Robischon - freies Lernen in der Förderschule?

  • Hallo ihr,


    in Gedanken bin ich zur Zeit schon halb im neuen Schuljahr. ;) Ich weiß ungefähr, welche Schüler ich bekommen werde und weiß, dass sie sehr unterschiedlich sein werden. Beim Herumlesen über Differenzierung bin ich mal wieder auf Rolf Robischon gestoßen. Die Differenzierung schlechthin sozusagen. ;)


    Nun frage ich mich - ist so ein freies selbstbestimmtes Lernen in der Förderschule machbar? Wenn ja, wie?
    Wenn ich an meine aktuelle Klasse denke, habe ich da schon Bedenken. Die Schüler haben in der Grundschule schon so schlechte Erfahrungen gemacht (schließlich waren sie immer die schlechtesten), sind zum Teil sehr demotiviert, halten wenig von sich und wenn es geht, halten sie sich von allem was mit Schrift zu tun hat fern. Sie sind es gewohnt, von Lehrern ständig Druck zu erleben und finden es merkwürdig, wenn ich ihnen erlaube, sich selbst etwas auszudenken.


    Wer von euch verwirklicht in der Förderschule selbstbestimmtes Lernen (vielleicht auch nur zum Teil)? Wie organisiert ihr das? Wie habt ihr angefangen?


    Gruß,
    Fröschle

  • Hallo Fröschle,
    heute hab ich ganz zufällig Deine Frage hier gefunden.
    Und gesehen, dass Dir niemand geantwortet hat.
    Alle Kinder können selbstbestimmt lernen. Man muss sie nur lassen.
    Biete den Kindern einfach an den Wandtafeln unterschiedlich schwierige Themen an. Einen kurzen Text, Wörterlisten zu einem Rechtschreibproblem, einsilbige Wörter, Ordnungen (verschiedenes Obst und dazwischen ein Gemüse), alles nebeneinander und zum aussuchen.
    Oder Additionen in unterschiedlichen Schweregraden. Dazu übersichtliche Arbeitsblätter, Nachschlagewerke, Sachbücher, Landkarten, usw...
    Dazu nimm die drei Verbote und die drei Erlaubnisse und frag Kinder nicht ab, sondern lass Dich alles fragen was sie wissen wollen.
    Manche Kinder verstehen das sofort, andere können es nicht glauben und testen erstmal obs echt ist.
    Und lass sie so selbstständig sein, dass sie auch bestimmen, wo und bei wem sie sitzen wollen.
    Wenn Du das drei Monate durchhältst, wirst Du nicht mehr anders arbeiten können.

  • hallo!
    also, ich kenne den rolf r zwar nicht... aber freiarbeit natürlich schon. also, ich denke auch, dass das möglich ist. ich habe heute gerade in meiner neuen klasse 1/2 den kindern mehrere möglichkeiten gegeben (also, nicht ganz frei, aber es waren schon so fünf angebote und ich hab eigentl eher gedacht, dass ich sie damit überforder), aber es war echt total entspannt. und verwunderlicherweise (?) haben die lütten gar nicht die ganze zeit gespielt. ein paar haben gemalt, ein paar haben schwungübungen gemacht, ein paar haben geknetet, ein paar haben gespielt. ich denke, nur in der form habe ich überhaupt die chance, mir einzelne oder kleine grüppchen rauszupicken und mit denen etwas neues zu erarbeiten. nach den ferien will ich tagespläne einführen, damit ich mehr überblick habe und langfristig gesehen wochenpläne oder je nachdem wie sie so arbeiten auch freiarbeit.
    gruß!

  • So frei ist die Freiarbeit bei Rolf Robischon gar nicht. Ich bin ihm zwar leider noch nicht persönlicg begegnet, hatte aber schon einmal eine ganz vorzügliche Korrespondenz mit ihm.
    Dieser Rolf Robischon LIEBT ganz offensichtlich die Begabungen, Talente, Kräfte, Anlagen, Potentiale,..... in den Kindern dermaßen, dass diese einfach darüber glücklich sind und sich an diesen Sonnenstrahlen wärmen und in diesem Klima wachsen und gedeihen. Versuch einmal als Pflanze, wenn die Sonne scheint und es immer wieder sanft regnet, nicht zu wachsen! Unter solch guten Bedingungen streckt sich jede Pflanze der Sonne entgegen; sie hat gar keine andere Wahl, als sich da zu entfalten und voll zu sein, was sie ist.
    Wenn einem sonst von allen Seiten nur Du-musst, Du-sollst, Du-darfst-nicht, Wann-wirst-du endlich, Du-hast-mich-enttäuscht, Setzen-Sechs, Sprich-einen-ganzen-Satz und noch unendlich viel mehr solcher Stumpfsinn entgegendringt, da kann man doch gar nicht anders als sich entfalten, wenn man nicht mehr daran gehindert wird.
    Wenn ich die "Freiheit" perfekt als Schablone vorbereite und dann das Einfügen in diese "Freiheit" erwarte, übe ich Druck aus. Rolf Robischon übt SOGwirkung aus. Druck kostet Kraft, Sog bringt Kraft. Ich finde es faszinierend, was in Robischons praktischer Pädagogik für Potentiale liegen - ob man sie nun erkennt oder nicht.
    Es fängt ja schon damit an, dass er außer dem Dienstweg noch einen zweiten kennt und gegangen ist: seinen eigenen. Außerdem nutzt er nicht nur - wie viele - den angelernten Verstand sondern den eigenen. Statt seine Schüler unter Druck zu setzen, bietet er ihnen eine PERSPEKTIVE, für die es sich zu lernen lohnt. Das sind alles Kernprinzipien der neuen Ich-kann-Schule.
    Und natürlich ist jede mögliche Entwicklung zu beleben, wenn man den TALENTEN, die sie machen sollen, auch das gibt, was sie dafür brauchen. Von einem "Ich-kann-das-nicht-ich-bin-Legastöhniker" wächst kein Talent, wenn ich aber nur sage: "Das hast Du GUT gemacht" kann ich sofort eine Verbesserung ALLER LEBENSFUNKTIONEN messen. Da wäre es doch geradezu lebensrettend, einmal konkret zu untersuchen, was wir alles den ganzen Tag lang SUGGERIEREN = damit die gewünschte bzw. meistens die unerwünschte Entwicklung nähren.
    Als ich in einer 2.Klasse L anfing, begeisterte ich meine Schüler dafür, "schwere Aufgaben der 4.Klasse GS" richtig rechnen zu lernen. Ich gab ihnen dabei alles Wesentliche vor, dennoch war es zu 100 % ihre freie Arbeit. Nach einer 3/4 Stunde konnten alle 10 bis zu 10 Millionenbeträge richtig addieren und wollten gar nicht aufhören, so sehr waren sie von der "unfreien freien Arbeit" begeistert; sie rechneten noch freiwillig zu Hause bis zu 10 Aufgaben mit bis zu 10 addierten Millionenbeträgen, richtig.
    Bei dem, was die bis dahin als "Freiarbeit erlebt hatten, waren sie im Grunde auch nur Sklaven des vorgegebenen Unterrichtsablaufs gewesen. Sie hatten nicht einmal so viel Freiheit dabei erlebt, dass sie irgendeinen Grund daraus zogen, nach mehr Freiheit zu streben.
    Was also ist schon frei und Freiarbeit?
    Ich grüße freundlich.
    Franz Josef Neffe

  • Vielen Dank, Franz Josef Neffe.
    Ich schreib doch noch etwas zur Arbeitsweise.
    Kinder gehen von selber auf die Suche, nach Allem.
    Wer das weiß, muss nicht mehr belehren und erklären und anweisen und "motivieren".
    Es genügt, auszubreiten und erreichbar zu machen, was an Informationen und Arbeitsmaterial da ist und sich fragen zu lassen. Antworten sollten so kurz und klar sein wie möglich.
    Schulzeit ohne Belehrung, Erklärungen und Anweisungen irritiert Schulbehören, manche Eltern und ziemlich viele Lehrende.
    Dafür gibt es bei so einem Umgang keine Gegenwehr, keine Störungen und keine Verletzungen.
    Und wem es "zu laut" ist, der/die kann sich vorstellen, es sei ein Baum voller Spatzen und pulsierendes Leben.

  • Ja, es ist gut verständlich und nicht nur die Seele atmet dabei auf und der Geist sondern auch der Körper. Und es reizt mich, mir noch ein paar Verse darauf zu machen:


    Manche Leute sind dafür oft ziemlich blind,
    dass sie länger schon als Kinder Kinder sind.
    Sie verbieten Dir das Atmen und das Lachen,
    denn sie durften dieses selber auch nicht machen.
    Alles haben sie perfekt vorausgeplant.
    Wer nicht mitmacht, wird getadelt und ermahnt.
    Wer nicht aufgibt und dem Unterricht sich fügt,
    dem bescheinigt man, er habe nicht genügt.
    Wer sich nicht in die Schablone drücken lässt,
    der steht als Versager vorneweg schon fest.
    Wer noch einen eignen Kopf zu haben trachtet,
    dem wird er genommen und er wird entmachtet.
    Wer noch selber denkt, dem wird das ausgetrieben,
    er muss üben, üben, üben, üben, üben.
    Wer dann wie ein Spielzeugaffe funktioniert,
    dem gibt man das Abitur, dass er studiert.
    Er wird Lehrer, denn er hat noch nicht genug,
    und drum geht er in den Unterrichtsvollzug.
    Für das Leben hat er leider kein Gefühl,
    und drum spielt auch er das alte, dumme Spiel.
    Für was andres lässt die Pflicht ihm keine Zeit,
    und das hält der dumme Kerl noch für gescheit!
    Erst am Ende seines Lebens hat er Glück,
    da führt ihn Alzheimer dann zurück
    und er darf den ganzen Unsinn nun vergessen,
    mit dem stur sich die Kollegen weiter stressen.
    Ja, manche Leute sind dafür oft ziemlich blind,
    dass sie länger schon als Kinder Kinder sind.
    Manche Leute aber können sich befrein
    und sie lassen sich mit Kindern Kinder sein
    und sie machen mit den Kindern manchmal Faxen -
    dabei kann ihr Geist noch etwas weiter wachsen
    und das Leben atmet dann erleichtert auf
    und wer kann, der macht sich seinen Reim darauf.


    Mit herzlichen Grüßen
    Franz Josef Neffe

  • Herr Neffes verbale Rundumklatsche gibt es nun auch in Reimform - welch ein Glück :rolleyes:


    Nur noch mal zur Erinnerung, Herr Neffe: Dies ist ein Forum für Lehrer und solche, die es werden wollen. Hasstiraden und Pauschalverunglimpfungen gegen genau diese Zielgruppe sind hier eher fehl am Platze. Mir ist klar, dass Sie sich für den einzigen Pädagogen halten, der ohne Unterdrückung und Schläge auskommt, aber das sind Sie nicht :nein:

  • ?( Huch, was ist denn über die Ferien aus meinem Thread geworden? 8o


    Ja, die Ferien sind vorbei, die Schule geht weiter... und meine Frage besteht weiterhin. =) Über weiteren Erfahrungsaustausch wäre ich ganz froh.

  • Lieber Andi,
    ich verspreche, dass ich heute noch im Herkunftswörterbuch nachschauen werde, was das Wort Hasstirade bedeutet; als kleine Revanche schlage ich das Nachschauen des Wortes Humor vor.
    Liebes Fröschle,
    ich hab gelesen, dass Dir aufgefallen ist, dass die Kinder in der Grundschule schlechte Erfahrungen gemacht haben. Was war prägender: dass sie "die Schlechtesten" waren oder dass sie als die Schelchtesten behandelt wurden?
    Von wem oder/und was haben sie denn gelernt, wenig von sich zu halten? Was wir von uns halten, das hält dann uns. Wie kann man 4 Jahre zuschauen, wie die Kinder von WENIG gehalten werden?
    Sie finden es merkwürdig, wenn Du ihnen erlaubst, sich selbst was auszudenken. Finden war bisher in ihrer pädagogischen Ent- oder, genauer gesagt, Ver-Wicklung auch nicht vorgesehen; das Finden nahm man ihnen ab: sie hatten entgegenzunehmen.
    Ich hab einmal die Kinder übernommen, die aus der Dignose- und Förderklasse übrig geblieben waren. Von den Eltern hatte man die Unterschrift dafür bekommen, weil man ihnen schmackhaft machte, da würden die Kinder in 3 Jahren sicher lernen, was sie sonst in zwei Jahren nicht schafften. Gerade die Eltern, die sonst nichts hatten außer der Hoffnung, hofften umso mehr und fühlten sich natürlich - da sonst nichts für sie und ihr Kind geschah als dass man ihnen mitteilte, dass es nun fest in die Sonderschule gehen müsse, betrogen. Ich habe dann alle Eltern zu Hause besucht und dort einiges erfahren. Danach war Elternabend; von der ganzen Schule kamen 30 Personen, 10 davon waren Eltern meiner Schüler. Das schreibe ich nur als ermutigendes Signal, dass es sich lohnt, was zu machen.
    Dass es jeden freut, wen man etwas anders macht, als er, ist wieder eine andere Sache. Wenn bei Dir etwas klappt, was bei den anderen noch nie geklappt hat, tauchen Fragen auf. Es hat nicht jeder gelernt, sich darauf zu freuen, dass auch er besser werden und es ihm infolgedessen besser gehen kann.
    Im Grunde gibt es nur zwei Wege: den, dass Du technisch alles immer besser machst und Du und Deine Kinder damit ferig werdne müssen oder dass Du erst einmal auf der menschlichen Ebene die Bedürfnisse befriedigst und die Kräfte, die Du für die Problemlösung brauchst, begeisterst und auf Deine Seite bringst. Das alles ist aber eine nur meine aus Beobachtung und Experiment gewachsene Erfahrung, die allerhöchstens dazu anregen kann, eigene Erfahrungen zu machen. Ich glaube, Du hast das Zeug dazu, (D)einen gangbaren Weg zu finden. Ich wünsche Dir guten Erfolg.
    Franz Josef Neffe

  • Zitat

    Original von Franz-Josef-Neffe
    ich verspreche, dass ich heute noch im Herkunftswörterbuch nachschauen werde, was das Wort Hasstirade bedeutet;


    Und bitte auch Englischwörterbuch die "bored stiff" und "inane pipedream" nachschlagen.

  • Wenn Du unbedingt bewerten musst, neleabels, dann tu es auf Deutsch!
    Dass in meiner Signatur mein NAME geändert wird, finde ich eine beachtliche Leistung. Das haben schon die besonders begabten Kinder in der Schule immer gemacht. Ich hoffe, ich bin nicht der einzige, der darüber lachen kann.
    Mit freundlichem Gruß
    Franz Josef Neffe

  • Hallo Andi,
    ist das hier
    Schulzeit ohne Belehrung, Erklärungen und Anweisungen irritiert Schulbehören, manche Eltern und ziemlich viele Lehrende.
    auch eine Pauschalverunglimpfung?

  • Hallo Fröschle,
    auf Deine Frage hatte ich geantwortet.
    Hast Du dazu weitere Fragen?
    Oder magst Du lieber traditionellere Arbeitsweisen?

  • Fröschle: Sorry, wieder OT:



    robischon: Nein, eher wohl eine Tatsache. Wenn du indes Franz' Beiträge ließt wirst du feststellen, dass er alle Lehrer als Kinder unterdrückende "Unterrichtsvollzugsbeamten" oder so ähnlich darstellt, allerdings nie ein Konzept seiner "Ich-kann-Schule" vorweisen kann. Sein Lehrerbild ist um mindestens 50 Jahre veraltet und ignoriert sämtliche (modernen) pädagogischen Positionen anderer Forumsteilnehmer. Und das nervt mit der Zeit, zumal seine Weise sich (belehrend bis beleidigend) auszudrücken sich bei weitem von dem unterscheidet, was er predigt.


    Gruß, Andi

  • Zitat

    Original von Franz-Josef-Neffe
    Dass in meiner Signatur mein NAME geändert wird, finde ich eine beachtliche Leistung. Das haben schon die besonders begabten Kinder in der Schule immer gemacht. Ich hoffe, ich bin nicht der einzige, der darüber lachen kann.


    ? Wovon redest du?


    Nele

  • Lieber Andi, ich finde es wirklich köstlich, was Du in solider Kleinarbeit und mit aufwendiger Rechcherche so alles über mich herausgefunden hast. Du weckst wirklich liebe Erinnerungen in mir, z.B. an einen Freitag im März 1990 nach der Wende, da gab es in Erfurt zwei große Vorträge, einen mit Willy Brandt und den anderen ließ ein bayerischer Lehrer los in einer Vortragsserie über sein reformpädagogisches Modell - ich war zufällig dabei, weil eingeladen.
    Es ist schade, dass (wie Du schreibst) ES Dich nervt; aber vielleicht magst Du mit diesem ES in Dir mal reden? Vielleicht könnte es auch was anderes für Dich tun, wenn Du ihm sagst, dass es Dir damit eine Freude macht?
    Liebe Nele,
    ich meine exakt, was ich geschrieben habe. Ich habe daraufhin meine Signatur gelöscht.
    Mit herzlichen Grüßen
    Franz Josef Neffe

  • Wenn persönliche Anfeindungen schon unbedingt nötig sind, dann klärt das bitte per PN.
    Hier im Thread sollte bitte nur noch Bezug auf Fröschles Ausgangsfrage genommen werden.


    Moderierende Grüße
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    • Offizieller Beitrag

    Keiner hat was mit deiner Signatur gemacht (kann gar niemand) und solche Unterstellungen zeugen natürlich auch von einer etwas ... nun, nennen wir es 'kindlichen' ... Vorstellung von der Art und Weise wie die Lehrer hier miteinander umgehen könnten. Hat mich ehrlich amüsiert ...


    Ansonsten bin ich mit Andi: im Kopfkino eine eigene Schule zu erfinden und dann die Menschen, die tatsächlich in der Praxis arbeiten, zu beleidigen, indem man ihnen vorwirft, sie könnten es nicht so gut, wie du in dieser erfundene Schule, ist ziemlich ... naja, man setze selber Adjektive ans Ende dieses Satzes.

    WE are the music-makers, and we are the dreamers of dreams,
    World-losers and world-forsakers on whom the pale moon gleams
    yet we are the movers and shakers of the world for ever, it seems.

    Einmal editiert, zuletzt von Meike. ()

  • Zitat

    Original von Franz-Josef-Neffe
    Lieber Andi, ich finde es wirklich köstlich, was Du in solider Kleinarbeit und mit aufwendiger Rechcherche so alles über mich herausgefunden hast. Du weckst wirklich liebe Erinnerungen in mir, z.B. an einen Freitag im März 1990 nach der Wende, da gab es in Erfurt zwei große Vorträge, einen mit Willy Brandt und den anderen ließ ein bayerischer Lehrer los in einer Vortragsserie über sein reformpädagogisches Modell - ich war zufällig dabei, weil eingeladen.
    Es ist schade, dass (wie Du schreibst) ES Dich nervt; aber vielleicht magst Du mit diesem ES in Dir mal reden? Vielleicht könnte es auch was anderes für Dich tun, wenn Du ihm sagst, dass es Dir damit eine Freude macht?


    Lieber Franz-Josef-Neffe,


    das mag ja alles interessant und schön sein, es war bestimmt spannend, Willy Brand zu hören, und den Bericht, dass ein unbekannter bayerischer Kollege, nichtgenanntes zur Reformpädagogik ohne bezug auf dich oder die "Ich-kann-Schule" gesagt hat, finde ich mitreissend. Das ändert leider alles nichts am Kernproblem, das Meike schon so schön auf den Punkt gebracht hat:


    Die "Ich-kann-Schule" existiert ausschließlich als an- aber nicht durchdachtes Konzept zwischen deinen Ohren. Nirgendwo sonst.


    Deshalb ist sie nicht erprobt, deshalb ist sie nicht didaktisch oder organisatorisch ausgeplant, deshalb ist sie niemals in der Realität überprüft worden. Es gibt die "Ich-kann-Schule" eben einfach nicht einmal als erprobbares Konezpt, deshalb ist es ebenso Zeitverschwendung, über sie zu reden wie über fliegende rosa Riesenelefanten aus Zuckerwatte....


    Mein Tipp: MACH DOCH EINFACH MAL. Melde doch einen Schulversuch an. gründe doch eine Ersatzschule, finde einen pädagogischen Fachbereich mit Schulvernetzung oder freunde dich meinetwegen mit einem Schulleiter an, der für reformpädagogische Experimente offen ist, die gibt es doch.


    Aber lass es doch bitte endlich mal, die immergleichen flachen und wirr formulierten Gedanken in unzureichend beherrschter Begrifflichkeit wie eine Duftmarkierung an allen Ecken und Enden zu hinterlassen. Dass du jetzt auch noch ein schlechtes Gedicht darüber verfasst hast, verdeutlicht vielleicht dein kreatives Bemühen, macht die Sache aber auch nicht besser....


    (Auch zum Nachschlagen: tedious, mind-numbing, to prattle, pedestrian)


    Zitat

    ich meine exakt, was ich geschrieben habe. Ich habe daraufhin meine Signatur gelöscht.


    Du redest wirr. Ein Eingriff anderer User in die Signatur deines Profils ist technisch nicht möglich, nicht einmal mit Moderatorenrechten.


    Nele

    Einmal editiert, zuletzt von neleabels ()

  • Schade, jetzt hat das Wegbeißen des Franz-Josef Neffe das Anfangsthema verschüttet.
    Die Frage war (so hab ich es verstanden) ob auch Kinder in einer Förderschulklasse, ausgesondert und gehörig diskrimiert, im Stande sind, selbstbestimmt und kooperativ zu lernen.
    Nachdem sie etliche Jahre nur belehrt, angewiesen, kontrolliert und bewertet (entwertet) wurden.
    Ja, sie sind dazu im Stande. Sie brauchen nur Zeit, wenn sie erleben, dass man sie so leben und lernen lässt. Und wenn es ein oder zwei Jahre dauert. Ob Lehrer so viel Geduld haben?

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