Entlastung für KorrekturfachlehrerInnen

  • Mir ist schon klar, dass das Vergleichen so eine Sache ist, aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann möchte ich mich als Doppelkorrekturfachlehrerin (cooles Wort :D) doch ungern mit einem Sport- und Kunstlehrer vergleichen lassen. Und jetzt bitte nicht wieder die Diskussion mit der Lautstärke und so...


    Regelungen, die eine Korrekturfachlehrer entlasten, gibt es bei uns nicht. Ich habe im nächsten Jahr sechs Korrekturen (26 Stunden), ein Kollege, gleiche Fächerkombination (21 Stunden), hat auch sechs. Reduzieren bringt bei uns auch nichts, wir werden immer mindestens 5 Korrekturen haben, da muss man schon ganz arg runterfahren. Und das ist ja dann schon wieder eine finanzielle Sache.

    Einmal editiert, zuletzt von EffiBriest ()

  • Zitat

    Original von Herr Rau
    Ich unterrichte Deutsch, Englisch und Informatik, kann also diese Fächer vergleichen.
    Deutsch macht viel mehr Arbeit als die anderen beiden Fächer.
    Bei uns beklagen sich Kollegen, wenn sie drei Deutschklassen haben (was jedes Jahr bei einem Viertel oder Drittel der Fachschaft so ist).
    Bei drei Englischklassen habe ich das noch nie gehört.
    Manche Teilzeitkollegen planen und verhandeln so, dass sie nur 1 Deutschklasse haben. Dass sie nur 1 Englischklasse haben, steht nicht auf dem Wunschzettel.


    Danke, Herr Rau, das kann ich so nur bestätigen! An meiner Schule gibt es immer wieder Streit oder Beschwerden, wenn KollegInnen zu stark in ihrem Korrekturfach eingesetzt werden, insbesondere Deutsch und Englisch. In Mathematik habe ich das noch nie gehört.

  • Hab jetzt mal die letzten paar Seiten der Diskussion abseits des "du hast aber..." ... "Nein, du!" gelesen und möchte "einfach" mal die Frage stellen:


    Wenn man von diesen Ungerechtigkeiten der Arbeitsbelastung ausgeht:


    Welche FAIRE (wir wollen ja nicht von einem unfairen System ins andere verfallen) Lösung gibt es?


    Ansätze gibt es ja viele, HH z.B. mit seinem Arbeitszeitmodell (faktoriell höhere Anrechung von Fächern wie z.B. Deutsch als für Musik). Oder Anpassung der Schülerzahlen an die "Einzugsschwierigkeit" der Schule (mehr Migranten -> geringere Klassengrößen).


    Meine eigene Meinung preiszugeben lass ich mal lieber angesichts der aufgeheizten Fronten. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Irgendwie geht mir das Gejammer auf die Nerven.


    Ich bin mal für mein Nebenfach eingestellt worden, was nach Eurer Argumentation ja weniger Arbeit macht.


    Nächstes Schuljahr habe ich 7 Lerngruppen. 5 in Deutsch, 2 in Bio, 4 davon in der Oberstufe.


    Hab ich jetzt das Recht auf Jammern erworben, obwohl ich nur ein Korrekturfach unterrichte, weil Bio 2 der Oberstufenkurse sind?


    Bekomm ich jetzt mehr Geld?

  • Zitat

    Original von Herr Rau
    Ich wiederhole deshalb meine implizite Frage: Gibt es bei euch auch Regelungen, dass man nicht mehr als zwei, höchstens drei Deutschklassen haben soll, und gibt es entsprechende Regelungen auf für andere Fächer?


    Bei uns gibt es das nicht. Allerdings existiert an unserer Schule der (von einigen wohl murrend) geduldete Konsens, Deutsch sei das korrekturintensivste Fach, das am ehesten mit Entlastungsstunden bedacht werden müsse.


    Bei mir stimmt diese These übrigens nicht: Oberstufenklausuren in Französisch sind für mich korrekturaufwändiger, da es sich hier nicht um meine Muttersprache handelt und ich doch eben einiges mehr nachsehe. Da geht es mir also ähnlich wie Effi:


    Zitat

    Original von EffiBriest
    @ Herr Rau:
    Ich hab genau deine Fächerkombination (allerdings ohne Informatik) und werde im nächsten Schuljahr nur eine 5. und eine 6. Klasse in Englisch haben. Ehrlich gesagt bin ich total froh darüber, weil ich Englisch als viel vorbereitungs- und korrekturintensiver empfinde.


    Zitat

    Original von Nighthawk
    In der Oberstufe werden in JEDEM Fach Klausuren geschrieben. Dabei ist eine Musik-, Kunst- oder auch Sportklausur WEIT mehr Arbeit, als eine Englisch-Schulaufgabe in den Stufen 5 - 9. Von möglichen Abiturprüfungen gar nicht zu reden.


    Es ist natürlich nicht günstig, dies so zu vergleichen. Zu fragen wäre, wie Oberstufenklausuren in Neben- und Hauptfächern zueinander stehen. Da stelle ich fest: Für mich als Deutschlehrer kommt mittlerweile häufig der Faktor "Rechtschreibung" bei der Korrektur hinzu. Den übergehen viele Kollegen in vielen anderen Fächer inzwischen einfach. Grund scheint die Rechtschreibreform zu sein, anlässlich derer sich viele Erwachsene aus dem Thema "richtig schreiben" ausgeklinkt haben.


    Zitat

    Original von Bolzbold
    Mein Bio/Chemie-Kollege meinte neulich anlässlich einer ähnlichen Diskussion zu mir, dass man sich dieser Problematik doch im Studium hätte bewusst sein müssen und einen niemand gezwungen hat, zwei schriftliche Fächer zu studieren. Man hätte sich ja bei der Studienberatung entsprechend informieren können.


    Ehrlich gesagt: Ich akzeptiere dieses Argument als Einwand gegen mich und meine Korrekturfächer schon ein wenig. Ich kann nicht zählen, wie oft das meine Lehrer, Bekannten, Verwandten, Kommilitonen zu mir gesagt haben. "Wirklich? D und F? Ist dir klar, dass du da 2 Korrekturfächer hast?" War mir klar, aber es gab für mich keine Alternative.


    Zitat

    Original von Antigone
    Du bist bestimmt im Lehrerrat eurer Schule, stimmt´s?! Denn du schreibst immer so hoch diplomatisch und immer darauf aus, keinem auf´n Schlips zu treten und trägst auch alles mit und machst das beste draus, ja? Den Eindruck gewinne ich jedenfalls aus allem, was ich hier von dir lese....


    Das ist natürlich wenig hilfreich, hier auf diejenigen loszugehen, die bewusst das Gespräch in ruhigeres Fahrwasser bringen wollen. Verstehe ich weniger als jeden anderen Beitrag hier im Thread.


    Zitat

    Original von Nighthawk
    und evtl. ist Dir auch mein Edit entgangen, dass Sportlehrer durchaus ein zweites Fach haben (reine Sportlehrer im Beamtenstatus gibt es bei uns nicht). Das Fach ist meist Mathe, Englisch oder Deutsch.


    Ich hab mal verglichen mit unserer Schule: Von 9 Sportkollegen haben vier ein Hauptfach als 2. Fach - also weniger als die Hälfte. Zumindest in meinem Fall kann ich die These, Sportlehrer hätten in der Regel als 2. ein Hauptfach, nicht bestätigen. Das ist natürlich genauso wenig repräsentativ wie vermutlich Nighthawks Erfahrung?!


    Zitat

    Original von Nighthawk
    Dazu kommt, dass die Sport- und Musiklehrer bei uns was Schulveranstaltungen, Wettkämpfe usw. betrifft nochmals viele Stunden mehr auf der Matte stehen


    Ergänzend dazu: Ich habe an meiner Schule seit einigen Jahren die Theater-AG (wollte ich so haben, ähnlich wie die Korrekturfächer, jaja). Macht viel Spaß, ist aber in der finalen Phase sehr zeitaufwändig und stressig. Stimmt es, was man in unserem Kollegium sagt, dass nämlich Theatergruppen häufig von Deutschlehrern geleitet werden?

    "Die Welt ist kein romantischer Ort mehr.
    Einige Menschen in dieser Welt sind es aber trotzdem noch.
    Und darin liegt die Hoffnung…
    Lass die Welt nicht gewinnen, Ally McBeal."

    2 Mal editiert, zuletzt von BillyThomas ()

  • Zitat

    Für mich als Deutschlehrer kommt mittlerweile häufig der Faktor "Rechtschreibung" bei der Korrektur hinzu. Den übergehen viele Kollegen in vielen anderen Fächer inzwischen einfach. Grund scheint die Rechtschreibreform zu sein, anlässlich derer sich viele Erwachsene aus dem Thema "richtig schreiben" ausgeklinkt habe.


    Ich weiß nicht, ob die Reform daran schuld ist. Aber so oder so wäre das mal ein Ansatz, der von einigen MINT-Lehrern bei uns auch verfolgt wird: Das Verfassen von Texten nicht nur in Deutsch einzusetzen, sondern auch in anderen Fächern. Da eben auch auf die rechtschribung achten.


    Zitat

    Ehrlich gesagt: Ich akzeptiere dieses Argument (=selber schuld) als Einwand gegen mich und meine Korrekturfächer schon ein wenig.


    Ich auch. Deswegen jammere ich nicht, sondern habe mich erst eingemischt, als es hieß, das könne man nicht vergleichen. Vielleicht *soll* man nciht vergleichen, das mag sein.


    Zitat

    Ich hab mal verglichen mit unserer Schule: Von 9 Sportkollegen haben vier ein Hauptfach als 2. Fach - also weniger als die Hälfte. Zumindest in meinem Fall kann ich die These, Sportlehrer hätten in der Regel als 2. ein Hauptfach, nicht bestätigen. Das ist natürlich genauso wenig repräsentativ wie vermutlich Nighthawks Erfahrung?!


    Ich würde übrigens auch nie sagen, dass Hauptfächer (in Bayern wohl: Kernfächer) generell mehr Arbeit machen als Nebenfächer.


    Zitat

    Stimmt es, was man in unserem Kollegium sagt, dass nämlich Theatergruppen häufig von Deutschlehrern geleitet werden?


    Ich behaupte mal, dass nein. Bei den zwei Schulen, von denen ich das weiß, nicht.


    Zitat

    Ich bin mal für mein Nebenfach eingestellt worden, was nach Eurer Argumentation ja weniger Arbeit macht.


    Nach meiner nicht. Also, bei Primarstufe kenne ich mich nicht aus; beim Gymnasium in Bayern behautpe ich, dass es Unterschiede in der Belastung gibt - aber so einfach, dass alle Kernfächer mehr Arbeit machen als alle anderen Fächer, ist es auch wieder nicht.


    Zitat

    Welche FAIRE (wir wollen ja nicht von einem unfairen System ins andere verfallen) Lösung gibt es?


    Im Moment weiß ich keine. Deswegen habe ich mich auch erst spät eingemischt. Aber das ist sicher die sinnvollste Fragestellung.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

    Einmal editiert, zuletzt von Herr Rau ()

  • Zitat

    Original von Herr Rau


    Im Moment weiß ich keine. Deswegen habe ich mich auch erst spät eingemischt. Aber das ist sicher die sinnvollste Fragestellung.


    Danke :D
    Wir arbeiten alle ungleich viel. Nicht zuletzt, weil jeder an einer anderen Schule mit anderen Klassen zu tun hat und wir alle - Hand auf's Herz - mehr oder weniger investieren. Wo soll / kann / müsste / dürfte man ansetzen?

    • Offizieller Beitrag

    Malina


    Das Grundproblem bei unserer Arbeit ist, dass man die Arbeit, die wir erledigen allenfalls ansatzweise in Zeiteinheiten messen kann. Wenn Entlastung nicht aufgrund eines starren Prinzips oder einer Pauschalbeurteilung von Arbeitsleistungen gewährt werden soll, müsste man zunächst die tatsächliche Arbeitszeit für Korrekturen erfassen. Hier arbeitet der eine schneller, der andere langsamer (oder eben mehr oder weniger effizient), der eine genauer, der andere schlampiger.


    Ein weiters Problem ergibt sich aus dem, was ich "Häufchentheorie" nenne. Ich möchte das kurz bildlich erläutern:


    Unser Arbeitsfeld besteht aus meiner Wahrnehmung aus einer Vielzahl unterschiedlichster Aufgaben, die der Erledigung harren. Jede dieser Aufgaben ist ein "Haufen". Alle Häufchen liegen in einem Kreis um mich herum. Ich drehe mich nun im Kreis und versuche, alle Häufchen immer so abzuarbeiten, dass sie entweder temporär vollständig abgearbeitet sind oder aber wenigstens soweit abgearbeitet werden, dass kein Häufchen zu groß wird. Dabei muss ich immer wiederkehrende Aufgaben erledigen (Korrekturen, Vorbereitung etc.), sowie plötzlich bzw. akut anfallende Aufgaben (Streit unter Schülern, Konferenzen etc.).
    Ergo komme ich also selten an einen Punkt, an dem ich tatsächlich einmal stehenbleiben kann und sagen kann "fertig". (Im Sinne von "die Arbeit ist erledigt").


    Eine (leider utopische) Möglichkeit, die Arbeitsleistung und mittelbar die Arbeitszeit zu erfassen, wäre eine Art GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte) bzw. eine GOL für uns Lehrer.


    Dort wären dann alle Tätigkeiten aufgelistet, die man als Lehrer generell ausüben kann inklusive einem empirisch ermittelten Durchschnittswert für die anrechenbare Dauer der jeweiligen Tätigkeiten und "Leistungen", sowie einem entsprechenden Entgelt.


    Setzen wir nun die wöchentliche Arbeitszeit auf 41 Stunden und rechnen die 12 Wochen Ferien (bei 28 Tagen Urlaub pro "Normalsterblichen" also 6 volle Wochen Urlaub) mit ein, kämen wir auf schätzungsweise 47 Zeitstunden die Woche.


    Eine GÖL würde dann entsprechend so angelegt, dass die Unterrichtsverpflichtung bzw. die -verteilung dann inklusive aller zwangsläufig damit verbundenen Leistungen addiert werden und der Wert von 47 Zeitstunden nicht überschritten werden dürfte.


    Zusätzliches pädagogisches Engagement lässt sich damit nur schwer erfassen, insbesondere, wenn es eben spontan bzw. ungeplant anfällt. (Aber man ist ja auch Idealist :) )


    Die Vorstellung ist natürlich rein utopisch und würde vermutlich dazu führen, dass in den Hauptfächern und auch in einigen Nebenfächern deutlich mehr Lehrer eingestellt werden müssten, um dieses Entlastungsmodell tatsächlich zu tragen.


    Und damit schließt sich der Kreis. Solange das Land nicht bereit ist, hier mehr Geld zu investieren, können die KFL oder auch die DKFL nur intern ihre Belastung in Grenzen halten, indem sie zwangsläufig woanders knapsen müssen, wenn die Korrekturen zu viel Zeit in Anspruch nehmen.
    Korrekturtage sind auch nur eine Umverteilung aufs Kollegium, was letztlich dann auch bedeutet, dass ein Korrekturtag nehmender KFL durch einen anderen KFL oder DKFL vertreten wird. Da beißt sich die Katze dann in den Schwanz.


    Gruß
    Bolzbold


  • Hm ... und ich denke immer noch, dass das


    a) subjektiv


    b) stark abhängig von den Jahrgangsstufen ist


    Ich unterrichte Englisch und Geschichte und hatte dieses Jahr eine 5. und eine 6. Klasse in Englisch, dazu einen Geschichts-Grundkurs, einen Englisch-Grundkurs und einen Geschichts-Leistungskurs ... Die Grundkurse Englisch und Geschichte waren ca. gleich aufwändig. In Englisch korrigiert man die Fremdsprache, so dass man mehr Fehler hat und auch öfters selber nachschauen muss. In Geschichte (Grundkurs) wurden im Schnitt in jeder Klausur 2 Seiten pro Schüler mehr geschrieben - inhaltlich war das Ganze auch anspruchsvoller als in Englisch. Den Vergleich Geschichtskurs - Englisch 5. Klasse brauche ich wohl gar nicht erst anstellen.


    Es gibt bei uns eine sehr "softe" Regelung, dass ein Lehrer nicht mehr als drei Deutschklassen haben soll. Allerdings werde ich das Gefühl nicht los (und Deutschkollegen haben das sogar noch bestätigt), dass diese aus einer Zeit stammt, in der das Fach Deutsch einfach erstens wohl wirklich deutlich korrekturintensiver war als Englisch oder Französisch (hängt mit den Aufgabenformen zusammen) ... und zweitens, als die Fachschaft Deutsch sehr viel "Verständnis" im Direktorat genoss.


    Ich gebe gerne sofort zu, dass ein Deutschlehrer mit einer 10. Klasse mehr Arbeit hat, als ein Englischlehrer mit einer 10. Klasse. Bei gleichen Jahrgangsstufen teile ich also die Ansicht von der stärkeren Belastung.


    Nur ... ich kann eben keine Mehrbelastung eines Deutschlehrers erkennen, der zwei fünfte und eine achte Klasse unterrichtet, im Vergleich zu einem Englischlehrer mit zwei zehnten und einer elften Klassen - und solche Fälle gibt es bei uns zur Genüge. "Jammern" tut dann dennoch der Deutschlehrer ... und nicht der Englischlehrer.


    Was mich zu der Aussage bringt, dass die Deutschlehrer sich beklagen, die Lehrer anderer Fächer aber eben nicht (impliziert wird hier damit doch, dass Deutsch tatsächlich anstrengender ist, da die anderen Lehrer scheinbar gar keinen Grund zum Jammern haben):
    Ich könnte mir vorstellen, dass sich die Deutschlehrer mit drei oder mehr Deutschklassen deshalb beklagen, weil sie sich schon immer beklagt haben ... weil sie damit auch schon Erfolg hatten ... weil es die Regelung mit maximal drei Deutschklassen gibt. Und die Englischlehrer mit vier Englischklassen beklagen sich eben nicht, weil sie sich noch nie beklagt haben bzw. weil sie noch nie eine solche "Schutzregelung" hatten, keine Hoffnung auf eine haben ... und es für sie inzwischen ganz normal ist.

  • Zitat

    Original von Nighthawk
    Hm ... und ich denke immer noch, dass das
    a) subjektiv
    b) stark abhängig von den Jahrgangsstufen ist


    Dass das von den Jahrgangsstufen abhängig ist, halte ich offensichtlich richtig. Da dürfte nie jemand etwas anderes behauptet haben. Ein *straw man* Argument sozusagen.


    Zitat

    Nur ... ich kann eben keine Mehrbelastung eines Deutschlehrers erkennen, der zwei fünfte und eine achte Klasse unterrichtet, im Vergleich zu einem Englischlehrer mit zwei zehnten und einer elften Klassen - und solche Fälle gibt es bei uns zur Genüge. "Jammern" tut dann dennoch der Deutschlehrer ... und nicht der Englischlehrer.


    Dafür gibt es dann auch den Englischlehrer, der zwei fünfte und eine achte unterrichtet, und den Deutschlehrer mit zwei zehnten und einer elften. Äpfel und Birnen. Niemand behauptet, dass jeder Deutschlehrer immer mehr arbeitet als jeder Englischlehrer.


    Lösungsmöglichkeiten, Bolzbold, fallen mir schon etliche ein. Verteilung der Aufsichten und Präsenzen als nur ein Beispiel. Da gibt es bei uns ein kompliziertes Punktesystem, bei dem alles mögliche berücksichtigt wird. Aber nicht diese heilige Kuh. Das ist pragmatisch so, weil das nur Ärger gibt.


    Denn solange nicht das Bewusstsein da ist, dass vier Stunden in dem einen Fach im Schnitt mehr Arbeit machen als vier Stunden in einem anderen, solange ist kaum jemand an Lösungsmöglichkeiten interessiert. Da würde ich den schwarzen Peter gar nicht mal an die Finanzministerien schieben. Wenn da mehr Ressourcen kämen, würden die wie gehabt verteilt werden.


    Übrigens: subjektiv oder nicht, die Fächer und/oder Jahrgangsstufen lassen sich schon nach Aufwand ordnen. Man müsste nur mal eine sauber angelegte Umfrage machen, etwa so:
    Sagen wir mal vereinfachend, alle Klassen seien zwei- oder vierstündig. Jeder Lehrer würde in jedem Jahr mit 24 Stunden eingesetzt. Macht 6 Klassen (vierstündig, Kernfach) oder 12 Klassen (zweistündig, Nebenfach).
    Jeder Lehrer darf sich aussuchen, wie er die Klassen auf seine Fächer verteilt. Erst mal ohne Jahrgangsstufe. 3 Klassen Deutsch und 3 Englisch? oder 2 Deutsch und 4 Englisch? 4 Deutsch und 4 Geschichte, oder 3 Deutsch und 6 Geschichte? Das auch mit Mathe und Physik?
    Wenn man wollte, könnte man das Modell noch auf Unter-, Mittel-, Oberstufe erweitern. Dann hätte man die Wunschverteilung der Lehrer, und dann ließe sich vergleichen, welches Fach wie gerne genommen wird.


    (Das muss allerdings nicht nur etwas mit dem Aufwand zu tun haben. Aber interessant wäre es allemal.)


    Gelten lasse ich das Argument, dass sich die Deutschlehrer das ja selber ausgesucht haben. Das ist nicht schön und nicht freundlich, zumal sich die Arbeitsbedingungen auch geändert haben, aber das kann ich akzeptieren. Dass man Fächer nicht vergleichen könne oder das Deutsch nicht mehr Arbeit mache - nein, da widerspreche ich gern und immer noch. (Für Bayern, Gymnasium. In anderen Bundesländern mag das wieder ganz anders sein; ich weiß nicht, inwieweit da die Anzahl der Übungsaufsätze vorgeschrieben ist.)

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.


  • Ähm ... das Argument, dass Deutsch generell aufwändiger ist, kam schon mehrfach. Mein Beispiel zeigt aber doch, dass das eben nicht generell stimmt und man somit den Deutschlehrern nicht generell von vornherein Entlastungen einräumen muss. Dazu kam noch Dein Argument, dass sich die Englischlehrer kaum oder gar nicht beklagen würden, was so interpetiert werden kann/muss, dass es denen ja anscheinend "gut" geht.
    Selbstverständlich gibt es auch die umgekehrte Situation - und genau das zeigt, warum ich nur am Fach festgemachte Entlastungen für wenig geeignet halte (also eben z.B. "nicht mehr als drei Deutschklassen").


    Ein Punktesystem oder ähnliches wäre da sicher gerechter.

  • Als Antwort möchte ich einen Artikel über den Philologenverband NRW zitieren:


    "Pressemitteilung
    Positives Echo auf Arbeitszeitmodell des Philologen-Verbandes


    13. April 2008


    Der Vorschlag des nordrhein-westfälischen Philologen-Verbandes, größere Arbeitszeitgerechtigkeit für Lehrerinnen und Lehrer zu erreichen, wird
    ausdrücklich von der CDU-Landtagsfraktion begrüßt.


    Vor wenigen Tagen hatte der Philologen-Verband auf einer schulpolitischen
    Großveranstaltung ein neues Arbeitszeitmodell vorgestellt, das insbesondere
    die spitzenbelasteten Korrekturfachlehrerinnen und -lehrer entlasten
    soll. Lehrkräfte mit mehr als 4 Korrekturklassen sollen pro zusätzlicher
    Korrekturgruppe eine Entlastungsstunde je Woche erhalten.


    Der schulpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Klaus Kaiser,
    begrüßt nun ausdrücklich das vorgelegte Arbeitszeitmodell als einen
    „konstruktiven Beitrag in der Diskussion“ und bekräftigt die Einschätzung
    des Philologen-Verbandes, dass vor allem die arbeitszeitlichen Beanspruchungen
    für Korrekturfachlehrer in den letzten Jahren deutlich angestiegen sind.


    [...]
    „Das ist ein guter Schritt in die richtige Richtung zu mehr Arbeitszeitgerechtigkeit
    und zur Korrektur der immer weiter gewachsenen arbeitszeitlichen
    Belastung für korrekturbelastete Lehrerinnen und Lehrer“ kommentiert
    Peter Silbernagel die Reaktion der CDU-Fraktion.


    Bereits vor 8 Jahren hatte die Mummert + Partner-Arbeitszeitstudie dokumentiert,
    dass Lehrerinnen und Lehrer an Gesamtschulen und Gymnasien durchschnittlich
    den höchsten arbeitszeitlichen Beanspruchungen ausgesetzt sind. Im Vergleich
    zum übrigen öffentlichen Dienst arbeiten sie ca. 4 – 5 Wochen im Jahr mehr!


    Leittragende der permanenten Arbeitszeiterhöhung sind vor allem die
    Lehrkräfte, die als Korrekturfachlehrerinnen und -lehrer tätig sind.
    Lernstandserhebungen, Zentrale 10er Prüfung, Erst- und Zweitkorrekturen im
    Zentralabitur treffen diese Lehrkräfte in ganz besonderer Weise.


    In der Regel sind während eines Schuljahres zwischen 1.100 und 1.500
    Klassen- und Kursarbeiten zu korrigieren. Kaum ein Wochenende ist
    „korrekturfrei“, große Teile der unterrichtsfreien Zeit sind durch Korrekturen
    ausgefüllt.


    Der Philologen-Verband fordert die Politik auf, die zweimalige
    Pflichtstundenanhebung zurückzunehmen. Er verlangt, dass die Entlastungstöpfe an
    den Gymnasien schrittweise aufgefüllt werden, um die Korrekturfachlehrerinnen
    und -lehrer entlasten zu können. „Wir appellieren an die Fürsorgepflicht
    des Dienstherrn. Gute Schule macht man nicht mit Lehrkräften, die ständig
    zur arbeitszeitlichen Selbstausbeutung gedrängt sind!“.


    Düsseldorf, den 11. April 2008


    gez. Klaus Schwung
    - Pressesprecher -"

  • Herr Rau
    Bei uns gibt es keinerlei Entlastungen.


    Die einzige Entlastung, die es jemals gab, war eine Stunde weniger unterrichten für den Kollegen, der eine doppelte Klassenführung hatte. Das ist aber glaube ich auch vorgeschrieben.

    Vermeintliche Rechtschreibfehler sind ein Vorgriff auf kommende Rechtschreibreformen und deren Widerruf.

  • Zitat

    @Antigone Ich möchte mich noch ausdrücklich für deinen letzten Beitrag bedanken! Ich kann diese Erfahrungen nur bestätigen! Es ist wichtig, dass Leute wie du und ich sich öfter zu Wort melden, damit endlich mehr Einsicht erzielt wird und es zu vernünftigen Veränderungen kommt, damit die PISA-Karre nicht länger im Schmutz steckt. Dafür brauchen insbesondere wir KorrekturfachlehrerInnen endlich vernünftige Arbeitsbedingungen! Übrigens: Ich spreche hier nur für die GymnasiallehrerInnen in NRW! Ich weiß nicht genau, wie es in anderen Bundesländern aussieht, wo offensichtlich auch in einigen Nebenfächern Klassenarbeiten geschrieben werden. Man sieht doch: Unser Bildungssystem ist ein ganz schöner Flickenteppich und die Zuordnung und Entlohnung von Aufgaben schlicht willkürlich! Ein großer Schritt hin zu mehr Gerechtigkeit wäre die Anwendung eines Punktesystems, das alle Tätigkeiten erfasst, also ein Jahresarbeitszeitmodell, das transparent macht, was jeder Kollege / jede Kollegin so leistet.



    Liebe Vaila,
    danke für deine Rückmeldung.
    Es ist meine Absicht die Position der KFL per se zu stärken.
    Dass das in diesem Forum nicht gelingt, war im Grunde abzusehen, denn die Lobby ist - wie in jedem durchschnittlichen Kollegium - auch hier einfach nicht existent bzw. besteht maximal aus Halb-Loyalisten, die sich hier auch noch um Kopf und Kragen reden ;)


    Dass du dich hier trotzdem vorgewagt hast um deine berechtigten und tatsächlich unstrittigen Anliegen vorzutragen - Hut ab! - und ich hab´dich gern darin unterstützt.


    Ich behaupte nach wie vor, dass niemand das Arbeitsausmaß einer Fächerkombi E und D beurteilen noch nachvollziehen kann.


    Alles, was hier an Kontra-Argumenten (ebenso wie im Kollegenkreis einer x-beliebigen Sekundarschule) vorgebracht wird, geht an der eigentlichen Problematik vorbei. Besteht es in weiten Teilen doch aus vorgeblicher Anteilnahme in der Form "Jaaa, ich seh´ ja schon, was ihr leistet, aber schaut doch mal, was ich (mit einem Hauptfach und einem Nebenfach/zwei Nebenfächern) alles erbringen muss - DAS steht eurer Belastung in nichts nach."


    Ich verweise nochmals auf Mummert & Partner von ´99, um die Richtigkeit der Angaben der Arbeitsblastung über Kollegen mit 2 (zwei) Korrekturfächern (insbesondere über die Belastung des Fachs Deutschs sowie aller Fächer, die in LSE und ZPA eine Rolle spielen) nachlesen zu können... Diese - aus den Reformen resultierenden Neuerungen werden bei Mummert noch nichtmals berücksichtigt - die dazu addiert, gibt das ein noch klareres Bild der Belastungssituation von KFLs im Jahre 2009.


    Ich arbeite - um daraus zu kommen - massiv an meiner Entlastung in der Form, dass ich mittels Stundenerleichterung im kommenden Frühjahr auf 18 U-Stunden reduzieren kann (Schulleiter knatschte, aber konnte sich letztlich nicht erwehren, hatte er doch in den letzten Jahren schon zu viele in Fachleitung und Kompetenzteams entlassen, um mir nun "begründet" ein "Nein" auszusprechen) um in der verbleibenden Zeit einen Schulbuchverlag mit Unterrichtsmaterial zu unterstützen.


    Ich erinnere mich, dass wir letzten Sept./Okt. hier im Forum mal darüber geschrieben hatten und dass ich da deine Anregungen bzgl. dessen aufgegriffen hatte - danke also dafür, das hat echt gut geklappt!


    Für mich ist (und war schon länger) absolut klar, dass ich vor meinem fächertechnischen Hintergrund NIEMALS bis zum 67. Jahr in dieser Tretmühle - die mich nachweislich mehr belastet als andere (Nebenfachlehrer) - ausharren kann, ohne persönlich und privat draufzugehen. Deshalb ist die vorhandene Option sehr willkommen. Auch wenn sie andere Art von Arbeit bedeutet, ich freue mich drauf - einfach, weil ich eine andere Form von Freiheit gewinne. Zumindest werde ich das stupide Wegkorrigieren von Heftmassen los sein.


    Ich würde diese Fächerkombination NIE, NIE wieder studieren, auch wenn sie meinem ursprünglichen Interesse entspricht.
    Und kann diese auch niemandem empfehlen.
    Außer er ist mit Helfersyndrom bzw. immenser Aufopferungsbereitschaft geboren, arbeitet per se gern 50 Stunden pro Woche und gefällt sich in der Rolle dessen, der gern alle Arbeit an sich reißt und die dann auch klaglos trägt ;)
    Mich wundert nicht, dass kaum noch jemand Lust auf den Lehrerjob hat - die Privilegien sind nett, wiegen aber die Belastung in bestimmten Fächern und das permanente Gefühl des Ungleichgewichts in der Belastung an keiner Stelle auf.
    Und, ja: Deutsch unterrichten, vorbereiten und korrigieren IST mehr Aufwand und Arbeit als Englisch bzw. weitere Fremdsprachen.
    Versteht hier wahrscheinlich auch wieder kaum einer: Tse tse, so´n Gelärm bloß um die eigene Muttersprache :-))
    Alle Gute für dich, Vaila!
    Liebe Grüße,
    Antigone

    3 Mal editiert, zuletzt von Antigone ()

  • Mal ketzerisch gefragt:
    Würdet ihr lieber mit dem Musik-Kollegen tauschen, der 10 Klassen plus Leistungskurs unterrichtet und im Schuljahr mehrere Aufführungen zu organisieren hat?


    Jeder Stand hat seine Plage. Oder auf Schwäbisch: "Mr' sieht halt blos dra na."

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    Einmal editiert, zuletzt von alias ()

  • aus der hier gern zitierten Studie von Mummert & Partner (die ich übrigens auch kenne):


    "Innerhalb einer Schulform wurden auch erheblich unterschiedliche Zeitbelastungen zwischen den Vollzeitkräften festgestellt. Zwar gibt es Differenzen in der Vor- und Nachbereitung bzw. Korrekturen einzelner Fächer, wie an folgender Abbildung beispielhaft für das Gymnasium dargestellt. Daraus lassen sich statistisch jedoch die Differenzen in der Jahresarbeitszeit zwischen einzelnen Lehrkräften bzw. zwischen den Schulformen nicht allein ableiten. Hohe Jahresarbeitszeiten werden zum Teil auch dadurch hervorgerufen, daß sonstige Aufgaben mit hohem Aufwand innerhalb des Schulbetriebes wahrgenommen werden."


    Danach folgt eine Übersicht, aus der für das Gymnasium ersichtlich wird, wie aufwändig Vorbereitung/Nachbereitung und Korrektur in der Sek I und in der Sek II im jeweiligen Fach ist.


    Deutsch: in der Sek I das aufwändigste Fach, gar keine Frage. In der Sek II liegt jedoch Englisch sogar vom Zeitaufwand her noch vor Deutsch und Geographie nur sehr knapp dahinter!


    Englisch und Französisch gelten gemeinhin auch als Korrekturfächer.


    Und da stellt man dann fest, dass sich der Arbeitsaufwand zwischen Geschichte und Französisch laut dieser Untersuchung in der Sek II gar nicht und in der Sek I nicht stark unterscheidet (beachtlich, wenn man bedenkt, dass Französisch in der Sek I Schulaufgaben, Geschichte aber "nur" Stegreifaufgaben schreibt). Zugegeben, sieht man auf die Korrekturzeit steht es 18 : 10 für Französisch, dafür ist die Vorbereitungszeit für jede Unterrichtsstunde 33 : 26 für Geschichte ...


    Der Arbeitsaufwand für Geographie in der Sek II übertrifft den für Französisch - AUCH bei der Korrektur - und liegt bzgl. Korrektur fast gleichauf mit Englisch und Deutsch!
    Mal ehrlich: hätten die KFLs das erwartet oder zählen wir Geographie zu den harten Korrekturfächern?


    nachlesen hier: http://www.callnrw.de/php/lett…download/837/download.pdf

  • Möchte mich auch in die Diskussion über die Belastung der Deutschlehrer einmischen. Was mich sehr belastet, sind die Übungsaufsätze, die es in dieser Form - zumindest weiß ich das von BaWü - in anderen Bundesländern nicht gibt.


    Gerade in der Unterstufe gebe ich mir damit sehr viel Mühe, da ich jedem Schüler eine Rückmeldung geben will, wie er sich verbessern kann, wo seine Hauptfehler liegen etc. Ich habe anfangs immer zwei Übungsaufsätze korrigiert, einer wurde zu Hause als HA verfasst, einer in der Schule "unter Schulaufgabenbedingungen".


    Mittlerweile lasse ich in den Klassen, die die Aufsatzform aus dem letzten Schuljahr schon kennen, meist nur noch einen Übungsaufsatz schreiben. Trotzdem kommt bei drei Deutschklassen (bei uns eigentlich üblich) schon extrem viel Korrigiererei zusammen.


    Die Oberstufe finde ich deswegen übrigens in Deutsch auch gar nicht soooo schlimm. Übungsaufsätze werden von den Schülern meist nicht mehr verfasst (ich renne ihnen dann sicher auch nicht deswegen hinterher :) und im Grundkurs hatte man ja immer nur einen Aufsatz pro Halbjahr. In dieser Zeit schließt man sich zwar für zwei Wochen komplett zu Hause ein, aber wenn fertig korrigiert ist, hat man es für das Halbjahr hinter sich...


    Ich finde die Klausuren in Geschichte in der Oberstufe eigentlich fast heftiger, denn da brauche ich im Vergleich zu Deutsch immer ewig für die Erstellung der Klausur und habe einen vergleichbaren Korrekturaufwand.


    Noch eine Nebenbemerkung: Mein Mann ist Mathe/Physiklehrer, er korrigiert schon weniger als ich!!


  • Man kann sich vieles wünsches, wenn der Tag lang ist. Die Realität sieht aber aktuell in Nds. so aus:

    Zitat

    Ca. 10 % der Anrechnungs- und Entlastungsstunden der Lehrkräfte zur freien und flexiblen
    Vergabe durch die Schulleitung werden vorübergehend für zwei Jahre reduziert und
    anschließend wieder gewährt. Die Entlastungsstunden für Beratungslehrkräfte werden für
    diesen Zeitraum um eine Stunde reduziert.


    Bildungsland Niedersachsen - Erfolge und Herausforderungen vom 24. Februar 2009


    Dabei werden die Anrechnungsstunden für "besondere Belastungen" im Sekundarsstufe II überproportional um 25% gekürzt:
    http://www.phvn.de/images/GA_4_09.pdf


    Mal sehen, was "vorübergehend für zwei Jahre" in der Praxis heißt...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Zitat

    Original von Nighthawk
    Deutsch: in der Sek I das aufwändigste Fach, gar keine Frage.


    Das kann ich auf jeden Fall so unterschreiben. Die Englschkollegen haben in der Sek. 1 wesentlich weniger Arbeit und die Mathekollegen auch.
    Bei uns an der Schule gibt es die "Schonungsregel" für Deutschlehrer übrigens nicht. Eine Kollegin (mit Zweitfach Philosophie) hatte im letzten Jahr sechs Deutschkurse, davon zwei in der Sek. 2, einen in Jg. fünf und den Rest in der Mittelstufe...


    Trotzdem finde ich diese Diskussion sehr schwierig. Wir haben uns unsere Fächer schließlich ausgesucht (ich habe auch Deutsch) und jeder hätte die Wahl gehabt z.B. Musik, Kunst oder Technik/Werken u.s.w. zu wählen.
    Diese Diskussionen um Entlastungen führen meiner Meinung nach eher zu Unfrieden im Kollegium weil letztendlich Kollegen aus allen Fachbereichen Argumente dafür finden könnten, warum ihr Fach besonders zeitintensiv ist (Musiklehrer müssen Aufführungen planen u.s.w.).
    Daher sehe ich den Vorschlag, Lehrer mit korrekturaufwändigen Fächern zu entlasten, eher kritisch. Wer will übrigens festlegen, welche Fächer dazugezählt werden?

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