Özdemir will gleich Bezahlung für Erzieher und alle Lehrer

    • Offizieller Beitrag

    Hm, Mikael, ich glaube, da hast du den Herrn falsch verstanden. ;) Er fordert es anders herum.


    Zitat


    Nach dem Willen der Grünen sollen Erzieher, Grund- und Hauptschullehrer künftig ähnlich gut wie Gymnasiallehrer bezahlt werden.


    kl. gr. Frosch

  • Zitat

    Original von kleiner gruener frosch
    Hm, Mikael, ich glaube, da hast du den Herrn falsch verstanden. ;) Er fordert es anders herum.


    Ich glaube eher, Mikael hat einen gedanklichen Zusatzschritt gemacht; sollte sich jemand diese Wahlkampfforderung zu eigen machen, so würde sie sicherlich auf einem niedrigeren Niveau realisiert, d. h. GHS-Lehrer bekämen nicht mehr, sondern Gym.-Lehrer weniger. Durch die Änderung der Lehrerausbildung und andere Kleinigkeiten (Verkürzung des Referendariats) wird da auch schon laufbahnrechtliche Vorarbeit geleistet.

  • Hallo, ich befürchte auch, dass es darauf hinausläuft, dass alle Gehälter nach unten angepasst werden. Dann sind doch alle gleich. Das ist ja viel billiger als andersrum - und somiit auch finanzierbar!
    Gruß venti :D

  • Gemeint sind natürlich de facto die (Netto-) Gehälter von angestellten Lehrern.


    Die liegen jetzt schon in der Tat nicht ganz so furchtbar weit weg von Erziehern.


    Die TV-L Eingruppierungsverhandlungen für angestellte Lehrer fangen übrigens diesen Monat an (eine Angleichung der Gehälter zwischen den einzelnen Schulformen ist da wohl zu erwarten - TV-L 13 steht auf jeden Fall unter Druck).

  • Ach Unfug. Das sind alles inhaltsfreie, populistische Sonntagssprechblasen à la "für die Bildung nur das beste." Forderungen und Wünsche kosten kein Geld.


    Der mündige Bürger behandelt dergleichen Gefasel als ungesagt.


    Nele

  • Nein, Sprechblasen sind das nicht.


    Mikael hat den Thread nur etwas reißerisch aufgemacht ;) Konkret geht es erstmal um die Angleichung der Angestellten-Lehrergehälter. Darüber wird ab diesen Monat verhandelt (VBE fordert TVL 14 für alle - das wird natürlich völlig illusorisch sein). Das würde auch schon die bisherigen Angestellten treffen (positiv und negativ) - Tarifrecht ist sehr flexibel.


    Bei einer evtl. Übertragung auf Beamte (die ist erfahrungsgemäß keineswegs sicher) tippe ich auf Bestandsrecht für bisherige Sek IIs und Abstriche für Sek II-Neueinsteiger (bei leichter Besserstellung der anderen).


    Ein Problem wird natürlich sein, daß bei einer Einigung im Gymnasialbereich die (Netto-)Gehälter von Beamter und Angestellten noch weiter auseinanderklaffen werden. Durch die relativ neue W(issenschaftler)-Besoldung ist natürlich auch ein indirekter Druck auf die Beamtengehälter der Lehrer vorhanden (deren Höhe in Relation zu den verbeamteten Hochschullehrern nach W-Besoldung kaum noch zu begründen ist).


    Man erfährt aber sehr, sehr wenig über die anstehenden Verhandlungen....(weiß einer mehr?)

  • Zitat

    Original von wossen
    Bei einer evtl. Übertragung auf Beamte (die ist erfahrungsgemäß keineswegs sicher) tippe ich auf Bestandsrecht für bisherige Sek IIs und Abstriche für Sek II-Neueinsteiger (bei leichter Besserstellung der anderen).


    Ein "Bestandsrecht" würde aber leider nicht lange vorhalten, da Besoldungserhöhungen einfach solange ausgesetzt werden würden, bis die anderen "von unten" aufgeholt haben.


    Es passt schon alles zusammen: "Einheitslehramt" an den Unis (Master of Education), Reform des Laufbahnrechts (in Nds schon erledigt), Verkürzung des Referendariats.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Pessimist ... ;)


    andererseits ist es jetzt schon schwer genug, bestimmte Fächer mit genügend Lehrern auszustatten (auch im Gymnasialbereich). Schlechtere Einkommensverhältnisse wären nicht geeignet, in diesen Bereichen für Nachwuchs zu sorgen.


    Und wiederum andererseits wird plötzlich in Zeiten der "Wirtschaftskrise", in der viele um den Arbeitsplatz bangen, der Beamtenstatus wieder so wertvoll, dass das Argument, dass man dann ja auch bzgl. der Bezahlung ruhig zurück stecken könne, für Manche wieder ganz plausibel klingt.


    Dabei ist die letzte Gehaltskürzung gar nicht so lange her (Kürzung Weihnachtsgeld, Streichung Urlaubsgeld).

  • Was ja schon mal für den Anfang fair wäre... so als erster Schritt... wenn Grund-, Haupt-, Real-, und Förderschullehrer bei exakt gleicher Ausblidung auch auf die gleiche Besoldungsstufe gestellt würen....

  • Mikael: Ich denke, Du siehst das ein wenig zu pessimistisch.


    Die Streichungen im Angestelltenbereich- v.a. die 'fast-Auflösung' der zusätzlichen Altersversorgung (bis 2001 war die fast beamtenähnlich) für im Dienst befindliche Angestellte (VBL) und die 'TVL-Reform' sind bei weitem nicht voll auf die Beamtenschaft übertragen worden.


    Rechtlich sind Beamte hinsichtlich einschneidenden Veränderungen besser abgesichert - und dann natürlich die quasi völlig fehlende Interessenvertretung für Angestellte im höheren Dienst (welche die DBB-Tarifunion zum Interessenvertreter haben, da brauchen sie keinen Feind mehr ;) - und die GEW ist gefangen in den Zwängen des Zufriedenstellens sehr disparater Mitgliedsgruppen).


    Das generelle Klima scheint mir auch nicht beamtenfeindlich zu sein (bestes/aktuelles Beispiel ist die monetäre Überführung der durch den letzten Tarifvertrag gestrichenen TVL-Leistungskomponente in den Sockelbetrag von verbeamteten Lehrkräften in einigen Bundesländern, wenn auch nicht in NRW und NDS. Diese Überführung ist eigentlich nicht begründbar).


    Aber wir werden es ja sehen. Habe gehört, daß die GEW mit TVL 13 für alle in die Verhandlungen gehen will - stimmt das?? Das hieße praktisch schon ein Aufgeben von TVL 13 für angestellte Sek II-Kräfte (da wäre dann wohl wie bei der 'Umstellung' von BAT zu TVL auch der Bestand getroffen - im Tarifrecht sind die Betroffenen halt den Tarifpartnern ausgeliefert. Da kann man nicht vor Gericht ziehen, da protestiert auch kein Verband - nix)

  • und wieder ein lustiger Beitrag zum Thema Wählerfang... Bin ja gespannt was noch so kommt (von allen Parteien, ist ja auch ein unglaublich inhaltsfreier Wahlk(r)ampf)
    Gruß
    Anna

  • Nuja, weiß ich nicht, ob das wirklich nur Wählerfang ist ?( (wenngleich Herr Özdemir, übrigens selbst ausgebildeter Erzieher, da natürlich wenig zu bestimmen hat und ändern kann, das ist alles völlig unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahl)


    Konkret ist es: heute ist die erste Verhandlungsrunde, die die Neuordnung der gesamten Eingruppierung im TV-L für Lehrkräfte zum Gegenstand hat.

  • Zitat

    Original von wossen
    Konkret ist es: heute ist die erste Verhandlungsrunde, die die Neuordnung der gesamten Eingruppierung im TV-L für Lehrkräfte zum Gegenstand hat.


    Gibt es Informationen darüber? Ich kann beim besten Willen nichts finden...

  • Den Termin hab ich auch nur von der VBE-Homepage Link. Interessant aber die dort sehr forsch formulierten Forderungen des VBEs (Schließen der Lücke zu den verbeamteten Lehrkräften und E 14 für alle 8o ). Nuja...


    Naja, für die Tagespresse wird das kein Thema sein - Livestream vom Verhandlungsaal gibts auch nicht :D . Ist man auf die Verbands(internet)presse angewiesen (im VBE-Newsletter 7/8 war übrigens die Rede von einem Beginn am 29.9. - also direkt nach der Bundestagswahl... - aber der Newsletter ist schon älter)

  • So, Rätsel gelöst: am 15/16. waren es nur Vorgespräche, am Montag/Dienstag gehts richtig los:


    Die GEW als Hauptverhandlungsführer (Beamtenbund-Tarifunion und verdi sind noch dabei) fordert jetzt auch TVL 14 für alle:


    Link zur Argumentation der GEW


    Wie nicht anders zu erwarten, wird in der ausführlichen Stellungnahme der GEW kein einziges Wort zu der sich in den letzten Jahren drastisch verschärfenden Diskrepanz zu den verbeamteten Lehrkräften verloren....(nicht nur bei den Netto-Gehältern)


    Tja, wenn man auf das stärkste (jedenfalls öffentlichkeitswirksamste) Argument freiwillig verzichtet....(okay, war ja aus den bekannten Gründen nicht zu erwarten, daß das groß herausgestellt wird...aber wenigstens Erwähnung so in einem Satz....).


    Selbst der durch die Deutschen Beamtenbund-Tarifunion vertretende VBE verweist anläßlich der anstehenden Verhandlungen auf die Lücke zwischen verbeamteten und angestellten Lehrkräften (sh. Link im letzten Posting) - tja, für die GEW ist ein Aufschließen offensichtlich kein Thema/Argument. Oder: für sie ist das kein Problem bzw. nicht vorhanden oder was auch immer...

  • Die als Verhandlungsführer fungierende GEW hat jetzt eine eigene Webseite zu den neuen (potentiell äußerst wirkungsmächtigen) Entgeldordnungsverhandlungen aufgemacht (steht zwar noch nicht viel drin, aber fängt ja erst diese Tage, also direkt nach der Bundestagswahl, an) Da man sonst kaum an Infos rankommt - und hier vll. eine fundierte Diskussion zustandekommt, verlinke ich die mal:


    Link Entgeldordnungsverhandlung


    @Mods: Ist kein 'Verbandsspam' - sh. meine skeptischen Beiträge in diesem Thread gegenüber der GEW

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