Verbeamtung mit Autismus Diagnose möglich?

artemis11 · 11. Juli 2009

Hallo,

ich habe den Verdacht auf Asperger Autismus, meine Praktika bei geistig behinderten Schülern machen mir aber sehr viel Spaß und ich erhalte gutes Feedback.

Jetzt überlege ich, mir eine Diagnose stellen zu lassen, da das für mich sehr wichtig wäre.
Muss ich bei der Verbeamtung diese Diagnose angeben? Oder besteht nur ein Problem privat versichert zu werden, falls man so eine Diagnose hat?

Kann ich wenn die Diagnose aus nur ein bis zwei Besuchen beim Psychiater besteht (die ich privat bezahle), die Diagnose verschweigen oder besteht dann keine Chance mehr verbeamtet zu werden?

Ich würde möglicher Weise einen Schwerbehindertenausweis erhalten, ist es wenn man den aus psychischen Gründen hat ein Problem über die Schwerbehindertenrate verbeamtet zu werden?

Bitte gebt mir Auskunft, wenn ihr darüber etwas wisst. Es ist für mich echt wichtig!

Liebe Grüße!

MagPol · 12. Juli 2009

Asperger-Autismus kann zwar zur Einstufung als Schwerbehinderter führen, das allein besagt aber nichts über die Dienstfähigkeit.
Du durchläufst doch jetzt schon etliche Beurteilungen; wenn Du da als geeignet für den Schuldienst abschneidest, kannst Du das glauben.

Wie weit ist denn Deine Verbeamtung weg? Ist es Dir möglich, mit der Asperger-Diagnose bis nach der Verbeamtung zu warten? Eine Vermutung, eine Selbsteinschätzung brauchst Du gewiß nicht anzugeben bei der Verbeamtung.

Die Schwerbehindenrate solltest Du Dir nach meiner Auffassung bestenfalls als Hintertür offenhalten, sollte es aus anderen Gründen nicht mit der Verbeamtung klappen. Asperger ist einfach nicht bekannt genug. Bei der Dienstfähigkeitsbeurteilung bei Schwerbehinderten kann es schnell passieren, daß Du mit einer solchen Diagnose Schwierigkeiten bekommst. Wenn das Stichwort "Autismus" fällt, denken viele an "Rainman" und kommunikationsunfähige Rechengenies. Daß es mehr Autisten als Franzosen gibt auf der Welt, daß fast alle davon gesellschaftlich integriert sind, daß fast alle beruflich erfolgreich sind, das muß sich erst einmal im allgemeinen Bewußtsein durchsetzen.

artemis11 · 15. Juli 2009

Ich bin erst im zweiten Semster, aber in meinen Praktika haben die Lehrer immer gesagt, der Beruf würde gut zu mir passen und ich würde das gut machen.
Ja das stimmt, wenn man sagt man ist Autist, wird man immer gleich als Kontaktlose einsame Person angesehen und viele stellen sich darunter jemanden vor der gar nicht redet.
Ich bin da selber drauf gekommen, weil ich bzw. meine Mutter schon immer die Vermutung hatte. Mir hat eine Psychiaterin gesagt, sie denkt es kann nur dass sein, andere Dinge kann man ausschließen, aber ich soll zu einem Spezialisten gehen. (also nur eine Einscätzung, die ich nirgends angeben muss).

Ich denke ich warte mit der Diagnose noch so lange wie möglich, auch wenn das mit der Verbeamtung bei mir noch lange dauert, aber mit einer Diagnose lege ich mir denke ich noch mehr Steine in den Weg.

Vielen Dank für Deine Hilfe!

Liebe Grüße.

Philou · 22. Juli 2009

Ich will ja nicht dunkel orakeln, aber die Besuche beim Psycho... das ist nicht gut. Googel das mal, guck dich hier und im Referendarsforum mal genauer um zu dem Thema. Natürlich ist jede Verbeamtung eine Einzelfallentscheidung, aber psychologische Sitzungen sind, wie man so liest, in der Regel ein Killer. Als Schwerbehinderter reinzukommen, ist was anderes - aber auch das heißt keineswegs Verbeamtung. Findet der AA eine Möglichkeit, dir die Gefahr des möglichen vorzeitigen Ausscheidens zu unterstellen in Zusammenhang mit deiner Krankheit (Progressio? Keine Ahnung, bin kein Arzt), dann bist du weg vom Fenster. Im Referendarsforum schreibt einer als 'Amtsarzt', dessen Beiträge sehr ausführlich und fundiert sind - vielleicht schreibst du den per PN mal an.

Schmeili · 22. Juli 2009

Zu deinen Aussichten kann ich dir nichts sagen. EInzige evtl. hilfreiche Info:
Wenn du einen Schwerbehindertenausweis hast, muss der Amtsarzt nur abschätzen, ob du in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich dienstunfähig werden wirst.

maiersepp · 10. August 2009

ich schließ mich philou an.
bei verbeamtung und pkv ist alles höchst verdächtig, was mit psychischen leiden etc. zu tun hat.
andererseits erscheint es mir merkwürdig, dass jemand mit autismus, egal welcher form, einen höchst kommunikativen beruf wie den eines lehrers so gut meistert, wie du das offensichtlich tust.
erkundige dich doch mal extrem anonym beim hauptpersonalrat.
wenn du die noten für die verbeamtung schaffst, dann würd ich an deiner stelle mit einer diagnose warten, bis du auf lebenszeit verbeamtet bist.

Sunrise1408 · 11. August 2009

Hmm, da artemis das ganz ja aus eigener Tasche bezajlt, taucht es ja bei keiner Versicherung oder so auf.
Das schöne ist doch, dass du wegen einer Festgestellten Behinderung nicht diskriminiert werden darfst. Kenne einige Rollis, die Verbeamtet wurden.

Mal abgesehen davon ist eine Verbeamtung ja nun auch nicht das Heil aller Dinge. Lääst sich auch gut ohne Leben.

Auch als normale Festangestellte Lehrkraft im öffentlichen Dienst musst du schon ne ganz Menge anstellen, damit dir was passiert. Vor allem wenn man auch noch nen Schwebiausweis hat.

immer dieser Verbeamtungswahn.

LG, Sunny

maiersepp · 11. August 2009

du bist vermutlich verbeamtet, oder?
schau dir einfach mal die besoldungstabellen an, dann siehst du, warum manche leute lieber verbeamtet sein möchten als sich mit einer differenz von bis zu 900€ verdingen wollen.

Sunrise1408 · 11. August 2009

Nein, bin ich nich!

Bin auch nicht mehr im Schuldienst.

Habe zwei Jahre verbeamtet gearbeitet (Ref), 1 Jahr ohne Verbeamtung und nun mittlerweile zwei Jahre ausserhalb des Schuldienstes im TVÖD.

Man kann auch ohne Beamtenstatus gut leben. Mama ist übrigens seit Jahrzehnten verbeamtet, ist auch nicht glücklicher als andere.

Aber ganz ehrlich, Gesundheit geht vor!!!!!!!!!!!!!!!! Habe selber damals den Fehler gemacht wegen der eventuellen Verbeamtung medizinisch nicht alles mögliche und nötige zu tun. Danke, Quittung ist da! Und die Verbeamtung nicht!

LG, Sunny

maiersepp · 11. August 2009

klar, geh die gesundheit vor. aber es ist einfach ärgerlich, wenn man für die gleiche arbeit, so viel weniger bezahlt bekommt. ich spreche ja auch vom tv-l.