Hallo!
Ich benötige einfach nur einmal eine Idee zu folgender Situation.
Im letzten Jahr übernahm ich eine 1.Klasse. Hier bekam ich ein Kind in meine Klasse, dessen Eltern mich sofort darauf ansprachen, dass sie Angst hätten, irgendwelche Fehler mit ihrem Kind zu machen. Ok, es ist das erste Kind und auch verständlich, die Problematik haben wohl die meisten Eltern.
Ich habe versucht die Angst aufzufangen in häufigen Elterngesprächen und viel Unterstützung. Das Kind schien Probleme mit der Konzentration, dem Schriftspracherwerb und Mengenerfassung zu haben, trotz dass es bei uns in der Schule 2 Stunden pro Woche einen Sprachförderkurs und eine Stunde pro Woche einen Konzentrations- und Wahrnehmungsförderungskurs besuchte.
Im Februar riet ich den Eltern, dass man eventuell im Sommer überlegen müsste, ob ihr Kind drei Jahre in der Schuleingangsphase verbliebe.
Das war mein Fehler gegenüber den Eltern. Deren Meinung bestand darin, dass das Kind keine Probleme habe.
Durch intensive und auch individuelle Förderung, was zudem nicht nur durch differenziertes Arbeitsmaterial, differenzierte Hausaufgaben und selbstgebastelte Dinge durch die Sprachförderlehrerin für zu Hause, geleistet wurde. Erreichte das Kind knapp die Anforderungen des ersten Schuljahres. Das wurde den Eltern in zweimonatigen Gesprächen, in denen sie auch Unterstützung in sozialem Umgang mit ihrem Kind bekamen, erklärt.
Im ersten Gespräch nach den Ferien, vier Wochen nachdem die Schule begonnen hatte, legte ich den Eltern die Leistungen ihres Sprösslings vor, die weit unter dem Durchschnitt lagen.
Die Eltern hatten zwar schon vorher Gerüchte über mich in Umlauf gebracht und sprachen häufig mit der Schulleiterin über mich (wenig Infos von ihr), aber jetzt geht es erst richtig los. Mittlerweile erzählen sie schon, dass ich Lügen über sie und über die Klasse verbreite und dass ich den Kindern, besonders ihrem Sohn nichts erklärte.
Ihre Forderung nun, dass ihr Sohn in die Parallelklasse wechseln solle.
Die Reaktion meiner Schulleiterin ist die, dass sie der Forderung der Eltern ohne Wenn und Aber nachgibt und in einem Gespräch mit mir zu mir sagt: "Eltern muss man immer Recht geben!"
Ich fühle mich jetzt von ihr überhaupt nicht unterstützt und auch vor den anderen Eltern als Versagerin dargestellt. Die Krönung war, dass sie sagte, dass ich darauf achten solle, dass man mich im Kollegium nicht so darstelle, als dass ich anderen Kolleginnen die Kinder zuschanzte mit denen ich nicht zurechtkäme.
Ich weiß nicht, wie ich reagieren soll. Was würdet ihr machen?
Liebe Grüße
Tamina