Referendariat mit Kind? Machbar oder nicht?

  • Ich habe jetzt mal über die Suche das Forum durchforstet, bin aber nicht so wirklich fündig geworden.


    Ich studiere grad im 1. Mastersemester, werde durch Auslandssemester, Uni-Wechsel und das geplante Kind wohl mind. noch 2 Semester verlieren, so dass ich voraussichtlichl erst zum SoSe 2012 meinen Abschluss in der Tasche hab.


    Es wird also noch ein Weilchen dauern, bis ich es tatsächlich ins Ref. schaffe.


    Wir planen jetzt aber ab nächstem Sommer (nach meinem Auslandssemester) unser 1. Kind, so dass ich mich frage, ob das Ref. mit Kind überhaupt zu schaffen ist.
    Das Studium sollte machbar sein, wohl mit Abstrichen in der Leistung und wie schon gesagt wohl auch mit einer zeitlichen Verzögerung, aber ich denke, dass ich nie wieder so viel zeit für ein kind haben werde wie im Studium, und daher ist es für uns der beste Zeitpunkt.


    Übers Ref. hab ich allerdings schon viele Schauermärchen gehört... Ist es wirklich so hart, dass man schon so kaum durchkommt, geschweige denn mit Kind?
    Mit welcher Belastung muss ich im Referendariat überhaupt rechnen?


    Mein Mann arbeitet übrigens Vollzeit und fällt daher als Kinderbetreuung, zumindest tagsüber, größtenteils aus.


    Ich wäre sehr dankbar für ein paar Erfahrungsberichte und Meinungen!

    • Offizieller Beitrag

    Das kann klappen, wenn eine extrem flexible Kinderbetreuung gewährleistet ist.


    Hättet ihr da jemanden ?


    Es kommt auch drauf an, wie stressresistent man selbst ist. Auf jeden Fall wird ein Refrendariat mit Kind um etliches anstrengender als ein Studium mit Kind, denn im Ref. kannst du dir deine Zeit so gut wie nicht einteilen.
    Aber vll haben Andere ja andere Erfahrungen gemacht ! ;)

  • Ich stecke gerade mittendrin im Referendariat mit zwei Kindergartenkindern.
    Bis jetzt kann ich sagen: superstressig, aber machbar. Bin allerdings froh, dass meine beiden sozusagen aus dem Gröbsten raus sind und nachts zumindest durchschlafen! Meine Freizeit geht halt gegen Null, denn vorbereiten muss ich viel auch abends bzw nachts...
    Bei uns im Seminar sind noch zwei andere LAAs mit Kindern, die sehen das in etwa so wie ich.

  • Ich würde deine Frage erstmal pauschal mit einem eindeutigen JA beantworten: Es ist machbar.


    Mich haben meine beiden Kinder vermutlich von dem vollständigen Realitätsverlusst bei all dem Stress bewahrt. Kinder und ihre Bedürfnisse holen dich einfach immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, dass kann z.T. sehr hilfreich sein.


    Dann schiebe ich allerdings noch ein "aber" hinterher.
    Meine Frau fühlte sich dann doch über weite Strecken eher als alleinerziehende Mutter, da ich ihr oft nur eine geringe Hilfe im häuslichen Alltag sein konnte.


    Wie von anderen bereits angesprochen solltest du also über einen sehr flexiblen Partner und/oder ein sehr gutes soziales Netzwerk verfügen.

  • ich habe mein ref mit minibaby gemacht... das war schon machbar. ich habe auch die erfahrung gemacht, dass unser kind mich vor dem totalen wahnsinn bewahrt hat. man verliert einfach nicht aus dem blick, was bzw wer wirklich wichtig ist.
    geplant war das "damals" nicht, ich weiß auch nicht, ob ich das so planen wollen würde... es ist schon sehr anstrengend, wenn man neben durchwachten nächten den unterrichtstag bestreiten muss oder auch nach einem tag ohne pause noch bis nach mitternacht an den planungen sitzt.

  • Ich habe keine Erfahrungen das Referendariat mit Kind zu machen, aber da ich selbst ein Kleinkind habe, würde ich sagen: Wenn ihr am Planen seid und nicht wirklich viele oder gewichtige Gründe dafür sprechen, das Kind schon im Studium zu kriegen, dann wartet lieber noch ab.


    Es ist zwar bestimmt machbar, das Referendariat mit Kind zu machen (ich kannte auch einige Referendare, die bereits Kinder hatten), aber schön wird es bestimmt nicht. Und im Endeffekt ist es so schade, wenn man diese zwei Jahre viel zu wenig Zeit für sein Kind haben wird. Ich merke selbst an mir, wenn ich beruflich gestresst bin, dann fehlt mir die Muse für mein Kind. Ich bin ungeduldiger, nehme weniger wahr, wie es sich entwickelt, vieles läuft nebenher, verkommt zur Routine und gemeinsame Zeit kann man viel weniger genießen, weil man den Kopf voll mit anderen Dingen hat. Das finde ich schade.
    Aber im Berufsleben hat man ja dann viel mehr in der eigenen Hand und ich kann es besser steuern, wenn ich merke, dass ich die Situation unbefriedigend finde. In der Ausbildung ist man dagegen viel zu sehr von äußeren Faktoren abhängig.


    Und ich fand jetzt eigentlich auch nicht unbedingt, dass das Studium der ideale Zeitpunkt für ein Kind ist. Für mich persönlicher war es wichtiger, mich zu dieser Zeit mit dem Leben und der Welt auseinanderzusetzen. Gerade mit Baby bewegt man sich schnell in seinem kleinen Mikrokosmos und die Natur hat es ja auch ganz clever eingerichtet, dass man sich zunächst mal nur noch auf sein Kind konzentriert und alles sonst eher an Bedeutung verliert. Auch ein bisschen ungünstig während eines Studiums.


    Aber wie gesagt: Es gibt natürlich unter Umständen für euch wichtige Gründe nicht mehr länger zu warten, dann ist bestimmt auch alles mit Kind machbar. Ich würde aber sehr genau abwägen, ob das für mich und für das Kind die beste Variante ist.


    LG
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    • Offizieller Beitrag


    Ich wollte vorhin schon was in diesem Thread schreiben, kam aber nicht dazu. Aber Mia hat fast exakt das gesagt, was ich geschrieben hätte. :D
    Ich kann mich in allen Punkten anschließen.


    Ein paar Dinge fallen mir außerdem noch ein: Im Referendariat und in der Anfangszeit mit einer festen Stelle braucht man teilweise Ewigkeiten für die Stundenplanung und andere organisatorische Dinge, weil alles noch so neu ist. Nach ein paar Jahren hat man etwas mehr Routine und ist eher in der Lage, mal eine Stunde nicht so lange zu planen und trotzdem noch guten Unterricht zu halten. Und in solche Situationen kommt man mit einem kleinen Kind sehr oft.


    Ich fand das Ref sehr sehr anstrengend und hätte es niemal mit kleinem Kind machen wollen. Das Gleiche gilt bei mir auch für die ersten ca. 2 Berufsjahre.


    Ich hätte mit einem kleinen Kind auch nicht den Druck haben wollen, noch 2 Staatsexamina mit all den Prüfungen machen zu müssen, wenig Einkommen und keinen gesicherten Job zu haben. Wenn sich das im Leben so ergibt, ist es halt so, aber so planen würde ich das auf keinen Fall.


    Gegen Ende des Studiums hast du wahrscheinlich wegen all der Prüfungen und der Examensarbeit viel weniger Zeit und viel mehr Druck, als du jetzt hast.


    Und wenn du arbeitst und viel Zeit für dein Kind haben möchtest, dann kannst du doch problemlos ein oder zwei Jahre aussetzen - ich denke, das geht leichter als jetzt im Studium.

  • Mia und Referendarin, ich kann eure Überlegungen durchaus nachvollziehen, komme aber trotzdem zu einem anderen Schluss. Allerdings muss ich eingestehen, dass ich es als Mann dann doch etwas leichter habe - allein schon weil man zumindest in den Monaten der Schwangerschaft und unmittelbar danach rein körperlich deutlich weniger betroffen ist.


    Als wir vor eingen Jahren - ich stand gerade kurz vor meinem ersten Staatsexamen - über das Kinderkriegen nachdachten, habe ich aus vielen von euch bereits benannten Gründen lange gehadert. Für meine Frau wars ein guter Zeitpunkt, ich war unentschlossen. Ich habe mich dann eines Abends gut angeheitert mit einem Freund drüber unterhalten und der meinte: "Du stellst die falsche Frage. Frag dich nicht, wann du ein Kind bekommen willst, denn stressig wird es immer irgendwie sein. Frag dich einfach, ob du eins bekommen willst."


    Mein Sohn ist nun sechs Jahre alt und ich bin immer noch der Meinung, dass besagter Freund damals recht hatte.


    Den Kinderwunsch perfekt planen zu wollen, ist wohl typisch für unsere Generation. Im statistischen Mittel ist das dann auch mit ein entscheidender Grund, warum die Geburtenraten so stark sinken. Bei vielen tritt der perfekte Zeitpunkt dann nämlich einfach nicht ein.

  • Danke euch allen für die Antworten!


    Einen gewichtigen Grund gibt es nicht - außer, dass wir es wollen.
    Wenn wir bis nach meinem Referendariat warten, dauert es noch min. 4 Jahre (mind. 2 Jahre Studium + evtl. Wartezeit + Ref.) Und so lange will ich nicht warten.


    Es mag ja von der Logik her sinnvoller sein, bis nach dem Studium bzw. bis nach dem Ref. zu warten, aber dann will man ja auch erstmal arbeiten, damit man nicht gleich wieder raus ist, dann kommen also noch 1 bis 2 Jahre dazu.


    Dann bin ich 30, und ich will nicht nur ein Kind. Klar ist man auch mit 30+ noch jung genug, um Kinder zu bekommen, aber das ist nicht das, was ich will.


    Und da es den perfekten Zeitpunkt ja sowieso nicht gibt...


    Ich danke euch allen jedenfalls vielmals für eure Eindrücke, da weiß ich wenigstens, was möglicherweise auf uns zukommt... ;)



    Noch was anderes: Ich habe von einer Bekannten gehört, dass man in NRW oft 2-3 Jahre warten muss, bis man nach dem Studium überhaupt einen Referendariatsplatz bekommt... Ist das so? Wie ist das in Niedersachsen?

  • Von einer 2-3jährigen Wartezeit bis zum Referendariat in NRW habe ich noch nie gehört. Ich weiß zwar nicht, wie es im SekII-Bereich aussieht, aber meine Freunde und ich (Grundschule, Haupt-/Realschule, Förderschule) haben alle direkt nach dem Studium mit dem Referendariat beginnen können. Das lief durchweg problemlos. Und wir haben sogar zum überwiegenden Teil das Wunschseminar zugeteilt bekommen.

    "I propose we leave math to the machines and go play outside."
    (Calvin and Hobbes, Bill Waterson)

  • Schubbidu: Da hast du sicher auch Recht. Ich wollte auch nicht mehr als zum Nachdenken anregen, ob das Studium wirklich ein guter Zeitpunkt ist.


    Aber ich denke, da macht es heute immer noch einen riesigen Unterschied, ob man Vater oder Mutter wird. Wenn ich damit zufrieden wäre, hauptsächlich Mutter zu sein, dann wäre der Zeitpunkt des Kinderkriegens reichlich egal gewesen.
    Aber sobald man an einem beruflichen Weiterkommen interessiert ist, kommt man nicht umhin auch die Kinder ein Stück weit in sein Leben einzuplanen. So scheußlich das auch klingen mag.


    Hätte ich bereits früher ein Kind bekommen, hätte ich jetzt keine Funktionsstelle. Und hätte ich mich später dann nicht bewusst für Kinder entschieden und die bereits laufende Einarbeitung auf die nächsthöhere Funktionsstelle abbrechen müssten, weil das mit Kind zeitlich hinten und vorne nicht hingekommen wäre, dann sähe mein Leben jetzt deutlich anders aus.
    Es wäre naiv, so zu tun, als wäre es völlig egal, ob und wann eine Frau in ihrem Leben Kinder bekommt. Es mag sicher inzwischen immer häufiger Ausnahmen geben, in denen der Vater den Großteil der Kindererziehung übernimmt, aber in meinem Bekannten- und Freundeskreis ist es absolut die Regel, dass der Vater maximal die Partnermonate für das Elterngeld nimmt. Bei mir persönlich kam es noch nicht einmal dazu.


    Du hast aber absolut recht, dass das generationsspezifisch ist - jedoch sehe ich das eher positiv. Noch in der letzten Generation war es einfach noch nicht üblich, dass Frauen berufliche Karriere und Kinder unter einen Hut bringen mussten (oder konnten). Das übersehen wir öfter.


    Ich will damit gar nicht sagen, dass das eine besser ist als das andere. Aber ich meine schon, dass sich jede Frau dessen bewusst sein muss, dass Kinder ihren Lebenslauf unter Umständen entscheidend verändern können. Und sich darüber Gedanken zu machen, bevor die Kinder da sind - sprich: auch den Zeitpunkt zu planen, wann man gerne Kinder möchte, finde ich schon den richtigen Weg. :)


    LG
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Mia, ich finde dass sich unsere Aussagen grundsätzlich nicht widersprechen, sondern eher sinnvoll ergänzen. Ich kann deine Bedenken jedenfalls gut nachvollziehen.


    Ich spreche mich auch nicht grundsätzlich gegen eine überlegte Entscheidung aus. Häufig beobachte ich aber, dass einfach zu lange gehadert wird.


    An der Wurzel geht es dann dabei natürlich auch um die Frage der Bewertung der gesellschaftlichen Entwicklung. Alle Lebensbereiche werden zunehmend ökonomisiert. Das Prinzip der Wirtschaftlichkeit dominiert selbst die eigene Familienplanung. Ich halte diese Entwicklung für sehr bedenklich.


    Damit man mich jetzt nich missversteht: Ich bin kein Vertreter der "Frauen zurück an den Herd"-Parole. Männer sind hier genau so gefordert.

  • Hallo,
    Ich schnupper hier grad so rein und möchte mich auch gleich einmischen :D.
    Mein Sohn ist 8 Monate alt und ich habe nach dem Studium mit der Promotion begonnen und geplant meinen Sohn bekommen. Alle haben mir davon abgeraten,es so zu machen, da ich jetzt ohne Ref dastehe. Aber mein Kinderwunsch war so enorm groß, dass es mir richtig psychisch schlecht ging. Ich verstehe also gut, dass man nicht länger warten will/ kann, obwohl ale rationalen Überlegungen dagegen sprechen. Inzwischen muss ich aber sagen, dass ich zuerst das Ref machen würde. Da man sich als kinderloser Mensch überhaupt nicht vorstellen kann, wie sehr ein Baby einen an die Grenze der eigenen Kraft bringen kann, unterschätzt man diese Belastung total. Natürlich ist jedes Baby anders und es kann sein, dass du ein total pflegeleichtes Kind bekommst, aber das ist nicht der Normalfall und selbst einfache Kinder sind sehr oft anstrengend. Allein der Schlafmangel und die körperliche Belastung durch das Stillen ist enorm. Zudem ist eine Schwangerschaft auch psychisch und physisch sehr anstrengend und ich würde das niemals während des Studiums wollen. Überleg es dir gut, ob du nicht wenigstens bis nach dem Studium warten kannst.

  • schnurps: Bis nach dem Studium zu warten, würde mir aber gar nichts bringen, denn dann hätte ich ja auch keinen Ref.platz und trotzdem das Problem, Ref und Kind unter einen Hut bringen zu müssen.


    Und das Studium ist eigentlich doch recht lässig und ziemlich flexibel, daher denke ich, könnte ich mich da an die Belastung KInd gewöhnen und hab dann, wenns ins Ref geht, schon eien gewisse Routine entwickelt. Okay, das mag naiv sein, aber so sind momentan meien Gedanken.


    Und es ist ja nicht so, dass ich nicht an meine berufliche Zukunft denke. Aber KInd und Beruf (bzw. KInd und Studium/Referendariat) muss doch auch unter einen Hut zu bringen sein...

  • Ich finde diese Frage immer irgendwie komisch...


    Natürlich gibt es Leute, die das unter einen Hut bringen können (sowohl Studium als auch Ref und Arbeit)... und andere schaffen das nicht. WAs soll man dazu groß sagen?


    Was auf einen zukommt, wenn man ein Kind hat und wie das Ref wird, kann kein Mensch vorher abschätzen. Es ist so oder so ein Sprung ins kalte Wasser, egal wie viele Leute es vorher geschafft haben oder dran gescheitert sind.


    Ich kann nachvollziehen, dass man dafür von anderen Leuten Legitimierung, gute Worte und Erfahrungen hören möchte - letztenendes muss man aber selbst sehen, ob alle Dinge, die ein Kind braucht gewährleistet werden können. Oder man alternativ auch gewillt wäre, seinen beruflichen Fortgang auf Eis zu legen. Und das kann man nicht von der Situation anderer Leute abhängig machen.

  • Malina: Ja, du hast schon Recht. Ich bin nur jemand, der gerne plant bzw. weiß, was auf mich zukommt, daher die Frage. Natürlich muss ich letztlich selber wissen, was ich tue und was für mich die richtige Entscheidung ist, aber ich habe das Gefühl, dass ich es alleine nicht abschätzen kann, weil ich eben die Erafhrung noch nicht habe und keine Ahnung habe, welche Belastung das Referendariat überhaupt darstellt.

  • Ja, das kann ich auch nachvollziehen.


    Aber dein "Planen" geht einfach nicht!


    Da du nienieniemals im Leben abschätzen kannst, wie das Ref für DICH wird und du genauso nienieniemals abschätzen kannst, wie es ist, ein Kind zu haben [mal ganz davon abgesehen, dass es leider auch Kinder gibt, die aufgrund von Einschränkungen sowieso keinen Beruf nebenher zulassen - das kann man nunmal auch nicht planen!] begibst du dich so oder so in ein schwarzes Loch!


    Du kannst doch planen so viel du willst - wenn du merkst, dass dein Kind deine Zeit braucht oder du sie ihm komplett widmen möchtest, dann wirst du das tun.


    Wenn du merkst, dass es auch mit Arbeit geht, dann wrist du das tun.


    Aber warum und wozu solltelst du dich dafür JETZT festlegen? Bringt doch nix!


    Ich bin da genauso und wüsste gerne, was auf mich zukommt. Als ein solcher Mensch ist man im Lehrerberuf und dem Wege dorthin aber eh ziemlich neben der Spur.


    "Planen" ist doch absolut relativ!

  • Hallochen, ich will auch mitreden, obwohl mein Ref schon über 10 Jahre zurückliegt und ich damals keine Mama war. Das Ref ist sehr anstrengend, du brauchst viel Zeit dafür und auch viel Kraft, aber ...
    ich schließe mich einem Vorschreiber an, ich bin inzwischen zweifache Mutter, Kinder zu planen und auf einen guten Zeitpunkt zu warten, funktioniert gar nicht, dann passt es nie, weil ... es gibt immer etwas, was dagegen spricht. Da man immer die Wahl hat, kennt man auch nie die andere Seite, wenn man sich anders entschieden hätte. Die Erfahrungen anderer kann man nicht übertragen. Ich kann nur dazu sagen, dass mehrere Mamis damals das Ref gut über die Bühne gebracht haben, und dass an meiner Schule jetzt eine Ref ist, die nach dem ersten Jahr ihren zweiten Sohn bekommen hat, ein Jahr unterrochen hat, und nun im Sep wieder eingestiegen ist. Geht auch. Es geht, wenn du dich dafür entscheidest, einfach, weil du dann alles so organisierst und einrichtest "drumherum", dass es geht.
    Ich breche also eindeutig eine Lanze fürs Kinderkriegen, wenn man es möchte und nicht wann es passt - dann wirst du kinderlos alt, weils nämlich nie passt.

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  • Ja, genau so hätte ich es auch gesagt.
    Stimmt wirklich, DEN perfekten Zeitpunkt gibt es nicht - und sollte es ihn geben, ist noch lange nicht garantiert, dass man wirklich auch sofort schwanger wird, nur weil man es so geplant hat ;)


    An sich ist der Lehrerberuf ja recht familienfreundlich. Ferien sind frei, nachmittags ist man öfters mal daheim, man kann sich seine Arbeitszeit wenigstens ein klein wenig selbst einteilen (sprich: auch abends vorbereiten).


    Was wichtig ist, ist dass du eine gute Betreuung für dein Kind hast. Eine, wo du dein Kind mit gutem Gewissen lassen kannst. Und dann noch ein, zwei Vertrauenspersonen, die einspringen, falls du mal vor lauter Stress nicht weißt, wo dir der Kopf steht.


    Ein schlechtes Gewissen, dass man zu wenig für sein Kind da ist, sollte man sich nicht machen. Denn erstens ist Fremdbetreuung nicht immer nur schlecht, zweitens hat man die Wochenenden, Ferien etc für die Familie, und drittens gibt es sooo viele Frauen, die berufstätig und Mutter sind, und die Kinder sind alle okay. Was ich versuchen würde, wenn es geht, ist: mindestens das erste Jahr ganz daheim zu bleiben. Denn da braucht einen so ein Würmchen ja doch noch so sehr, und ich Z.B. hätte es auch gar nicht gewollt, da schon so viel weg zu sein.


    Alles nur Überlegungen, jeder sieht es ja anders ;-).

  • Zitat

    Original von cubanita1
    Ich kann nur dazu sagen, dass mehrere Mamis damals das Ref gut über die Bühne gebracht haben.


    Aus meiner Beobachtung heraus würde ich sogar behaupten, dass die Abbrecher- und Durchfallquote unter den ReferendarInnen mit Kind deutlich unter den anderen liegt. Ich denke, dass hat was mit der bereits angesprochenen "Erdung" durch Kinder zu tun.

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