• Hallo Ihr Lieben,
    eine Frage an alle, die einen schon etwas intensiveren Kinderwunsch verspüren oder den sogar schon umgesetzt haben.
    Meine Situation sieht momentan folgendermaßen aus: Privat ist alles bestens, so dass mein Mann und ich gern die Familienplanung in Angriff nehmen möchten. Da ich auch schon nicht mehr die Jüngste bin und man ja auch nicht weiß, wann es klappt - und ob, sollten wir da auch nicht mehr so lange warten.
    Beruflich ists aber was anderes... Da ich einige Umwege in meiner Ausbildung/meinem Berufsleben gemacht habe (Lehre, Job an der Uni) hab ich erst letztes Jahr mein Ref abgeschlossen und jetzt meine erste STelle (seit Sommer). Immerhin direkt ne Planstelle, aber natürlich noch auf Probe. Von Seiten der schule werde ich super eingespannt und mir wurde auch direkt unter die Nase gerieben, dass ihnen ne Frau in meinem Alter (und verheiratet etc) eigentlich nicht so passt, war aber sonst keiner da ;) Und es gibt tatsächlich Umstände, die momentan ungünstig sind - rein schulisch, für die ich nichts kann. Die möchte ich allerdings hier nicht so breit treten.
    Naja, wir haben es jetzt tatsächlcih in Angriff genommen und ich hab ein super schlechtes Gewissen. Auch, weil ich ja noch nicht so lange arbeite. Jedesmal, wenn ich denke "vielleicht hats ja tatsächlich geklappt" freu ich mich einerseits und dann kommt direkt der Schrecken, was dann in der Schule kommt.
    Kann natürlich eh sein, dass es noch ewig dauert, dann wären meine momentanen Sorgen völlig umsonst.
    Beschreibt mir doch mal, wie es Euch da so geht/ergangen ist. Oder wie Ihr das seht. Irgendwie fehlt mir der Gesprächspartner (außer meinem Mann), da ich eigentlich nicht erzählen will, dass wir jetzt "soweit" sind, da ich keine Lust hab, dann ständig gefragt zu werden, ob es geklappt hat. Wenn es nämlich nicht klappt, stelle ich mir das ziemlich nervig vor.
    So, genug geschrieben, ich freue mich über Meinungen/Antworten,


    Artemis

  • Hallo Artemis!


    Vorab: es gibt nie den richtigen Zeitpunkt für ein Baby ;) .
    Ich war im Prinzip in der gleichen Situation, feste Stelle, Verbeamtung und dann schwanger. Man, war mir das unangenehm, zumal ich auch noch eine Klassenleitung übernommen hatte. Aber letztendlich war es richtig, da die Familienplanung nunmal einfach vorgeht! Du wirst (voraussichtlich) Dein Leben lang arbeiten, Kinder kann man nicht ein Leben lang bekommen! Und wenn in 10 Jahren der Zug komplett abgefahren ist, bist Du frustriert und traurig (aber Du hast Deiner Schule einen groooßen Dienst geleistet...).
    Also: sei auf jeden Fall egoistisch, Schule funktioniert auch ohne Dich 8) ).
    Übrigens kamen von meinen Kollegen nur postive Feedbacks und solche Sprüche wie "Habe bloss kein schlechtes Gewissen! Schließlich sorgst du für neue Schüler!".
    Meinem Direktor sind noch nicht mal die Gesichtszüge entgleist :D , ein durchaus professioneller Mensch! Und alle freuen sich auf ein eventuelles Wiedersehen!
    Alles Gute!


    Liebe Grüße von Heli (deren Nachwuchs gerade ein Mittagsschläfchen hält, auch mal sehr schön ;) !)

  • Hallo,


    ich habe beide Kinder in extrem sonderbaren und eher ungünstigen Lebensumständen bekommen und was soll ich sagen:
    Es findet sich alles!


    Mach Dir nicht zu viele Gedanken.


    Viel Spaß beim Üben und viel Glück!


    strubbelsuse

  • Hallo Artemis,


    bei mir war's damals so, dass ich schon schwanger war, als ich die Einladung zum Vorstellungsgespräch bei der Bezirksregierung bekam. Ich war gleich total in Panik und war unsicher, was ich tun sollte, habe dann bei der Frauenbeauftragten der Bezirksregierung angerufen und ihr die Lage geschildert. Die sagte nur, ich solle mir etwas Bequemes anziehen und die ganze Sache nicht erwähnen (man sah es auch noch nicht so).
    Ich bekam dann tatsächlich die Stelle an der Schule und habe dort dann dem Schulleiter gegenüber sofort die Katze aus dem Sack gelassen und ihm mitgeteilt, dass ich nur für drei Monate komme und dann in Mutterschutz gehe. Dieser Moment war mir wirklich unangenehm! Schließlich war man froh gewesen, endlich Verstärkung fürs Kollegium zu bekommen, und dann sowas! Die ersten drei Monate an der Schule waren dann auch wirklich blöd, weil ich nicht richtig eingesetzt wurde (Mutterschutz begann mitten im Schuljahr), sondern nur Vertretungen gemacht habe. Sicherlich hat man auch über mich gesprochen...
    Mittlerweile ist das 8 Jahre her und ich habe schon zwei Kinder. Natürlich passt es einem Arbeitgeber nie, aber das kann kein Argument sein. Niemand wirft einem auf die Dauer vor, dass man eine Familie hat. Und man staunt ja immer wieder, dass der Schulbetrieb auch ohne einen weiterläuft...
    Letztlich ist es doch jedem klar, dass Kinderwunsch und Familie vorgehen. Mach dir also bloß kein schlechtes Gewissen, wenn's klappt, sondern freue dich uneingeschränkt. Deine Arbeit in der Schule kannst du später noch viele, viele Jahre lang gewissenhaft tun.
    Was ich übrigens fair finde (ist aber nicht gesetzlich so vorgeschrieben): Erziehungsurlaub so planen, dass man zum neuen Schuljahr oder zum Halbjahr wieder anfängt. Dann kann der Stundenplan entsprechend gemacht werden. Ich hatte allerdings auch eine Kollegin, die hat im Mai wieder angefangen, ein paar Wochen Vertretungsunterricht gemacht und dann die Ferien voll bezahlt bekommen. Geht auch...


    Viel Erfolg wünscht
    Ginchen

  • Hey,


    ich bin genau der Meinung meiner Vorrednerinnen: Familie geht vor!!! Du brauchst echt kein schlechtes Gewissen zu haben! Außerdem: wer weiß, wie schnell es klappt? Und selbst wenn es schnell gehen sollte (ich drück dir die Daumen!): Du kannst ja dann eh noch mehr als ein halbes Jahr arbeiten! Also setz dich bloß nicht unter Druck, ok?!


    Alles Liebe,


    Vivi

  • Natürlich wird die Schulleitung vermutlich nicht angetan sein falls es klappt, verständlich, schließlich bedeutet das mehr Arbeit für sie. Darauf solltest du aber keine Rücksicht nehmen, wie die anderen schon schrieben.


    Liebe Grüße und alles Gute!


    ML, die hier auch ihren Senf beisteuern muss, nachdem ihrer Schulleitung einmal rausrutschte "werden Sie bloss nicht schwanger" und die sich dann mit einer Kollegin überlegte, wie man die Herren ein wenig erschrecken könnte "...du mir ist morgens immer so übel..." ;)

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

  • Hallo,


    den richtigen Zeitpunkt gibt es schulisch gesehen wirklich nicht.
    Mein erstes Kind habe ich - kleiner Unfall ;) - im Referendariat bekommen. Das war nicht optimal fürs Ref, aber wir haben das gut hinbekommen. Und ich hätte es mir im Nachhinein auch gar nicht anders vorstellen können. So gesehen wars natürlich das Beste, was mir passieren konnte...


    Nun habe ich seit August eine feste Stelle und bin wieder schwanger. Meine Schulleiterin hat das augenscheinlich locker und sehr nett aufgefasst, auch als ich ein Beschäftigungsverbot bekam. Ich habe aber auch von Anfang an mit offenen Karten gespielt.
    Ich weiß nicht, ob es dich betrifft, aber es gibt in NRW anscheinend neue Richtlinien, was schwangere Lehrerinnen betrifft... ich dachte eigentlich auch, ich könne die Schwangerschaft noch durcharbeiten.


    Dennoch: mach deine Familienplanung nicht von den Belangen deiner Schule abhängig... als Lehrerin bist du irgendwie immer ersetzbar.


    Alles Liebe und baldiges Gelingen wünscht FB

  • Hallo!
    Ich glaube auch, dass es den richtigen Zeitpunkt für ein Kind überhaupt nicht gibt - oder immer! Ich habe vor sieben Monaten meinen Sohn bekommen - mitten im Referendariat. Der Schock war erstmal groß. Aber jetzt bin ich der glücklichste Mensch der Welt! Er ist das Tollste und Beste, was mir passieren konnte. Das Ref ziehe ich trotzdem durch. Erfordert Organisationstalent, geht aber. Mein Direktor hat sich damals auch wahnsinnig gefreut, obwohl ich erst Angst hatte, es ihm zu sagen. Hör auf dein Herz!
    Lieben Gruß, Katze

  • @Frau Bounty: Kannst du was genaueres für die neuen Regelungen in NRW schreiben oder eine Quelle angeben, wo ich mich informieren kann?
    Habe das gefühl, dass mich dieses Thema jetzt bald mit Kind 2 beschäftigen wird.
    LG Paulepinguin ;)

  • Hallo Artemis,
    war letztes Jahr genau in der gleichen Situation wie du - und unser wunderschönes kleines Produkt liegt friedlich nebenan im Bettchen und schläft während ich meinen Unterricht vorbereite. :D
    JA, die Schulleitung war zunächst geschockt und meine Kolleginnen zum Teil auch. Ich bin schon nach einem halben Jahr wieder eingestiegen und konnte damit die "Wut der anderen" von vornherein in Grenzen halten.
    Tja und jetzt finden sie alle meine Tochter unglaublich süß und rühmen sich damit, wie familienfreundlich sie sind und wie toll sie dafür sorgen, dass es jungen Frauen ermöglicht wird, Nachwuchs für Deutschland zu produzieren.
    Meine Verbeamtungsurkunde habe ich übrigens genau zwei Tage nach der Geburt auf der Wochenbettstation bekommen.
    Also nicht lange fackeln, los geht's!
    LG Alema

  • Hallo Artemis,


    ich kann mich den Vorschreiberinnen nur anschließen. :)


    Vielleicht hilft Dir die kurze Zusammenfassung eines Gesprächs, das ich vor einiger Zeit mit einem Kollegen führte, bei der Entscheidungsfindung.


    Der Kollege ist Mitte vierzig, beruflich sehr erfolgreich und in der Hierarchie der Schule weit aufgestiegen, seine Frau ebenfalls. Sie haben keine Kinder.
    In einer ruhigen Minute kamen wir mal auf's Alter und Familie zu sprechen. Er fragte mich, ob ich Kinder wolle. Ich erwiderte "Ja, später einmal, ich will erst beruflich noch ein bisschen was erreichen."
    Er guckte mich an und sagte: "Warten Sie nicht zu lange. In der Schule liegt immer irgendetwas an, was gerade wichtig ist und was unbedingt noch zuende gebracht werden sollte und weswegen man jetzt gerade kein Kind bekommen kann. Bei meiner Frau und mir war auch immer irgendetwas. Wir wollten unbedingt Kinder, aber durch die Schule kam immer etwas dazwischen. Mal stand sie kurz vor einem wichtigen Aufstieg, mal ich, deshalb haben wir es immer weiter hinausgeschoben. Jetzt können wir keine Kinder mehr bekommen. Wir haben zu lange gewartet."


    LG
    Eva

    Nemo: "Ich habe aber eine kaputte Flosse!"
    Kahn: "Ich auch. Das hat mich niemals von irgendetwas abgehalten."

  • @Frau Bounty:
    Danke für den Link, schon runtergeladen!
    Mich interssieren speziell Regelungen zur Aufsichtsführung in den Hofpausen. Gibt es da etwas Konkretes, was ich meiner Schulleitung in die Hand drücken kann? Ohne "offizielles Geschreibsel" geht bei denen nämlich nichts.
    LG Paulepinguin

  • Hallo, Ihr Lieben,
    Ihr wundert Euch bestimmt, dass ich mich so lange nicht auf Eure vielen netten Beiträge gemeldet hab. Aber mich hat eine Erkältung so dermaßen zerlegt, dass ich tagelang gar nicht aufgestanden bin. War 1 1/2 Wochen krank geschrieben und auch jetzt merke ich noch die Reste.
    Und daheim hab ich kein Internet, da die Telekom das nach unserem Umzug ins neue Haus nicht geregelt bekommt...
    Aber vielen Dank für Eure so aufmunternden Antworten.
    Genau vor dem was Eva schrieb, von ihrem Kollegen hab ich Angst. Auf der einen Seite find ich diese Torschlusspanik ja doof, aber so langsam bekomm ich sie glaub ich auch. Werde dieses Jahr 35, was ja vielleicht grad noch geht, aber wenn ich da an Freunde denke, bei denen es nicht klappt und die es jetzt mit weiteren Schritten versuchen, denke ich immer daran, dass ich ja noch gar nicht weiß, ob es klappen kann. WEnn ich wüßte, dass es klappt, hätt ich es nicht so eilig...
    Jedenfalls habe ich / haben wir beschlossen Euren Rat zu beherzigen ;)
    Und da müßt Ihr mir die Daumen drücken...


    Liebe Grüße und vielen Dank nochmal, Artemis


    PS Wenn jemand Interesse am Erfahrungsaustausch hat, bin dabei (PM?).

  • Zitat

    Artemis schrieb am 08.03.2007 13:13:


    Genau vor dem was Eva schrieb, von ihrem Kollegen hab ich Angst. Auf der einen Seite find ich diese Torschlusspanik ja doof, aber so langsam bekomm ich sie glaub ich auch. Werde dieses Jahr 35, was ja vielleicht grad noch geht, aber wenn ich da an Freunde denke, bei denen es nicht klappt und die es jetzt mit weiteren Schritten versuchen, denke ich immer daran, dass ich ja noch gar nicht weiß, ob es klappen kann. .


    Bin zwar männlich, aber dazu ne Anmerkung:


    Sicherlich wird das Risiko höher, wenn ich mir aber ansehe, wie meine Schwägerin mit 39 ihr erstes Kind bekommen hat, denke ich, dass du noch Zeit hast, also kein Grund zur Panik!


    Ansonsten würde ich auch sagen: Familie > Beruf

  • Hallo Artemis!


    Wenn ihr euch jetzt vorstellen könnt ein Kind zu bekommen, und es in EURE Planung jetzt reinpasst, dann vesrucht es!


    Es ist ja nun auch so, dass es nicht nur darum geht ob es überhaupt klappt!
    Wie sich mittlerweile rumgesprochen haben dürfte, streigt die wahrscheinlichkeit einer Risikoschwangerschaft und einer Behinderung des Kindes extrem mit dem älter werden der Frau an! Klar, man kann extrem viel diagnostizieren, aber will man sich darauf einlassen, nur weil es eventuell grad in der schule nicht so gut passt??!!


    Es geht um dich, deinen Mann und um das Baby, um niemand anderen!
    Ich kenns aus der Schule meiner Mama, dass da grad zwei Kolleginnen schwanger sind. Die Schulleitung hat sich mit den beiden gefreut (Ist ja doch auch eher ein freudiges Ereignis als alles andere), auch wenn es schulpolitisch gard nicht so prickelnd ist! Egal, die (momentan noch) arbeitslose vertretung wirds dir danken!


    Wie meinte der Gyn einer Freundin: Eisprung abwarten und dan ganz spontan zärtlich werden!


    Viel Spaß beim schwanger werden und sein! Und noch viel mehr Spaß mit dem hoffentlich baldigenn Nachwwuchs!


    LG, Sunny

    Tschacka!


    <img src="http://img113.imageshack.us/img113/6624/zwanzigklein7xb.jpg">

  • sunny, das stimmt so nicht. das einzige risiko, das tatsächlich mit dem alter einer frau zunimmt, ist die trisomie 21. meine frauenärztin meint allerdings, dass die diagnostischen möglichkeiten weit fortgeschritten sind und dies heutzutage gut erkannt werden kann.
    behinderungen an sich (was meinst du damit überhaupt?) entstehen häufig bei der geburt oder durch infektionen während der schwangerschaft - also beides altersunabhängig.
    fruchtbarkeit wird maßgeblich auch durch das rauchen beeinflusst! eine raucherin kommt einige jahre früher in die wechseljahre!!!
    auch sport, ernährung und alkoholkonsum haben einfluss auf die fruchtbarkeit.


    gruß, afrinzl.

  • Hallo Afrinzl


    mir ist durchaus bewusst, dass die meisten Behinderungen peri- und postnatal entstehen. (Hab GB-KB studiert, bin da also nicht komplett ungebildet auf dem Gebiet)
    Mir persönlich reicht das wachsende Risiko der Trisomie 21. Es lebe die Diagnostik, und dann?? Ach mensch ich bin ja erst 38, probier ich es halt noch mal????? das Risiko steigt enorm mit dem alter an. Klar, ich weiß es kommen trotzdem immer noch mehr "gesunde" kinder als behinderte zur Welt, aber MUSS man dieses risiko nur für die schule eingehen?? ich denke und bin fest der Meinung das BESTIMMT nicht!
    Ach ja, von "Behinderung an sich" würde ich nie sprechen.


    Generell ist die Schwangerschaft je älter die Frau einfach risikoreicher für Mutter und Kind! Und wenn doch die Eltern jetzt schon ein Kind haben wollen und es sich auch "leisten" können, dann hopp hopp ins Kistchen undd en Schulleiet einfach mal ausblenden!


    LG, Sunny!

    Tschacka!


    <img src="http://img113.imageshack.us/img113/6624/zwanzigklein7xb.jpg">

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