Eltern finden, dass Lehrer sich aufopfern müssen

  • Ich bin neu hier angemeldet, lese aber schon lange mit und finde das Forum ganz toll, habe viele Anregungen bekommen. Heute schreibe ich auch mal, und zwar weil ich auf etwas gestoßen bin, von dem ich finde, dass man es hier wissen sollte und das mich aufregt.
    Ich finde das http://forumhochbegabung.siteb…en-anti-burnout.html?sid= sehr schade. Ich fand den thread mit den Antiburnout - Tipps eigentlich einsichtig. Es ist das, was Arbeitspsychologen allen Arbeitnehmern in allen stressigen Berufen raten. Ich war vorher in ganz anderen Bereichen tätig und habe auch da einen hohen Einsatz gebracht, und litt als Mitarbeiterin einer technischen Beratungsfirma oft an Stressymptomen, wie viele Mitarbeiter mit ungeregelten Arbeitszeiten.
    Solche Selbsthilfe-Foren hatten wir nicht. Also litt jeder Betroffene so vor sich hin oder wurde noch kränker.


    Dan habe ich das Referendariat gemacht und bin in den Lehrereberuf gegangen - das war eine gute Entscheidung, auch wenn das Leben nicht weniger anstrengend wurde.

    Ich hätte gedacht, dass Eltern heute wissen, was unser Beruf bedeutet und wenn schon das nicht, dann hätte ich gehofft, dass sie nicht so eingeschränkt sind, gesunden Selbstschutz mit mangelndem Engagement für die Kinder zu verwechseln. Das eine hat mit dem anderen nämlich nichts zu tun!!!!!!!!!!!!!!!!


    Es scheint so, als wäre es für diese Eltern das liebste Szenario, wenn sich junge, engagierte Lehrer bis zum Anschlag 24 Stunden für ihre lieben Kleinen engagieren, Tag und Nacht, und dann halbtot umfallen - egal, weg mit ihnen, dann sind sie ja eh in einem Alter wo man sie nicht mehr haben will. Nehmen wir den nächsten Lehrer und verheizen den.


    Die Schlussfolgerungen, die da aus den ganz selbstverständlichen Tipps, die sonst auch fast jeder Arbeitnehmer berücksichtigt oder berücksichtigen sollte, ziehen, empfinde ich als völlig absurd: nämlich dass es darum ginge, sich die Schüler und die Arbeit vom Hals zu halten. Das ist Unsinn. Ich gehe gerne zur Schule und freue mich auf die Schüler, meine Schüler mögen mich (Bestnoten bei Spickmich ;) und auch bei den Umfragen am Jahresende), ich mag sie, ich mache viel über den Unterricht hinaus, besonders bei Problemen einzelner Kinder aber auch sonst. Aber ich habe einen Freund und ein Kind und ein Recht auf ein Privatleben und Gesundheit. Ich darf auch mal nein sagen.


    Viele Eltern schaffen es ja nicht mal sich um zwei oder drei Kinder zu kümmern ohne das als extrem anstrengend zu empfinden. Ich würde gerne mal wissen, ob sie denselben Einsatz für 150 - 200 bringen könnten, rund um die Uhr. Das muss man doch sehen, dass das nicht geht? ??
    Ich finde, die Antiburnout tipps hier waren nicht so auszulegen, als wolle man sich nicht über den "Dienst" hinaus um die Schüler kümmern, warum muss das gleich wieder unterstellt werden? Nur weil man meint, man habe das Recht, nachts 8 Stunden zu schlafen, nicht mehr als 50 Stunden im Schnitt zu arbeiten und in stressigen Zeiten auch mal "nein" zu sagen, damit man nicht krank wird - so wie es jeder andere Mensch auch tun würde?


    Nunja, jetzt bin ich es losgeworden. Ich wollte halt nicht, dass das da so im Internet herumschwebt und ihr bekommt gar nichts davon mit.

    Ich grüße herzlich
    Waldschrat

  • Ich möchte die Eltern dort nicht verallgemeinern, so wie sie es mit uns tun. Es gibt auch eine oder einige wenige, die anders denken und anscheinend mit den Füßen auf dem Boden sind und menschlicher argumentieren:

    Zitat

    Ganz ehrich, meinereiner (auch Dienstleistung) findet den Zettel nicht verwerflich. Klar haben wir alle das Ideal des sich ständig um jeden einzelnen Schüler kümmernden, allzeit ansprechbaren, jeder neuen uns gefallenden Kleinigkeit gegenüber aufgeschlossenen Lehrers vor Augen. Wer sich in dieser Art und Weise um seine Schäfchen kümmern möchte, wird wohl besser Pastor. Was ja nicht ausschließt, dass es solche Lehrer gibt, aber ich finde, man kann nicht erwarten, dass "der" Lehrer so ist. Nachdem ich vor Jahrenden mal kurz davor stand und vor einiger Zeit mitbekommen habe, wie mein Chef in einen richtig fetten Burn-out geschlittert ist, habe ich vollstes Verständnis für die Liste. Ich habe lieber einen organisierten Lehrer, der den Schülern klar vorgibt, was er erwartet, nicht jedem neuen Trend hinterherrennt (ich denke dabei z. B. an das Schreiben mit Fehlern in der Grundschule *schüttel*), am Wochenende relaxt und dann montags wieder ausgeruht und motiviert vor meinen Kindern steht, als jemanden, der sich aufreibt, bis ihm alles zu viel und lästig wird. Eine private Telefonnummer brauche ich nicht, solange auf Anfragen zeitnah reagiert wird. An der Schule meiner Jungs schreiben Eltern oder Lehrer den Gesprächsbedarf ins Aufgabenbuch, wir hatten schon einigen , aber es war nie ein Problem, innerhalb einer Woche zu einem Termin zu kommen - entweder tagsüber in der Schule oder abends telefonisch.


    Leider sind die in der Minderheit. Das dürfte die Einstellung der Bevölkerung widerspiegeln...

  • Das Problem sind aber i.d.R. nicht die Eltern, sondern Kollegen und Kolleginnen, die sich nicht abgrenzen können und unter dem hier leiden:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Helfersyndrom


    Das führt dann zu den bekannten Problemen wie Stundenreduzierung wegen "Arbeitsüberlastung" oder sogar Burn-Out mit monatelangem Unterrichtsausfall, den dann das restliche Kollegium verkraften muss.


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    • Offizieller Beitrag

    Die Listen mit Tipps sind übrigens zum Großteil von Arbeitspsychologen oder Betriebsräten großer Betriebe übernommen, die GEW zum Beispiel bekommt viel von der IG Metall - so unüblich und unsäglich ist es also gar nicht, dass darüber nachgedacht wird, wie man in anstrengenden Berufen gesund bleiben kann.
    Die meisten der Tipps habe ich schon in Schriften von arbeitspsychologischen Diensten, Betriebsärzten (Medical Airport hat das alles fast wortgetreu auf Fortbildungen verteilt!), wie oben schon gesagt in Gewerkschaftsbroschüren oder vom Gesundheitsamt gefunden.
    Tja, es scheint, dass die ganze Arbeitswelt voller instablier, arbeitsscheuer fauler Säcke ist... sogar bei den Metallern! Mannmannmann, ich dachte, wenigstens am Hochofen wird noch wirklich was geschafft! :rolleyes:

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

  • Ich finde erstmal sollten auch viele Eltern sich mehr für ihre Kinder aufopfern 8)
    Habe mehrere, die einfach an der weiterführenden Schule "abgestellt" wurden, Lehrer, seht zu, wie ihr mit dem Kind klar kommt. Die Eltern kommen weder zu Elternabenden noch zu Sprechtagen. Auf Rückrufbitten auf dem AB wird nicht reagiert... Und das Kind macht keine Hausaufgaben, zuerstört Material und sagt zu einer Kollegin "halts Maul"...
    Ich finde es unmöglich von den Eltern so gar kein Interesse am schulischen Fortkommen des Kindes zu haben und unsereins sitzt dann da, mit einem Kind, das für den normalen Unterricht kaum tragbar ist...
    Aber ich sollte nicht zu faul sein und mich noch mehr darum kümmern...

    They'll never know the lovely dance,
    Can never feel the touch of night,
    For tame birds sing a song
    Of freedom while the wild birds fly.

    Einmal editiert, zuletzt von Nananele ()

  • Genau das solltest du! Denn, ich zitiere aus dem oben verlinkten Forum:

    Zitat

    Meiner Meinung nach auch ein Phänomen des Öffentlichen Dienstes: Dienst nach Vorschrift und keinen Handschlag mehr...spätestens ab dem 27. Geburtstag, wenn die Urkunde mit dem netten Schriftzug: Beamter auf Lebenszeit, in den Händen gehalten wird. Und dazu dann jammern, dass sich die Balken biegen...! 002
    Lilly...die da aus Erfahrung spricht!!!


    Das ist eine der eher heftigen Verallgemeinerungen in dem thread dort. Seltsame Ansicht, denn wenn sich Lehrer hier Gedanken machen, wie sie den Beruf engagiert UND gesund UND gut gelaunt 35 Jahre machen können, dann ist das doch eigentlich konkretes Handeln zu Gunsten aller und nicht jammern... aber ich fürchte, dass alles als Jammern ausgelegt wird was wir tun.


    Und nachdem sie nun entdeckt haben, dass wir uns erlauben, das hier auch zu diskutieren, finde ich das hier auch ganz schön frech und vor allem unwahr:

    • Offizieller Beitrag

    *seufz* Nicht aufregen, Waldschrat!


    Vielleicht sollte man, bei Bedarf, wirklich "drüben" mitdiskutieren?
    Ich kann diesen undifferenzierten Unsinn jedenfalls nicht mehr lesen!
    Habe Gott sei Dank im wirklichen Leben nicht viele solche Eltern kennen gelernt, was natürlich daran liegen kann, dass sich in diesen Foren die Frustrieren Luft machen, was sie sich im echten Leben wahrscheinlich nicht trauen. Ich sehe auch irgendwie immer Mütter mit einem verkniffenen Zug um den Mund vor mir, wenn ich solche Einlassungen lese.


    Bin selber Mutter, ärgere mich auch über manche Dinge in der Schule oder über Lehrer, aber bisher konnte ich immer mit den Betreffenden reden. Und mit unterschiedlichen Menschen klar zu kommen, ist eben auch eine Lernaufgabe für mein Kind.
    Wie man aber bei den kleinsten Schwierigkeiten (ich spreche hier nicht von massiven Zwischenfällen, die sicher auch vorkommen) einen regelrechten Feldzug gegen Lehrer und Schule entwickeln kann, wie das manche dieser Eltern tun, kann ich mir nur mit einem extrem frustrierenden Privatleben erklären.
    Ist doch auch zu schön, wenn die Lehrer wieder auf die verallgemeinernden Vorwürfe anspringen und sich verteidigen!


    Wir wissen, wie viel wir arbeiten und wie hoch die Belastungen manchmal sind. Ich bewundere jeden, der es schafft, dabei über 30 Jahre und länger gesund zu bleiben! Das ist jedenfalls auch mein Ziel! Und dafür muss ich auf mich aufpassen, denn sonst tut es keiner.


    VG
    Melo

  • Zitat

    Original von Waldschrat
    Ganz wie im wirklichen Leben? Eltern sind immer willkommen, wenn sie Lehrer-konforme Meinungen vertreten, sich freundlich knicksend nähern, sich staunend anhören, was man ihnen sagt und sie nie an die Tür des Lehrerzimmers klopfen?


    :rotfl:


    Also, ich weiss ja nicht wo die Dame ihre Kinder in die Schule schickt, unsere Eltern machen ja einiges, aber die naehern sich sicherlich nicht "freundlich knicksend". :D Einige kommen eher bruellend in die Klasse gerannt und verlangen in "freundlichstem" Ton, dass man mitten in der Stunde alles stehen und liegen laesst und sich ihre wutschnaubenden Ausfaelligkeiten anhoert. OMG, und dann soll ich vielleicht auch noch entsetzt gucken und ihnen das hilflose Kind fuer ne Tracht Pruegel uebergeben, das ihr Kind im Bus angespuckt hat. (Wohlgemerkt, der Uebeltaeter hat ne Zahnschiefstellung und spuckt immer beim Reden...das war dem hitzkopefigen Papa - gebaut wie ein Schrank und mit hochrotem Kopf - aber wohl nicht zu Ohren gekommen.) "Hoeflich knicksend", pah..ich wuerd mich ja freuen, wenn die wenigstens mal nen Termin machen und nicht einfach so zur Tuer reinrennen.


    Aber, ich hab auch Eltern die nett nen Termin machen und da nehm ich mir dann auch Zeit. Vor der Schule, nach der Schule, abends bis um 8 und in der Mittagspause bin ich verfuegbar. Und wenn das alles nicht geht, kann man mich auch per e-mail und Telefon erreichen.
    Es ist wohl in jeder Klasse so. Ich hab Eltern, die sehr gluecklich mit mir sind und sich freuen, dass ich ihre Kinder noch fuer ein Jahr habe. Ich hab aber auch solche, fuer die ich nie genug machen kann und die sich sicher jetzt schon freuen, wenn se mich los sind. Bei manchen Anforderungen will man aber auch nur schreien und mit dem Kopf gegen ne Wand hauen. Wieso Eltern erwarten, dass ich bei 27 Kindern kontrolliere was die daheim lesen, waehrend sie es nicht schaffen sich mit ihrem einen Kind abends mal 10 Minuten hinzusetzen, weiss ich nicht. Ich laechel da jetzt nur noch nett und sage: "Versprechen kann ich nix, aber ich seh mal, was sich machen laesst."


    Andererseits hoer ich mir auch gern an, was Eltern passt und was nicht. Wenn ich was aendern kann und es in meinen Augen Sinn macht, ist das ja kein Problem. ABER, auch hier das alte Motto: "Wie's in den Wald reinschallt..." Doof anmachen lassen muss ich mich auch nicht.

  • Ich vermute mal, "Michaela" ist ein alter ego der hier allzu bekannten "Enja"; die Haltung der Dame sollte man nicht über Gebühr verallgemeinern. Im Alltag habe ich zu 90% mit Eltern zu tun, die sehr dem gesunden Menschenverstand anhängen und mit denen man Probleme besprechen und lösen kann. Eine "Enja" ist mir - toitoitoi - noch nicht begegnet.


    Übrigens darf man hier die Beiträge auch als Nicht-Registrierter lesen, im Gegensatz zu dem verlinkten Hochbegabungsforum. Soviel zum Thema "Kommunikation".

  • Zitat

    Original von philosophus
    Übrigens darf man hier die Beiträge auch als Nicht-Registrierter lesen, im Gegensatz zu dem verlinkten Hochbegabungsforum. Soviel zum Thema "Kommunikation".


    Ich habe mich in dem Forum mal spaßeshalber angemeldet, da ich mir schon denken konnte, dass es wohl um meine Liste geht, die auch schon mal in einem anderen Forum ganzganzganzböseschrecklichbetroffenmachend gefunden worden ist.


    Ich muss eigentlich sagen, dass die Diskussion dort im Grunde recht kontrovers und differenziert geführt wird - vom einen oder anderen Ausrutscher vielleicht mal abgesehen, z.B. wird in einem Beitrag nachgeradezu "Hass" auf Schüler in meine Liste hineingelesen, was nun wirklich nicht zu meinem beruflichen Selbstverständnis und schon gar nicht zu meiner Schulform passt. Ich war und bin trotz Sek II-Fakultas sehr viel mehr Pädagoge als Fachwissenschaftler! Eher witzig ist einem anderen Beitrag, dass ich augenscheinlich im Alleingang für den Sprachverfall in Deutschland verantwortlich bin, weil ich es wage so erschröckliche Begriffe wie "auf die Eier gehen" in den Mund zu nehmen. Nunja, Registervielfalt ist nicht jedermanns Sache... :tongue:


    Einige Schreiber in dem Thread, vor allem solche mit Erfahrung in den Schwierigkeiten sozialer Berufe, nehmen meine Liste genau so, wie sie gemeint ist, und geben sich redliche Mühe, die Absicht zu vermitteln. Ich kann verstehen, dass der Hintergrund schwierig zu verstehen ist, wenn man noch nicht in einem solchen Beruf tätig war. Vor allem, weil meine Liste schließlich keine Erläuterungen für Außenstehende enthält, da sie von einem Insider an Insider gerichtet ist.


    Ein anderes Problem ist natürlich, dass für Außenstehende nicht unbedingt verständlich ist, dass Effizienz und aufgewandte Arbeitsstunden im Lehrerberuf nicht korrelieren: es ist gegenintuitiv, dass meine Arbeit effzienter und effektiver wird, wenn ich weniger Stunden arbeite und mir Freizeit gönne, dafür aber erholt und motiviert an die Arbeit gehe, die große planerische Kreativität erfordert. Und dass ich kaum vernünftige Resultate liefere, wenn ich Stunde um Stunde kloppe, dabei aber immer nur müde und frustriert bin.


    Aber das müssen schließlich auch Junglehrer mühsam und in der Regel aus eigener Erfahrung lernen.


    Nele

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Interessanter Nachmittag, den mir diese Geschichte heute beschert hat. Ich formulier hier schnell mal ein paar Eindrücke, bevor ich mich dann auch bei den Schulthemen.de anmelde:


    - finde die Gespräche über Neles Liste bei der Hochbegabung insg. schon ganz sachlich - die zu erwartende Bandbreite ist halt abzulesen, aber ich hätte mir's auch schlimmer vorstellen können
    - staune darüber, dass eine Querverbindung bei (diesen) Eltern völlig selbstverständlich/gegeben ist: die Annahme, dass Schule eine Dienstleistung sei. Sehe ich ganz anders.
    - schmunzele, weil auch woanders persönliche Animositäten ganze Diskussionen überlagern können, sie zu ersticken drohen


    Die Anti-Burnout-Liste war übrigens mein Einstieg hier, genauer: mein Gefühl der Zustimmung.

    "Die Welt ist kein romantischer Ort mehr.
    Einige Menschen in dieser Welt sind es aber trotzdem noch.
    Und darin liegt die Hoffnung…
    Lass die Welt nicht gewinnen, Ally McBeal."

  • Zitat

    Original von BillyThomas
    - staune darüber, dass eine Querverbindung bei (diesen) Eltern völlig selbstverständlich/gegeben ist: die Annahme, dass Schule eine Dienstleistung sei. Sehe ich ganz anders.


    Die interessante Frage ist natürlich: Dienstleistung an wem? Dass Schule eine Dienstleistung für den einzelnen ist, würde ich bestreiten. Allerdings sehe ich Schule sehr wohl als Dienstleistung an der Gesellschaft und am Staat als Verantwortung aller Bürger - woraus sich dann ein ganzes Bündel an Verantwortlichkeiten ableitet, die durchaus den Individualinteressen einzelner Eltern widersprechen können...


    Nele

    • Offizieller Beitrag

    Wie in jedem Bereich ist es so, dass die Leute, die sich im Internet lauthals aufregen, oft diejenigen sind, die sich irgenwo profilieren müssen. Ich habe mir das entsprechende Forum jetzt nicht durchgelesen, aber sowas ist mir im Internet schon zu den verschiedensten Bevölkerungs- und Berufsgruppen begegnet: Da regen sich Leute auf, weil die Erzieher sich nicht nonstop um ihr Kind kümmern, andere beschweren sich über den Kinderarzt, der sich nicht genug engagiert und und und.

  • Und ich dachte Eltern ticken nur dann aus, wenn es ganz konkret um ihr Kind geht^^. Das macht mir schon Lust auf meinen ersten Elternabend, hoffentlich sind nich alle so ;)

    Der kürzeste Mathematikerwitz: Sei epsilon < 0

    • Offizieller Beitrag

    Jungspund: Im realen Leben habe ich persönlich, ehrlich gesagt, noch kein Elternteil getroffen, das sich derartig aufgeführt hat. Die gibt es schon auch, aber deutlich seltener als im Internet. Ich lehne mich sogar ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass ein Großteil derjenigen, die sich im Internet so profilieren, beim Elternabend im echten Leben gar nicht auffallen und gelegentlich wirklich sogar die "knicksenden" Eltern sind.

  • Waldschrat, ich finde, du hast es auf den Punkt gebracht und du sprichst mir aus der Seele.
    Ich bin immer arbeiten gegangen, mit fettester Erkältung, mit Vorstufe zum Burnout und mit jeglichen anderen Dingen. Nun sitz ich hier mit wirklich heftigsten gesundheitlichen Schwierigkeiten und befinde mich Gott sei Dank auf dem Weg der Besserung und ich WERDE solange zu Hause bleiben, bis ich mich wieder dem Unterricht von vielen kleinen Kindern gewachsen fühle.
    Und das tu ich für mich :)

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