1stklässler ahmt ALLES nach

  • Hallo!


    Besagter Schüler aus Klasse 1, Förderschule, (s. "Schüler, der nicht zählen kann") hat noch andere "interessante verhaltensweisen". Er hat sich einen Mitschüler ausgesucht und ahmt jegliches verhalten nach (das nachzuahmende verhalten ist leider nicht positiv...). Heißt: Hebt N. seinen Arm, hebt A. seinen Arm, legt sich N. mitten im Unterricht auf den Boden, tut A. es ihm sofort gleich, sagt N. ein Wort, Satz, wiederholt A. ihn SOFORT. Wie ein Echo. Mich nervt das total, weil es einfach unglaublich anstrengend ist und zudem dreht A. völlig am rad...ich finde verständlicherweise. Es ist ja einfach total doof, wenn jmd einem alles nachmacht. Ich weiß ehrlich gesagt nicht richtig, wie ich darauf reagieren soll. Ich sage jetzt andauernd: "A., lass N. in Ruhe." "A., mach N. nicht nach." Aber ich habe das Gefühl, dass er es gar nicht versteht, was ich von ihm will. Ich weiß auch gar nicht, ob er es macht, um zu provozieren oder ...keine ahnung. hab schon über verstärker nachgedacht, zb. ihm eine sanduhr hinzustellen und wenn er es fünf minuten geschafft hat, ihn nicht nachzuahmen, kriegt er nen aufkleber oder so. problem ist aber, dass ich eben gar nicht weiß, ob er versteht, was ich möchte von ihm. und ich finde es auch nicht so toll, sowas mit "tu das nicht" zu beschreiben. es heißt ja, dass man dann erst recht daran denken muss und das NICHT so im kopf ausschaltet. aber das positiv auszudrücken ? "konzentriere dich auf dich!" ...das versteht er doch erst recht nicht. vielleicht ein kuscheltier oder so, um das er sich kümmern soll? also, damit er abgelenkt ist von dem anderen kind?
    fest steht jedenfalls, dass ich irgendwas machen muss. sonst werd ich echt wahnsinnig und N. wahrscheinlich auch (die erste schlägerei deswegen ganbs bereits gestern...).
    gruß!

  • Ein Umsetzen, dass N. sich nicht mehr im Blickfeld von A. befindet, ist nicht möglich? Aber ich sehe, du hast Förderschule, da sind die Klassen ja oft klein und entsprechend begrenzt die Sitzmöglichkeiten.

  • Hallo sarahkatha,


    kann es eventuell sein, dass besagter Schüler etwas schlecht hört? Das würde vielleicht auch erklären, warum er nicht zählen kann, weil er es eben akustisch nicht versteht und wenn der Junge, den er immer nachmacht, in seiner Nähe sitzt und er ihn quasi als "Vorbild" ausgesucht hat, liegt es meiner Meinung nach auf der Hand, dass er ihn nachmacht, weil es ihm unangenehm ist, dass er vieles nicht versteht. Und mit der Nachahmung denkt er vielleicht, dass er sein Hörproblem wettmachen kann?!


    Mh ist nur mal so eine Vermutung.


    LG
    Clementina

  • Sie sitzen in einer Reihe. Zwischen den beiden sind zwei (freie) Plätze. Sie können beide nicht neben anderen Kindern sitzen und sollen eben nicht ständig Blickkontakt haben. Das mit dem Hören...nein, er wurde eingehend überprüft. Hören kann er theoretisch gut. Theoretisch... . Seine Eltern sind recht nah verwandt. Vielleicht ist da "humangenetisch" etwas. (Soll überprüft werden, ist es aber noch nicht.) Und er macht ja nicht nur das gesagte nach, auch jegliche Bewegungen. Und wenn N. zB. sagt, er habe Hunger oder er (also N. selbst!!) sei ein Idiot oder wann er in der vierten Klasse sei (und das sind seine meisten Sätze), plappert A. nach. Und wenn ich A. dann sage, dass er ein Brot habe, das er essen könne, schreit er mich an, "sein scheiß brot wolle er nicht" und sagt eine Minute später wieder, wenn N. es sagt, dass er Hunger habe. Ich habe das Gefühl, er weiß gar nicht, was er da genau sagt.
    ?(

  • Hallo sarakatha -


    Ich hatte mal so einen Papagei in der Klasse... der echote alles... wirklich ALLES, was vor allem nervig war, da eine autistische Schülerin ohnehin schon recht ...laut war. Ihre Geräusche dann noch als Echo... unerträglich.
    Ich habe dann Papageienkarten gebastelt und diese wie eine Art "Gelbe" und "Rote Karte" verwendet.
    Wäre das etwas?
    Ich stelle halt immer wieder fest, dass viel Reden ÜBERHAUPT nicht hilft (wir doofen Pädagogen, die wir immer alles erklären und verständlich machen wollen...).
    Aktion - Reaktion... das ist das einzige, womit man an manche Kinder herankommt.
    Habe gerade eine fürchterliche Woche hinter mir, da einer meiner Schüler (extrem Adhs mit ganz viel "i" & dazu Muskeldystrophie, diverse psychische Befindlichkeiten) gerade komplett 'durchdreht' und die anderen Kinder, wir Erwachsenen und nicht zuletzt er selbst entsetzlich unter seinen Schrei- und Trotzanfällen leiden.
    Bin wieder in den Fehler verfallen, ihm zu viel erklären zu wollen, zu sehr zu wollen dass er "vernünftig" ist. Und das geht einfach nicht... nicht wenn er "aufgespult" ist.
    Also... Fehlverhalten => in den Nebenraum, 2 Minuten Auszeit mit Rückwärtsuhr, er kann alleine wieder reinkommen. Und siehe da, der heutige Tag war ZUCKER.

    Langer Rede kurzer Sinn: Suche eine Konsequenz, die ihn trifft.
    Macht er den anderen Schüler nach, wortlose Reaktion deinerseits.
    Am Anfang gerne mit Warnung, ich gehe allerdings immer mehr dazu über, weniger zu drohen und schneller zu handeln, damit kommen zumindest meine Schüler besser klar. Allerdings sind meine mittlerweile auch schon 3. Klasse.
    Ich glaube dass JEDES Kind irgendwann versteht, dass es nach einer bestimmten Handlung z.B. nach draußen gesetzt wird.


    Vielleicht hilft's?
    Grüßle
    NannyOgg


    Edit: Macht/ahmt der Kleine eigentlich nur den Mitschüler nach oder auch euch? Von selektiver Echolalie / Echopraxie hab ich noch nicht gehört, kam mir aber in den Sinn... und schließlich gibt's ja nix was es nicht gibt....

    ~ Wenn ihr mich sucht, ihr findet mich im Zwiespalt. ~

    3 Mal editiert, zuletzt von NannyOgg ()

  • Hallo NannyOgg,


    das mit den Papageienkarten finde ich eine gute Idee. Zumindestens ist es einen versuch wert. wert ich mich morgn gleich mal dransetzen. muss eh so einiges an verstärkersystemen u.ä. einführen... . ;)
    er hat sich tatsächlich nur diesen einen schüler rausgepickt. weder mich noch die anderen kinder ahmt er nach. die anderen kinder bedroht er hauptsächlich bzw beschimpft sie aufs übelste (dass mir die ohren schlackern) und von mir will er ständig geld und dass ich ihm eine barbie kaufe (hört sich irgendwie albern an, ist aber so.) dabei patscht er mir permanent ins gesicht, mich macht das fast schon wütend...
    seine auffälligkeiten sind halt echt sehr umfassend: das nachahmen, die aggressivität, das nicht zählen kann (bzw der gesamte nicht oder kaum vorhandene pränumerische bereich), das gleiche auf "deutsch" bezogen (seinen namen schreibt er, indem er einen "kreis" malt), keinerlei regelverständnis (mein rechter rechter platz ist frei...versteht er nicht ansatzweise). eigentlich malt er entweder prinzessinnenbilder an (was wiederum das größte problem seiner mutter ist...) oder er spielt alleine mit einer puppe (bleistift in den kopf stecken). oder ahmt eben wiederum nach. eigentlich bräuchte er ne 1:1 betreung, aber leider bin ich auch nie doppelt gesteckt und die klasse lässt mir eigentlich auch kaum möglichkeiten, mich mal kurz mit ihm alleine zu beschäftigen.
    bin mir einfach unsicher, ob er bei uns richtig ist oder ob er nicht auf ner schule für geistige entwicklung besser aufgehoben wäre...

  • Zitat

    bin mir einfach unsicher, ob er bei uns richtig ist oder ob er nicht auf ner schule für geistige entwicklung besser aufgehoben wäre...


    Hey,
    wenn er jetzt erst in die Schule gekommen ist, müsste es doch ein ganz aktuelles sonderpädagogisches Gutachten geben, oder? Was steht denn da für ein Förderbedarf drin?
    Ich weiß ja nicht an welcher Förderschule du bist (Lernhilfe, Erziehungshilfe...?), aber ich finde, dass dieser Schüler deiner Beschreibung nach schon sehr "originelle Verhaltensweisen" an den Tag legt ;)
    Sicher ist es noch etwas zu früh, um nach den wenigen Schultagen festzustellen, ob ´ne andere Schule geeigneter wäre, aber schau dir das Gutachten nochmal genauer an (wie ist z.B. der IQ-Test ausgefallen?), manchmal werden da diesbezüglich schon Andeutungen gemacht.
    Vielleicht solltest du auch überlegen den schulpsychologischen Dienst zu kontaktieren und dir von dort noch einige Tipps bzw. Hilfen holen.
    Gruß
    Potilla

    Man muss nicht immer jeden da abholen, wo er steht - manchmal ist es auch wichtig jemaden da zu lassen, wo er sein will!

  • Hallo Potilla!


    Ja, es gibt natürlich ein sonderpädagogisches Gutachten, eins von Juni 09. Da wird erst einmal Lernen empfohlen, es wird letztendlich nur abgewogen, ob der Junge in die Vorschule gehen soll oder nicht. Da ein Kind aber nur zur Vorschule soll, wenn dies erfolgsversprechend ist und das bei ihm nicht der Fall ist, ist er auf die Förderschule empfohlen. Mmh. Es gibt keinerlei Auswertungen von Intelligenztests. Sowohl der SON-R als auch der CFT mussten abgebrochen werden (der CFT direkt nach der Beispielaufgabe). Es ist lediglich vermerkt, dass die Tests bei gegebener zeit wiederholt werden sollen, wenn der Junge eben "testbar" ist.
    ich denke, ich werde mich einfach mal an die "Gb"-Schule wenden und jmd bitten, in meinem Unterricht zu hospitieren.


    Viele Grüße.

  • Zitat

    Original von sarahkatha
    Es gibt keinerlei Auswertungen von Intelligenztests. Sowohl der SON-R als auch der CFT mussten abgebrochen werden (der CFT direkt nach der Beispielaufgabe). Es ist lediglich vermerkt, dass die Tests bei gegebener zeit wiederholt werden sollen, wenn der Junge eben "testbar" ist.
    ich denke, ich werde mich einfach mal an die "Gb"-Schule wenden und jmd bitten, in meinem Unterricht zu hospitieren.


    Das alles klingt schon sehr merkwürdig.


    Steht da eigentlich ein Grund im Gutachten warum die Tests abgebrochen werden mussten?
    Wurde sonst noch etwas mit dem Kind gemacht (also irgendein Screening oder einfach irgendetwas?)
    Wie kommen die im Gutachten eigentlich auf die Empfehlung "Förderschule Lernen"?



    Ich denke auch, du musst unbedingt etwas unternehmen.
    Du hast nicht nur dieses Kind in der Klasse.


    Die Idee mit der "GB"Schule finde ich gut.

  • Hallo,


    klingt tatsächlich eher nach einem Schüler für die GB. Testabbruch beim SON-R ist auch eine Aussage, zumal der ab einem Alter von 2,5 Jahren gilt (zumindest gehe ich mal davon aus, leider fehlt hier eine Angabe von dir)... Vielleicht kannst du ja mal mit der Person, die das Gutachten erstellt hat telefonieren? Die kann dir sicherlich ein paar mehr Infos geben!


    Gruß, Andi


    P.S. Die Verhaltensauffälligkeiten, die du beschreibst, könnten gut Resultat einer völligen Überforderung sein.

  • Hab mal mit die meinte, sie waren sich halt auch alle sehr unsicher. Ich denke, es ist Förderschule (Lernen) geworden, da er noch so jung ist und man hofft, dass er sich dort noch entwickeln kann. Aber wie gesagt (oder hab ichs gesagt?), er hat seit drei Jahren Ergo, Logo und noch eine weitere Therapie und laut Aussagen der Mutter und Erzieher hat er kaum Fortschritte gemacht.
    Aber findet Ihr das denn "okay", wenn ich mit den anderen kindern was mache gemeinsam und ihn dann spielen oder malen lasse? Also, zur Zeit machen wir "leichter lesen und schreiben lernen mit der Hexe Susi" (phonolog. Bewusstheit) und da er da nicht mitmachen kann (also, er versteht die Spiele nicht und bleibt auch nicht kurz auf seinem Platz sitzen), lasse ich ihn eben in der Spielecke etwas spielen oder etwas malen. Ich weiß halt nicht, was ich sonst in der Zeit mit ihm machen soll... 8o (ohmann, das hört sich so doof an...), aber die anderen müssen ja auch zu ihrem Recht kommen. Und ich habe mir gedacht, wenn er möchte, kann er ja irgendwann dazu kommen (was Freitag auch der Fall war, irgendwann wollte er mitmachen und hat dann eben die Handpuppe festgehalten). Ich denke auch, dass er überfordert ist, er eben (noch) auf einer ganz anderen Entwicklungsstufe ist. Aber auf der anderen seite erlebt man dann den Jungen, der andere Kinder mit sehr kräftiger Stimme beschimpft und seine Mutter um 20€ "anhaut", dass ich nicht wissen möchte, wie er mit 16 "drauf ist". Irgendwie total seltsam.

  • Ich hatte bis letztes Jahr ein Mädchen mit Autismus in meiner Klasse, die damals auch als Lernhilfe (und KB, wg. Autismus) eingestuft wurde, weil wohl alle hofften, irgendjemand werde den berühmten "Knopf" finden...


    Im ersten Jahr (Vorklasse) muss sie grauenvoll gewesen sein, nur schreien, schlagen, treten, kratzen, beißen etc., als ich im 1. Schuljahr dazukam hatte meine Vorgängerin sie schon besser "im Griff" (außer dass ich beinahe kehrt gemacht hätte, als ich ihre blutig gekratzten Hände sah...).
    Es wurde dann unser (später mein) vorrangiges Ziel, sie wenigstens zeitweise in die Aktivitäten der Klasse einzubinden.
    D.h. in Lernphasen zwangen wir sie regelrecht, mit einer von uns (später mit einer Integrationshelferin) zu "arbeiten". Mechanische Aufgaben wie z.B. Abzählen oder in Hohlbuchstaben schreiben gingen dann nach einer Weile auch, halt mit sehr viel Kraftaufwand und (meines Erachtens) geringem kognitiven Lerneffekt... aber der stand ja erst mal nicht im Vordergrund.
    Ein wenig hab ich mich mit ihr am "gestützten Schreiben" versucht, dafür war aber leider meist nur sehr wenig Zeit, auch wenn ich in Ansätzen schon ihre Bereitschaft spüren konnte (hatte man erst mal ihren Widerstand überwunden, schrieb sie sozusagen mit Handführung).
    In jedem Fach musste sie wenigstens eine Weile dabei bleiben, was ihr auch immer besser gelang; an Musik und Kunst fand sie sogar wirklich Gefallen. Danach (und nur wenn sie wirklich mitgearbeitet hatte) durfte sie "spielen", sich mit etwas nach Wunsch beschäftigen, sich ausruhen.
    Die anderen Kinder haben akzeptiert, dass sie halt anders lernte, mehr Pausen brauchte etc.
    Mitte des 2. Schuljahres haben die Erzieherin und ich dann in Zusammenarbeit mit einer Autismus-Fachfrau die Eltern überzeugen können, dass das Mädel an einer Schule für GB besser gefördert werden kann. Die Spanne zu den anderen Kindern wurde eben nicht nur im kognitiven Bereich immer größer und wir konnten ihr einfach nicht das bieten was sie eigentlich brauchte (Basale Förderung, gaaanz viel handlungsorientertes Lernen, Spielen...).
    Jetzt ist sie "nebenan" bei einer supertollen Lehrerin und an der passenden Schule. Ich hoffe sie wird das irgendwann mit Erleichterung zur Kenntnis nehmen - und ihre Eltern auch.


    Schon wieder so viel geschrieben, sorry... Außerdem ist ein Kind mit Autismus natürlich etwas ganz anderes als das Kind was du beschreibst - wobei er dich ganz offensichtlich ganz genauso an deine Grenzen und an die Grenzen des Leistbaren führt.


    Jedenfalls: Versuche ihn im Kleinen einzubinden, immer mal kurz und vor allem konsequent... da würde ich wirklich drauf bestehen. Und dann gönn ihm seine Ruhephasen wo er das machen kann was er braucht.


    Die krassen Gegensätze in seinem Verhalten sollten allerdings wirklich mal noch abgeklärt werden... ?(


    Edit:
    Meine kleine Autistin ist immer sehr auf "Lachgesichter" (Smileys) abgefahren, die wir ihr nach jeder erfolgreich geschrieben Zeile oder Aufgabe daneben malten.
    Vielleicht findest du ja etwas, womit du erwünschtes Verhalten belohnen kannst? Beim Arbeiten eben Smileys o.äh., wenn er 5 Minuten Gesprächskreis durchgehalten hat irgendwas das er machen/basteln/spielen kann?

    ~ Wenn ihr mich sucht, ihr findet mich im Zwiespalt. ~

    Einmal editiert, zuletzt von NannyOgg ()

  • Danke für Deine ausführliche Antwort! :)


    Ich habe ihn Freitag gefragt, ob ihm etwas helfen könnte, dass er mitmachen kann, ein Bild, das wir ihm auf den Tisch kleben oder ein kleines Bildchen, was er bekommt etc. (einfach ausgedrückt... ;) ). Daraufhin meinte er, er wolle (naja, er sagte, "gib mir...") eine rosa barbie von famila (schleichwerbung...). Irgendwann merkte er dann, dass es ebene keine barbie gibt von mir und er wollte ein bild von einer rosa barbie. ich dachte mir, ich könnte ihm ja ein paar Ausmalprinzessinnen auf den Tisch kleben o.ä. und wenn er dann mitmacht oder so (in dem Fall ging es mir eher um das nachmachen, also wenn er es schafft, den anderen Jungen nicht mehr nachzumachen über eine bestimmte Zeit, darf er sich eine Prinzessin ausmalen. In der pause erzählte mir dann die kollegin, die ihn überprüft hat, dass das größte problem der mutter sei, ihr Sohn könne schwul werden und sie ihm jeglichen kontakt mit rosa, barbie usw. verbiete. und was mache ich da? darf ich mich dem willen der mutter widersetzen? ich meine, ich finde es totalen blödsinn. der junge hat echt ganz andere "probleme" und auch wenn es etwas außergewöhlich ist, ist es wirklich das einzige, was ihn interessiert. wenn das eine möglichkeit ist, an ihn heranzukommen...? ich merke beim schreiben echt, wie komplex das alles ist. angefangen beim nachahmen kommen immer mehr sachen hinzu... .

  • Aus den ganzen Ausführungen lese ich heraus, dass sein Verhalten bewusste Stör- und Aufmersamkeitsreaktionen sind und er durchaus lern- und leistungsfähig sein könnte! Kein Wunder bei den bereits langjährigen Therapien und sicherlich ständigen Ermahnungen. Es sollten also, wie oben angeklungen, schneller Konsequenzen folgen.
    Scheinbar ist eine Möglichkeit im Raum, in den entsprechenden Fällen ihn in eine Ecke zu setzen, aber mit lehrstoffinhaltlichen Aufgaben betrauen (D, Ma) und von der Klasse abgewand! So muss er lernen, sich auf sich selbst und seine Aufgaben zu konzentrieren!

  • Zitat

    Original von sarahkatha
    Ich denke, es ist Förderschule (Lernen) geworden, da er noch so jung ist und man hofft, dass er sich dort noch entwickeln kann.


    Derartige Aussagen ärgern mich immer etwas, da dies immer impliziert, dass man sich an der SfG nicht positiv entwickeln kann, so nach dem Motto von nun an bergab... Klar entwickelt sich auch ein hilflos überforderter Schüler an einer FöS..., bspw. entwickelt er Verhaltensauffälligkeiten, Schulangst, das Gefühl zu Versagen, etc.
    Das sind dann die Schüler, die auf Umwegen an der SfG landen und dort dann erstmal wieder psychisch zusammengepuzzelt werden müssen. Zumal der umgekehrte Weg auch geht - wenn auch mit i.d.R mit einem doppelten Schuljahr.


    Ich kenne den Schüler, um den es hier geht nicht! Es geht mir wie gesagt allein um das o.g. Argument.


    Gruß, Andi



    EDIT: Ergänzung:


    Zitat

    Scheinbar ist eine Möglichkeit im Raum, in den entsprechenden Fällen ihn in eine Ecke zu setzen, aber mit lehrstoffinhaltlichen Aufgaben betrauen (D, Ma) und von der Klasse abgewand! So muss er lernen, sich auf sich selbst und seine Aufgaben zu konzentrieren!


    Glaube kaum, dass der Schüler, so wie er bisher beschrieben wurde, in der Lage ist sich selbstständig mit "lernstoffinhaltlichen Aufgaben" auseinanderzusetzen. Autodidaktische Fähigkeiten treten bei derart schwachen Schülern eher selten auf

  • @ andi:


    ich sehe das auch nicht so!!!
    ich denke, es sind letztendlich zwei paar Schuhe. Es gibt Kinder, denen eine Förderschule bzw -zentrum Lernen eher gerecht wird und andere, die eben an einer Schule für geistige Entwicklung hinreichender gefördert werden können.
    Aber das war tatsächlich das Argument, als ich nachgefragt habe!( Und wahrscheinlich auch Angst der Eltern... ) naja, meine Kollegen meinten jedenfalls, dass er nicht unbedingt auf eine Schule für g. Entwicklung passe und dass es ja gut sein könne, dass er sich in diesem schuljahr weiter entwickele... In dem sinne, dass wenn ZB ein intelligenztest durchgeführt werden kann und ein relativ "gutes" Ergebnis herauskomme, wäre es nicht gut, wenn er aufgrund seiner entwicklungsverzögerung auf die G-Schule gekommen wäre.
    (erklär erklär...)


    Und in eine "Ecke" mit Unterrichtsstoff kann ich ihn tatsächlich nicht setzen...

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