Wie umgehen mit unterschiedlichen Lernständen?

  • Hallo ihr Lieben,


    ich mache zur Zeit mein Referendariat an einer Förderschule mit den Förderschwerpunkten Lernen und emotionale und soziale Entwicklung. Ich habe eine 7./8. und eine 4./5. Klasse. Deutsch ist mein Fach, in dem ich auch meine Prüfung ablegen werde. Nun plane ich gerade wieder mal Unterricht und mich würde mal interessieren, wie ihr eure Unterrichtsthemen findet. Hört sich jetzt komisch an, ist aber ernst gemeint, weil ich oft hier sitze und überfragt bin. Es scheitert nicht an Ideen, sondern eher an einem gemeinsamen Lerngegenstand. Bei meinen Kleinen habe ich einen Lernstand, den ich von der 1. bis zur 6. Klasse ansetzen würde. Sprich ich habe einen Schüler, der nicht nur einen immens großen Wortschatz hat, sondern auch unheimlich phantasievolle Geschichten schreiben kann und dann geht es bis hin zu einem Schüler, der noch nicht richtig bzw. kaum lesen und schreiben kann, weil er große Probleme mit dem Symbolverständnis hat.
    Sicher, ich differenziere dauernd und auch viel, aber momentan habe ich das Gefühl, dass ich diesen schwachen Schüler kaum richtig berücksichtigen kann, so wie es sein sollte. Mache ich für ihn dann ganz anderen Unterricht oder mache ich "dauernd" Partnerarbeit? Es gibt zwei Schüler, die ihm immer helfen und ihm alles sehr lieb und ausdauernd erklären. Fragen über Fragen. :(


    Ich habe demnächst wieder einen Unterrichtsbesuch und überlege momentan, was ich mache. Zur Zeit schwebt mir der Gedanke im Kopf herum Adjektive mit ihnen durchzuarbeiten und das im Ubesuch in Wahrnehmungsstationen umzusetzen (fühlen, sehen, riechen, schmecken und evtl hören). Ich habe das Gefühl, dass vor meinem Kopf eine Schranke hängt und mein Gehirn einfach nicht so arbeiten will, wie ich das gern hätte. Ich hoffe das ist eine normale Referendariats- Nebenwirkung :(


    Hat jemand noch andere Ideen? Kann auch was ganz anderes sein.


    Liebe Grüße Mo

  • Es wird Dir vielleicht auch schon aufgefallen sein, dass die Pädagogik ausschließlich mit dem bewussten Verstand arbeitet. Dabei liegen die mit großem Abstand meisten und wichtigsten Talente und Kräfte des Menschen ganz woanders: im Unbewussten.
    Wenn es Dein Schüler nicht versteht, erklärst Du es ihm nochmals und dann erklären es ihm seine zwei Mitschüler nochmals liebevoll. Aber: Geht es wirklich ums Nochmalundnochmalundnochmal......Erklären?
    Aus meiner Sicht als Ich-kann-Schule-Lehrer lässt uns die Pädagogik hier zwei ganz gravierende Fehler machen; ich sag es mal in einem Bild: Wenn das eine Bein das BEWUSSTE und das andere das UNBEWUSSTE ist, dann wird hier a) das Bewusste völlig übertrainiert und b) das Unbewusste gar nicht, das lässt man verkommen. Das kann kein Gleichgewicht geben und folglich muss einen jeder Schritt danach einfach umhauen.
    Wie würden wir uns fühlen, wenn wir die Talente wären, die da im Unbewussten "schlummern"? Was würden wir dazu sagen, wenn wir erleben, wie man alles für den bewussten Verstand tut und für uns gar nichts? Wie wäre uns, wenn der bewusste Verstand immer was zu essen bekommen und wir müssen nur zuschauen? Kämen wir uns nicht vollkommen überflüssig vor und würden wir uns nicht zurückziehen?
    Erkennst Du das Geschehen in diesem Kind wieder? Wonach hungern und dürsten seine Talente? Ist es nicht Achtung, Bestätigung, Anerkennung, Interesse, echte Solidarität, Glaube an ihre gute Entwicklung und mehr desgleichen? Und das brauchen diese Seelen- und Geisteskräfte genauso zuverlässig wie der Körper Frühstück, Mittag- und Abendessen. Wie geht es am einfachsten und am schnellsten?
    Für die neue Ich-kann-Schule habe ich seit 35 Jahren die Möglichkeiten der Suggestion & Autosuggestion erforscht - weniger als Technik als als verstandenes Lebensprinzip. Jedes Talent ist wie ein Apfelkorn, aus dem - bei günstigen Bedingungen - bald ein großer Apfelbaum wachsen kann. Die Schule ist jedoch i.d.R. eine perverse = verkehrte Anstalt: sie zeigt Dir nicht, wie GUT Du bist sondern wie schlecht Du bist. Alles dreht sich um Fehler und Schwächen. Dabei haben die nur eine einzige sinnvolle Funktion: auf die Stärken hinzuweisen, die dringend eine Stärkung brauchen.
    Wenn ein Kind viele Fehler schreibt, dann sage ich ihm auf keinen Fall, dass es ein guter Rechner ist. Dass es ein begabter Schreiber ist, sage ich, denn das Schreibtalent ist am Verhungern - das braucht was zu essen!
    Eine sehr gute Hilfe kann auch die Schlafsuggestion sein, für die man die Mütter gewinnen kann. Wenn das Kind schläft, lenkt nicht ab und die Worte wirken voll. Nun kann sie den schwachen Stärken alles zu-sprechen, was sie zum Wachsen und zu neuer Ausrichtung auf den Erfolg brauchen. Und das sollte unsere grundsätzliche Orientierung am Leben sein, dass wir die Fehler nur als Hinweisschilder zu den geschwächten Stärken sehen und uns endlich um diese kümmern. Der Erfolg ist gewiss. Ich grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe

    • Offizieller Beitrag

    Mir ist nicht ganz klar, wie deine Frage ist. Da ich nicht ebenso nebulös antworten möchte, wie mein Vorredner, bitte ich dich, die Frage zu konkretisieren. Vielleicht hilft das, dann auch kompetente Antworten zu bekommen. ;)


    Melo

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Eine sehr gute Hilfe kann auch die Schlafsuggestion sein, für die man die Mütter gewinnen kann. Wenn das Kind schläft, lenkt nicht ab und die Worte wirken voll. Nun kann sie den schwachen Stärken alles zu-sprechen, was sie zum Wachsen und zu neuer Ausrichtung auf den Erfolg brauchen.

    Klingt doch super! Hab ich als Kind auch ein paar Mal so gemacht! Statt Lernen das Buch unters Kopfkissen gelegt und ein paar Beschwörungsformeln gebrabelt, damit das Wissen über Nacht in meinen Kopf diffundiert... war auf jeden Fall gut bequem.


    Ich möchte jetzt allerdings nicht so gerne über die Erfolgsquote dieser Verfahrensweise sprechen... :D

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Meike.
    Klingt doch super! Hab ich als Kind auch ein paar Mal so gemacht! Statt Lernen das Buch unters Kopfkissen gelegt und ein paar Beschwörungsformeln gebrabelt, damit das Wissen über Nacht in meinen Kopf diffundiert... war auf jeden Fall gut bequem.


    Ich möchte jetzt allerdings nicht so gerne über die Erfolgsquote dieser Verfahrensweise sprechen... :D


    :D:D

  • Du fandest das bequem? Echt? :D
    Ich nicht. Und die Hefte waren morgens dann immer voll zerknautscht. Ich hab's deswegen irgendwann wieder gelassen. :P


    Ja, ich finde es auch schwierig, auf die Ausgangsfrage zu antworten. Ohne die Kinder zu kennen und ohne genauere Infos habe ich da erstmal überhaupt keine Ideen. Aber ich kenne das auch noch aus dem Referendariat: Man überlegt bei jeder Einheit gleich wie man das Thema für den Unterrichtsbesuch verwursten kann. Mich hat das auch immer sehr blockiert und ich kenne diese Schranke vor'm Kopf noch sehr gut.


    Inzwischen ist das einfacher. Es gibt mehr als genug Themen, die ich mit meinen Schülern machen könnte: Einmal gibt es den Lehrplan, der sehr viel vorschreibt und dann gibt es die Interessen der Schüler, aus denen sich sehr viele Unterrichtsthemen ergeben könnten (und die ich allzu oft leider nicht im richtigen Ausmaß berücksichtigen kann).
    Vielleicht schaust du mal in diese beiden Richtungen und dann ist klar, welches Thema du als nächstes angehen könntest. Für genauere Differenzierungsvorschläge müssten wir dann auch genaueres wissen. Da gibt es sicher viele Vorschläge.


    LG
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

  • Ich befürchte er glaubt da wirklich dran ?(

    They'll never know the lovely dance,
    Can never feel the touch of night,
    For tame birds sing a song
    Of freedom while the wild birds fly.

  • Finde ich echt nett, wenn sich jemand um mich Sorgen macht. Weiter so!
    Dafür braucht Ihr aber doch nicht extra irgendwas so hinbiegen, dass Ihr darüber lachen könnt. Warum lacht Ihr nicht FREI von der5 Leber weg?
    So oder so - Ihr macht interessante Experimente mit Euch und ich hoffe, dass Ihr Eure Ergebnisse auseinanderhalten und einordnen könnt. Es ist interessant, dass Ihr so viele daran teilhaben lasst. Danke!
    Franz Josef Neffe

  • Lass sie unterschiedlich sein. Biete unterschiedliche Lern- und Arbeitsmöglichkeiten an, für den einen Jungen dem zwei andere beistehen etwas besonders ausgewiesenes: An der Tafel steht "Für ..."
    und dann z.B. in Druckschrift sieben Adjektive durcheinander.
    lieb, böse, alt, jung, glatt, rau, leise
    Für die anderen (an so einer Tafel ist ja Platz) ein Sortiment Adjektive und ein Wort dazwischen das absolut nicht dazu gehört.
    Daneben Steigerungen angefangen und dazu Beispiele die sich nicht steigern lassen, leer, tot,...
    zwei Sorten Arbeitsblätter mit Sätzen und Gegenteilen.
    Und dazu kannst du erzählen, Kindern rückmelden was sie da tun und ob es dir gefällt und was du spannend findest.
    Und wenn Kinder dich fragen, kurz und direkt antworten.
    Nicht erklären, nicht belehren, keine Aufträge geben.

  • Puh in welche Richtung ist mein Beitrag denn da gegangen? :rolleyes:


    Ok ich versuchs zu konkretisieren? Im Umgang mit ganz unterschiedlichen Lernständen ist klar, dass ich viel differenziere.... ABER... guckt ihr in den Richtlinien/ Lehrplänen, was so anstehen sollte und sucht so und über andere Ideen nach einem gemeinsamen Lerngegenstand (!!! Betonung auf gemeinsamen Lerngegenstand) oder guckt ihr jedes Kind individuell an, so dass alle was anderes bearbeiten? Also Kind A schreibt eine Phantasiegeschichte, Kind B bearbeitet ein Gedicht, Kind C konjugiert/ dekliniert Wörter usw....! Das wäre etwas heftig oder?


    @FranzJosefNeffe: Ich sehe sicherlich nicht immer die negativen Seiten eines Schülers oder seine Schwächen. Ich bestärke unheimlich viel positiv und ermunter meine Kids, in dem was sie gut können. Für den schwachen Schüler brechen meine Mentorin und ich grad Pokémon- Sachen um, weil das seine größte Leidenschaft ist. Sprich wir integrieren sein größtes Hobby in die Schule und machen daraus einen für ihn sehr interessanten Lerngegenstand. Du antwortest auf was ganz anderes, als das, was ich meine. Ich versuche jedem einzelnen meiner Schüler bestmöglichst gerecht zu werden, unterschiedliche Probleme und Stärken aufzugreifen usw.! Aber dadurch, dass die Lernstände so unterschiedlich sind, komme ich öfter an meine Grenzen und wollte einfach mal wissen, wer wie damit umgeht!

  • hey mohaira,


    kann das sehr gut nachvollziehen. in meiner klasse sind auch so riesige leistungsunterschiede, unglaublich. wir arbeiten mit tagesplänen, damit jeder an seinem speziellen heft arbeiten kann und ich hoffe, dass ich mal in ruhe (haha) dem ein oder anderen was erklären kann oder wir sogar was neu erarbeiten können. dann war meine schulleitung da und meinte, das sei ja ganz moderner unterricht, wie mans eben heute lernt, aber ich solle doch mal überlegen, ob ich nicht mehr frontal mache und eben alle an einem und dem selben thema arbeiten. naja, einer meiner schüler kann an guten tagen bis 5 zählen, an schlechten bis zwei, er kann weder seinen namen schreiben noch auf seinem platz sitzen bleiben. das gegenbeispiel ist ein schüler, der alle buchstaben gelrnt hat und sie auch wirklich kann, der im zahlenraum bis zehn rechnet (da aber eben noch so seine probleme hat). dazwischen ist alles dabei und ich frag mich genauso, wie ich da in deutsch oder mathe (insbesondere mathe!!) was gemeinsam machen soll. also, ich finde echt, in deutsch (oder sachunterricht) geht das ja. zb angeleitetes schreiben, da malt eben das eine kind, das andere schreibt buchstaben und wörter und das nächste vielleicht schon kleine sätze. da kann man prima differenzieren (wobei es auch mega anstrengend ist, weil unsere schüler es ja selten schaffen, sich alleine an ezwas heranzutrauen), aber wir soll man etwas gemeinsam machen, wenn der eine noch farben lernt und null verständnis von zahlen hat und der andere eben richtig rechnet? zum thema "wiewörter" ha ich letztes jahr im ref auch nen besuch gehabt. da haben wir ganz viel geschmeckt, gefühlt und angesehen und dann passende wiewörter zugeordnet, die dann in ein lernwörterbuch übertragen wurden. rahmenhandlung war ein kleiner außerirdischer vom planeten ubunus, der sich auf der erde nicht auskennt und gaaanz viele fragen gestellt hat "wie ist (oder schmeckt) die zitrone? wie sieht die apfelsine aus?" usw. es gab differenzierte arbeitsblätter und die kinder mussten dann zb zu zweit an die schmeckstation gehen und dann aus drei oder vier wiewörtern das passende heraussuchen.
    war das eigentl deine frage? ?(


    gruß!


    (ps. sag mal, ich hab das mit dem eichhörnchen gelesen... das klingt toll! ist aber dann wohl was für ne klasse 4/5, oder?? hab ne 1/2...aber lesen können sie auch nicht... ;))

  • Hehe ja das war im Prinzip meine Frage und bestätigt mir, dass ich mal einen gemeinsamen Lerngegenstand haben kann, der völlig differenziert bearbeitet wird, es aber Situationen gibt, in denen jeder Schüler was anderes macht!


    Ich habe dir die Eichhörnchen-Sachen einfach mal geschickt!

  • @FranzJosefNeffe: Ich sehe sicherlich nicht immer die negativen Seiten eines Schülers oder seine Schwächen. Ich bestärke unheimlich viel positiv und ermunter meine Kids, in dem was sie gut können. Für den schwachen Schüler brechen meine Mentorin und ich grad Pokémon- Sachen um, weil das seine größte Leidenschaft ist. Sprich wir integrieren sein größtes Hobby in die Schule und machen daraus einen für ihn sehr interessanten Lerngegenstand. Du antwortest auf was ganz anderes, als das, was ich meine. Ich versuche jedem einzelnen meiner Schüler bestmöglichst gerecht zu werden, unterschiedliche Probleme und Stärken aufzugreifen usw.! Aber dadurch, dass die Lernstände so unterschiedlich sind, komme ich öfter an meine Grenzen und wollte einfach mal wissen, wer wie damit umgeht! -- ---


    Du hast meinen Text überflogen, Mohaira. Ich habe auch die Punkte erwähnt, die Du hier reflektierst, aber ich habe dazu etwas ganz anderes geschrieben. Ich persönlich würde nie diesen Aufwand für einen Schüler treiben, den Du hier beschreibst. Für mich haben die gezeigten Schwächen und Fehler nur Signalcharakter, mehr nicht. Sie zeigen mir den Weg zu einer geschwächten oder schwachen STÄRKE. Und dann tröste ich das Kind nicht mit anderen Stärken, die es schon hat, sondern ich stärke die Srärken, die noch schwach sind.
    "Ich versuche jedem einzelnen meiner Schüler gerecht zu werden" ist mir viel zu unspezifisch: Du verausgabst Dich für ihn allgemein und es bekommen dabei die Stärken, die eh immer was kriegen, noch mehr, und die, die hungern, entsprechend noch weniger. Du kannst dabei beobachten, wie die Probleme WACHSEN, obwohl Du es immer BESSER machst. Es bleibt nicht gleich. "Die Lernstände" werden immer unterschiedlicher. Es geschieht immer mehr das Gegenteil von dem, was Du willst - das ist das Problem, das es zu lösen gilt.
    Ich bin der größte Fan gerade der Fähigkeiten, um die sich der betroffene Mensch am wenigsten kümmert, für die er sich am meisten schämt, die er selbst am miserabelsten behandelt - genau diese Kräfte brauchen mich wirklich und dass ich ihnen die Treue halte. Die Hungernden und Dürstenden brauchen unsere Solidarität, nicht die Satten.
    Mir ist schon klar, dass ich Dir nicht das als Lösung angeboten habe, was Du als solche suchtest. Aber ist das die Lösung?
    Ich grüße herzlich.
    Franz Josef Neffe

  • Franz-Josef-Neffe


    Gut unsere Meinungen gehen auseinander! Ich versuche auch Schwächen in Stärken umzuwandeln, aber es ist einfach Fakt, dass jeder Mensch (nicht nur meine Schüler) auch Schwächen haben. Und warum sollte ich dann immer auf den deiner Meinung nach "schwachen Stärken" rumreiten, wenn ich auch die Stärken eines Schülers hervorheben kann, ihn in seinem Selbstvertrauen bestärke und ihm Mut mache!? Erst wenn ein Mensch richtiges Selbstvertrauen hat, kann er auch schwache Stärken in STÄRKEN umwandeln. Den Arbeitsaufwand, jedem Schüler bestmöglichst gerecht zu werden, mache ich gerne und das ist meine Aufgabe, die sicherlich auch Grenzen hat und ich kenne meine Grenzen. Ich möchte keine Lehrerin sein, die ihren Schülern ein Arbeitsauftrag auf den Tisch knallt oder sie mit langen und eintönigen Monologen einschläfert...!


    Du widersprichst dir doch selbst... wie kannst du dich um die Fähigkeiten eines Menschen kümmern, um die sich der Betroffene am wenigsten kümmert und die er selbst am miserabelsten behandelt, wenn du eben nicht den Aufwand betreibst? Zum Beispiel ein Schüler kann gar nicht lesen und hasst sich schon selbst dafür, weil er merkt, dass er mit der Gruppe nicht mithalten kann oder eben anders ist... weist du ihn dann dauernd auf sein Defizit hin, was du aber als schwache Stärke auszeichnest? Aber es hat ja nur Signalcharakter... also versucht du ein wenig zu intervenieren und das war´s? Vielleicht versteh ich dich falsch, aber ich finde du drehst dich mit deinen Aussagen leicht im Kreis. Formulier es bitte mal konkret in einem Satz, was du meinst. Eventuell versteh ich dann "richtig", was du meinst.


    Lieben Gruß

  • Wenn jemand eine Fähigkeit von sich hasst - muss ich sie dann auch hassen? darf ich sie nicht lieben? Du - und jeder - kann es natürlich so machen, wie es ihm richtig erscheint - jeder muss ja auch die Folgen seines Tuns tragen, da nimmt ihm keiner was ab.
    Es ist also für Dich OK, wie Du es machst, Du brauchst mich dafür nicht zu besiegen. Wenn mein Vorschlag für Dich nicht passt, lass ihn einfach in der Ecke liegen. Dann ist er ungeeignet, das ist ganz OK.
    Vielleicht liest Du Dir mit etwas Abstand von ein paar Tagen noch einmal durch, was Du selbst über Dich geschrieben hast, Du kannst einige Ansatzpunkte finden, die Dir weiterhelfen. Du siehst ja, wie schnell es nicht passt, wenn ich Dir etwas anbiete, was außerhalb Deines bisherigen Erfahrungsradius liegt. Wie allergisch Du reagierst. Welche Vorwürfe Du mir dafür machst, dass ich Dir einfach eine Antwort geschenkt habe, die vielleicht etwas dumm war. Vielleicht findest Du die Lösung auch innerhalb der Erfahrungen, die Dir passen - mir solls recht sein. Ich wünsche Dir guten Erfolg.
    Franz Josef Neffe

  • Hehe ich habe mit Sicherheit nicht allergisch reagiert.. dafür muss man mich schon persönlich angreifen und selbst dann ist es noch eine Kunst. Ich habe lediglich versucht nachzuvollziehen und zu verstehen, was du meinst!


    Ich werde es mir auch in ein paar Tagen nochmal durchlesen. Nicht nur meine Beiträge zu dem Thema.


    Ich weiß nicht, ob ich die Schwächen eines Schülers liebe (!!!), aber ich versuche sie ihm "schmackhaft" zu machen. Ich denke das meinst du auch. Aber ich versuch auch seine Stärken weiter zu fördern.


    Und zu Rest... naja schön wenn du mir deine Antworten schenkst... ob deine Aussage dumm war, hast du nun gesagt... und Erfahrungsradius... joa den bau ich noch aus und ich denke das wird man auch noch nach 30 Jahren Berufserfahrung machen.

  • Nein, ich liebe die Schwächen von Menschen nicht. Kein bisschen. Ich liebe die schwachen Stärken. Eine Rechtschreibschwäche z.B. interessiert mich nicht, mich interessiert die schwache Rechtschreibstärke; der gilt mein Interesse und meine Zuwendung. Aber wie schon gesagt, wenn Du mit meinem Denkmodell nichts anfangen kannst, nimm einfach Deins. Guten Erfolg!
    Franz Josef Neffe

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