Hat sich jemand von euch schon mal damit auseinandergesetzt, ob fehlende Fähigkeit zum dreidimensionalen Sehen sich in Verhaltensproblemen manifestieren kann?
Für alle Hinweise dankbar
flip
fehlendes 3 dimensionales Sehen Verhalten
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Hallo Flip,
ich habe mich mit dem Thema nicht auseinandergesetzt, aber ich würde es für ziemlich wahrscheinlich halten: Wenn du nicht dreidimensional sehen kannst, kannst du insbesondere Entfernungen schlecht abschätzen. Demzufolge unsicher sind deine Bewegungen, denn du kannst sie ja nicht genau auf die Entfernung ausrichten, sondern nur grob. Entsprechend schwierig wird jedes Hinstellen eines Gegenstandes, Ausschneiden beim Basteln, Bewegen in unbekannem unebenem Gelände etc... Ich habe das auf ähnliche Weise immer wieder erlebt, wenn ich eine neue Brille mit stark veränderten Werten bekam - man wird total unsicher, macht zu raumgreifende Bewegungen, muss Bewegungen korrigieren... An die Brille mit den nun veränderten Abständen gewöhnt man sich (man muss ja nur lernen, die Entfernungshinweise neu zu interpretieren) - aber wenn da eben wesentliche Entfernungshinweise fehlen, kämpfst du vermutlich dauernd mit dem Problem. Entsprechend kann ich mir vorstellen, dass das zu einer ausgeprägten Unsicherheit führen kann, und so auch zu Verhaltensauffälligkeiten...
Ich bin gespannt, ob noch jemand was genaueres weiß!
LG
Sunny08
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Ich hatte mal eine Schülerin, die von Geburt an kein 3D-Sehen hatte. Alle Aufgaben, die räumliches Sehen voraussetzen, konnte sie nur mit Hilfestellung bewältigen. Auch im Sport fiel sie auf. Balancierübungen, schnelle Richtungswechsel etc. sahen im vierten Schuljahr noch aus wie bei einem KiGa-Kind. Es fehlte aber auch die sportliche Förderung zu Hause.
Ist das fehlende 3D-Sehen erst durch eine Krankheit o.ä. entstanden, gibt es kaum Einschränkungen. Die zuvor im Gehirn gespeicherten Raumerfahrungen können abgerufen und mit ähnlichen Objekten/Situationen verglichen werden. Das dauert u.U. einen Augenblick. Übung ist sehr wichtig, insbesondere im Bewegungsbereich. Nicht zu unterschätzen ist allerdings der Einfluss übervorsichtiger Eltern. -
Hallo!
Ich kann dir nur von mir selber berichten: ich kann nicht dreidimensional sehen (von Geburt an), habe aber bisher in meinem Leben (bewusst) keine Einschränkungen gehabt/erlebt. Ich hatte nie irgendwelche Probleme, aiuch nicht mit der Balance, bei Bewegungen oder Einschätzungen. Ich fahre normal Auto, nur einen Pilotenschein würde man mir nicht geben (so der Augenarzt...).
Sicherlich mag es gegensätzliche Beispiele geben, aber man kann mit dieser fehlenden Fähigkeit auch ganz normal durchs Leben g(s)ehen
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Zitat
Original von Mare
Hallo!
Ich kann dir nur von mir selber berichten: ich kann nicht dreidimensional sehen (von Geburt an), habe aber bisher in meinem Leben (bewusst) keine Einschränkungen gehabt/erlebt. Ich hatte nie irgendwelche Probleme, aiuch nicht mit der Balance, bei Bewegungen oder Einschätzungen. Ich fahre normal Auto, nur einen Pilotenschein würde man mir nicht geben (so der Augenarzt...).
Sicherlich mag es gegensätzliche Beispiele geben, aber man kann mit dieser fehlenden Fähigkeit auch ganz normal durchs Leben g(s)ehensame here.
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Ich kann's zwar nicht aus eigener Erfahrung berichten, aber eine gute Freundin von mir kann auch nicht dreidimensional sehen. Ich war völlig überrascht, als sie mir das erzählt hat, aber sie meinte, es hätte sie nie wirklich eingeschränkt. Autofahren geht auch problemlos. Mir wäre auch nie aufgefallen, dass sie Sehschwierigkeiten hätte.
Aber das heißt natürlich nicht, dass es bei allen Menschen so sein muss, die nicht dreidimensional sehen können. Ich habe mich damit nie näher auseinander gesetzt, aber ich kann mir schon vorstellen, dass es Kinder gibt, die dadurch Schwierigkeiten in manchen Bereichen bekommen und das kann ja vielleicht eben schon der Verhaltensbereich sein, weil Dinge visuell falsch eingeschätzt werden.
Ich gehe aber mal davon aus, dass dann auch noch andere Faktoren eine Rolle spielen - wie das ja immer bei Verhaltensauffälligkeiten der Fall ist.Liebe Grüße
Mia -
Meine Tochter kann von Geburt an nicht räumlich sehen und wurde vor der Einschulung operiert. Die OP hatte leider nur kosmetischen Erfolg, räumlich sehen konnte sie danach nicht. Sie ist allerdings seit frühster Kindheit Turnerin, zwischendurch Leistungsturnerin, d.h. sie turnt u.a. auch auf dem Schwebebalken (und als sie noch Brille trug turnte sie ohne). Dabei hatte sie niemals mehr Schwierigkeiten als alle anderen Kinder. Verhaltensprobleme hatte sie dadurch nie. Falls es hilft: sie ist auch noch Linkshänderin und eine begnadete Klavierspielerin, die schon verschiedene Preise gewonnen hat. Klassensprecherin war sie im letzten SJ auch. Ach ja, Pilotin darf auch sie leider niemals werden, aber wenn das das größte Problem ist...
Von unserem Arzt haben wir aber auch eine gegenteilige Meinung zu Talida gehört. Nach ihm fällt es Kindern, die von Geburt an nicht räumlich sehen können, leichter, als Kindern, die durch Krankheit o.ä. das räumliche Sehen verloren haben.
LG
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Mein Sohn hat auch kein 3D-Sehen. Ihn stört das gar nicht, wie so viele andere Leute auch, von denen man das, wie hier beschrieben, oftmals gar nicht merkt.
Verhaltensauffälligkeiten haben doch tausend und eine Ursache. Fehlendes räumliches Sehen ist sicher nicht der Knackpunkt bei diesem Mädchen.
Wäre ja auch schlimm - daran lässt sich so gar nichts ändern.
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Meine Schwester hat auch kein räumliches Sehen... aber es hat sie nir eingeschränkt. Und einen Pilotenschein hat sie nie machen wollen.
So würde ich nach meiner Erfahrung mit meiner Schwester und dem, was ich hier so lese, mal messerscharf schließen, dass fehlendes räumliches Sehen und Verhaltensprobleme keine Verbindung haben.