• Hallo zusammen!


    In unserer Lernanfängeruntersuchung tauchte das Wort "matrogen" auf. Es soll wohl bedeuten, dass sich das Kind verschließt und nicht auf die neue Situation einlassen kann. Jetzt wollte ich es genauer wissen. Aber weder mein Fremdwörterbuch noch eine Suche bei Google und Wikipedia konnten mir helfen. Ich habe auch im lateinischen Wörterbuch nachgeschaut.
    Vielleicht hat ja einer von euch schonmal dieses Wort gehört? Freue mich auf eure Antworten!


    ScheMa

    Erwartung ist der Ursprung jeder Enttäuschung.

  • Danke für deine Antwort.
    So etwas habe ich mir auch schon gedacht, aber dann müsste dieses Wort doch auch irgendwo zu finden sein, oder nicht?!

    Erwartung ist der Ursprung jeder Enttäuschung.

  • Ich vermute, dass dieses Wort aus lateinischen Komponenten eigenständig gebildet wurde. Das sog. Neolatein (wenn es denn darauf zurückzuführen ist) ist in der Wissenschaftssprache sehr 'aktiv' und die Bestandteile werden gerne zur Bildung von neuen Komposita genommen, sodass diese Wörter erst nach gewisser Zeit, wenn sie überhaupt verbreitet genug sind, in Fremdwörterlexika aufgenommen.

  • Sehe ich wie Aktenklammer. (Dass die Leute immer Neologismen erfinden müssen, ohne sie vernünftig zu definieren! ;) )


    "Matro-" kommt wahrscheinlich von lat. mater, matris, f. - Mutter. Alternativ ist aber auch das Adjektiv "matronalis, e" denkbar, das "weiblich/zu Frauen gehörig" heißt (die Eigenschaft, die z.B. ein Lippenstift hat.)


    "-gen" als Suffix kommt vom lateinischen Partikel "gen", bei dem es um Verwandschaftsbeziehung, Abstammung, Schöpfung, hervorbringen etc geht: die Genesis aus der Bibel, autogen = aus sich selbst heraus entstanden, homogen = gleich geschaffen, gleichartig; Genetik...


    Aus dem Handgelenk und ohne Kontext vermutet, würde ich sagen, dass matrogen "von der Mutter her" heißt.


    Nele

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Als deutsches Wort erzielt "matrogen" inm Internet nur einen einzigenTreffer, nämlich auf Lehrerforen.de in unserer Unterhaltung hier. Ich würde ja sagen, dass das Wort demnach noch gar nicht existiert. Die Erfindung muss brandneu sein.
    Aber wir sind ja bereit, mit unseren Lateinkenntnissen sofort zu Werke zu gehen, und schwupp, schon haben wir es akzeptiert. So einfach geht das, und alle ohne Latein bleiben außen vor. Irgendwie stört mich sowas immer.
    Gruß,


    putzi

    "I think it would be a great idea." (Mohandas Karamchand Gandhi when asked what he thought of western civilization)

  • Moin,


    1. "matros" (siehe auch: "mätroos") " … I. mütterlich; von der Mutter vererbt … "


    2. "genos": " … I. Gewordenes, Erzeugtes. II. Abstammung. … "


    Die Etymologie ist schon manchmal erstaunlich. Ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrag weiterhelfen konnte.


    Mit freundlichen Grüßen Alex



    1. Gemoll, W.; Vretska, K.: Gemoll. Griechisch-deutsches Schul- und Handwörterbuch, zehnte Aufl., München, Düsseldorf, Stuttgart 2006. S. 517 u. 537. Leider kann ich im Forum die griechische Schriftart nicht anwenden.
    2. Gemoll, W.; Vretska, K. S. 179.

  • Mein Eindruck ist, dass es sich hier um eine selbstgestrickte Begrifflichkeit aus dem Bereich Homöopathie/ Anthroposophie handelt. Ausgangspunkt könnte m.E. in der Tat der lateinische Begriff Mater(Mutter) sein, der allerdings wohl im Zusammenhang mit der (angeblich) psychologischen Wirkung des "Mutterkrautes " - Matricaria Chamomilla (=Echte Kamille) zu deuten ist. Wenn man daran glaubt, hat man jedenfalls ein plausibles Erklärungsmuster für Lernanfänger, die sich in diesem Sinne "matrogen" verhalten und dementsprechend homöopathische Mittelchen (und selbstverständlich eine angemessene Beschulung)benötigen, die hier für Abhilfe sorgen können:



    http://www.ckh-verlag.de/pdf/C…chologische-Bedeutung.pdf



    Ein schulischer Bezug zur Urheberin dieser Erkenntnisse wäre jedenfalls gegeben:
    "Antonie Peppler ist praktizierende und forschende Klassische Homöopathin, vormals Dozentin an verschiedenen Institutionen für kreatives Lernen, rationelles Lesen und Kreativitätstraining."
    Ich habe keine Ahnung, ob diese Erklärung richtig ist oder nicht. Eine Untersuchung mit Vokablen, die ich auch nach eingehender Recherche nicht klären kann, wäre für mich allerdings uninteressant und allenfalls dazu geeignet, die Rückseite als Konzeptpapier zu verwenden.


    Mit freundlichem Gruß
    Anton Reiser

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