Magister oder Lehramt

1. offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    ich möchte mich erstmal vorstellen. Ich bin Kevin, 24 Jahre alt und studiere Germanistik und Geschichte (11/11) in Düsseldorf. Da sich mein Studium dem Ende nähert, erkenne ich die wenig flexiblen Möglichkeiten eines Magisterstudenten auf dem Arbeitsmarkt langsam aber stetig. Nun würde ich gerne wissen, ob ihr mir einen Wechsel auf Lehramt oder Seiteneinstieg als Magister empfehlen würdet.


    Versteht mich nicht falsch. Mir ist bewusst, dass der Beruf des Lehrers nichts ist in dem man mit der Zeit reinwächst. Eine gewisse Affinität zum Arbeiten mit Kindern und große Kommunikationsstärke sowie sehr gute Vermittlungsfähigkeiten sollten sicherlich vorhanden sein. Ich arbeite nebenbei bei einer namhaften Firma als Teamleiter (Teilzeit natürlich) und führe dort regelmäßig Schulungen durch, welche ich natürlich selbst vorbereite. Dadurch ist auch meine Semesterzahl gestiegen. Der Job spannt sehr ein.


    Ich bin nie durch die Welt gegangen und wollte Lehrer werden. Allerdings sehe ich meine Chancen auf dem AM sehr begrenzt und möchte deshalb alle Möglichkeiten, auch die des Lehrers, in Betracht ziehen. Grundschule sollte es nicht sein, aber für alles andere bin ich offen und würde mir gerne Vor- und Nachteile anhören.


    Nun zu meinen Fragen. Hat jemand von euch Erfahrung mit einem Wechsel von Magister auf Lehramt. Vllt. auch in Düsseldorf ?


    Ein solcher Schritt erfordert einiges. Deshalb möchte ich erstmal gründlich recherchieren.


    LG Kevin

    Hm, kommst Du noch in den auslaufenden SekI/SekII-Studiengang rein?


    Auf Bachelor/Master wird es bestimmt kompliziert (und aufwendig). Bedenke auch, daß Gesch/De nicht gerade die optimale Fächerkombination hinsichtlich Einstellungschancen ist (und vor allem aller Voraussicht in Zukunft sein wird - Stichwort: Gymnasium 8 Jahre und rückläufige Schülerzahlen)

    Wie wäre es denn, wenn du beide Abschlüsse machst? Ich kenne einige Leute, die parallel beides machen und wenn du es vorher regelst, kann dir auch deine Magister-/Examensarbeit als eine Arbeit anerkannt werden, so dass du nur eine schreiben muss. Dann hälst du dir noch mehr Wege offen und kannst immer noch entscheiden, was du machst, oder ggf. den Beruf wechseln.
    Denk dran, dass du wahrscheinlich noch einzelne Pädaogik und Psychologie Veranstaltungen nachholen musst, wobei die meist nicht verpflichtend besucht werden müssen, sondern "Empfehlungen" sind. Eine bzw. drei Prüfung(en) musst du darin aber auf jeden Fall machen.

    • Offizieller Beitrag

    ich bin der meinung, gerade im Lehrerberuf können "ungerade" Lebensläufe nur von Vorteil sein,


    denn:


    Leben ist, was passiert, während du noch Pläne schmiedest



    Was soll den so ein Durchstarter wie oben beschrieben den Schülern vermitteln? Wo ist da Lebenserfahrung ?

    Habe gerade mal meinem Dozenten geschrieben welche Möglichkeiten ich habe. Hat einer von euch Erfahrung bezüglich dem abschliessen beider Studiengänge ?

    Ich bin einen ähnlichen Weg gegangen. Ich hatte einen Magisterabschluss in anglistischer Literaturwissenschaft und neuerer Geschichtswissenschaft. Das war allerdings ein Magisterabschluss mit zwei Hauptfächern, kein Hauptfach mit zwei Nebenfächern! Da das beides Schulfächer sind, hat mir das die Bezirksregierung Arnsberg ohne weiteres als fachwissenschaftlichen Teil des 1. Staatsexamens anerkannt, so dass ich direkt in das Referendariat aufgenommen werden konnte. Ich kenne mehrere Magister mit einem Haupt- und zwei Nebenfächern, und habe von noch mehr solcher Bewerber gehört, bei denen die Anerkennung sehr viel schwieriger vonstatten ging.


    Den pädagogischen Teil musste ich in einem (Alibi)kurs über ein halbes(?) Jahr während des Referendariates zusätzlich ableisten. Seitdem bin ich den Kollegen, die über ein Lehramtsstudium in das Referendariat gekommen sind, formal völlig gleichgestellt.


    Nele

    hmm also könnte das Anerkennen des Magister als 1. Staatsexamen bei Haupt+ 2 Nebenfächer problematisch werden. Das habe ich mir gedacht. Zumal Deutsch und Geschichte sicherlich keine Mangelfächer sind oder ?

    Zitat

    Original von Germanist24
    Zumal Deutsch und Geschichte sicherlich keine Mangelfächer sind oder ?


    GANZ im Gegenteil:
    Das ist die wohl überlaufenste Kombi überhaupt!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Germanist24
    Habe gerade mal meinem Dozenten geschrieben welche Möglichkeiten ich habe. Hat einer von euch Erfahrung bezüglich dem abschliessen beider Studiengänge ?


    Ich habe keine Erfahrung damit, da ich nie auf Magister studiert habe, sondern direkt Lehramt gemacht habe. Aber an meiner Uni haben sehr viele Leute den Doppelabschluss gemacht. Die Anforderungen der beiden Studiengänge waren sehr ähnlich und es waren nur einige zusätzliche Scheine plus Prüfungen nötig, um den Doppelabschluss zu bekommen. Das hängt aber wirklich von der jeweiligen Uni ab und ich würde mich dort mal erkundigen, wie die Anforderungen für einen Doppelabschluss an deiner Uni sind.

    Also leider ist ein Wechsel in Düsseldorf nicht mehr möglich, da der Lehrantsstudiengang ausgelaufen ist. Nun die Frage ob jemand Erfahrungen im Wechsel zur Uni Köln hat.

    Zitat

    Nun würde ich gerne wissen, ob ihr mir einen Wechsel auf Lehramt oder Seiteneinstieg als Magister empfehlen würdet.


    Unbedingt.


    Zitat

    Also leider ist ein Wechsel in Düsseldorf nicht mehr möglich, da der Lehrantsstudiengang ausgelaufen ist. Nun die Frage ob jemand Erfahrungen im Wechsel zur Uni Köln hat.


    Leider kann ich zu einem Uniwechsel nichts sagen, aber gibt es nicht immer noch das Landeslehrerprüfungsamt an jeder Uni - das UND die einzelnen Fachbereiche (Studienberater) müssten genaue Angaben machen können.


    Ich habe damals Lehramt auf Magister UND Lehramt studiert, allerdings den Magister am Ende aus Uni-Überdruss nicht mehr gemacht (obwohl man ihn mir quasi geschenkt hätte ;)). Hab es nie bereut, der Doppelabschluss ist am Ende nett, aber doch recht unnötig.


    Jedenfalls ist meine Einschätzung, dass Du die zusätzlichen Leistungen für den LA-Abschluss nach altem Modell (v. a. Didaktik und Pädagogik) in zwei Semestern hinkriegen können solltest - vorausgesetzt, Du lässt hier und da fünfe gerade sein und hängst Dich noch mal voll rein ;).


    Viel Glück!


    EDIT:


    Wobei mir einfällt, dass wir u. a. noch drei Schulpraktika machen mussten, die Du auch noch hinkriegen müsstest. Hm. Ist doch mehr, als es mir in der Rückschau scheint. Nun ja, das ganze kann man unter "Organisationstraining" verbuchen ;).

    Bundesland beachten!
    In NRW läuft das anders als in BW.


    Uni Köln kenne ich nicht (hatte mich schon gewundert... hatte so dunkel im Hinterkopf, dass es Lehramt in Düsseldorf nicht mehr gibt), ist halt sehr groß und hat irgendwie auf alles NC (gefühlt - könnte für Quereinsteiger unerheblich sein).
    Am besten fragst du da an der Uni nach.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

    Sorry, wusste ich nicht.


    Allerdings gab es zu meiner Zeit kein Landeslehrerprüfungsamt...da hat mich vermutlich die Formulierung etwas irre geleitet.
    An den Unis mit Lehramtsstudiengängen gibt es natürlich ein Prüfungsamt für Lehrämter, das stimmt schon (zumindest gab es das an meiner).

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

    Mit Mag. - glaube mir aus eig. Erfahrung - wirst du kaum Chancen haben auf dem AM; höchstens als Journalist (ein ewig fordernder Beruf).


    Ich habe den Schritt vom Mag. zum Lehrer gemacht und bin mehr als froh darüber; deswegen, weil ich den Beruf "liebe". Du solltest ihn möglichst nicht anstreben, wenn du es nur wegen besserer Arbeitschancen machst.


    Frage doch mal in einer Schule nach, ob du ein Praktikum machen kannst und bitte darum, auch einmal unterrichten zu dürfen. So bekommst du ein Gefühl für den Beruf.


    All the best!


    Tu dir nicht den Stress an, Mag. und Lehrmat parallel zu studieren. Mit Mag. kannst du einfach nichts mache; der Abschluss ist mehr als sinnlos!! Das sagten uns schon vor zig Jahren unsere Profs. Glaub's mir!!

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