16 Semester studieren wegen Drittfach?

  • Hallo,
    ich quäle mich seit mehreren Wochen mit der Frage, wie es mit mir weiter gehen soll ?(
    Ich studiere schon im 8. Semester (Deutsch/Philo), habe seit Beginn des Hauptstudiums 2 Hilfskraftstellen und belege nebenbei noch Kurse in Latein. Ich würde Latein wirklich sehr gern beenden und zwar möchte ich meinen Abschluss parallel in allen 3 Fächern absolvieren. Nur hätte ich dann ca. 14-16 Semester an der Uni verbracht und das 1. Examen in meinen ersten beiden Fächern auch erst nach 7-8 Jahren Studium "auf die Reihe bekommen" 8o

    Ist eine solche UniKARRIERE ;) im Lebenslauf "schädlich"?


    Referendar wäre ich auch erst mit 26-27, was mir doch echt spät erscheint...
    Ich habe schon allen Dozenten der Studienberatung die Ohren vollgeheult - wie peinlich :neenee: Ich habe mittlerweile echt Angst, dass sie denken, ich sei verrückt, weil mich die Zukunfts-, Noten- und Prüfungspanik im Moment fest im Griff hat, während mein Umfeld nach außen ganz locker mit dem Examen umgeht....


    Vielen Dank schon einmal im Voraus.
    Herzliche Grüße
    Maria

  • Wenn du dir das finanziell leisten kannst und dein Drittfach unbedingt beenden willst, dann mach das doch.
    Warum sollte dir da jemand einen Strick draus drehen. In den wenigsten Jobs geht es so viel um irgendwelche Noten und so wenig um den Lebenslauf als im Lehrerberuf. Geht doch eh alles nur um Einstellung wegen Note und danach Einstellung wegen Note.


    Und "alt" bist du da ganz gewiss nicht. Ich glaube du machst dir da um völlig ungebackene und auch nie gare Brötchen Gedanken :).

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Maria,
    ich kann mich Malina nur voll und ganz anschließen: Du machst dir viel zu viele Sorgen!
    Mit meiner Fächerkombi war es gut, dass ich ein Jahr im Ausland verbracht habe- aus irgendeinem, mir nicht mehr präsenten Grund konnte ich mich damals nur für ein Semester davon offiziell beurlauben lassen- und so habe ich 14 Semester für mein ganz normales Studium ohne Drittfach gebraucht und ich bin sicher, Studenten, die nebenher viel arbeiten müssen, schaffen das auch nicht in weniger Zeit.
    Was das Alter im Ref angeht: Ich war damals 26 und damit das absolute "Küken" in meinem Seminar- unser Ältester war 40.
    Halt die Ohren steif, das schaffst du schon!
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Für die einstellende Behörde ist irrelevant, in wievielen semestern du deinen Abschluss bekommen hast - sie interessiert sich nur dafür, dass du deinen Abschluss hast und wie gut deine Endnote ist.


    Mit 26 bis 27 Jahren bist du nicht sonderlich alt für das Referendariat. Andere haben auch krumme Lebensläufe - ich zum Beispiel. Ich war ein paar Jahre bei der Bundeswehr, habe noch ein paar Jahre akademisches Arbeiten an die Uni angehängt, so dass ich erst mit 34 mein Referendariat begonnen habe. Trotzdem bin ich jetzt sicher, warum und zufrieden als Studienrat an einem Weiterbildungskolleg.


    Mach dir also nicht zu viele Sorgen!


    Nele

  • Vielen, vielen Dank für eure lieben Antworten.
    Im Moment spielen meine Nerven echt verrückt. Man hört von allen Seiten wilde Spekulationen- z.B. dass eine 1,5 im Examen schon nicht mehr ausreicht, um überhaupt einen Referendariatsplatz zu bekommen... Deshalb möchte ich mich gern zusätzlich qualifizieren, um für Schulen "attraktiv" zu werden ;)
    Zählt denn der Lebenslauf gar nicht? Ich habe gedacht, dass er wenigstens nach dem 2. Examen (wenn man sich für eine echte Stelle bewirbt) wichtig wird...

  • Ich glaub um ne 1,5 solltest du dir keine Sorgen machen. Wann genau schließt du ab?


    Bei uns an der FSU ist es mittlerweile so, dass die Staatsprüfung nur noch 50% der Note ausmacht, alle anderen Leistungen kommen direkt aus dem Studium. Das drückt die Note ganz schön, weil man ja einige Fächer (wie bei mir die Physik) direkt mit Bachelor-Leuten zusammen studiert und da die Anforderungen einfach höher sind.
    Also in 3-4 Jahren wird das Kultusministerium in Thüringen zumindest staunen, warum auf einmal so viele "doofe" Lehrer von der Uni kommen.


    Wie es bei denen ist, die von vornherein Bachelor und Master machen müssen, möchte ich mir gar nicht ausmalen. Da werden die Noten sicherlich auch nicht so pralle (außer deren Studium ist ungleich einfacher, was ich mir einfach nicht vorstellen kann).

  • Zitat

    Original von Maria86
    Zählt denn der Lebenslauf gar nicht? Ich habe gedacht, dass er wenigstens nach dem 2. Examen (wenn man sich für eine echte Stelle bewirbt) wichtig wird...


    Nein!
    Es wird nach Note ausgesiebt und wenn du einem Schulleiter dann persönlich gefällst, dann ist das eben so. Der will doch sehen, ob er sich dir als Lehrer an seiner Schule vorstellen kann, nicht, wie lange du studiert hast (und dass man wenn man nebenbei viel arbeiten muss und ein Drittfach hat länger studiert als Leute die bei Mami und Papi wohnen und essen und Geld bekommen ist auch einem Schulleiter - falls du jetzt immer noch zweifelst - durchaus bewusst ;)).

  • Also ich werde ca. in 3-4 Jahren mit allen 3 Fächern fertig sein- wenn alles klappt :weissnicht:
    Ich dachte immer, dass es besser wäre, wenn die Studienleistungen als Vornoten bzw. kleines "Auffangpolster" in die Endnote einfließen.
    Ich höre von allen Seiten, dass das Examen nach dem alten Modell (keine Vornoten gehen ein) ein echter Kampf ist und gute Noten sehr selten bzw. eine Glückssache sind.

  • Weiß jetzt nicht ob das schon zu Offtopic ist.



    Aber unsere Übungsleiter und Tutoren etc. bringen ja ab und an Aufgaben aus der Staatsprüfung mit. Und vielleicht hab ich einfach nur Pech / Glück (kann man sehen wie man will) aber selbst die schwersten Aufgaben aus der Staatsprüfung sind einfacher als das, was wir in Klausuren an Aufgaben bekommen.
    Aber ich unterschätze bestimmt den Umfang der Staatsprüfung und einige Dinge sind ja dann auch schon n paar Jahre her.


    Ich hab halt bisher immer nur von relativ guten Noten gehört. Ich glaub ich leb in einer Traumwelt :D

  • Zitat

    Original von Maria86
    Ich dachte immer... Ich höre von allen Seiten...


    Uff du verunsicherst dich echt total selbst bzw. lässt dich total von Hörensagen verunsichern.


    Ob eine 1,5 nun zum Ref reicht oder nicht wird nichts daran ändern können, ob du diese Note erreichst oder nicht!


    Es ist völlig egal was die anderen machen. Mach DU dein Ding so gut du es kannst.

  • Ich habe 3 Fächer, 7 Jahre an der Uni verbracht, bin mit 28,5 Jahren Ref geworden und habe danach direkt eine Stelle bekommen.
    Wenn du nicht gerade drei Fächer hast, die völlig ungefragt sind, sollte das kein Problem sein.

    • Offizieller Beitrag

    jaaa,


    endlich der Outing-Thread:


    Hallo, mein Name ist Hawkeye und ich bin mit 28 ins Ref gegangen...und ja, ich habe 7 Jahre studiert...und bin so was von verbeamtet ;)


    (Chor: Hallo Hawkeye!)



    Und ich wüsste nicht, was die Leute bei meiner Anstellung mein Lebenslauf gekümmert hätte. Meiner Erfahrung nach richtet sich alles nach Noten.


    Achja zu den Noten: wenn ich das immer richtig verstanden habe, kommen die Einstellungsnoten so zustande, dass es freie Stellen gibt, die besetzt werden von den Leuten, die sich bewerben innerhalb eines Jahrgangs. Hinter dem letzten wird ein Strich gezogen und dessen Schnitt ist der Einstellungschnitt.
    Heißt also: was heute der Schnitt ist, ist nicht der Schnitt morgen. Soviel dazu - man mag mich berichtigen.


    Achja, und das Examen "nach altem Modell" haben ganz schön viele geschafft - auch mit guten Noten...


    Ergo dieselben Tipps wie die anderen: es haben schon Doofere durchgestanden als du (z.B. ich) und am besten steht mans durch, wenn man sich entfernt, sobald in einem Gespräch Formulierungen auftauchen wie "Ich kenne einen, der hat letztes Jahr Examen gemacht und der sagt.........."


    Grüße


    H.


  • :D


    Hallo Hawkeye!


    Hallo, mein Name ist Katta, ich bin ebenfalls erst mit 28 Jahren ins Ref gegangen (diverse Fächerwechsel, Prüfung vor mir herschieben, Auslandsjahr) und war auch 7 Jahre an der Uni...und Verbeamtung sieht nicht schlecht aus.
    ;)




    Der beste Tipp überhaupt!!!


    Mach dein Ding!


    Kaum einer hat einen gradlinigen Lebenslauf (und die zwei, drei Leute, die ich kenne, die Schule, Studium in 3 Jahren und dann Ref gemacht haben, waren auch... naja... sagen wir einfach mal objektiver: Nicht mein Schlag Mensch, ich fand die sehr eigenartig, extrem auf Konkurrenz bedachte Einzelkämpfer... nicht unbedingt jemand, den ich als Kollegen haben möchte... - wobei ich jetzt natürlich nur für die zwei,drei Menschlein sprechen kann, die ich kennen gelernt habe. Aber meiner Meinung nach schadet ein bisschen Erfahrung links und rechts des Weges nicht...)

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Vielen Dank für eure aufmunternden und echt wachrüttelnden Antworten.
    Ich lasse mich echt sehr schnell von anderen verunsichern- ich sollte das wirklich ganz schnell ablegen, wenn ich in der Schule nicht durchdrehen möchte ;)
    Manchmal frisst mich mein Ehrgeiz echt auf... Einerseits möchte ich gern so schnell wie möglich in das Referendariat, andererseits möchte ich gern mein Drittfach bestmöglich durchziehen und endlich freiwillige Seminare, die mich tatsächlich interessieren, besuchen.... Am liebsten würde ich mich im Moment einfach einbuddeln und eine kurze Auszeit nehmen, um richtig gründlich nachzudenken :flieh:
    Liebe Grüße
    Maria

  • Das mit dem Vergleichen und Verunsichern lassen solltest du vor allem im Ref abgelegt haben bzw. eine dickere Haut bekommen (ich weiß leider, wovon ich rede :rolleyes: )


    Mach Latein in Ruhe zu Ende.
    Das Fach ist sehr begehrt. Dann ist es auch egal, wie schnell du fertig bist.
    Und ich kann völlig verstehen, dass man die Uni noch eine Weile genießen möchte. Mach es. Der Rest kommt früh genug - und wie gesagt, Wissen und Erfahrungen links und rechts des Weges sind nicht zu verachten, gerade in der Schule.


    Viel Spaß!

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Ach mach dir keinen Kopp!!
    Ich hab mit dem 'Lehramtsstudium erst mit 30!!!! angefangen!! 1. Studium versiebt, dann einige Jahre gearbeitet und nach dieser "Besinnungszeit" erst mit Lehramt angefangen.

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