Unfall im Sportunterricht, wann holt ihr den Notarzt?

  • Hallo!


    Ich bin heute eher zufällig zu einem Sportunfall gerufen worden, während zwei männliche Sportkollegen noch recht locker waren, Zitat "sowas haben wir hier zweimal pro Woche", und gerade die Mutter des Kindes anrufen wollten, war ich schon total sauer auf die Kollegen und absolut erschüttert, dass da noch kein Notarzt gerufen wurde.
    Das Mädchen, 12 Jahre, war mit einem Jungen zusammengestoßen und ist mit dem Kopf auf den Boden geknallt, ist wohl dann kurz weg gewesen, konnte sich an den Vorfall nicht mehr erinnern und lag mit Kopf- und Rückenschmerzen zitternd und weinend da. Drum rum stehend die Hälfte der Klasse...
    Ich bin jetzt noch ganz fertig und brauche irgendwie andere Perspektiven: Wann ruft man den Notarzt? Gibt es da zwischen Männern und Frauen Unterschiede? Mich würden eure Meinungen interessieren!


    Danke, Kiray

    There is a difference between knowing the path and walking the path. (Matrix)

  • Ich bin da normalerweise auch eher locker.
    Wenn das Kind aber kurz weg war müsste man meiner Meinung nach schon den Notarzt rufen. Man weiß nie. Zumal das mit zittern und weinend am Boden liegen auch ganz schön nach Schock klingt. Und wenn man auf den Boden knallt kann es auch schnell eine Gehirnerschütterung sein.

  • Ähm, eine kurze Bewusstlosigkeit kann eine Gehirnerschütterung bedeuten, das Verhalten kann einen Schock bedeuten. Kann ich das als Lehrer und medizinischer Laie beurteilen? Nein. Also her mit dem Fachmann, 112 anrufen und Notarzt rufen.


    Ich rufe den Notarzt, wenn ich eine Verletzung für potenziell gefährlich halte - als Lehrer allein schon deshalb, um mich rechtlich (unterlassene Hilfeleistung bei Schutzbefohlenen) abzusichern. Aber natürlich auch, weil ich ja wohl kaum offensichtlich verletzte Schüler so gleichgültig liegen lassen kann.


    Vielleicht reagiere ich da etwas gereizt, aber da ich vor vielen Jahren selber durch Vollidioten-Sportlehrer, genauer gesagt, durch eine völlig inkompetente Hauswirtschafts-Gymnastik-Vertragstussi, eine Schulsportverletzung erlitten habe: das war die fehlerhaft durchgeführten Aufwärmstrainings, bei dem ich einen größeren Innenminiskusanriss im linken Knie erlitten habe, bei dem mein Bein ersteinmal einige Tage lang nicht gestreckt werden konnte. Das hat Madame damals allerdings nicht davon abgehalten, mich mit meinen 15 oder 16 Jahren einfach so alleine zu lassen, es war ja nach der 6. Stunde und Madame wollten nach Hause.


    Würde gleiches heute einem Kind von mir passieren, würde ich mit Hilfe von Dienst- und Strafrecht umfangreiche Gesäßrupturen bei der Kollegin herbeiführen. Deshalb: Rechtssicherheit herstellen, Notarzt rufen.


    Nele

  • Generell gilt: Bei Schlägen/Stöße auf den Kopf von Kindern, dazu zähle ich ein 12jähriges Mädchen, sofort Notarzt rufen bzw. selbst ins Krankenhaus fahren, wenn es dem Kind "gut" geht.
    Bei Kindern können schneller und schlimmere Schäden als bei Erwachsenen auftreten. Kinder, die auf den Kopf fallen oder ihn sich anschlagen werden auch wenn keine offensichtliche Beeinträchtigung vorliegt zur Beobachtung min. eine Nacht im Krankenhaus behalten, um Komplikationen auszuschließen und im Notfall schnell handeln zu können. Die Folgen einer Gehirnerschütterung (Kopfschmerzen, Erbrechen, etc.) können auch erst einige Stunden nach dem Schlag/Stoß auftreten, was mit ein Grund ist, warum die Kinder beobachtet werden.


    Habe erst kürzlich eine Ersthelfer-Ausbildung gemacht, deren Schwerpunkt auf der Versorgung von Kindern lag, und der Kursleiter hat und mehrfach eingetrichtert, dass wir bei Stößen auf den Kopf den Notarzt rufen sollen, wenn wir auf der Arbeit sind, da wir die Arbeit nicht verlassen können. Bzw. die Eltern anrufen sollen, was wir machen sollen, wenn es dem Kind mehr oder weniger gut geht und sie bitten das Kind abzuholen und selbst mit ihm ins Krankenhaus zu fahren. Im privaten Bereich muss man, wie gesagt, abschätzen in welcher Verfassung das Kind ist.


    Was habt ihr denn dann gemacht?

  • Als ich ankam und das Mädchen gesehen habe, bin ich sofort zur resolut bestimmenden Klassenmama mutiert und hab den Kollegen grob unhöflich Anweisungen gegeben. 1. Anweisung: Sofort Notarzt rufen.


    Hab grad versucht zuhause bei dem Mädchen angerufen, keiner da... Das macht mich nicht grad ruhiger.

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  • Dann kannst DU DIR aber auf KEINEN Fall Vorwürfe machen! Du hast absolut richtig gehandelt! Es war auch richtig das Ruder an dich zu reißen und Anweisungen zu geben. Man sollte sich bei sowas immer Hilfe "besorgen", damit man selbst bei dem Kind bleiben und es beruhigen kann.


    Gerade mit dem scheinbaren Schock, den das Mädchen hatte, war es wirklich richtig.


    Wie gesagt, selbst wenn die Kinder keine Symptome haben, werden sie für mindestens eine Nacht im Krankenhaus behalten. Wahrscheinlich ist das bei dem Mädchen auch so und die Eltern werden bei ihr sein, ist vielleicht also gar kein schlimmes Zeichen, dass keinr zu Hause ist.


    Mach dir also keine Sorgen, wirst bestimmt bald etwas von dem Mädchen hören!


    Außerdem gilt: Lieber ein Mal zu viel den Notarzt rufen, als ein Mal zu wenig! Haben wir bei der Ersthelferausbildung auch gelernt. Gerade bei Kindern kommen die Sanis lieber ein Mal "zu viel".

  • Zitat

    Original von Niggel
    Außerdem gilt: Lieber ein Mal zu viel den Notarzt rufen, als ein Mal zu wenig!


    Sehe ich auch so. Aber ich bin - wie ich heute gemerkt habe - absolut unentspannt in diesen Dingen.
    Ich habe das aus meiner Sicht richtige gemacht und würde es so ähnlich wieder machen. Es war mir auch völlig egal, was die Kollegen gedacht oder gemacht haben, ich habe einfach gehandelt, keine Diskussion, kein Teamgedanke, gar nix kollegiales.
    Ich bin einfach irritiert von meiner Handlungsweise und von den Kollegen, die die Situation so ganz anders eingeschätzt haben, weiß auch nicht... ?(


    Gerade hat die Mutter mich zurückgerufen: Gehirnerschütterung und mindestens eine Nacht im Krankenhaus. Also alles im grünen Bereich, bin erleichtert.

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    Einmal editiert, zuletzt von Kiray ()

  • Natürlich ist die Situation in dem Sinn blöd gelaufen, dass du deinen Kollegen in gewisser Weise in den Rücken gefallen bist, aber wie gesagt, mit Stößen auf den Kopf ist nicht zu spaßen.
    Wenn ich es richtig verstanden habe, haben die Sanitäter das Mädchen mitgenommen, oder? Das sollte den Kollegen zeigen, dass es zwar in gewisser Weise unkollegial, aber dennoch richtig war.
    Du kannst ja einfach nochmal mit ihnen darüber sprechen und ihnen sagen, dass du nicht ihre Autorität untergraben wolltest, dass du aber als Aussenstehende die Situation anders (und vermutlich richtig) eingeschätzt hast und du kein Risiko eingehen wolltest. Ich denke, dass sie das dann schon verstehen werden und dir nicht böse sein werden. Im Endeffekt werden sie vielleicht sogar froh sein, dass du so gehandelt hast.
    Mach dir nicht so viele Gedanken! Wahrscheinlich kommt bei dir alles zusammen, das schlechte Gewissen gegenüber der Kollegen und der Schreck über das verunfallte Mädchen. Nach so einem Erlebnis ist man selbst so angespannt, dass man sehr sensibel und "empfindlich" ist, vielleicht machst du dir deswegen im Moment noch so viele Gedanken. In ein, zwei Tagen sieht die Welt schon wieder anders aus. Glaube aber gar nicht, dass dir die Kollegen böse sind. Männer sind ja auch im Allgemeinen nicht so nachtragend und machen sich nicht so viele Gedanken, wie Frauen (ja ja, das Klischee... ;) aber es trifft halt meistens zu). Aber ein "klärendes" Gespräch ist wahrscheinlich trotzdem keine schlechte Idee, damit gar nicht erst Spannungen entstehen.


    Was mir gerade einfällt: Habt ihr den Unfall in eurem Unfallbuch aufgenommen? Da es kein privater Unfall war, übernimmt ja die BG die Kosten, dazu muss der Unfall aber im Unfallbuch stehen, sonst zahlt im allerschlimmsten Fall gar keiner.

  • Das ist ein schwieriges Kapitel.
    Ich erlebe immer wieder, dass Schüler nach einer Rangelei heulend und zitternd liegen bleiben. Da hat man zunächst den Verdacht auf eine schlimme Verletzung.


    Zunächst versuche ich immer den Schüler zu beruhigen und dazu zu bringen, dass er die Finger oder den Fuß bewegt, um Rückenmarksverletzungen abzuklären. Den Schüler bewege ich jedoch selbst nie. Es muss sich selbst bewegen - ich möchte schließlich keine Klage am Hals, weil ich einen Trümmerbruch komplizierter gemacht habe.


    Als Rückmeldung dann: "Na Gott sei Dank. Gelähmt scheinst du nicht zu sein,. Das ist schon ein gutes Zeichen."


    Nun gibt es unter den Schülern auch begnadete Schauspieler, die eine derartige Situation genießen - sich über die plötzliche Zuwendung und Aufmerksamkeit der Umstehenden freuen. Falls nicht akute Signale dafür sprechen, rufe ich nicht sofort den Notarzt. Im Zweifel rufe ich noch einen Kollegen dazu, damit ein Lehrer beim Schüler bleiben kann, während der andere Hilfe organisiert.


    Da hat auch mit Selbstschutz zu tun. Falls der Notarzt gerufen wird, muss ein ausführlicher Unfallbericht geschrieben werrden :rotwerd:


    Meine persönliche Statistik nach einigen Jahren: 90% der zunächst heftig erscheinenden Verletzungen haben sich zu blauen Flecken entwickelt :pfeif:

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • Original von Niggel:

    Zitat

    bzw. selbst ins Krankenhaus fahren, wenn es dem Kind "gut" geht.


    Würde ich - aus mehreren Gründen - nicht machen.
    Im Rahmen von Maßnahmen zur Kostenreduzierung war das (bzw. der Transport im Taxi) mal "von oben" vorgeschlagen worden - und von vielen anderen Seiten als unvernünftig abgelehnt worden. Wenn es dem Kind (äußerlich) gut geht, kann es trotzdem sein, dass eine schwerwiegende Verletzung vorliegt. Kann ich es wissen? Mir fehlt ein langjäriges Medizinstudium und die notwendige Ausrüstung, um das einzuschätzen. Wenn ich denke, dass ein Kind medizinische Hilfe benötigt (und es wird nicht sofort von den Eltern abgeholt), dann erledigt ein Krankenwagen den Krankentransport. Stellt sich heraus, dass doch "mehr" vorlag, kann sich zumindest keiner bei mir beschweren, weil nicht die richtige Hilfe jederzeit zur Verfügung stand.


    Außerdem: Die Kombination "Schüler und Privatwagen" sollte ja auch nicht bei völlig gesunden Schülern auftreten...

  • Kiray, ich sehe es genauso wie du. Ich war mal selbst in dieser Lage, es war Freitag, die letzte Stunde und am Montag hatte ich UB. Es half nix, ich habe durch diesen Vorfall einen halben Tag verloren, da ich noch quer durch die Innenstadt zum Krankenhaus gefahren bin, Telefonate geführt werden mussten und ein Unfallbericht verfasst werden musste.


    Zitat

    Gerade hat die Mutter mich zurückgerufen: Gehirnerschütterung und mindestens eine Nacht im Krankenhaus. Also alles im grünen Bereich, bin erleichtert.


    Das liest sich jetzt lustig. ;) Aber ich weiß schon, wie du es gemeint hast.Fast bin ich versucht zu schreiben, "zum Glück" behielt man das Mädchen im Krankenhaus, so dass du diejenige bist, die Recht bekommen hat.


    Edit: Ich bin ohne Schülerin zum Krankenhaus gefahren, die wurde mit dem Krankenwagen transportiert. Schüler würde ich auch nie im Auto befördern, mal abgesehen von Bevorzugungs- und Missbrauchsvorwürfen, die einem dann angehängt werden könnten.

  • Vor vier Tagen:
    nach der 6. Std. riefen uns kleinere (5.Sj.) Schüler um Hilfe, ein 6.Klässler hatte sich eine stark blutende Kopfwunde zugezogen (an der Bushaltestelle), mehrere Kolleginnen waren sofort ansprechbar, alle verließen sich aber auf meine erste Einschätzung: Krankenwagen rufen; auch die SL verließ sich darauf (ich glaube, sie war froh, nicht selbst entscheiden zu müssen), und tätigte die notwendigen Anrufe: Krankenwagen und Eltern


    Wie im Ersthelferkurs gelernt, hatte ich mich in der Zeit mit dem Jungen und den so nebensächlich, aber beruhigenden Dingen befasst, Blut abgewischt (nicht an der Wunde): Gesicht, Jacke, Boden...., mit dem Jungen gesprochen, seine Schulsachen "entblutet" und sortiert...


    Die Sanis waren auch nicht erstaunt, dass wir sie gerufen haben, der Junge sah auch entsprechend blass aus, war aber nach gewisser Zeit wieder ruhiger (mir schon fast zu ruhig).


    Ich glaube, dass ein Ersthelferkurs einem selbst die Panik nimmt, die eigene Ruhe überträgt sich auf den Verletzten und man kann mehr helfen, als man sonst immer denkt. Aber schon im Referendariat war der Leitspruch unseres Hauptseminarleiters: Wenn man nichts weiß, und das geht uns fast immer so, lieber den Krankenwagen rufen, niemals mit Kopfverletzungen leichtfertig umgehen.


    Kiray, du hast meiner Meinung nach alles richtig gemacht. Mit den notwendigen Begleitmaterialien (bei uns sind das Aufkleber der GUV) ist die Abwicklung - rein organisatorisch - dann auch kein Problem. Den Unfallbericht schreibt bei uns meist die Sekretärin - nach Befragen von Zeugen.
    Liebe Grüße, und weiter so!
    Boeing

  • Zitat

    Original von Powerflower


    Das liest sich jetzt lustig. ;)


    Jaaa, ich gebe zu die Formulierung klingt zweideutig. ;) Was ich eigentlich meinte war, dass nicht noch mehr passiert ist.


    Neue Frage: Wie sieht das bei euch aus, habt ihr Ahnung von Erster Hilfe? Also über das, was so für den Führerschein verlangt wirdr hinaus...

    There is a difference between knowing the path and walking the path. (Matrix)

    Einmal editiert, zuletzt von Kiray ()

  • Zitat

    bzw. selbst ins Krankenhaus fahren, wenn es dem Kind "gut" geht. Würde ich - aus mehreren Gründen - nicht machen.
    Im Rahmen von Maßnahmen zur Kostenreduzierung war das (bzw. der Transport im Taxi) mal "von oben" vorgeschlagen worden - und von vielen anderen Seiten als unvernünftig abgelehnt worden. Wenn es dem Kind (äußerlich) gut geht, kann es trotzdem sein, dass eine schwerwiegende Verletzung vorliegt. Kann ich es wissen? Mir fehlt ein langjäriges Medizinstudium und die notwendige Ausrüstung, um das einzuschätzen. Wenn ich denke, dass ein Kind medizinische Hilfe benötigt (und es wird nicht sofort von den Eltern abgeholt), dann erledigt ein Krankenwagen den Krankentransport.


    Das "selbst ins Krankenhaus fahren" bezog sich darauf, dass das entweder die Eltern eigenverantwortlich machen bzw. ich nur im PRIVATEN Bereich, wenn der Stoß nicht so hart war, z. B. wenn das Kind im gehen irgendwo gegenläuft. Nicht bei Stürzen oder härteren Stößen, dabei hast du absolut recht!


    Zitat

    Ich glaube, dass ein Ersthelferkurs einem selbst die Panik nimmt, die eigene Ruhe überträgt sich auf den Verletzten und man kann mehr helfen, als man sonst immer denkt.


    Das sehe ich auch so! Ich war erst nicht begeistert, als es hieß: Ihr müsst jetzt alle einen Ersthelferkurs machen! Aber mitlerweile bin ich doch froh. 1. man hat wirklich viel gelernt 2. man ist in bremslichen Situationen ruhiger und kann sich auf das, was man gelernt hat, verlassen


    Rückblickend würde ich es jedem, der mit Menschen, vor allem mit Kindern arbeitet, empfehlen, auch wenn ein ganzes Wochenende "drauf geht" und Kosten entstehen. Ich habe den Kurs bezahlt bekommen und bekomme auch die Auffrischung alle zwei Jahre gezahlt, sollte ich dann noch meinen Nebenjob haben. Denke aber, dass ich die Auffrischung auch von mir selbst aus machen werde, auch wenn bis dahin noch 1,5 Jahre sind ;), da ich es wichtig finde, über Wissen in erster Hilfe zu verfügen.


    Ich war damals total erschrocken, wieviel sich beim Thema Erste-Hilfe seit meinem Führerschein geändert hat, der "erst" sechs Jahre zurückliegt, und wie wenig ich 1. dort gelernt habe und 2. behalten habe. Den Führerscheinkurs kann man im Großen und Ganzen eigentlich echt vergessen. Beim Ersthelferkurs lernt man viiiiiiiiiiiiiel mehr, lernt auch mit anderen Dingen, als Wunden (Brüche, epileptische Anfälle, Herzinfarkt, ....) umzugehen. Bei uns haben wir neben den "normalen" Maßnahmen auch die Maßnahmen gelernt, die man bei Kindern anwenden muss, da darauf der Schwerpunkt war und manche Dinge bei Kinder einfach anders sind.


    Finde auch wichtig, dass in einer Schule mehrere Leute eine Ersthelferausbildung haben, auch wenn sie nicht offiziell als Betriebshelfer gelten. Je mehr Leute wissen, was in Notsituationen zu tun ist, umso besser, da nicht unbedingt erst nach X gelaufen werden muss, um Person Y zu finden.


    Wie gesagt, ich würde es jedem empfehlen.


    PS: Dass es dem Mädchen den Umständen entsprechend gut geht, ist doch sehr erfreulich! Ist ja auch, wie schon gesagt wurde, eine Bestätigung dafür, dass du richtig gehandelt hast.

  • Zitat

    Original von Niggel
    Bei Kindern können schneller und schlimmere Schäden als bei Erwachsenen auftreten. Kinder, die auf den Kopf fallen oder ihn sich anschlagen werden auch wenn keine offensichtliche Beeinträchtigung vorliegt zur Beobachtung min. eine Nacht im Krankenhaus behalten, um Komplikationen auszuschließen....


    99 mal ist nix, und doch....
    Als ich ungefähr 12 war, hatte ein Mädchen einer höheren Klasse, das ich sehr gemocht habe, einen Mofaunfall - sie ist mit dem Kopf auf den Bordstein gefallen (wahrscheinlich ohne Helm? Ich weiß nicht mehr.).
    Im Krankenhaus hat man geröntgt, nichts festgestellt und sie nach Hause geschickt.
    In der Nacht zu Hause ist sie gestorben - Hirnblutung.


    Vor allem auch bei "anderer Leute Kinder": Lieber mach ich mich 99 mal "lächerlich", oder??

  • Bei Kopfverletzungen wäre ich auch immer vorsichtig. Mit ca. 6 hatte ich eine Mitspielerin in der Handballmannschaft, die auch angeblich nur leicht mit dem Kopf aufgekommen ist.
    Wenn das heute jemand ihren Eltern sagen würde, möchte ich nicht in seiner Haut stecken, sie ist nur 7 Jahre alt geworden, mit Hinrblutung in der Schule dann zusammengebrochen und auf dem Weg ins KKH gestorben.

  • Kennt einer von euch ein schnell überschaubares Heft / Buch mit wenig Text und vielen Bildern zur Anwendung der 1. Hilfe bei Kindern?


    Ich möchte gegebenenfalls schnell eines zur Hand haben / mitnehmen,
    wenn ich mit Kindern umgehe.


    Viele Grüße


    Simian

  • Es ist unabdingbar, einen qualifizierenden Erste Hilfe Kurs zu besuchen und regelmäßig aufzufrischen. da hilft ein Buch nicht wirklich (vor allem nicht in akuten situationen).


    Und im Zweifelsfalle immer 112 wählen...
    Meine Schwester arbeitet im Rettungsdienst, niemand ist genervt, weil jmd bei einem Kind im Zweifelsfalle anruft, auch wenn es für die nur eine Lappalie ist...

  • Zitat

    Original von neleabels
    Ähm, eine kurze Bewusstlosigkeit kann eine Gehirnerschütterung bedeuten, das Verhalten kann einen Schock bedeuten. Kann ich das als Lehrer und medizinischer Laie beurteilen? Nein. Also her mit dem Fachmann, 112 anrufen und Notarzt rufen.


    Nur weil du einen Teil meines Kommentares aufgegriffen/übernommen oder zufällig auch gewählt hast, wollte ich nur klarstellen, dass ich das genauso sehe und auch so meinte.



    Erste Hilfe Kurs: Man sollte den tatsächlich regelmäßig wiederholen. 1. ändert sich einiges und 2. vergisst man dauernd wieder etwas. Ich war schon etwas geschockt, wie viel ich nicht mehr wusste, als ich den erneuert habe. Und ich habe bisher immer den "Großen" gemacht und nicht nur den, den man für den Führerschein braucht.

  • [quote]Original von flocker
    Es ist unabdingbar, einen qualifizierenden Erste Hilfe Kurs zu besuchen und regelmäßig aufzufrischen. da hilft ein Buch nicht wirklich (vor allem nicht in akuten situationen).


    Da hast du unbedingt Recht. Ein Buch kann nur der Erinnerung dienen, wenn der Ersthelferkurs gerade vorbei ist, und man zwischendurch (zum Glück) nicht zu viel von dem Gelernten anwenden musste.


    Diese Info-Büchlein gibt es auch bei den Ersthelferkursen. Ich habe meines im Auto liegen, ich blättere manchmal auch ohne akute Unfallsituation darin rum (als Beifahrerin hat man ja Zeit), um manche Dinge "frisch" zu halten.


    Liebe Grüße, Boeing

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