Schüler verweigert Hausaufgaben

  • Hallo, ein Schüler der 8 Klasse (Gymnasium) verweigert seine Hausaufgaben zu machen. Die Eltern können/wollen ihn auch nicht dazu zwingen. Wie kann ich denn vorgehen? Hausaufgaben kann ich ja nicht benoten oder? Er findet Hausaufgaben in meinem Fach "dumm und sinnlos" und macht sie daher nicht. Ich habe natürlich schon mit ihm geredet, seine Eltern auch, aber er ist einfach in einer pubertären Trotzphase...


    Vielen Dank für Hinweise
    dacla

  • Man kann vielleicht Hausaufgaben an sich nicht bewerten - wohl aber die mündliche Mitarbeit bzw. die fehlende Mitarbeit.
    In einer ähnlichen Situation, allerdings in der Oberstufe (die Schüler wussten früh, dass sie das Jahr wahrscheinlich wiederholen würden und haben deshalb nur herumgesessen und gestört), bin ich dann dazu übergegangen, "Schüler versenken" zu spielen - und habe dies auch so genannt. Die anderen Schüler waren - berechtigterweise - frsutriert, weil sie arbeiteten, während andere nichts taten. Ich habe so deutlich gemacht, dass diejenigen, die nichts beitragen konnten (ich habe die "Kandidaten" immer zuerst bei der Besprechung der Hausaufgaben drangenommen) sich ihre 00 Punkte verdient haben.

  • Hallo,


    also bei uns in BaWü ist es so, dass ALLE Leistungen während des Schuljahres benotet werden können. Es SOLL sogar so sein, dass für die Endnote nicht nur aus wenigen rechnerischen Ziffern ermittelt wird.


    Voraussetzung: Man darf nicht nur die HA bewerten, die schlecht oder nicht gemacht sind, sondern entweder alle oder eine wechselnde zufällige Auswahl. Also so, dass man damit auch eine 1 erreichen könnte.


    Wenn er HA dumm und sinnlos findet (um welches Fach geht es denn?), stellt sich ja die Frage, ob es für ihn vielleicht tatsächlich keinen Unterschied macht, ob er sie hat oder nicht.

  • Es geht um das Fach Französisch und abgesehen davon, ob es für ihn persönlich einen Unterschied macht oder nicht, einfach diese Arbeitshaltung möchte ich nicht tolerieren. Dann kommen ja noch weitere Schüler auf die Idee keine Hausaufgaben zu machen... Zudem sind Hausaufgaben schon sehr sinnvoll, in jedem Fach. (meine Meinung)

  • Ich mache mir jedesmal Notizen, wer seine HA hat und wer nicht. Daraus "stricke" ich dann eine "Arbeitsnote" (dort kommt auch hinein, ob jemand seine Hefte/Bücher etc. dabei hat...), die ich zu den mündlichen Noten zähle, die ich über das Halbjahr sammel, also als 5. oder 6. mündliche Note. Wer mündlich schwach ist und dannnoch faul (was die HA angeht), der hat schnell seine schlechte Note weg! ;)

  • Ich habe gerade im Bremer Schulrechtsbuch nachgelesen. Da steht sinngemäß drin, dass man Hausaufgaben nicht benoten soll, weil ja nicht klar ist, ob der Schüler sie selber gemacht hat.
    Man soll aber Leistung und Leistungsbereitschaft bewerten. Und eine nichtgemachte Hausaufgabe würde mangelhafte leistungsbereitschaft zeigen. Das fließt dann in die Mitarbeitsnote ein.

    • Offizieller Beitrag

    In Bayern darf man HA nicht benoten, aber die Präsentation derselbigen schon. Also, hab ich Vokabeln aufgegeben, darf ich die am nächsten Tag sehr wohl abfragen- und benoten. Ebenso wie mündliche Beiträge. Wenn der Schüler keine HA machen will, würde sich das bei mir notenmäßig in der Abfrage niederschlagen. Grundsätzlich finde ich aber Druck über Noten auszuüben, doof.
    Ich lasse zu oft fehlende HA nach Mitteilung an die Eltern am Freitag nachmittag nacharbeiten. Das hatte ich bis jetzt einmal und der Schüler war komischerweise danach wesentlich leistungsbereiter :D

    "Ein Mann, der noch keinen Fehler begangen hat, hat noch nie etwas getan."
    Sir Robert Baden-Powell, Earl of Gilwell

    Einmal editiert, zuletzt von Hermine ()

  • Zitat

    Original von dacla
    Er findet Hausaufgaben in meinem Fach "dumm und sinnlos" und macht sie
    daher nicht.


    Frage ihn doch, welche Art von Hausaufgaben er für "klug und nützlich" hält.
    Möglicherweise könnte er eigene Ideen umsetzen und so merken, dass
    Hausaufgaben seinem Lernen nützen.


    monika :)

    Die Disziplin des Lernens unterscheidet sich von der Disziplin der Schule.

  • Ohje... erinnert mich an meine eigene Schulzeit. Ich hatte das Glück, dass mir mathematische Dinge immer sehr leicht gefallen sind und ich deswegen immer alles konnte, auch ohne Übung zu Hause. Also hab ich irgendwann in der 8. Klasse aufgehört, Hausaufgaben zu machen. Die Lehrer haben immer einige Zeit gemeckert und dann irgendwann aufgegeben; so Dinge wie Nacharbeit o.ä. kam denen damals nicht in den Sinn, hätte ja für sie selbst Mehrarbeit bedeutet und das wollte zumindest von meinen Lehrern damals keiner machen.


    Sorry, also keine Tipps von dieser Stelle...

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