Hilfe - Notenbildung Bayern...wie geht das?

  • Zitat

    Original von neleabels
    Ihr verrechnet in Bayern Notenwerte, die auf einer weichen, nichtquantifizierbaren Grundlage beruhen, i.e. von Aufsätzen, auf die zweite Nachkommastelle?!?


    Nele


    Sorry, bei uns sind noch Ferien und ich bin offensichtlich doof im Kopp, weil ich nicht kapiere, was du meinst.


    Ich erklärs' mal so:


    Schüler Seppi (so heißen die ja in Bayern alle :D ) aus der 8a schreibt in Deutsch im Schuljahr 4 Aufsätze. Zwei Inhaltsangaben, eine Erörterung und ein Protokoll. In den Inhaltsangaben schreibt er jeweils eine 3, die Erörterung verhaut er mit einer 5, aber im Protokoll schafft er wieder eine 3


    Nun ist der Wert seiner großen Leistungsnachweise 3+3+5+3 =14 , geteilt durch 4 macht 3,3333333333333333


    Die kleinen Leistungsnachweise bestehen aus einem Stegreifaufgabendiktat, bewertet mit der Note 5, einer Stegreifgrammatikübung mit der Note 4, zwei Rechenschaftsablagen (Abfragen) mit den Noten 5 und 3, zwei Unterrichtsbeitragsnoten mit 2 und 3.
    So bestehen die kleinen Leistungsnachweise aus den Noten
    5+4+5+3+2+3 = 22 geteilt durch 6 macht 3,6666666666666


    Zur Berechnung seiner Zeugnisnote nimmt man dann
    3,33 + 3,33 + 3,66 , das macht 10,32 geteilt durch 3 macht 3,44 -> also normalerweise eine 3.


    Wieso sind Aufsätze jetzt weich und nicht quantifizierbar? Klar, ist anders als in Mathe, wo es nur richtig und falsch gibt, aber es gibt schon recht einheitliche Anforderungen bei der Bewertung....


    (Ich glaub' ich steh auf dem Schlauch, das war's sicherlich nicht, was du meintest, Nele.)

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von neleabels
    Ihr verrechnet in Bayern Notenwerte, die auf einer weichen, nichtquantifizierbaren Grundlage beruhen, i.e. von Aufsätzen, auf die zweite Nachkommastelle?!?


    Nele


    da staunt der rest der republik, was? in bayern sind alle lehrer totale Rechengenies.


    und ich glaub der nele macht nur spaß, der will nur spielen....der tut nix.


    ot: mimmi, lass dir übrigens nicht einreden, dass man Stegreifaufgaben schreiben muss......das stimmt so nicht. Das einzige, was muss, ist eine sogenannte "echte mündliche Note" - und leider Gottes wäre das auch eine Abfrage....


    aber ansonsten hast dus richtig ausgerechnet ;).

  • Zitat

    Original von Hawkeye


    und ich glaub der nele macht nur spaß, der will nur spielen....der tut nix.


    Bin ich mittlerweile so Ferien-verblödet, dass ich noch nicht mal mehr Ironie erkenne? Ist es das, was du mir durch die Blume zu verstehen geben möchtest? Hülfä, ich check's echt nicht.... :rolleyes:


    Wird höchste Zeit, dass die Schule wieder anfängt. Mir fehlt die geistige Herausforderung der Dauerkorrektur von sinnfreiem Gestammel ohne grammatikalisch richtigem Ausgang und so..... Da bin ich für intelligente Unterhaltungen / Forenbeiträge deutlich offener.... ;););):D

    • Offizieller Beitrag

    Mimmi, mach dir nix draus- ich verstehe es auch gerade nicht...
    andere Länder- andere Sitten ;)
    Bei uns würde man uns kreuzigen, würden wir auch nur ansatzweise versuchen, Kopfnoten zu vergeben- das nenne ich mal eine "weiche" Note....
    Was die Stegreifaufgaben angeht, gebe ich Hawkeye völlig recht, das ist inzwischen ein ganz gutes Mittel um die Arbeitsbelastung geringer zu halten. In Deutsch schreibe ich höchstens eine, in Französisch sind Stegreifaufgaben aber eine ganz willkommene Abwechslung zum lästigen Abfragen, außerdem kann man sie sehr korrekturfreundlich konzipieren.
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Hey, immer mit der Ruhe! :)


    Meine Nachfrage war ganz ehrlich gemeint - ich wusste schon immer, dass die Verfahren in Bayern sehr genau gehalten sind, aber wie prozentgenau ihr rechnet, wusste ich nicht - darüber bin ich wirklich ganz authentisch verblüfft.


    Warum das?


    Es ist wirklich eine völlig andere Mentalität. Hier in NRW gibt es im Schulgesetz (in dem weiß Gott viel Unfug steht!) eine Bestimmung, die ich für sehr weise halte: eine arithmetische Notenbildung ist untersagt, Endnoten werden unter pädagogischen Gesichtspunkten gefunden, d.h. in einer abwägenden Überlegung aller Faktoren.


    Anscheinend ist mein Begriff der "weichen" Noten übel aufgestoßen. Den habe ich aber gar nicht abwertend gemeint, ich gebe als Englisch und Geschichtslehrer in Klausuren schließlich ständig selber weiche Bewertungen. "Weich" ist für mich eine Bewertung, die nicht Ergebnis präziser, objektiver Messungen und Berechnungen ist, sondern eine faktorengeleitete Einschätzung durch einen Menschen. Das heißt nicht, dass das ungenau oder unzuverlässig wäre, schließlich kann ich als Fachmann eine Schülerleistung sicher beurteilen; und Standarisierungen kann man über Kriterienkataloge herstellen. Aber die Zahl, die am Ende herauskommt, ist halt eine Ordinalzahl, denn Aufsätze werden nicht vermessen oder gewogen sondern eingeschätzt und in Leistungsstufen eingeteilt. Die Zahl, mit der man das benennt, ist eine Ordinalzahl und mit Ordinalzahlen kann man nuneinmal nicht rechnen.


    Geschenkt, kann man natürlich sagen, widermathematisch werden Ordinalzahlen an Schulen seit Olims Zeiten verrechnet und für pi-mal-dicken-Hammer-Einschätzungen ist das auch in Ordnung. Aber ich habe Probleme mit dem Anspruch, dass man zu genaueren Ergebnissen kommen könne, wenn man Zahlen ganz genau in den Taschenrechner tippt. Eine zweite Nachkommastelle impliziert, dass Leistungen auf 1% genau differenziert sind. Aber das geben die Daten, selbst wenn sie keine Ordinalzahlen wären!, ja nicht her. Ich kann nicht sagen, dass ein Aufsatz zu 12% Prozent besser ist als der andere, was aber eine Berechnung dieser Genauigkeit impliziert. Das ist ungefähr so, als ob ich eine Distanz mit dem Zollstock messe, was völlig verlässliche Ergebnisse liefert, die Werte dann berechne und zu Zehntelmillimeter-Ergebnissen komme - die bilden nicht die Realität ab.


    Ist natürlich alles völlig akademisch, weil die bayerischen Bestimmungen so sind, wie sie sind. Natürlich funktioniert das ja auch, Gerechtigkeit entsteht dadurch, dass alle gleichermaßen so bewertet werden. Aber es kommt mir halt seltsam vor und man solle meiner bescheidenen Meinung nach immer mal wieder über die Prinzipien nachdenken, nach denen man so arbeitet...


    Nele



    P.S. Dass die Kopfnoten in NRW völliger Kokolores und Noten im "Betragen" auf einem Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife ein Witz sind, brauchen wir nicht zu diskutieren, das steht außer Frage.

    2 Mal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Liebe Bayern ;)


    Das war schonmal sehr hilfreich...und ich kann euch gerne auf dem Laufenden halten (da hab ich schonmal ein Alibi, wenn ich wieder was nicht kapiere...)


    Aber ich kann euch jetzt schon sagen-ich find eins echt komisch: Ein Test (Exe, ich weiß ;-)) ist m.E. eine schriftliche, keine mündliche Leistung! Und die Note 3-4 ist eine, die relativ oft gegeben wird, ebenso 1-2 und 2 -3...und 5 - 6 klingt doch noch nicht so ganz so heftig...habt ihr dann oft 6er? Ich hab nämlich recht oft 5 bis 6 gegeben....wie ich mich erinnere jedenfalls (quasi unter Ausnutzung des pädagogischen Spielraums) für echten Schrott....
    Und komisch find ich auch, dass ich das nicht selber entscheiden darf (hab in Deutsch oft noch 10% für eine praktische Note gewertet, d.h. Gruppenarbeit, Hausaufgaben, Heftnote- gibts die hier auch? In Franz hab ich auch je 50% schriftlich/mündlich gewertet mit allen Tests als Äquivalent einer 5. KLassenarbeit)...apropos wo kann ich die Anzahl der zu schreibenden KAs nachlesen?
    Naja, ich werd mich dem bayrischen System selbstverständlich fügen...schließlich zahlt der Freistaat jetzt mein Gehalt (wenn ich irgendwann mal eins bekomme...hab offiziell zum 1.8. gewechselt...) und vielleicht muss ich ja nochmal nen Eid schwören (wär überhaupt mal interessant zu wissen...hmmm---)


    Naja, jedenfalls danke ich euch recht herzlich!!

  • Jetzt verstehe ich's!
    Danke, Nele. Und keine Sorge, mir ist gar nichts übel aufgestoßen, ich hab's einfach nur nicht begriffen, was du meinst und an meinen geistigen Fähigkeiten gezweifelt, die während der Ferien anscheinend gelitten haben - mangels "adäquater" Herausforderung. ;)


    Also, ich fass mal zusammen (korrigiere mich, falls ich falsch liege): Dich erstaunt, in welch mathematisch engem Rahmen in Bayern die Noten vergeben werden, weil (und das ist nun das, was mich so erstaunt) in anderen Bundesländern (zumindest in NRW) gar keine Zeugnisnoten aufgrund von mathematisch berechneten Notendurchschnitten vergeben werden dürfen. (Ist das wirklich so? 8o )


    Das heißt, wenn ich in NRW Lehrerin wäre, könnte ich dem Schüler Yves (gesprochen "Üwwes" - sorry, kleine regionale Spitze, so hieß der Sohn meiner Nachbarn, als ich noch in NRW wohnte), der nur 5er schreibt und mündlich auch nicht besser ist, im Zeugnis eine 4 geben, weil ich ihn im Schuljahr zuvor schon hatte und er damals auf einer glatten 6 stand (ok, extremes Beispiel) und ich es aus pädagogischen Gründen für gerechtfertigt halte, seine Anstrengungen zu belohnen. Rischtisch? Boa.


    Generell kann ich deine Überlegungen absolut nachvollziehen und halte es auch für angebracht, sich selbst und das, was man tut, in regelmäßigen Abständen in Frage zu stellen.
    Ich kann aber trotzdem - so sehr ich mir auch mehr pädagogische Freiheit (zugunsten des Schülers) bei der Notengebung in Bayern wünsche, durchaus vorstellen, warum das hier so festgelegt ist: Der Ärger mit Elternbeschwerden bezüglich der Noten wird damit reduziert. Du bist als Lehrer wahrscheinlich seltener der "Buh-Mann", wenn Noten möglichst "objektiv" berechnet werden. Wir sind zum Beispiel auch verpflichtet, bei mündlichen Noten immer das Datum mit aufzuschreiben, um sie so überprüfbar wie nur irgend möglich zu halten. In den Schulaufgaben gibt's nur 6 verschiedene Noten, die sind in Deutsch klar umrissen, welche Anforderungen ein Aufsatz erfüllen muss, um sie zu erreichen und die Vergabe wird durch den Fachbetreuer kontrolliert. In den anderen Fächern gibt's festgelegte Prozentschritte für die erreichten Bewertungseinheiten und den daraus folgenden Noten. Da lässt sich über Noten tatsächlich wenig diskutieren und das Gefühl der Eltern, Lehrer würden die Noten willkürlich nach "Nasen-Gefallen" verteilen, wird tatsächlich reduziert.
    Gleichwohl ist dieses Verfahren natürlich nicht immer im Sinne der Schüler, da ich zum Beispiel individuelle Fortschritte von Schülern in der Note kaum berücksichtigen kann, da der Bezugsmaßstab die Klasse und die vorgegebenen Anforderungen an die Jahrgangsstufe sind - und leider nicht der individuelle Fortschritt des Schülers.



    Jedenfalls danke nochmal für die Klarstellung! :)

  • Auf die Gefahr hin, dass ich langsam nerve:


    Gibt es Bayern gar keine Sternchenthemen (also Pflichtthemen) fürs Abi ?
    Ich bekomme nämlch nen 11er Kurs in Französisch und kann nichts finden im Internet...

  • Zitat

    Original von me.marion


    Aber ich kann euch jetzt schon sagen-ich find eins echt komisch: Ein Test (Exe, ich weiß ;-)) ist m.E. eine schriftliche, keine mündliche Leistung!


    marion


    Jepp, genau. Deshalb hat man das auch letztes Jahr umbenannt, denn früher gab es die Begrifflichkeit "große und kleine Leistungsnachweise" nicht, sondern nur schriftliche und mündliche Leistungsnachweise und dabei zählte die Stegreifaufgabe (= Extemporale, kurz: "Ex") als mündliche Note (sic!), obwohl sie geschrieben wird.


    Zitat

    Original von me.marion
    habt ihr dann oft 6er?


    Kommt drauf an, wieviele Schüler leere Blätter abgeben. Kommt in der letzten Schulaufgabe im Jahr in den höheren Klassen schon mal vor, wenn sie sich ausgerechnet haben, dass es auch mit einer 6 noch auf eine 4 im Zeugnis reicht. Aber es gibt trotzdem eine Menge Schüler, die in Deutsch (obwohl sie etwas schreiben), eine 6 kassieren. Das liegt an der Festsetzung der Notenkategorien im BayEUG, Art. 52: (ich kopiere es mal hier rein:)


    Leider gibt es immer wieder Schüler, die (besonders in den höheren Klassen) weder die notwendigen Grundkenntnisse mitbringen, noch sich sprachlich halbwegs verständlich machen können. Da kann man dann wirklich nichts anderes als die 6 drauf geben. Mein ehemaliger Chef meinte mal zu mir, dass es früher üblich war, dass 30% der Schüler die Note 5 oder 6 erhalten und es ihm nicht einsichtig sei, dass die Schüler heutzutage ja ach so viel besser sein sollen, als es die Schüler vor 15 Jahren waren. (Ich kommentiere dies jetzt mal nicht.)


    Heftnoten darfst du übrigens nicht geben. (Siehe den Thread hier:
    Darf man Heftführung benoten? )


    Die Anzahl der zu schreibenden Schulaufgaben erfragst du beim Fachbetreuer (gemeinsam mit der Frage, wie diese Schulaufgaben im jeweiligen Jahrgang zu stellen sind, also z.B. welche Aufsatzarten es in Deutsch sind).


    Zitat

    Original von me.marion
    Auf die Gefahr hin, dass ich langsam nerve:


    Nein, tust du nicht. Ist ja echt ne riesen-Umstellung die du da grade machst....


    Zitat

    Original von me.marion
    Gibt es Bayern gar keine Sternchenthemen (also Pflichtthemen) fürs Abi ?
    Ich bekomme nämlch nen 11er Kurs in Französisch und kann nichts finden im Internet...


    Nein, gibt es nicht. In Bayern kann im Abi alles drankommen. Und dann wird hinterher der Schnitt deiner Schüler mit dem Schnitt der Noten zuvor verglichen, und wenn die Noten zuvor viel besser waren, dann musst du dich rechtfertigen, weil du Noten "verschenkt hast".... (das kommentiere ich jetzt auch mal besser nicht....)


    Es gibt aber so eine Art "heimlicher Lehrplan" für die abiturrelevanten Klassen: Es sind die Abiprüfungen der letzten Jahre, an deren Art man sich bei der Vorbereitung orientiert. Das ist aber auch schon alles. Leider.


    (Und bezüglich der halben Noten übrigens auch volles Verständnis. Das war für mich, als ehemalige Ba-Wü-Schülerin, auch eine riesige Umstellung, mich immer für ganze Noten entscheiden zu müssen.)

    • Offizieller Beitrag

    hi nele und co,


    also mal zur Arithmetik...am besten ich hole aus :D...keine Angst, nein...ich hole aus, weil ich mich hier ja schon oft u.a. gegen eine Schulrecht/Ordnung/Gesetz-Gläubigkeit gewendet habe.


    Es gibt das Schulgesetz, die einzelnen Schulordnungen und...tätääää...und das vergessen die meisten oder sie lernen es nicht in der Ausbildung: die Kommentare zum Gesetz und zur Ordnung.


    Und in diesen Kommentaren steht eine Menge drin. Ganz viel zur Aufsichtspflicht und auch zur Notengebung.


    U.a. steht dort, dass die Notengebung NICHT allein auf arithmetischem Wege gebildet werden SOLL, sondern, dass Vieles dabei im Ermessen des Lehrers liegt.


    Und innerhalb des Bereichs der kleinen Leistungsnachweise kann sich eine Menge verstecken - auch praktische Noten. Das Problem ist, dass die meisten Kollegen naiv von den Alten immer dasselbe übernehmen: Stegreifaufgabe und Abfrage.


    Und 6er gibts, aber Hallo gibts die. Und auch hier hilft ein Blick in die Kommentare und Ergänzungen zu den einzelnen Fächern. Für meine Schüler gilt übrigens in meinen Aufsätzen, dass, wenn eine bestimmte Zahl von R/Gr/Sz-Fehler überschritten ist, die gesamte Arbeit ungeachtet des Inhalts auf 5 oder 6 gesetzt wird. Und dies wird abgedeckt durch die Bestimmungen.


    Also mimmi, es hilft dir für den Einstieg diesen ganzen Kram zu wissen, aber höre dich in der Fachschaft um, wie da Vieles geregelt ist. Korrigiere mal mit jemandem aus derselben Stufe zusammen. Dann wirst du schnell ein Gefühl für das Zeug bekommen.


    grüße


    h.


    PS: Und mal nebenbei was für die "in-Bayern-ist-alles-so-streng"-Jammerlappen (angelehnt ans Schülervz möchte ich hier mal die Gruppe bilden "ich-hab-zwar-noch-nie-in-bayern-länger-unterrichtet-finde-es-aber-total-streng-dort-und-so-voll-am-gängelband"): der unbestreitbare Vorteil übrigens dieser geregelten Notengebung ist, dass der Lehrer angehalten wird, Rechenschaft über sein notenmäßiges Tun abzulegen. Etwas, was eine Kollegin aus NRW, die drei Jahre bei uns gearbeitet hat, bestätigt hat (nach langem Einarbeiten in diesen Exenkram). Noten werden dort offenbar (bitte flamen sie jetzt) so mehr nach Gefühl gegeben. Ich selbst kenne es aus meiner Schulzeit im Rheinischen auch noch, dass die Notengebung oftmals irgendwie ganz komisch war. Man schrieb seine Schulaufgaben, dann fragte der Lehrer vor den Zeugnissen "Na, wie schätzt ihr euch mündlich so ein?" und irgendwie wurde daraus eine Note gebildet...die meistens den schriftlichen Leistungen entsprachen - seltsam.

  • Zitat

    Original von Hawkeye


    Also mimmi, es hilft dir für den Einstieg diesen ganzen Kram zu wissen, aber höre dich in der Fachschaft um, wie da Vieles geregelt ist.


    Ähm, jetzt verwechselst du mich mit me.marion.... =)


    Ich bin schon eine ganze Weile hier in Bayern Lehrerin, war aber in Ba-Wü Schülerin, habe auch dort studiert und zwischen Ba-Wü und Bayern habe ich auch mal in NRW gelebt.


    (P.S. Dass ich in Deutsch keine Exen schreiben muss, weiß ich übrigens auch. Ich mache es trotzdem, einfach um auf die notwendige Anzahl von Noten pro Schüler zu kommen für die kleinen Leistungsnachweise...)

  • Zitat

    Dass ich in Deutsch keine Exen schreiben muss, weiß ich übrigens auch. Ich mache es trotzdem, einfach um auf die notwendige Anzahl von Noten pro Schüler zu kommen für die kleinen Leistungsnachweise...


    Musst du gar nicht. Kleine Leistungsnachweise darf es - laut Vorschrift - auch gar keine geben; es muss lediglich sowohl mündliche als auch schriftliche Leistungsnachweise geben, egal ob die groß oder klein sind.


    Aber für manche Sachen bieten sich schriftliche Überprüfungen an, und effizient ist es auch.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • so langsam weiß ich gar ncihts mehr...daher nochmal drei Fragen


    1. Ich finde im Internet keine echte Notenbildungsverordnung, nur das was in §53 und 54 steht-aber das ist schwammig. Kann ich das irgendwo nachlesen?


    2. Immer vorausgesetzt, es gibt keine fachschaftsinternen Absprachen: Könnte ich theoretisch die Schulaufgaben 2 Drittel werten, dann zwei echte und eine oder zwei "PI-Mal-Daumen" mündliche Noten machen und 1 DRittel werten -ohne Protokolle, Exen u.a.


    3. Kann ich in Franz alle Test zusammennehmen und wie eine weitere Schulaufgabe in die großen Leistungsnachweise reinrechnen?


    Ich weiß, es sind noch ein paar Tage bis zum Schuljahr und ich kann dann ja auch in der Schule nochmal konkret fragen, aber mich beschäftigt es halt, und alles was ich schon wissen kann, mag ich eben auch wissen...


    danke me

  • In aller Kürze, muss gleich weg....


    Zitat

    Original von me.marion
    so langsam weiß ich gar ncihts mehr...daher nochmal drei Fragen


    1. Ich finde im Internet keine echte Notenbildungsverordnung, nur das was in §53 und 54 steht-aber das ist schwammig. Kann ich das irgendwo nachlesen?


    Gymnasiale Schulordnung ab Paragraph 53, besonders Paragraph 60:
    http://by.juris.de/by/GymSchulO_BY_2007_rahmen.htm


    Zitat


    (1) 1 In Fächern mit Schulaufgaben wird die Jahresfortgangsnote aus einer Gesamtnote für die großen Leistungsnachweise und aus einer Gesamtnote für die kleinen Leistungsnachweise gebildet.
    2 Bei der Bildung der Gesamtnote für die kleinen Leistungsnachweise sind die schriftlichen, mündlichen und ggf. praktischen Leistungen angemessen zu gewichten.
    3 In Fächern mit zwei Schulaufgaben stehen die Gesamtnoten grundsätzlich im Verhältnis 1 : 1.
    4 In Fächern mit mehr als zwei Schulaufgaben stehen die Gesamtnoten grundsätzlich im Verhältnis 2 : 1.


    Da zuvor geregegelt wird, was große und kleine Leistungsnachweise sind, wird dadurch auch klar, dass


    Zitat

    Original von me.marion


    3. Kann ich in Franz alle Test zusammennehmen und wie eine weitere Schulaufgabe in die großen Leistungsnachweise reinrechnen?


    mit "Nein" beantwortet werden muss.


    "Pi-Mal-Daumen"-Noten sind leider auch nicht zulässig, da du ja bei allen Noten nachweisen musst, auf welcher Grundlage sie basieren. Unterrichtsbeitragsnoten musst du ebenfalls mit Datum der Erhebung nachweisen können.

    Liebe Grüße
    mimmi

    Einmal editiert, zuletzt von mimmi ()

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Marion,
    sei dir ganz sicher- es gibt für alles fachinterne Absprachen! Es gibt auch mindestens zwei Mal im Jahr Fachschaftssitzungen, die verpflichtend sind, wo genau solche Absprachen getroffen werden. Darüber wird Protokoll geführt und die kannst du dann ggf. auch nachlesen.
    Bei der Vorbereitung für das Abitur kannst du dich am besten an den Abituraufgaben der vergangenen Jahre und am Lehrplan, den du unter
    http://www.isb.bayern.de bekommen kannst, orientieren.
    Sonst ist es am besten, sich möglichst eng an den Kollegen zu orientieren, z.B. an denjenigen, die Parallelklassen unterrichten. Manchmal bietet sich sogar eine Zusammenarbeit an.
    Alleingänge à la "Könnte ich eventuell..." lieber vermeiden.
    Viel Erfolg!

    • Offizieller Beitrag


    ja, Entschuldigung...musste gestern mal wieder schnell gehen. ;).


    Aber bezüglich der kleinen Leistungsnachweise gibts doch ein paar mehr Möglichkeiten - mich z.B. befriedigen die Exen in keinster Weise. Habe mir daher ein paar andere Möglichketen parat gelegt, z.B. das Portfolio zu einer Lektüre (schnell organisiert: jeder führt parallel zum Unterricht eine Mappe mit den Ergebnissen der Erarbeitung, dazu ein paar Extraaufgaben, bissi kreativ, fertig ist der Lack, bewertet wird das ganze locker bis ganz locker an einem Wochenende) oder die Gedichtpräsentation (ich gebe Gedichte in die Klasse zu einem Thema, immer zu zweit sollen die erarbeitet, interpretiert und präsentiert werden, präsentiert, bissi mit der Klasse reden, Note geben)...usw. Macht mir mehr Spaß, fördert meiner Meinung nach mehr Methoden und Fähigkeiten der Schüler und spricht sie breiter an.


    Viele Anregungen habe ich hier rausgezogen: ISB Handreichung Ist zwar für die Realschule, aber da müsst ihr dann ganz einfach das Niveau erhöhen, ganz weit nach oben usw usw usw...(ja, das ist Ironie)...und dann passt das schon. Wenn du an ein Exemplar kommst, schau mal rein.



    achja, weil me.marion fragte:


    - gibt es am gym keine poolnoten? (also mehrere Einzelleistungen zusammen zu ziehen zu einer Note?) gibts bei uns nämlich


    - gibts nicht die Möglichkeit ein Projekt zu einer Schulaufgabe zu erheben? gibts bei uns nämlich


    - und ein Blick hier rein ist auch immer ganz nett: Modus21



    Und noch etwas: kennt nicht irgendjemand hier in Bayern ein Seminar bzw. einen Reffi dort und kann Manuskripte zum Schulrecht besorgen? Das müsste doch drin sein.


    Grüße


    und noch mal sorry Mimmi...sorry...


    H.

    • Offizieller Beitrag

    Mein Seminar war sowas von sch... dass ich von da gar nichts mehr haben wollen würde- sorry.
    Die Handreichungen für Deutsch und die modernen Fremdsprachen gibt es auch im Gym, ein Exemplar davon steht meines Wissens in jedem Kollegium. Ebenso findet man eigentlich alles Notwendige auf http://www.isb.bayern.de- halt unter dem Bereich für das Gymnasium.
    Modus 21- Maßnahmen sind großteils bereits umgesetzt, es war hier irgendwo auch die Rede des Ersatzes von einer Schulaufgabe durch eine Präsentation, zwei Kurzarbeiten o.ä.
    In den Fremdsprachen gibt es eine mündliche Schulaufgabe- alles aber nicht in Eigenregie von einzelnen Lehrern entschieden, sondern von der Fachschaft oder der Lehrerkonferenz entschieden.
    Poolnoten gibt es bei uns auch- allerdings in sehr begrenzten Umfang. Nehmen wir mal an, ich würde Vokabeltests schreiben, dann könnte ich beispielsweise 4 Vokabeltests zu einer Ex-Note zusammenfassen.
    Mit Schulaufgabennoten geht das allerdings nicht.

  • Ihr lieben Kollegen,


    ich gebe zu, ich habe jetzt nicht alles gelesen, habe aber aus Elternsicht mal eine Frage zu den kleinen Leistungsnachweisen in der modernen Fremdsprache.


    Ich weiß, es zählen Stegreifaufgaben, Abfrage etc. dazu.
    Wie ist es jedoch mit der "reinen" Mitarbeit, der Beteiligung am Unterricht?


    Ist es tatsächlich so, wie es mir gesagt wurde, dass die Beteiligung am Unterricht in der Fremdsprache nicht als mündliche Note, sprich kleiner Leistungsnachweis gezählt wird?


    Petra

    • Offizieller Beitrag

    Die Beteiligung am Unterricht als solche eigentlich nicht- allerdings wird dein Kind über einen bestimmten Zeitraum hinweg "beobachtet" (zumindest mache ich so meine mündlichen Unterrichtsbeitragsnoten) und wenn es sich sowieso immer meldet und eifrig mitarbeitet, ist das natürlich schon von Vorteil.
    Liebe Grüße
    Hermine

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