Entlastung für KorrekturfachlehrerInnen

  • Hallo! Wie die KollegInnen in NRW vielleicht wissen, hat das Schulministerium im Amtsblatt (April) als "Service" eine Vielzahl von Vorschlägen veröffentlicht, wie eine Entlastung der KorrekturfachlehrerInnen bewirkt werden kann (http://www.schulministerium.nr…ungKorrekturbelastung.pdf) . Wie der Begriff "Service" bereits impliziert: Es gibt keine Verbindlichkeit, nach dem Motto: Seht selbst, was ihr herausschlagen könnt! Ich halte das für eine Zumutung von einer Regierung, die mit dem erklärten Ziel, für gerechtere Lehrerarbeitszeiten zu sorgen, angetreten ist, um nicht zu sagen: Es ist eine S..erei, die Regelung den Schulleitungen und Lehrerkollegien zu überlassen, die meist gar kein Interesse daran haben, den Ist-Zustand zu verändern! Meine Frage: Wie gehen ähnlich belastete KollegInnen damit um, damit dieser "Service" nicht im Sande verläuft? Ich denke mit Sorge an weitere Belastungen für uns, wenn ich nach Österreich schaue: Hier trägt man sich mit Gedanken, LehrerInnen in den (sowieso viel zu langen) Ferien als NachhilfelehrerInnen einzusetzen, damit es keine Sitzenbleiber mehr gibt.

    • Offizieller Beitrag

    Diese Liste ist ein Witz.


    Letztlich setzt sie ein hohes Maß an Solidarität im Kollegium voraus, weil alle Formen von Entlastungen, die sich auf die Pflichtstundenzahl auswirken, von anderen Kollegen aufgefangen werden müssen. Mehr Lehrer gibt es dadurch ja nicht.


    Meines Erachtens ist das eine Form von verkapptem Bandbreitenmodell, das zumindest an meiner Schule vor meiner Zeit für erheblichen Unfrieden gesorgt hat.


    Den schwarzen Peter an die Schulleitungen und die Kollegien weiterzureichen ist Politik pur.


    Die Landesregierung kann nach Außen hin populistisch behaupten "seht her, wir tun was" und dann, wenn es nicht klappt, die Verantwortung bei den Untergebenen abladen, die zu blöd sind, das auf die Reihe zu bekommen.


    Aufgrund der jeweiligen Wahrnehmung der individuellen Belastung werden auch Nicht-Korrekturfachlehrer aufzählen, weshalb sie so belastet sind und entsprechend auch Entlastungen einfordern. Ich hätte auch keine Lust, sechs Stunden am Stück ohne Pause nachmittags in einer stickigen Sporthalle zu verbringen bei einem Lärmpegel, bei dem jeder andere Arbeitnehmer schon Gehörschutz tragen muss.


    Ohne entsprechend mehr Lehrerstellen bei den Korrekturfächern wird sich an der Problematik nichts, aber auch gar nichts ändern, es sei denn, man möchte das Klima in den Lehrerkollegien nachhaltig vergiften.


    Gruß
    Bolzbold

  • Zitat

    Original von Bolzbold
    Ich hätte auch keine Lust, sechs Stunden am Stück ohne Pause nachmittags in einer stickigen Sporthalle zu verbringen bei einem Lärmpegel, bei dem jeder andere Arbeitnehmer schon Gehörschutz tragen muss.


    Brauchst du auch nicht! Wie wäre es mit einem feinen Sportplatz im Grünen und Stoppuhr in der Hand? Und das mit dem Lärm ist ein Gerücht: Wenn Schüler sportlich aktiv sind, bleibt keine Luft mehr zum Schreien!

    Lieben Gruß


    Vaila

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Vaila
    Brauchst du auch nicht! Wie wäre es mit einem feinen Sportplatz im Grünen und Stoppuhr in der Hand? Und das mit dem Lärm ist ein Gerücht: Wenn Schüler sportlich aktiv sind, bleibt keine Luft mehr zum Schreien!

    Lieben Gruß


    Vaila


    Wenn der Sportplatz nicht durch parallel stattfindende Sportkurse belegt ist gerne.


    Ich finde die Argumentation, dass wenn Schüler sportlich aktiv sind, keine Luft mehr zum Schreien bleibt übrigens ziemlich flach.


    Da wird ein Perfektionsanspruch erhoben gegenüber dem Sportlehrer und es wird unterschwellig suggeriert, dass man selbst Schuld ist, wenn es in der Sporthalle laut ist.


    Sportunterricht ist übrigens nicht nur "scheuche die Schüler durch die Halle bis sie vor Erschöpfung umfallen" - ich habe mehrere Sportlehrer in meinem Freundeskreis.


    Wenn übrigens alle Kollegen ähnlich argumentieren wie Du, möchte ich nicht die Gegenargumente der Nichtkorrekturfachlehrer hören, wenn sie sich weigern, zu ihren Lasten den Korrekturfachlehrern Entlastungen zu ermöglichen.


    Gruß
    Bolzbold

  • Zitat

    Original von Bolzbold


    Ich finde die Argumentation, dass wenn Schüler sportlich aktiv sind, keine Luft mehr zum Schreien bleibt übrigens ziemlich flach.


    Da wird ein Perfektionsanspruch erhoben gegenüber dem Sportlehrer und es wird unterschwellig suggeriert, dass man selbst Schuld ist, wenn es in der Sporthalle laut ist.


    Thema Lärm: Unter Lärm haben wir KorrekturfachlehrerInnen in schlecht ausgestatteten Klassenräumen genauso - wenn nicht mehr - zu leiden, weil auch wir keine Perfektionisten sein und nicht ständig unglaublich spannenden Unterricht machen können (schon aufgrund der enormen Korrekturlasten nicht!), so dass die Schülerschaft gefesselt und mucksmäuschenstill an unseren Lippen hängt bzw. beseelt von ihrer Aufgabe störungsfrei Teamarbeit betreibt. Jeder weiß, dass nur 1-3 schwierige SchülerInnen eine Klasse ganz schön aufmischen können! Gerade nach den Wochenenden oder spätestens nach der 4. Stunde und bei weniger aufregenden Themen haben SchülerInnen - wem erzähle ich das? - einen großen Bewegungsdrang und stets das Bedürfnis zu schwätzen, wogegen es oft keine Patentrezepte gibt. Das Problem Lärm betrifft alle; SportlehrerInnen haben wenigstens ein halbes Jahr Zeit, sich auch einmal aus der Enge der Räume zu begeben und draußen - ich weiß es aus eigener Anschauung und von Sportfesten: da kommt die ganze Schule zusammen! - ist das Thema nicht mehr der Rede wert! Noch einmal: körperliche Anstrengung bindet die Möglichkeiten, Lärm zu erzeugen. Da braucht man SchülerInnen gar nicht pausenlos über den Platz zu scheuchen! - Damit rechtfertigst du also eine enorme Höherbelastung einer anderen Lehrergruppe, die den immensen Reformdruck auszuhalten hat, ständig für anspruchsvolle Prüfungsleistungen zur Rechenschaft gezogen wird und den PISA-Karren aus dem Dreck ziehen soll? Mit Verlaub: Deine Argumentation ist flach!

  • Man sieht ja hier schon an den Antworten, wohin die Diskussion führt, nämlich genau dahin, wohin das Ministerium sie haben will: in die Kollegenkreise.
    Ich hab´selbst zwei Korrekturfächer und weiß, wovon Vaila redet. Ich habe an meiner alten Schule innerhalb eines Gremiums ein Bepunktungssystem erarbeitet, dass der übermäßigen Belastung von Hauptfachlehrern Rechnung tragen sollte. Das gab 1. viel Zank im Kollegium, und hatte 2. als es dann doch durchgesetzt wurde, wenig Wirkung, weil es an sich zu wenig Personal gab/gibt, so dass auch bei Umsetzung der Bepunktung keine oder nur kaum faktische Entlastung stattfand und meines Wissens auch heute noch nicht tut.


    An meiner "neuen" Schule dasselbe Problem. Wir sind mit 5 Stellen im Unterhang, da werde ich wieder mit 7 Korrekturgruppen dabei sein, ebenso wie andere "Hauptfächler". Was das an Arbeitsbelastung ausmacht, können nur Korrekturfachlehrer beurteilen.


    Aus dem Vorschlagskatalog des Ministeriums werde ich mir ein paar Sachen rauspicken und umsetzen:
    Zum einen das Angebot, innerhalb der Sek I alternativ zu Klassenarbeiten andere Lernerfolgskontrollen durchzuführen (z.B. Lesetagebuch, Referat, GA inkl. Präsentation). Weiterhin werde ich den Korrekturtag für´s Abi in Anspruch nehmen.
    Viel mehr scheint mir nicht geeignet bzw. bewirkt m.E. keine wirkliche Entlastung.

    • Offizieller Beitrag

    Herzallerliebste Vaila,


    natürlich kann man auch als Korrekturfachlehrer, zu denen ich im Übrigen auch zähle, seine individuelle Belastung so "schlimm" darstellen mit ausführlichsten Beispielen um zu belegen, dass die eigene Belastung die höchste ist. Der Stundenplan und die Disziplinproblematik, die ich nebenbei nicht als so drastisch erlebe wie Du, betrifft ALLE Lehrer, die vormittags unterrichten - also auch Nichtkorrektufachlehrer.
    Außenstehende würden Deine Beispiele bis zu diesem Punkt wohl als "Jammern" abtun.


    Ich habe gar nichts gegen eine Entlastung aufgrund des Korrekturdrucks einzuwenden - ganz im Gegenteil, denn auch ich würde davon profitieren - und bin mit den Mehrbelastungen des Ministeriums alles andere als einverstanden.
    Aber wenn wir schon über Belastungen reden, dann haben die anderen Kollegen auch ein Recht, dass ihre jeweils sich aus dem Fach ergebende Belastung anerkannt wird. Und bei Sportlehrern gehört der Geräuschpegel in der Halle nun einmal dazu.
    Wenn wir über Korrekturen stöhnen, dann dürfen Sportlehrer auch über Geräuschpegel in der Sporthalle stöhnen.


    Zitat


    Damit rechtfertigst du also eine enorme Höherbelastung einer anderen Lehrergruppe, die den immensen Reformdruck auszuhalten hat, ständig für anspruchsvolle Prüfungsleistungen zur Rechenschaft gezogen wird und den PISA-Karren aus dem Dreck ziehen soll? Mit Verlaub: Deine Argumentation ist flach!


    Deine Beweisführung für die Flachheit meiner eigenen Argumentation ist mehr als lächerlich, weil Du mir eine Aussage in den Mund legst, die ich so nie getätigt habe.
    Es zeugt vielmehr von Deiner eigenen stark ideologisierten, undifferenzierten und teils verzerrten Wahrnehmung.


    Nur weil ich nicht wie das HB-Männchen im Dreieck springe und auf Schule, Ministerium, Frau Sommer, Gott und die Welt schimpfe, obwohl ich doch Korrektufachlehrer bin, heißt das mitnichten, dass ich deswegen die Mehrbelastung der KFL rechtfertige, zu denen - ich wiederhole mich - ich auch gehöre.


    Im Sinne einer differenzierten und nicht ideologischen Auseinandersetzung wird das Betrachten anderer Standpunkte (hier von Sportkollegen und Freunden), ohne damit automatisch zur "Opposition" zu zählen, wohl noch erlaubt sein.


    Abschließend verweise ich noch einmal auf meine erste Antwort. Ich habe das Papier des Ministeriums bereits als einen Witz bezeichnet.
    Aufgrund der aktuellen und teils von mir dargestellten Situation und der stets propagierten finanziellen Probleme des Landes sehe ich aber keine sozialverträglich machbare Lösung für das Problem.


    Gruß
    Bolzbold

  • Und genau das sollte eigentlich nicht passieren ... wir streiten uns. Genau das schwächt immer wieder unsere Position, weil wir uns in "Korrekturfachlehrer", "Nicht-Korrekturfachlehrer", "Gymnasiallehrer" etc. auseinander differenzieren und keiner mal die eigenen Interessen etwas zurück stecken und das ganze Bild betrachten kann.


    Klar, Sportlehrer haben weniger Korrekturen (soweit sie nicht auch Oberstufe unterrichten) ... dafür unterrichten sie - zumindest bei uns - schon vier Stunden (glaub ich) mehr in der Woche. Sie trifft fast immer Nachmittagsunterricht (bei uns ist es noch nicht so, dass alle Lehrer an 2 oder mehr Nachmittagen Unterricht haben ... viele, aber noch nicht alle - Sportlehrer haben immer mind. 2mal).
    Ich sehe die Lärmbelastung der Sportlehrer durchaus (es gibt auch Winter oder schlechtes Wetter, da ist man nicht draußen im Grünen, sondern in der Halle ... wenn meine beiden Kinder lebhaft spielen (egal ob Fussball oder was auch immer), haben sie immer noch genügend Luft zum Schreien. Den Lautstärkepegel von 30 Schülern in einer Turnhalle erreicht eine Klasse, die ich in Englisch unterrichte niemals ... und auch draußen sind die nicht gerade leise, nur weil sie laufen müssen (laufen alle 30 gleichzeitig? Fussballspielen ist weiß Gott kein Hindernis, Radau zu machen).


    Dazu kommt, dass ich (mein Eindruck, daher natürlich subjektiv) schon allein auf Grund der Tatsache, dass ich das Hauptfach Englisch unterrichte, Schüler bei mir tendenziell weniger versuchen, über die Strenge zu schlagen.


    Ähnliche Argumentationen könnte ich bzgl. Musik aufmachen ...


    Und: mein zweites Fach ist Geschichte. Dieses Jahr 7 Stunden in der Oberstufe unterrichtet (5 Stunden davon Leistungskurs). Dann wird dieses Fach nämlich plötzlich auch zum Korrekturfach. Eine Grundkursklausur Geschichte bedeutet von jedem Schüler mindestens 3 A4 Seiten zum Korrigieren - anspruchsvolle Argumentationen (bei Leistungskursklausuren können es je nach Schüler schonmal 9 Seiten sein). Da ist eine Englisch-Schulaufgabe der Mittelstufe ein Klacks dagegen ...


    Wenn, dann sollten wir zuerst mit Maßnahmen anfangen, die nicht dahin führen, dass eine andere Gruppe es ausbaden muss.


    Wir haben in Englisch beschlossen, eine Schulaufgabe der 10. Klasse durch zwei zentral gestellte Jahrgangsstufentests zu ersetzen => kein Aufwand bei der Erstellung (die kommen eben vom KuMi) und wenig Korrekturaufwand, da meist multiple choice.


    Zusätzlich wird eine Schulaufgabe durch eine mündliche Gruppenprüfung ersetzt. Es ist zwar wirklich anstrengend, an einem Vormittag so eine ganze Klasse zu prüfen (das Ganze will auch vorbereitet sein), aber es gibt eben keinen Korrekturaufwand.


    In Geschichte halte ich mich z.B. wenn's stressig wird an unsere GSO, die EINEN schriftlichen kleinen Leistungsnachweis IM JAHR fordert.

  • Zitat

    Wenn, dann sollten wir zuerst mit Maßnahmen anfangen, die nicht dahin führen, dass eine andere Gruppe es ausbaden muss.



    Diese Maßnahmen werden aber nicht angeboten bzw. gerade in diesen Zeiten nicht verbindlich vom Ministerium veordnet. Davor scheut man dort doch schon seit Jahren zuürck!
    Die Länder haben ja angeblich kein Geld um mehr Personal an Schulen einzustellen. Ferner kommt nun auch der zunehmende Lehrermangel zum Tragen. An meiner Schule (ländlich und unpopulär) bekommen wir Stellen in den gängigen Mangelfächern nicht besetzt. Wer macht die (Mehr-) Arbeit? Die existenten Kollegen...
    Diskussionen über Entlastung von Korrekturfachlehrern sind vor dem Hintergrund nicht angesagt, da würde mein Schulleiter nur müde lächeln. Und das wir auch in den kommenden Jahren - und nicht nur bei uns - nicht besser, sondern schlimmer werden.
    Behaupte mal, dass ein Sport- oder Musiklehrer nicht massivst leidet, wenn er drei Stunden in seinem Fach extra unterrichten muss. Da er keinerlei schriftliche Leistungsnachweise einfordern muss. In meinen Hauptfächern macht sowas aber direkt ´ne weitere Korrekturgruppe aus. Und exakt darin liegt die Mehrarbeit. Nicht im Unterrichten.
    Ich könnte/würde locker 35 U-Stunden die Woche unterrichten ohne zu mucken. Wenn ich keine Korrekturen hätte!
    Mit Lärm. Ohne Lärm. Darum geht´s doch gar nicht, wie schon erwähnt wurde.

    Einmal editiert, zuletzt von Antigone ()

  • Bei uns müssen auch Musiklehrer Stegreifaufgaben schreiben - eine im Jahr, genau wie ich in Geschichte. Wenn sie Grund- oder Leistungskurse unterrichten, schreiben sie Klausuren - genau wie ich in Geschichte. Und eine solche Klausur ist von der Erstellung bis zur Korrektur weit aufwändiger, als eine Englisch-Schulaufgabe bis rauf zur unteren Mittelstufe.


    Darüber hinaus sind unsere Musiklehrer gut eingespannt mit Schulveranstaltungen ...

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Antigone
    In meinen Hauptfächern macht sowas aber direkt ´ne weitere Korrekturgruppe aus. Und exakt darin liegt die Mehrarbeit. Nicht im Unterrichten.
    Ich könnte/würde locker 35 U-Stunden die Woche unterrichten ohne zu mucken. Wenn ich keine Korrekturen hätte!
    Mit Lärm. Ohne Lärm. Darum geht´s doch gar nicht, wie schon erwähnt wurde.


    Doch, um den Lärm geht es eben auch. Wir hatten die Diskussion im Kollegium - und die Sportlehrer führten den Lärm in der Halle als Argument für ihre Belastung an.


    Was ich nicht verstehe, ist, wieso ein KFL selbstverständlich aufgrund der Korrekturen Entlastung einfordern kann, ein Sportlehrer aber eben nicht auf der Basis seiner Belastung. Das "Recht" des KFLs ist hier sakrosankt, das des Sportlehrers wird mit lapidaren Äußerungen weggewischt. Das ist selbstgerecht.


    Wie würden wohl die KFL an die Decke gehen, wenn ihnen ein Sportlehrer sagen würde, sie sollten sich wegen der paar Hefte mal nicht so anstellen?


    Ich ergreife hier keinesfalls Partei für die Sportlehrer.


    Mir geht es nur darum, dass man als KFL nicht in der Form auf die Nicht-KFL herabsehen sollte wie das hier doch sehr deutlich geschieht.


    Mein Bio/Chemie-Kollege meinte neulich anlässlich einer ähnlichen Diskussion zu mir, dass man sich dieser Problematik doch im Studium hätte bewusst sein müssen und einen niemand gezwungen hat, zwei schriftliche Fächer zu studieren. Man hätte sich ja bei der Studienberatung entsprechend informieren können.


    Diesen Perfektionsanspruch habe ich nicht an uns KFL. Aber wir sollten in der Tat nicht übersehen, dass wir mit unserer Fächerwahl durchaus einen gewissen Einfluss auf die Korrekturbelastung hatten, wenngleich dieser uns damals nicht unmittelbar bewusst gewesen sein mag.


    Die Entlastung der KFL ist Sache des Ministeriums (hier NRW), welches sich anhand des erwähnten Papiers aber dazu entschieden hat, den Schwarzen Peter an die Schulleitungen und die Kollegien weiterzureichen. Ein sehr geschickter Schachzug seitens der Ministerin.


    Es gibt ja mittlerweile einen Verband der KFL als Personalvertretung. Es würde mich interessieren, wer hier lautstark seine Rechte einfordert und gleichzeitig die einzige gewerkschaftliche Vertretung der KFL aktiv (durch Mitgliedschaft) unterstützt.


    Vom PhV und von der GEW brauchen die KFL nichts zu erwarten, weil man seine Mitglieder ja nicht spalten will bzw. die anderen Lehrer nicht verärgern will.


    Gruß
    Bolzbold

  • Zitat

    Mein Bio/Chemie-Kollege meinte neulich anlässlich einer ähnlichen Diskussion zu mir, dass man sich dieser Problematik doch im Studium hätte bewusst sein müssen und einen niemand gezwungen hat, zwei schriftliche Fächer zu studieren. Man hätte sich ja bei der Studienberatung entsprechend informieren könne


    Ist das nicht an sich eine höchst zynische Argumentation, die nichts anderes besagt als "selbst schuld, (ihr Idioten - warum habt ihr euch auch so´n Mist selbst ausgesucht?)"?!



    Zitat

    Es gibt ja mittlerweile einen Verband der KFL als Personalvertretung. Es würde mich interessieren, wer hier lautstark seine Rechte einfordert und gleichzeitig die einzige gewerkschaftliche Vertretung der KFL aktiv (durch Mitgliedschaft) unterstützt.


    Ich bin da schon seit 2 Jahren Mitglied. Die unternehmen allerlei und bemühen sich wirklich, aber es führt zu keinen Ergebnissen. In Ermangelung einer Lobby. Wie in jedem Kollegium bundesweit auch.


    1 (Einen!) Musik- und Sport-Test in der Sek. I (was hier wohl als Stehgreifaufgabe bezeichnet wird) pro Jahr halte ich für eine mühsame Rechtfertigung derer, die unbedingt behaupten wollen, dass sie "einmal im Schuljahr in der Sek I ja auch noch was zu korrigieren haben" - sorry, aber nehme ich echt nicht ernst.
    Ich korrigiere mit meinen Fächern das vier- bis sechsfache davon pro Jahrgangsstufe.
    Aber ich hab´ keinen Bock dieses Feuer weiter zu entzünden...


    Fakt ist: WIR ändern sowieso nichts daran. Jedenfalls nicht im großen Stil.


    Meiner Ansicht nach bleibt es jedem KFL selbst überlassen sich seine Nischen und Erleichterungen zu suchen. Meine möglichen Erleichterungen habe ich oben benannt.
    Und im Fall der Fälle, wenn ich nämlich z.B. mal mit 90 - 120 nahezu zeitgleich eintreffenden Heften/Klausuren [Abi, Lernstandserhebung, ZPA - und den zusätzlich obligatorisch anfallernden Klassenarbeiten - ist ja durch zentrale Steuerung alles so super zu koordinieren ;-)] innerhalb einer Woche bis zum Stichtag zu tun habe - dann mache ich das, was alle KFL dann gescheiterweise - angesichts der von der Regierung auferlegten Bedingungen - machen sollten: Ich melde mich ´nen Tag krank!


    Und das nicht um meine vermeintlichen Zipperlein zu pflegen. Sondern um zu arbeiten!


    Um´s nochmal zuzuspitzen: Schonmal von ´nem Sport- oder Musiklehrer gehört, der so verfährt, weil er bis Oberkante-Unterlippe voll mit Arbeit sprich Heften ist?!
    Nicht? Ja, komisch...

    Einmal editiert, zuletzt von Antigone ()

  • Immer gut, wenn man sich genau die Bereiche rauspickt, die die eigene Argumentation scheinbar stützen.


    Wie viele Oberstufenkurse hast Du jedes Jahr? Immer einen? Bei uns gibt es KFL, die in den letzten 5 Jahren grad mal einen hatten.


    Wir haben an unserer Schule drei Musiklehrer - mindestens jedes zweite Jahr ist also einer dran mit Oberstufe (weil's Grund- und oft auch Leistungskurs Musik gibt).
    Und nochmal, weil Du darauf gar nicht eingehst: In der Oberstufe werden in JEDEM Fach Klausuren geschrieben. Dabei ist eine Musik-, Kunst- oder auch Sportklausur WEIT mehr Arbeit, als eine Englisch-Schulaufgabe in den Stufen 5 - 9. Von möglichen Abiturprüfungen gar nicht zu reden.


    Ich finde es (und ja, ich unterrichte auch Englisch) etwas arg subjektiv, wenn man nur zwischen KFL und anderen unterscheidet - je nach Klassenzusammenstellung/Kursen hat ein Geschichts- oder Biolehrer (evtl. auch ein Musiklehrer) tatsächlich nicht so viel weniger Korrekturaufwand.


    4 Stunden mehr bedeuten bei einem zweistündigem Fach zwei Klassen mehr, bedeuten auch zwei Stegreifaufgaben mehr (und diese Regelung gilt nicht nur für die Sek I). Ein Musiklehrer mit 28 Wochenstunden unterrichtet 14 Klassen ... sind mindestens 14 Stegreifaufgaben (wenn K12 oder K13 dann auch Klausuren - und wie gesagt, die Chancen als Musiklehrer einen Grundkurs zu haben, sind groß).


    Dazu kommt, dass die Sport- und Musiklehrer bei uns was Schulveranstaltungen, Wettkämpfe usw. betrifft nochmals viele Stunden mehr auf der Matte stehen - und zwar ohne Anrechnungsstunden. Im Gegensatz zu anderen Kollegen/Kolleginnen, die sich evtl. noch eine Zusatzaufgabe gesucht haben, ergibt sich dieses Zusatzverpflichtung beim Sport- oder Musiklehrer allein aus der Tatsache, dass er eben Sport- oder Musiklehrer ist.


    Im "Nebenfach" Geschichte habe ich dieses Jahr 12 Facharbeiten und 18 Leistungskursabis korrigiert. Daneben waren die 17 Grundkursabis im "Korrekturfach" Englisch gar nix.
    Wenn dann noch 28 Grundkursklausuren Geschichte von K12 fast zeitgleich dazu kommen, geh ich auch am Krückstock, obwohl ich "nur" ein traditionelles Korrekturfach hab.


    Es ist mir einfach zu platt hier nur nach Fächern zu unterscheiden und zu sagen "das sind Korrekturfächer - und das nicht".


    Das Argument, man hätte beim Studium ja schon draufkommen können, wo man viel und wo wenig korrigiert, mag zynisch klingen. Ich habe aber auch schon häufiger von Gymnasiallehrern den Spruch "Intelligenz fängt bei der Berufswahl an" gehört, wenn es um das höhere Einkommen im Vergleich zu Realschullehrern ging - genau so zynisch.

    • Offizieller Beitrag

    Da sich momentan nichts ändert, fände ich es sinnvoller, immer wieder nach Vorschlägen zu suchen, wie man diesen hohen Korrekturaufwand ein bisschen abfedern kann, anstatt sich als Kollegen darüber zu streiten, wer den höheren Arbeitsaufwand und wer die anstrengenderen Fächer hat - das wird uns nicht wirklich weiterbringen, vermute ich.


    Also noch mal ein paar Überlegungen zur Korrektur- und Arbeitserleichterung:


    Ein Vorschlag wurde ja genannt:
    Man kann in NRW ja eine Arbeit durch ein anderes Arbeitsprodukt ersetzen. Ich habe zweimal Mappen zu einem Thema erstellen lassen - wir haben im Unterricht im Prinzip Werkstätten zu einem Thema bearbeitet. Das war aber in der Korrektur wesentlich mehr Arbeit als eine normale Deutscharbeit - ich habe das in den Ferien korrigiert und sehr sehr lange daran gesessen. Selbst wenn man nach dem Zufallsprinzip (vorher ist bekannt, dass genau eine Aufgabe bzw. zwei Aufgaben in der Mappe bewertet werden; der Lehrer lost dann aus, dass er zum Beispiel bei allen die Aufgaben 2 und 7 korrigiert und bewertet) nur einen Teil bewertet, ist das nicht weniger Arbeit als eine Klassenarbeit. Vielleicht hat jemand mit anderen Aufgabentypen bessere Erfahrungen gemacht?


    Ein weiteres Fach fachfremd unterrichten oder zusätzlich studieren, hilft auch nur bedingt: Ich habe bisher immer nur in Schulen mit Englischlehrermangel unterrichtet und hätte noch die schönsten Fächer haben können (außer wenn es Fächer mit noch höherem Bedarf wären), also musste ich immer viel Englisch unterrichten.


    Viele AGs oder Förderunterricht anbieten ist auch eine Möglichkeit, aber leider nicht an jeder Schule so möglich, da es sowas an manchen Schulen leider nur sehr begrenzt oder gar nicht gibt.


    Innerhalb der Fachschaft absprechen, dass Lehrer mehrere Jahrgangsstufen parallel unterrichten, wäre vielleicht noch eine Möglichkeit, zumindest weniger vorzubereiten und eventuell weniger Arbeiten korrigieren zu müssen. Ein Nachteil wäre aber der, dass man zum Beispiel dann bei den Zehnerabschlussprüfungen oder den Lernstandserhebungen doppelt belastet ist.


    Ein Problem der Korrekturfachlehrer (zumindest in NRW), das noch nicht angesprochen wurde: Korrekturfachlehrer sind fast immer Klassenlehrer, was oftmals weiterer hoher Arbeitsaufwand ist. Und mit unseren Fächern haben wir auch meistens noch eine Erst- oder Zweitkorrektur in der zentralen Abschlussprüfung.


    Interessant finde ich auch, dass - zumindest an Realschulen - die Zahl der Wochenstunden z.B. in Englisch gekürzt wurde, aber die Anzahl der Klassenarbeiten pro Schuljahr gleich blieb. Das heißt, dass man jetzt mehr Lerngruppen und somit mehr Klassenarbeiten hat. In Rheinland-Pfalz schreibt man z.B. - soweit ich weiß - in Englisch nur 4 Klassenarbeiten pro Schuljahr, in NRW sind es in den Klassen 5-7 (oder war es 5-8?) 6 Klassenarbeiten pro Schuljahr.

  • Zitat

    Original von Friesin
    Moment mal, reden wir hier u.a. von Stegreifaufgabenkorrekturen ???
    Von den Korrekturen, die viele KFL noch nebenbei machen ? ?(


    Nicht nur. Wir reden auch davon (ich zumindest), dass in ALLEN Fächern in der Oberstufe Klausuren geschrieben werden, die vom Aufwand weit höher anzusiedeln sind, als Unter- und Mittelstufenschulaufgaben in Englisch, Latein, Französisch ...
    Ich rede auch davon, dass Musik- und Sportlehrer (bei denen man ja immer so schnell annimmt, dass sie NICHTS korrigieren) davon auch betroffen sind, und zumindest im Fall der Musiklehrer bei uns häufiger als viele Kolleginnen/Kollegen, die KFL sind.
    Und ich wollte eben nicht unter den Tisch fallen lassen, dass Musiklehrer 28 Stunden unterrichten (davon oft am Nachmittag), das 14 Klassen und eben mindestens 14 Stegreifaufgaben bedeutet, die sie schreiben müssen.


    In Bayern ist es übrigens nach der neuen Schulordnung so, dass in Fächern mit Schulaufgaben gar keine Stegreifaufgaben mehr geschrieben werden müssen - wie viele Stegreifaufgaben die (wir) KFL also korrigieren, ist unsere Sache ...


    Übrigens hab ich ja ganz oben auch schon geschildert, dass es Entlastungsmöglichkeiten gibt, ohne gleich andere Kollegen stärker zu belasten (mdl. Schulaufgaben, Jahrgangsstufentests ersetzen Schulaufgaben ... einen muss man in der 10. Klasse in Englisch eh korrigieren, der ist gefordert ... warum nicht noch einen zweiten mit dazu und damit eine Schulaufgabe ersetzen? Viel weniger Korrekturaufwand und null Aufwand bei Erstellung).


    Edit: bei uns achtet der Personalrat darauf, dass eben nicht nur die KFLs Klassleitungen haben - obwohl es auch dafür Argumente geben würde. Ein Englischlehrer mit 4 Stunden in der Klasse tut sich mit den Aufgaben eines Klassleiters evtl. leichter als ein Musiklehrer mit einer oder zwei Stunden.


    und nochmal Edit (kaum zu glauben, welch wichtigen Tatsachen man manchmal völlig außer Acht lässt): Die meisten Sportlehrer/innen an unserer Schule haben als zweites Fach Mathe, Englisch oder Deutsch ...

  • Zitat

    Original von Bolzbold


    Wir hatten die Diskussion im Kollegium - und die Sportlehrer führten den Lärm in der Halle als Argument für ihre Belastung an.


    Dass Sport- und andere NebenfachlehrerInnen nach schlagkräftigen Argumenten suchen, sei ihnen unbenommen, aber ich denke, das Lärmargument ist - siehe oben! - vom Tisch. Wenn ich ganz gemein werden wollte, würde ich sagen: SportlehrerInnnen arbeiten eigentlich nur 35 Minuten, weil mindestens 10 Minuten von jeder Stunde für das Umkleiden draufgehen!




    Zitat

    Was ich nicht verstehe, ist, wieso ein KFL selbstverständlich aufgrund der Korrekturen Entlastung einfordern kann, ein Sportlehrer aber eben nicht auf der Basis seiner Belastung. Das "Recht" des KFLs ist hier sakrosankt, das des Sportlehrers wird mit lapidaren Äußerungen weggewischt. Das ist selbstgerecht.


    Von welchem "Recht" des Korrekturfachlehrers sprichst du hier eigentlich? Bisher buckeln wir immer noch die enorme Korrekturlast, die die NebenfachlehrerInnen sich ersparen.


    Zitat

    Wie würden wohl die KFL an die Decke gehen, wenn ihnen ein Sportlehrer sagen würde, sie sollten sich wegen der paar Hefte mal nicht so anstellen?


    SportlehrerInnen würden das nicht sagen, weil sie wissen, dass sie sich dann lächerlich machen.


    Zitat

    Ich ergreife hier keinesfalls Partei für die Sportlehrer.


    Nein, natürlich nicht! Wie könnte man auf diesen Gedanken kommen! Du ergreifst Partei für die Wenigkorrigierer!


    Zitat

    Mir geht es nur darum, dass man als KFL nicht in der Form auf die Nicht-KFL herabsehen sollte wie das hier doch sehr deutlich geschieht.


    Nichts liegt mir ferner! Ich schätze die SportkollegInnen sehr, aber ich wehre mich gegen eine veraltete Deputatsregelung, die die KorrekturfachlehrerInnen unverhältismäßig belastet. Diese führt zu ausgedehnten Ferienzeiten und meist ungestörten Wochenenden bei den NebenfachlehrerInnen, die ihre umfangreichere Freizeit natürlich auch für ausgefeilte Unterrichtskonzeptionen und ihre Karriere nutzen können, während KorrekturfachlehrerInnen viele Nächte, die meisten Wochenenden und Ferien opfern, ohne dass irgendjemand dies zur Kenntnis nimmt.


    Zitat

    Mein Bio/Chemie-Kollege meinte neulich anlässlich einer ähnlichen Diskussion zu mir, dass man sich dieser Problematik doch im Studium hätte bewusst sein müssen und einen niemand gezwungen hat, zwei schriftliche Fächer zu studieren. Man hätte sich ja bei der Studienberatung entsprechend informieren können.


    Auf dieses Totschlagargument habe ich gewartet! Damit gibst du Wasser auf die Mühlen der LehrerInnenkritiker: Es gibt also LehrerInnen, die möglichst wenig arbeiten wollen??? Da fragt man sich aber auch, warum SportlehrerInnen sich nur diese Lärmbelastung ausgesucht haben!


    Zitat

    Vom PhV und von der GEW brauchen die KFL nichts zu erwarten, weil man seine Mitglieder ja nicht spalten will bzw. die anderen Lehrer nicht verärgern will.


    Du wirst es kaum glauben: die übermäßigen, unberücksichtigten Leistungen der KorrekturfachlehrerInnen werden mittlerweile sowohl vom PhV als auch von der GEW anerkannt und dem Schulministerium NRW durchaus vorgehalten. Bandbreitenmodell und das bereits erwähnte Papier zur Reduzierung der Korrekturbelastung sind erste Schritte und Erfolge, die ausgebaut werden müssen!


    Lieben Gruß


    Deine lächerliche, selbstgerechte, herzallerliebste Vaila

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Nighthawk


    Wir haben in Englisch beschlossen, eine Schulaufgabe der 10. Klasse durch zwei zentral gestellte Jahrgangsstufentests zu ersetzen => kein Aufwand bei der Erstellung (die kommen eben vom KuMi) und wenig Korrekturaufwand, da meist multiple choice.


    Zusätzlich wird eine Schulaufgabe durch eine mündliche Gruppenprüfung ersetzt. Es ist zwar wirklich anstrengend, an einem Vormittag so eine ganze Klasse zu prüfen (das Ganze will auch vorbereitet sein), aber es gibt eben keinen Korrekturaufwand.


    Das klingt wirklich interessant. Weiß jemand, ob es in NRW ähnliche Möglichkeiten gibt?

  • Zitat

    Da sich momentan nichts ändert, fände ich es sinnvoller, immer wieder nach Vorschlägen zu suchen, wie man diesen hohen Korrekturaufwand ein bisschen abfedern kann, anstatt sich als Kollegen darüber zu streiten, wer den höheren Arbeitsaufwand und wer die anstrengenderen Fächer hat - das wird uns nicht wirklich weiterbringen, vermute ich.


    Du bist bestimmt im Lehrerrat eurer Schule, stimmt´s?! Denn du schreibst immer so hoch diplomatisch und immer darauf aus, keinem auf´n Schlips zu treten und trägst auch alles mit und machst das beste draus, ja?
    Den Eindruck gewinne ich jedenfalls aus allem, was ich hier von dir lese....


    Zitat

    Wie viele Oberstufenkurse hast Du jedes Jahr? Immer einen? Bei uns gibt es KFL, die in den letzten 5 Jahren grad mal einen hatten.


    In den vergangenen 10 Jahren stets 2-4. Dazu kein einziges Jahr ohne Klassenleitung, mehrfach in sogenannten Problemklassen.
    Und seit Existenz derselben auch kein Jahr ohne Lernstandserhebung, ZPA und insgesamt nur 2 Jahre ohne LK/GK in der 12/13, d.h. Abi.
    Dafür zweimal gleichzeitig Abi LK und GK. Alle Klassen und Kurse nie unter 26 Schülern.
    Wie erwähnt: Zwei Korrekturfächer - nicht eins.


    Und wie auch angedeutet: Ich habe keinen Nerv mich - insbesondere in diesem Forum - für meine Arbeitsbelastung zu rechtfertigen. Denn die ist Fakt. Dazu können Interessierte gerne mal die Mummert & Partner-Studie von 1999 nachlesen (im Netz recherchierbar) - vor dem Hintergrund erübrigt sich jede Auseinandersetzung über dieses Thema hier.


    Dass ich bis zu meinem 67 Lebensjahr mehr arbeite als jene, die nicht eine solche (Haupt-) Fächer-Kombination haben, ist nur für jene strittig, die meinen, dass sie mit 4 Korrekturgruppen bzw. max. einem Hauptfach schon am Ultimum ihrer Leistungskräfte angelangt sind und damit bereits der Supi-Dupi-Vorzeig-Lehrer sind. Mit nur 4 bzw. sogar noch mit 5 Korrekturgruppen (Vollzeit) würde ich vor Freude auf´m Tisch tanzen bzw. wäre um ca. 1/4 meiner Arbeitszeit erleichtert.


    Und man kann hier bzgl. der Sportlehrer herumargumentieren wie man möchte... die arbeiten einfach wenig und zum Lärm: Nun ja, den haben wir, wie gesagt alle. Ob morgens oder nachmittags.
    Ich war 7 Jahre lang mit einem Sportlehrer (Mathe/Sport - Gymnasium) liiert bzw. wohnte mit ihm zusammen, und der war sogar höchst engagiert und hat so einiges an Wettbewerben, Veranstaltungen ins Leben gerufen und begleitet, stand auch immerzu in der Zeitung wegen seines Engagements usw.


    Aber er gab es auch selbst zu und ich konnte es am eigenen Leib beobachten:
    Der hat in den 7 Jahren keine einzige Woche mehr als durchschnittliche 28 Zeitstunden (!) gearbeitet. Während ich abends über den noch zu korrigierenden Heften hing, ging er Tennis spielen, zum Fitness und/oder ´nen Bier trinken. Und war da schon Oberstudienrat (dank seiner außerunterrichtlichen Verdienste im Fach Sport). Als der mich in den zahlreichen Hochphasen permanent Hefte korrigieren sah, schüttelte der nur bedauernd den Kopf und fand selbst, dass da irgendwas im System nicht recht fair sein könne...
    Und die Musiklehrer, von denen ich auch mehrere im Freundeskreis habe: Schön und gut, engagieren sich auch außerhalb der Unterrichtszeit, inszenieren Musicals und Choreranstaltungen etc.. Wenn ich insgesamt nur ganze 4 Klassenarbeiten/Klausuren pro Jahr korrigieren müsste, wie alle 3 Musiklehrer an meinem Gymn. (weil jene in diesen Zeiten ihr Hauptfach nicht unterrichten, sondern nur Mangelfach Musik), hätte ich dazu auch Lust und Zeit, und vor allem Freude an der Anerkennung, die Leuten mit dieser Fachrichtung aufgrund ihrer Zeit durch die Öffentlichkeit zukommt!
    Kunstlehrer fallen m.E. auch exakt in diese Kategorie.... Aber gut, soviel dazu.


    Ach ja, und das was ihr als Stehgreifaufgabe bezeichnet, ist für mich wohl der Vokabeltest, den ich neben den Klassenarbeiten/Klausuren ja in den Klassen 5 - 8 auch immer noch ansetze und in der einen oder anderen Freistunde korrigiere.
    Wenn ich von Korrekturbelastung spreche, meine ich gewiss nicht solcherlei....


    Und jetzt könnt ihr euch hier allein weiter zanken - ich bin jedenfalls hinlänglich bedient von der hier dargebotenen männlichen Ignoranz und Intoleranz. Und werde mich an weiterer Diskussion auch nicht mehr beteiligen - ist mir echt zu blöd. Denn ich würde mich in meinen Ferien echt gern erholen - bevor ich im kommenden Schuljahr den neuen 3 Oberstufenkursen (inkl. LK) und den 4 Sek. I-Klassen [zählen wahrscheinlich nicht - machen wir ja doch nur über die Klassenarbeiten hinaus noch ein paar "Stehgreifaufgaben" ;) ] entgegentrete...

    Einmal editiert, zuletzt von Antigone ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Vaila


    Nein, natürlich nicht! Wie könnte man auf diesen Gedanken kommen! Du ergreifst Partei für die Wenigkorrigierer!


    Liebe Vaila,


    schau mal auf meine Fächer in meinem Profil. Da ist Englisch mit dabei.
    Die letzten zwei Jahre hatte ich einen Ge-LK, kommendes Jahr wieder. Als Musiklehrer leite ich den Schulchor. Der Chor tritt bei den meisten offiziellen Anlässen auf.
    Das ist nur ein Teil der Aufgaben, die ich habe. Ich bin sozusagen einer von "Euch". Aber ich mache mir gerne auch einmal ein Bild von der Gegenseite.


    An diesem Punkt möchte ich aber die Diskussion mit Dir abbrechen, weil ich keinen Sinn darin sehe, gegen Deine Unterstellungen "anzuargumentieren". Wer nicht so denkt wie Du, ist halt Dein ideologischer Feind. Sei's drum.


    Gruß
    Bolzbold


    P.S. Bei mir an der Schule sind die meisten Lehrer, die "Karriere" gemacht haben, Hauptfach- bzw. Korrekturfachlehrer. Soviel zu Deinen Verschwörungstheorien.

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