ZitatOriginal von Nananele...Was mich brennend interessiert, was waren denn die drei Verbote und die drei Erlaubnisse?
1. Klasse oder wie bringe ich 28 Schüler zur Ruhe?
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Danke Pepe!
Verbote sind die gleichen wie denke ich in jedem Unterricht.
Von den Erlaubnissen gelten zwei auch bei mir und eines ab und an, wenn es passt. -
Zitat
Aus Monikas Klasse würde ich meine Kinder nehmen, ...
Das wäre für mich völlig in Ordnung.ZitatDann kam ich in die Schule. Und da wurde dann schon heftig
zurückgerudert von den Ausbildern. "Möchtest du..." diese Formulierung
galt als verpönt. Denn die Kinder müssen lernen, es geht eben nicht nur
nach möchten. Und geht es auch nicht! Eure Aufgabe ist es nicht, die
Kinder zu bespaßen, sondern sie gemeinsam mit den Eltern auch ihr
späteres Leben vorzubereiten. Und das könnt ihr abstreiten soviel ihr wollt,
Schule hat neben dem Bildungsauftrag auch einen Erziehungsauftrag und
zwar im Sinne der Gesellschaft..
Auch mich hat man mal zurückgerudert und ich habe mein Bestes getan,
um dem zu entsprechen, was man von mir erwartete. Dann habe ich
festgestellt, dass das, was nicht 'verpönt' ist, erhebliche Nachteile hat.
Gerade im Hinblick auf das Leben.
Aufs Leben vorbereiten, heißt aus meiner Sicht inzwischen Urheber eigenen
Entscheidens zu sein. Meine Frage "Möchtest Du ...?" ist nichts weiter als
ein Merkmal des Freiraumes, den jedes Kind braucht um 'entscheiden'
zu lernen.
Ich lerne mit den Kindern aus wichtigen Gründen anders und es geht
anders. Auf den Rahmen Bildungspläne habe ich meines Wissens Bezug
genommen.
Da hat es ja inzwischen auch deutliche Veränderungen gegeben.ZitatDa werdet ihr ja irgendwas unternehmen müssen, da die Lernwilligen ja nun zwangsläufig gestört sind.
Jawohl. Störungen haben bei mir Vorrang! (vgl.'einigen' in meinem
Posting weiter oben!)monika
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Von den Erlaubnissen gelten zwei auch bei mir und eines ab und an, wenn es passt.
Und bei mir galten die drei Erlaubnisse immer. Kinder konnten sich drauf verlassen.
Wenn Kolleginnen in den Klassen "Unterricht" hatten, galten sie natürlich nicht. Das wussten die Kinder. Auch, dass dann viel mehr Verbote mit den zugehörigen Strafandrohungen in Kraft waren. -
Huhu,
ich hab da mal eine kleine Frage, wieviel Kinder hattest du die Deutsch sprachen??? Ich denke so ein Konzept wäre bei mir nicht umsetzbar....
Ich habe einen Anteil von 95% KK mit nicht deutscher Muttersprache...LG MM
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zwei fallen vom Stuhl, kriechen durch die Klasse oder was auch immer, ein weiterer schreit lauthals "ich bin nicht da, ich bin nicht da" und ein vierter versucht durch irgendeine andere Art eure Aufmerksamkeit zu erlangen.
Die Kinder versuchen Aufmerksamkeit zu erlangen?
Sie hatten alle meine Aufmerksamkeit und Beachtung. Ich hielt ja keinen Unterricht.
Wenn ein Kind besonders viel Beachtung brauchte, ging es vielleicht bei mir an der Hand mit. Einmal hatte ich so an jeder Hand am Montagmorgen einen kleinen Jungen. Da kam ein dritter und sagte: Ich bin auch böse.
Ich bat ihn einen Moment zu warten. Er stellte sich tatsächlich an.
Ich hatte in meinen Klassen Kinder mit den unterschiedlichsten Problemen, sogenannte Verhaltensauffällige, ein gefährliches (so vom Spezial-Kindergarten gekennzeichnet), ein autistisches, sogenannte ADHS-Kinder. Kinder mit besonders niedrigem IQ (getestet) und hochbegabte Kinder. -
95% KK mit nicht deutscher Muttersprache
Was bitte sind KK?
So hoch war der Prozentsatz bei mir nicht. Ich hatte Kinder aus Polen, Kasachstan, dem Kosovo, aus Eritrea, aus dem Libanon... in den Klassen.
Mit meinem Lernmaterial für den Schulanfang haben sie auch deutsch gelernt.
Selbstständig lernen zu dürfen hängt doch nicht von einer bestimmten Sprache ab. -
Zitat
Sie hatten alle meine Aufmerksamkeit und Beachtung. Ich hielt ja keinen Unterricht. Wenn ein Kind besonders viel Beachtung brauchte, ging es vielleicht bei mir an der Hand mit. Einmal hatte ich so an jeder Hand am Montagmorgen einen kleinen Jungen. Da kam ein dritter und sagte: Ich bin auch böse. Ich bat ihn einen Moment zu warten. Er stellte sich tatsächlich an.
*schniiiiief* ist das schöööööööööön ! *Ironie aus*
*skeptisch gucke* -
KK steht für Kinder
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Meine würden dann nur basteln....
wie sollen sie Deutsch lernen, wenn sie nicht wissen wie dies oder jenes heißt?? wenn einige Eltern kaum Deutsch können....
Welches Material hast du denn verwendet??
Ich habe in meiner Klasse klare Strukturen, und wir arbeiten noch sehr viel Frontal, wird sich aber noch ändern, derzeit sind 3 Stunden offen, die zur Buchstabenerarbeitung dienen...
es ist aber auch mein erstes Dienstjahr...
LG MM
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Ich hab einen Schreib- und Lese-Anfang entwickelt, bei dem Kinder Wörter in Großbuchstaben sehen mit dem Bild (Zeichnung) dazu. Die Wörter können Schulanfänger schreiben. Ausländerkindern konnte ich dazu sagen, wie das Wort gesprochen wird. Die anderen Kinder sprechen es selber. Nach wenigen Tagen fangen die ersten Kindern an, mit den Wörtern zu experimentieren und eigene Wörter zusammenzustellen. Bei den Kindern die damit Deutsch lernen, dauert es länger.
Das Material für den Mathematik-Anfang ist für alle gleich einfach.
Hunderterbahn oder bunte Steckwürfel in fünf Farben sind nicht von einer Sprache abhängig.
Kinder die viel miteinander reden, lernen schnell sich zu verständigen. -
*skeptisch gucke*
Du warst ja auch nicht dabei.
Deshalb hab ich ja auch immer wieder in meiner Dokumentation Berichte von anderen, die mir geschrieben haben, was sie gesehen und gehört haben. -
huhu,
ich hab deine hp gelesen, aber trotzdem denke ich mir es würde nicht funktionieren, du sagst ja selbst, dass du ihnen das wort sagen musst, nun müsst ich mehr als der hälfte der klasse das wort sagen
ich denke mal ich habe für mich ein sehr gutes Konzept gefunden, ich mache jede Woche einen Buchstaben, ich mache jede Woche einen Buchstabentag, und ein Lernwort mit dem die Kinder frei Sätze schreiben sollen... allerdings sind einige da noch überfordert und ich muss einig Sätze vorschreiben, obwohl das gegen das Konzept ist....
ich werde schrittweise den Unterricht lockern.... aber voerst brauchen meine klare Strukuren...
lg MM
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Wie gesagt, da ich ein offener Mensch bin, habe ich auch an einer Reformschule hospitiert. Ich war unendlich enttäuscht über das Dargebotene. Dabei las man in dem Faltblatt ähnliche Texte wie bei euch. Seitdem bin ich viel skeptischer geworden. Das ist viel Gerede, viel heiße Luft und ich bleibe bei meiner Meinung, kaum jemand von den Schreibenden hier wird die Kinder in seinem Unterricht unterjochen. Viele verwenden offene Formen und ich glaube auch, dass ich persönliche den Kindern auch helfe, selbständige, mündige Erwachsene zu werden. Nur verpacken wir es nicht in so klingende Worte, sehen es nicht so dogmatisch und bleiben ein bisschen am Boden.
Dennoch, wenn es bei euch so funktioniert und die Kinder in der weiterführenden Schule keine, oder zumindest nicht mehr Probleme als andere haben, dann freue ich mich, dass ihr einen solchen Weg gefunden habt.
Was mir noch aufstößt ist: Kindern die stören immer die volle Aufmerksamkeit zu schenken, halte ich nicht für ganz unbedenklich, denn was lernt man daraus?
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Zitat
Original von robischon
Kinder die bei mir in der Schule waren mussten in ihrer nächsten Schule nicht zum Arbeiten gedrängt werde. Sie fingen von selber an, weil sie das so gewohnt waren.
Rückgemeldet wurde mir sowas nur aus der Hauptschule. Die waren dort sehr froh darüber.
In den anderen Schularten waren Lehrerinnen und Lehrer die von mir gehört hatten und , wie Du, äußerst misstrauisch und ablehnend waren.Ob es vielleicht daran lag, dass in der Hauptschule die geringsten Anforderungen an das Leistungsvermögen gestellt wurden? Man sich also mit wenig zufrieden gab?
Und "deine" Kinder am Gymnasium größte Probleme hatten weil sie das zielgerichtete Arbeiten und das Erbringen von Leistungen nicht gewöhnt waren?Sunny
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Zitat
Original von Nananele
Was mir noch aufstößt ist: Kindern die stören immer die volle Aufmerksamkeit
zu schenken, halte ich nicht für ganz unbedenklich, denn was lernt man
daraus?In einer Gemeinschaft ist jeder von allem, was geschieht auf seine Weise
betroffen. Es scheint mir deshalb nützlich für eine Gemeinschaft, Störungen
Aufmerksamkeit zu schenken.monika
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Zitat
Original von Monika
In einer Gemeinschaft ist jeder von allem, was geschieht auf seine Weise
betroffen. Es scheint mir deshalb nützlich für eine Gemeinschaft, Störungen
Aufmerksamkeit zu schenken.monika
Nur leider gibt es Kinder die so viel stören, dass keine Zeit für Aufmerksamkeit für andere mehr da sein kann.
Für mich liest sich deine Darstellung nach Sonnenscheinpädagogik. Ich glaube nicht daran, dass sich das auf Dauer in jeder Klasse umsetzen lässt.Ein Beispiel?
Stundenbeginn Klasse 1, 24 Kinder:
Kind 1 redet ununterbrochen die Straßenbahnansage, reagiert nicht auf Bitten dies zu unterlassen
Kind 2 läuft durch den Raum, ist auf dem Stand einer 3jährigen, kann keine, wirklich keine, Aufforderung umsetzen
Kind 3 ist familiär extrem gealtvorbelastet und daduch sehr agressiv, Bitten werden mit "Halts Maul sonst setzts was!" beantwortet ... konsequent, trotz aller Zuwendung un allen guten Willens
Kind 4 kommt in den Raum, wischt die die Arbeitsmaterialien des Nachbarn vom Tisch, dieser beginnt zu weinen und tritt nach Kind 4, dieses schlägt daraufhin dem Nachbarn ins Gesicht
2 Mädchen beginnen zu weinen weil sie die Situation überlastetUnd nun? Wem schenkst du Aufmerksamkeit? Wir hätten da grad 7 Kinder die es ganz dringend bräuchten .. die anderen leiden still.
Sunny
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von den Kindern am Gymnasium und der Realschule bekam ich selber Rückmeldungen. Sie sind immer noch da und kommen zurecht.
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Sieben Kindern Beachtung zu schenken scheint mir nicht zuviel.
Oder siehst Du sie als eine Art Feinde?
Wenn ein Kind später kam, sagte ich: Schön dass Du da bist.
Einige Mädchen kamen womöglich wegen dieser Äußerung gerne etwas später. Es tat ihnen gut. -
Robischon, du antwortest nicht auf meine Frage. WIE würdest du zeitgleich auf diese 7 Kinder eingehen. Und was hat das zu spät gekommene Mädchen mit der von mir geschilderten Situation zu tun? Und wieso sollte ich Kinder als Feinde sehen? Ist das bei dir der Fall oder wie kommst du auf diese Idee?
Sunny
Ich würde euch gern mal in einer der geschilderten Situationen sehen. ich glaube da wäre es mit der erfolgreichen Sonnenscheinpädagogik ganz schnell vorbei ...
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