Strenge einfordern.
    Achso, in der Auszeit (bei dreimaligem Ermahen) bekommen sie jetzt auch eine Reflektionszettel. Natürlich einen den 3.Klässler auch ausfüllen können. Dann sind sie erst mal beschäftigt. Die Zettel sammle ich und bei einer bestimmten Anzahl gibt es Elterngespräche. Dann können sich die Eltern mal ankucken wie oft und warum ihr Kind stört. Es gibt allerdings auch Eltern in der Klasse die das nicht interessiert. Da tun mir die Kinder auch leid irgendwie.
    Die Klassenlehrerin wird die Sitzordnung ändern - statt U werden die Tische frontal stehen. Die Kinder stecken sich in der U-Form nämlich sehr mit Blödsinnmachen an.


    Klingt jetzt irgendwie krass was ich alles geschrieben habe. Nicht falsch verstehen, ich mag die Klasse schon! Die letzten 2 Wochen werden halt ein paar immer frecher. Ich lobe die Kinder auch sehr wenn sie etwas toll machen. Die störenden Kinder machen ja schließlich auch ab und an mal was total gut. Das wird von mir immer gewürdigt. Ist ja auch sehr sehr wichtig!


    Edit: Von mir auch noch ein Buchtipp: Die 123-Methode vom Verlag an der Ruhr. Da gingen mir ein paar Lichter auf! Man muss das aber sehr konsequent umsetzen. Da hapert es bei mir. Bin wohl zu nett.

  • Hallo freckle,


    erstmal Glückwunsch, dass es deine Bengel heute wahre Engel waren!


    Deine Reflektionszettel,von denen du schreibst, interessieren mich. Könntest du mir vielleicht genauer erzählen, wie die so aussehen - was die Schüler ausfüllen sollen? Finde die Idee ganz gut - vor allem, weil man dann in Elterngesprächen etwas mehr in der Hand hat. Habe auch ein paar Stunden in einer etwas schwierigeren 3. Klasse und würde das System gern mal ausprobieren.


    Danke und LG

  • Hi,


    ja die Bengel waren heute nicht nur lieb, sondern haben auch super gut mitgemacht. Vor allem die, die sonst NIE was sagen! 8o
    Schüler denken bei Unterrichtsbesuchen ja oft, dass sie beobachtet werden und nicht dieLehrerin. Da haben manche echt gezeigt was in ihnen steckt.


    Zum Reflektionsbogen - meine Mentorin hat davon erst heute gesprochen. Ich möchte mir erst noch einen erstellen. Bei 4teachers gibt es welche unter "Alltagspädagogik".


    Er wird vielleicht so aussehen:


    1. Warum musste ich in die Auszeit? Was habe ich getan?


    2. Warum habe ich es getan?


    3. Wie ging es mir dabei?


    4. Was glaubst du wie die anderen Schüler und deine Lehrerin sich dabei gefühlt haben? (weiß nicht ob das manche Kinder wirklich aufschreiben können).


    5. So werde ich mich in Zukunft verhalten:


    6. Ich will mich anders verhalten. Brauche ich Hilfe dazu? ja nein


    7. Wer kann mir helfen?


    Datum : Unterschrift:


    Was meint ihr dazu? Findet ihr das gut oder würdet ihr etwas ändern? Ich kann mir gut vorstellen, dass manchen da kaum was einfällt und bin mir deshalb etwas unsicher.


    Edit: Meine Güte! So viele Fehler. Ich muss ins Bett!

  • Hi,


    hat jemand schon mal in der Grundschule so einen Selbstreflektionsbogen von störenden Schülern ausfüllen lassen? Bei uns gibt es keinen Trainingsraum (Arizona) oder ähnliches. Kommen Kinder in der 3. Klasse mit sowas zurecht?


    Was sind denn eure Erfahrungen?


    lg
    freckle

  • Also, ich nicht. Aber ich kann mir vorstellen, dass die Frage 2 sehr schwierig ist zu beantworten. Teilweise können die Schüler doch kaum reflektieren, warum sie etwas tun. Ich denke, da werden viele Antworten in Richtung "Weiß ich nicht" oder so kommen. Wie sich andere gefühlt haben (oder man sich selbst dabei gefühlt hat), ist bestimmt auch schwierig. (ich sehe gerade, dass Du das auch geschrieben hast.) Die müssen da ja auf der Ebene sein, sich in andere hineinversetzen zu können. Für starke Schüler bestimmt kein Problem, aber schwächere Schüler... . Vielleicht kannst Du den Bogen ja noch differenzieren. Z. B. so, dass Schüler, denen das Schreiben noch sehr schwer fällt, ankreuzen müssen.
    Vielleicht könnt Ihr auch ein paar Regeln aufstellen bzw. bei dem Bogen ganz konkret aufschreiben, gegen welche Regel verstoßen wurde (ähnlich Frage 1, vielleicht nur etwas konkreter, ich würde auch die "Zukunftsfrage" etwas konkreter stellen, oder vielleicht, wie man sich alternativ hätte verhalten können...)
    Gruß.
    P.S. Sollen die Kinder so einen Bogen während des Unterrichts oder in der Pause ausfüllen?

  • Hi,


    ja ich hab mir inzwischen auch gedacht, dass einige Fragen wohl zu schwer oder unkonkret sind für die Schüler. Bei mir gibt es bei der 3. Ermahnung eine Auszeit. Dazu gehen sie in den hinteren, abgeschirmten Teil des Klassenzimmers. Manche machen hinten jedoch Unfug oder finden es sogar toll hinten zu sitzen. Deshalb möchte ich, dass sie die Zeit dort sinnvoll nutzen. :D Einfach nur einen Text abschreiben lassen finde ich blöd. Das wirkt bei manchen nicht mehr so... Außerdem mache ich das nur, wenn gar nichts mehr geht und dann verfrachte ich das Kind gleich ins Zimmer einer anderen Lehrerin.


    Vielleicht könnte man ja sowas schreiben (hab bei 4teachers noch ein bisschen gewühlt):


    1. Warum muss ich in die Auszeit? Was habe ich getan?


    2. Warum habe ich es getan?
    (Da sollen sie ruhig mal nachdenken, manchen fällt schon was ein, und wenn nicht, dann würde ich mit ihnen nach der Stunde darüber sprechen)


    3. Finde ich es gerecht, dass ich in die Auszeit muss?
    ja
    nein
    Warum: _______


    3. Was kann ich anders machen, damit ich nicht mehr in die Auszeit muss?



    Zu Frage 3: So eine Reflexion soll sich ja nicht nur auf das Kind beziehen. Vielleicht habe ich als Lehrerin ja was "falsch" gemacht, was übersehen oder so. Irgendwie soll sich das Kind da ja auch äußern können. Es ist bestimmt interessant zu sehen, ob ein Kind denkt, es wäre ungerecht behandelt worden. Da kann man bestimmt gut für ein Gespräch ansetzen und als Lehrer tolle Ich-Botschaften senden. ;)


    Vielleicht probiere ich es einfach mal aus und melde euch wie es funktionert.

  • Ich hab grad nochmal in meinen materialien zur Trainingsraummethode nachgeschaut, was da so steht.
    Dort sind die Fragen für Unterstufe:
    - Was hast Du gemacht? (evtl. eben zum ankreuzen)
    - gegen wlche regel hast du verstoßen?
    - Willst du weiter am Unterricht teilnehmen ohne zu stören?
    - Wenn du wieder störst, was passiert dann?


    Ist ja eigentlich so, wie du dir das auch vorstellst. erzähl mal, wie es läuft! :)

  • Ja, ich schließe mich der sarahkathas Empfehlung für das Buch an: Umgang mit "schwierigen" Schülern von Bergsson und Luckfiel (Cornelsen scriptor).


    Die Reflektionszettel probiere ich ab morgen aus ;( (Naja, hoffentlich ists nicht nötig). Allerdings Freckle, du hast auf den Reflektionszetteln den Punkt "Warum habe ich es getan?" Auf einem Seminar zum Umgang mit "Störern" wurde von der WARUM-HAST-DU-DAS-GETAN Frage abgeraten - wir selbst wissen häufig ja auch nicht, warum wir dies und jenes tun. Bspw: Können die Kinder etwa darauf kommen (kognitiv), dass sie kichern, weil sie ein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit hatten (emotional). Wenn, sollte man nach dem WOZU fragen; also nicht nach dem Grund/Auslöser, sondern nach dem Ziel der Handlung.

  • Hi,


    von dem Reflexionszettel kann ich noch nicht berichten, da ich noch nicht dazu gekommen bin ihn richtig einzuführen. Aber es ergaben sich andere erstaunlich Dinge. Nachdem ich am Dienstag einen Stempel eingeführt hab, den die ganze Klasse sich verdienen kann wenn sie sich benimmt (und nach 7 mal gut Benehmen spielen wir ein Spiel am Ende einer Stunde), verwandeln sich meine Pappenheimer in Lämmchen. Es will ja schließlich keiner riskieren, dass es wegen ihm/ihr keinen Stempel gibt! Das klappte zwar nicht sofort, aber mit einer Standpauke und anschließender Reflexiion am Mittwoch und einer Selbsteinschätzung am Donnerstag haben sie es heute geschafft. Sie haben super gearbeitert, waren leise und haben am Ende der Stunde (da wurde es oft laut) keinen Rabatz gemacht. Ich hoffe die Motivation bleibt erhalten! =)

  • Hey,


    meine Kinder drehen gerade durch.
    Das Schlimme an der Sache ist, dass die Eltern alles entschuldigen und - es sind immer die anderen, nie die eigenen Schätzchen... Mittlerweile kriege ich seitenlange!!!! Ausreden der Eltern, wieso sie z.B. einen Entschuldigungsbrief ihres Kindes nicht unterschreiben (Zitat aus dem Brief heute: "...und übrigens steht jetzt Aussage gegen Aussage", dabei gab es mehr als genug Zeugen ...)
    Auch für das Verhalten im Unterricht... Es gibt immer eine Ausreden, wie : ist doch "nur aufgestanden", (=in der Klasse im Unterricht rumgerannt), "er wollte doch nur fragen, die Fragen müssen Sie doch beantworten"(=hat mehrmals in die Klasse reingerufen)
    Ich hab's satt!


    Mein Gedanke war, die Kinder im Unterricht zu filmen, danach mit ihnen den Film gucken und ihr Verhalten zu besprechen, so wie: und was hast DU in dem Moment gemacht, als ...



    Das Video würde ich auch sofort löschen wollen. Weiß jemand, ob ich dafür eine schriftliche Genehmigung der Eltern o.ä. brauche?


    Hat schon jemand etwas Ähnliches gemacht?

  • Hi Mäuseklasse,


    das hört sich ja ätzend an, zudem beschreibst du verschiedene Probleme, die - wenn ich recht verstehe - alle mit störendem Verhalten zu tun haben. Die Kooperation mit / Unterstützung durch die Eltern, sowie der Umgang mit den Störungen via videogestützter Selbstreflexion.


    Zu der Videoarbeit - Videoaufnahmen für unterrichtliche Zwecke dürften kein Problem darstellen. (Vielleicht äußert sich da noch jemand kompetentes!) Dabei ist klar, dass die Aufnahmen nicht ohne Einverständnis der Erziehungsberechtigten und der Kinder veröffentlicht werden dürfen; Zwecke der privaten Belustigung widersprechen wohl nicht nur dem guten Geschmack.
    Allerdings ist eine Rücksprache mit der Schulleitung sicher gut.


    Ein technisch-emotionaler Aspekt: (a) das Abspielen des ganzen Filmes dürfte langwierig sein; (b) falls du hingegen einzelne Szenen zeigen willst, bedenke die Spulprozedur; (c) sicherstellen, dass sich nicht über manche Kinder lustig gemacht wird (gib vielleicht Beobachtungsaufgaben) bzw. darf kein Kind von Dir bloß gestellt werden. Bedarf wohl einiger Vorbereitung. Aber gegebenenfalls würde mich ein Ergebnis interessieren.


    Alles gute
    Uli

  • Also, das (mit dem Filmen) würd ich auf jeden Fall nicht einfach so machen. Selbst wenn Du es direkt löscht... die Kinder werdens zu Hause erzählen und Du kriegst wahrscheinlich erst recht seitenlang was zu hören...
    Filmen nur gegen schriftliche Einverständnis.
    In meinem Referendariat sollten auch ein, zwei Stunden gefilmt werden, und dabei ging es lediglich um mich als Lehrerpersönlichkeit, aber nunmal in Interaktion mit den Kindern...Ein Elternpaar wollte das partout nicht. Vertrauten vielleicht nicht, dass es nur für den eigenen Gebrauch ist. Keine Ahnung, meine Kindergartenstunden konnten dann tatsächlich nur ohne das jeweilige Kind gefilmt werden. (Das durfte dann eben in besagter Stunde nicht dabei sein.) Wären es mehr kinder gewesen... da wirds dann schwierig.
    Und wer weiß, vielleicht finden das gezeigte Verhalten einige Kinder sogar "coo" und lustigl? Also, so Kinder, die so was noch nicht so wirklich reflektieren können...
    Wie reagierst Du denn auf die "Entschuldigungen " der Eltern? Find ich ja eine ziemliche Frechheit. Glaub, ich würd die ein oder andere mal zum hospitieren einladen. ;) Wenn die so viel Zeit für Briefe haben, können sie sich das ja mal persönlich anschauen...


    Gruß!

  • Bei uns wurde im Seminar jede UV und Beratungsbesuch gefilmt, ohne Einverständnis der Eltern, da ja nichts veröffentlicht wird, sondern zu Reflexionszwecken angeschaut und danach wieder gelöscht wird.
    Auch Schultheater und so wird bei uns immer gefilmt ohne schriftliches Einverständnis, weils nicht veröffentlicht wird.


    Ich würde die Kinder filmen und dann, wie TremorChrist schon vorgeschlagen hat, behutsam vorbereiten.

    Bei der Erziehung muß man etwas aus dem Menschen herausbringen und nicht in ihn hinein. (Friedrich Fröbel)

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