Offene Unterrichtsformen in der Sek I

  • Zitat

    Original von Jube
    Warum glaubst du, dass deine Lerngruppe das nicht schafft?


    VG Jube


    Die Lerngruppe ist sehr schwierig. Es fällt ihnen allen sehr schwer, sich an Regeln zu halten. Das geht teilweise (bei anderen Fachlehrern) so weit, das regulärer Unterricht nicht möglich ist. Klassenkonferenzen sind dort die Regel und keine Ausnahmen.


    Schade, denn sie haben viel Potential. Ich habe meine Einheit zur Schöpfung abgeschlossen - und das mit tollen Ergebnissen. Aber sobald man sie etwas freier arbeiten lässt ..... Daher denke ich, dass sie nicht gut mit dieser Art der Arbeit klar kommen. Aber ich werde es versuchen. Abbrechen kann man das Ganze ja immer. Und vielleicht erlebe ich ja eine Überraschung :)

  • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade Schüler, die sonst im Unterricht sehr unruhig waren und es schwierig war, gemeinsam etwas zu erarbeiten, bei der Planarbeit konzentriert gearbeitet haben und unbedingt ihren Plan schaffen wollten.
    Ich finde, dass der Wochenplan ja schon einen festen Rahmen vorgibt und das wäre zum Einstieg, um den Unterricht zu öffen, passend.
    Ich drücke dir die Daumen, dass dein Versuch gelingt.

  • *nick* ich habe die gleichen Erfahrungen gemacht wie Jube (allerdings halt als Klassenlehrerin, weil ich es im Fachunterricht eben selbst auch schwierig finde).


    Wie wär's für den Einstieg im Fachunterricht mit einem Tagesplan, vielleicht bei einer Doppelstunde, wenn du hast?


    3-4 kurze Aufgaben für eine Stunde, die in beliebiger Reihenfolge bearbeitet werden können, dann noch 1-2 Zusatzaufgaben für die schnellen Schüler - das könnte ich mir als Einstieg in diese Arbeitsform gut vorstellen.
    Wenn das dann läuft kann man den Tages- oder eben vielleicht Wochenplan auch super zur Binnendifferenzierung einsetzen, also Schülern verschiedene Schwierigkeitsgrade anbieten. Und nach und nach auch zu Aufgaben übergehen, die keine reinen Übungsaufgaben sind - das macht den Schülern halt noch am ehesten Schwierigkeiten bei dieser Unterrichtsform.


    LG
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Flecki, habe dir eine PN geschickt.


    AUch ich erlebe immer wieder, dass unruhige und schwierige KLassen z.B. Werkstattarbeit oder Lerntheken sehr gerne und diszipliniert machen. Du hast recht, abbrechen kannst du immer.

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • So, nach den ganzen Ermunterungen habe ich mich nun "durchgerungen", mit meiner 6 bald in die WP-Arbeit einzusteigen, sobald ich die Person Luther behandele. Habe schon viel Material gesammelt und stecke in der "Aufbereitung".


    Meinen Mathekurs werde ich in den Genuss einer Lerntheke kommen lassen - bietet sich auch gerade schön an.


    Ich werde euch dann berichten, wie es gelaufen ist :)


    lg
    flecki

  • Ich unterrichte zurzeit in einer fünften Klasse Geschichte. Die Klasse ist schwierig und sehr unruhig, einige Schüler fallen dadurch auf, dass sie im Unterricht unkontrolliert aufstehen und sich privat unterhalten oder sogar zum Spaß oder ernsthaft miteinander ringen.


    Trotz aller Bedenken, habe ich eine Werkstatt aufgebaut und staune immer wieder, wie toll sie arbeiten. Ruhig und motiviert, auch PA klappt gut.


    Also nur Mut!

    Wir helfen einem Menschen mehr, wenn wir ihm ein günstiges Bild seiner selbst vorhalten, als wenn wir ihn unablässig mit seinen Fehlern konfrontieren.
    A. Camus

  • Kurz mal zum Stand der Dinge: Die Lerntheke mit meinem Mathekurs läuft super. Fast all meine Schäfchen arbeiten super und konzentriert. Von vielen habe ich das Feedback erhalten, dass es ihnen großen Spaß macht ("endlich kann ich mir selber aussuchen, was ich lerne").


    Das ermuntert mich zu weiteren Experimenten :)

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