gedämpfte Stimmung nach Abi-Rede

  • Zitat

    Zitat Simian:
    Es kann nicht sein, dass die Schüler sich immer mehr erlauben (können) und Lehrer, (die sicherlich auch mal etwas falsch machen) überall öffentlich gebrandmarkt werden dürfen. - s. Urteil "spickmich"


    Hallo Simian,mir geht es auch so. Über meine Rechte bin ich leider nur mangelhaft aufgeklärt.


    Ist es bei euch an den Schulen ähnlich, dass in solchen Fällen der Verletzung des Persönlichkeitsrechts das Alter der Schüler als Entschuldigung vorgeschoben wird ("denn sie wissen nicht was sie tun") bzw. von Abiturientenstreichen die Rede ist, die es ja schon immer gegeben hat, man so etwas als Lehrer halt nicht so ernst nehmen sollte, lockerer damit umgehen muss, will man in diesem Job überleben?


    Deshalb war ich gerade sehr überrascht, dass ich tatsächlich gegen mögliche Filmaufnahmen, die mich in der Ausübung meines Berufes zeigen, rechtlich vorgehen kann.


    Kennt ihr Fälle, in denen Kollegen tatsächlich davon Gebrauch gemacht haben?

  • Moin!
    Neulich habe ich noch mal unser Abivideo von 1993 angeschaut. Auch dort gab es Szenen, wo der Englischlehrer unterrichtet, man hört ihn im Hintergrund gaaaanz furchtbar langweilig, wie er Monolog hält und die Kamera schwenkt zu den gelangweilten Schülern, die in irgendwelchen Zeitschriften blätterten (ich glaube, zumindest die zeitschriftlesenden Schüler waren gestellt). Ich meine, jeder Abiturient durfte sich ene Kopie von dem Film machen. In einem gewissen Maße ist es, glaub ich, auch normal, dass die Schüler sich in der Abizeitung und auf der Abifeier über die Lehrer amüsieren. Es muss natürlich alles immer in einem gewissen Rahmen bleiben. Allerdings muss es bei der besagten Kollegin, die aufgrund der Abizeitung sogar geheult hat, ja schon echt heftig gewesen sein.

  • ... schließlich befinden wir uns nicht im Film "Die Feuerzangenbowle", in dem selbst die größten Streiche doch wenigstens noch intelligent, liebenswert und amüsant waren . Na gut, der Vergleich mag hinken, aber in Klönis Fall (und das ist - wie wir alle wissen- kein Ausnahmefall) wollen junge Erwachsene, die gerade ihr REIFEzeugnis erhalten, ganz bewusst anderen Menschen schaden (und nur weil diese anderen Menschen "zufällig" Lehrer sind, sind sie doch nicht dazu verpflichtet, sich gefälligst ein dickes Fell zuzulegen und alles herunterzuschlucken).
    Welch Sturm der Entrüstung würde denn aufbrausen, wenn Lehrer zur Abiturfeier mal die peinlichsten Schülerauftritte auf Video zeigen würden ?
    Nein, Klöni, ich finde auch, dass deine Tutoren das Recht (und die kollegiale Pflicht) hatten ,den Spieß einmal umzudrehen und das miese Verhalten der Abiturienten anzuprangern. Irgendwo muss auch mal eine Grenze gezogen werden!
    Basti zwei

  • Zitat

    Original von klöni
    Kennt ihr Fälle, in denen Kollegen tatsächlich davon Gebrauch gemacht haben?


    Nein, kenne ich nicht.


    Nicht nur das Veröffentlichen, das heimliche Filmen überhaupt ist nicht erlaubt. Darf man nicht mit Schülern, nicht mit der Putzfrau, nicht mit Lehrern, nicht mit der Kassiererin. Ausnahme z.B. bei Verdacht auf Straftaten, aber selbst dann nicht so ohne Weiteres möglich.


    Umgang bei uns in der Schule: Die Lehrer und Schüler werden immer mehr sensibilisiert und aufgeklärt. Alter ist keine Entschuldigung. Die Schulleitung beschwichtigt... äh, vermittelt aber natürlich lieber. Bei Youtube-Videos gab es früher lediglich Verweise, in Zukunft kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendwas unterhalb eines verschärften Verweises akzeptiert wird. Über die Schulstrafe hinaus wurde noch nie tatsächlich geklagt.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Ich finde das Argument der zunehmenden Sensibilisierung (bislang leider nur selten auf Schülerseite) sehr wichtig. Da zieht ein "so war's halt schon immer" nicht mehr.


    Nur am Rande aus reiner Neugier: wie das Recht am eigenen Bild wohl für diesen Guard geregelt ist? Vielleicht deshalb die überbordende Kopfbedeckung, damit er nicht identifiziert werden kann?

  • Okay, habe mit einer der Film-Schülerinnen Kontakt aufgenommen und sie über den rechtlichen Stand der Dinge in Kenntnis gesetzt. Wie erwartet, war sie äußerst überrascht.
    Anscheinend gibt es keine weiteren Lehrer-Szenen im Film. Die Kollegin werde jetzt soweit unkenntlich gemacht (der Film ist noch in Arbeit), dass man sie nachher nicht mehr identifizieren könne.
    Fühle mich jetzt wohler.


    Meint ihr, es wäre sinnvoll, die Schulleitung trotzdem noch einmal einzuschalten?

  • Hallo Klöni,
    von mir ein deutliches JA!
    Es ist ja eine Angelegenheit, die nicht nur dich und eben diese Schülerin, mit der du gesprochen hast, betrifft, sondern generell den Umgang miteinander an der Schule (und eben gesetzlich klar bestimmt, was das Recht auf das eigene Bild betrifft).
    Außerdem hast du anfangs geschrieben, dass sich deine Schulleitung in dieser Angelegenheit eher passiv verhält. Vielleicht wird sie durch deine Initiative dazu angeregt, sich künftig selbst mehr darum zu kümmern !
    LG
    Basti zwei

    Einmal editiert, zuletzt von Basti zwei ()

  • Ich kenne einen Fall, wo Schüler einen Film mit ihrem Lehrer im Unterricht auf Youtube eingestellt haben, mit Nennung des Schulnamens und des Lehrers. Sie erhielten eine ziemlich harte Schulstrafe - dreitägiger Schulausschluss.


    Einen Verweis fände ich viel zu "läppisch"...

  • Also ich finde sowohl die Herangehensweise bezüglich der Kritik, als auch der Umgang mit Medien irgendwie ... optimierungsbedürftig.


    Zunächst muöchte ich feststellen, dass mir noch die Erfahrung fehlt, wie die Reden bei Abiturfeiern (inhaltlich) gehalten werden und kann deshalb nur meine Erfahrung aus der Wirtschaft bzw. meine persönliche Meinung einbringen. Bitte lasst also Milde walten :)


    Meiner Meinung nach ist der Zeitpunkt für Kritik bei der Abirede eigentlich schon zu spät:


    Nutzen (im Sinne von Lerneffekt) wird es den Schülern (die Situationen sind vorbei) und den Lehrern (werden möglicherweise in den gleichen Situationen vergleichbare Erlebnisse haben) kaum bringen.


    Ich kenne es aus der Wirtschaft so, dass bei öffentlichen Reden unternehmensinterne Probleme nicht nach aussen getragen werden. Sicherlich auch um nicht zu zeigen, dass man nicht dazu in der Lage ist, die Probleme unter Kontrolle zu bekommen. Diese Herangehensweise finde ich eigentlich ganz sinnvoll.


    Fraglich ist, ob die Herangehensweise in Schulen grundsätzlich anders ist als in Unternehmen in der Wirtschaft. Mir stellt sich aber auch noch die Frage, warum die Probleme in den Jahren vorher nicht massiv angegangen wurden, so dass diese gelöst werden konnten. Wenn z.B. Fragebögen nicht konstruktiv ausgefüllt werden, stellt sich mir die Frage warum ist das so (denn auch dieses Befragungsergebnis ist eines).


    Hat die Rede nicht möglicherweise auf die Eltern gewirkt, als wenn man mit der Kritik (im Sinne von negativer Stimmung) in der Abirede die Hilflosigkeit der Schule bzw. der Lehrer dokumentiert?


    Möglicherweise ist es aber so dass es wirklich nur ein Jahrgang war, mit dem die Schule Pech gehabt hat - in dem Fall ist vielleicht die finale Abrechnung bei der Abifeier wenigstens ein sinnvoller Befreiungsschlag für das Kollegium, weil es zeigt, dass solches Verhalten nicht ohne Konsequenzen bleibt.


    Bezüglich der Filme habe ich aber eine klare Meinung:
    Erst aufklären, dann Konsequenzen walten lassen.
    Woher soll ein Schüler etwas vom Recht am eigenen Bild wissen, wenn selbst Lehrer die Situation oft nicht einschätzen können?


    Also klare Regeln schaffen (keine Aufzeichnungen weil..., sonst...) und wenn jemand dagegen verstößt und dann womöglich noch damit Geld verdienen möchte (z.B. Film verkaufen): Hart juristisch durchgreifen.


    Sind solche Regeln den Schülern nicht bekannt, sollte man zunächst ein ernstes Wörtchen mit ihnen reden.

  • ntmf, da gebe ich dir Recht.


    Die SuS erhalten an dem Tag das Zeugnis, das ihnen die allgemeine Hochschulreife bescheinigt. Welchen Sinn hat es, ihnen in einer Rede jetzt noch irgendwas an den Kopf zu werfen und dieses Zeugnis damit eigentlich in Frage zu stellen? Das hätte vorher geschehen müssen, und zweckmäßigerweise im Einzelgespräch.


    Als Mutter wäre ich auch verschnupft, wenn die Abschlussfeier durch Misstöne gestört würde, und ich würde wohl denken, die kommen wohl nicht so zurecht an der Schule. Und dass es doch mal gut sein muss. Immerhin ist die Schule den Jahrgang ja los.


    Dass die SuS an dem Tag mal Dampf ablassen, das ist doch üblich und normal, waren sie doch die ganze Zeit diejenigen, die sich bewerten lassen mussten.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Piksieben
    ntmf, da gebe ich dir Recht.


    Immerhin ist die Schule den Jahrgang ja los.


    Dass die SuS an dem Tag mal Dampf ablassen, das ist doch üblich und normal, waren sie doch die ganze Zeit diejenigen, die sich bewerten lassen mussten.


    Immerhin sind die Schüler die Schule dann auch los. Warum dann noch mal Dampf ablassen ?
    Beurteilt wurden sie ja quasi im eigenen Interresse, nämlich um ihren Schulabschöuss zu bekommen.


    ein zivilisiertes Miteinander kann man doch wohl von beiden Seiten erwarten, auch von Schülerseite !!!!

  • Zitat

    Original von ntmf
    Bezüglich der Filme habe ich aber eine klare Meinung:
    Erst aufklären, dann Konsequenzen walten lassen.
    Woher soll ein Schüler etwas vom Recht am eigenen Bild wissen, wenn selbst Lehrer die Situation oft nicht einschätzen können?


    Also klare Regeln schaffen (keine Aufzeichnungen weil..., sonst...) und wenn jemand dagegen verstößt und dann womöglich noch damit Geld verdienen möchte (z.B. Film verkaufen): Hart juristisch durchgreifen.


    Sind solche Regeln den Schülern nicht bekannt, sollte man zunächst ein ernstes Wörtchen mit ihnen reden.


    Nein. Natürlich ist es prinzipiell Aufgabe der Schule, Schülern Regeln fürs zivilisierte Zusammenleben mitzugeben. Aber ich bin doch nicht die Rechtshilfe für Schüler! Wenn die zivilrechtlich belangt werden können oder gar ein Straftatbestand vorliegt, dann dürfen die sich nicht grundsätzlich darauf herausreden, dass ihnen der Lehrer nicht gesagt hat, dass das verboten ist. Einzelfälle und Alter und sonstgie Umstände darf man gerne in Betracht ziehen - aber zu verlangen, Straftaten von Schüler nicht zu ahnden, weil man sie nicht über die Gesetzeslage aufgeklärt hat, halte ich für grundfalsch.


    Wie soll das außerdem praktisch laufen? Muss ich mir von einem, sagen wir, Elfktlässler eine Bestätigung geben lassen, dass das mal im Unterricht dran kam? Oder gilt: solange das nicht im Lehrplan stehen, muss man davon ausgehen, dass Schüler das nicht wissen? Müssen Schulen Zusatz-Lehrpläne anlegen?


    (Ist vermutlich eine gute Idee. Trotzdem: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.)

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Zitat

    Original von Piksieben
    Die SuS erhalten an dem Tag das Zeugnis, das ihnen die allgemeine Hochschulreife bescheinigt. Welchen Sinn hat es, ihnen in einer Rede jetzt noch irgendwas an den Kopf zu werfen und dieses Zeugnis damit eigentlich in Frage zu stellen? Das hätte vorher geschehen müssen, und zweckmäßigerweise im Einzelgespräch.


    Widerspruch. Erstens fangen manche Schüler das selbstständige Denken erst mit dem Verlassen der Schule an. Das ist ein Fehler der Institution Schule, für den den es Ursachen gibt, aber das ist so. "Allgemeine Hochschuleife" entbindet nicht von lebenslangem Lernen. Welchen Sinn es hat, das Zeugnis in Frage zu stellen? Das Zeugnis in Frage zu stellen, natürlich. Man wird sich ja noch fragen dürfen, was so ein Zeugnis besagt und wert ist.


    Zitat

    Als Mutter wäre ich auch verschnupft, wenn die Abschlussfeier durch Misstöne gestört würde, und ich würde wohl denken, die kommen wohl nicht so zurecht an der Schule. Und dass es doch mal gut sein muss. Immerhin ist die Schule den Jahrgang ja los.
    Dass die SuS an dem Tag mal Dampf ablassen, das ist doch üblich und normal, waren sie doch die ganze Zeit diejenigen, die sich bewerten lassen mussten.


    Klar mussten die sich bewerten lassen. Aber sie hatten auch die Möglichkei, sich einem Dialog zu stellen. Viele machen das nicht, weil man bei einem Dialog auch Antworten kriegt.


    Ich lasse gelten, dass man auf einer Abschlussfeier Friedefreudeeierkuchen haben möchte, also gute Wirkung nach außen. Ja. Das führt zu langweiligen braven Reden von Schulleitung, Schülern, Elternvertretern, aber wer's mag, für denn ist das das höchste.


    Meine liebsten Abireden sind die, die Reife zeigen, also auch Kritikfähigkeit - was sich äußert an reklektiertem Lob und Tadel für Schule, Lehrer, Schüler. Das ist eher mein Geschmack.


    Was gar nicht geht, ist, dass ein Jahrgang heimlich Filme dreht und verbreitet und sich im Abitur keine Kritik anhören muss.

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  • Zitat

    Original von Herr RauNein. Natürlich ist es prinzipiell Aufgabe der Schule, Schülern Regeln fürs zivilisierte Zusammenleben mitzugeben. Aber ich bin doch nicht die Rechtshilfe für Schüler!



    Hilf mir doch mal bitte, ich verstehe da etwas nicht ganz:
    Woher bekommen die SuS das Wissen über Regeln denn. Ich dachte immer, dass die Lehrer der Schule die die „Regeln fürs zivilisierte Zusammenleben mitgeben“ sollen, genau dafür auch zuständig sind - Du schreibst doch:


    Zitat

    … Aber ich bin doch nicht die Rechtshilfe für Schüler!


    Und trotzdem setzt Du Regeln doch regelmäßig im Unterricht durch, und wirst diese Regeln und die Konsequenzen bei Verstößen durchsetzen und erläutern. Irgendwie glaube ich dass es aufwendiger und teurer ist diese Regeln juristisch durchzuboxen, als einmal mit den SuS klartext (Über Konseqzuenzen) zu reden.


    Zitat

    [i]Original von Herr Rau

    Zitat

    Nein.


    Tja, ich finde doch - so unterschiedlich sind die Meinungen!


    Ich denke, dass es ganz schön teuer wird sich nur an Gesetzesbüchern zu orientieren, alles gerichtlich klären zu müssen stelle ich mir ziemlich fürchterlich vor –Ich würde erwarten, dass die Schüler die Gesetzestexte erst lesen (und interpretieren), wenn rechtliche Konsequenzen drohen. Und dass ist dann natürlich zu spät.


    Zitat

    Original von Herr Rau
    Wenn die zivilrechtlich belangt werden können oder gar ein Straftatbestand vorliegt, dann dürfen die sich nicht grundsätzlich darauf herausreden, dass ihnen der Lehrer nicht gesagt hat, dass das verboten ist.


    Genau!


    Und jetzt mach Dir doch mal den Spaß und frag mal in einer Klasse mit 18-jährigen, wer den Unterschied zwischen Strafrecht und Zivilrecht kennt.


    Und was lernt man daraus? Die SuS werden genau das tun was Du sagst (…sich grundsätzlich darauf herausreden, dass der Lehrer nicht gesagt hat…) weil sie es nicht besser wissen – und ich persönlich werfe ihnen das dann auch nicht vor, denn das Unwissenheit nicht vor Strafe schützt müssen sie auch erst lernen.


    Ich würde Ihnen das aber sehr wohl nicht nachsehen, wenn ich Ihnen das vorher gesagt habe.

    Meine Bemerkung:

    Zitat

    Original von Herr Rau


    War eine gedankliche Hilfestellung dafür, dass die Regeln an der Schule den Schülern nicht richtig klar sind (und die lernt man nicht durch Abschreiben der Schulordnung). Ich persönlich bin mir fast völlig sicher, dass es zu solchen Situationen nicht (kaum) noch kommt, wenn z.B. am ersten Tag des neuen Schuljahres (für neue Schüler) als erstes die Regeln und die Konsequenzen für Verstöße und die Gründe dafür genannt werden. Allerdings weiß ich natürlich auch nicht, ob das wirklich umsetzbar ist.


    [quote]Original von Herr Rau aber zu verlangen, Straftaten von Schüler nicht zu ahnden, weil man sie nicht über die Gesetzeslage aufgeklärt hat, halte ich für grundfalsch.


    Das habe ich auch mit keinem Satz so geschrieben und/ oder gefordert.

  • Zitat

    Original von Herr Rau Widerspruch


    Warum? Ist ein Schüler nicht reif für die Hochschule, sollte er doch auch das Zeugnis nicht bekommen haben?




    Zitat

    Original von Herr Rau Erstens fangen manche Schüler das selbstständige Denken erst mit dem Verlassen der Schule an.


    Möglich, habe ich noch keine Erfahrung, hört sich für mich aber ziemlich schlimm an.


    Zitat

    Original von Herr Rau Das ist ein Fehler der Institution Schule, für den den es Ursachen gibt, aber das ist so


    Kannst Du das bitte etwas ausführen? Welche Ursachen sind das?


    Zitat

    Original von Herr Rau[/iDas führt zu langweiligen braven Reden von Schulleitung, Schülern, Elternvertretern, aber wer's mag, für denn ist das das höchste.


    Wenn die Reden schlecht gemacht werden vermutlich schon…aber auch nur dann.


    Zitat

    [i]Original von Herr Rau

    Zitat

    Was gar nicht geht, ist, dass ein Jahrgang heimlich Filme dreht und verbreitet und sich im Abitur keine Kritik anhören muss.



    Da bin ich völlig bei Dir – meiner Meinung nach haben Mobiltelefone in der Schule und im Unterricht übrigens rein gar nichts verloren.

  • Vielleicht war ich auch zu forsch, das gebe ich zu. Aber das Thema liegt mir sehr am Herzen, und tatsächlich versuche ich im Informatikunterricht und außerhalb genau darauf einzugehen. Und ja, auch die Lehrer sind da nicht alle korrekt informiert oder einer Meinung.


    Trotzdem: Wenn Abiturienten etwas verbocken, rede ich wohl erst mit den Leuten. Aber die haben ja gerade ihre Reife bescheinigt gekriegt und können sich - finde ich - nicht darauf berufen, dass man sie in den letzten Schuljahren über die aktuelle Gesetzeslage nicht in der Schule informiert hat.


    Zitat

    Hilf mir doch mal bitte, ich verstehe da etwas nicht ganz:
    Woher bekommen die SuS das Wissen über Regeln denn.


    Das ist wirklich eine gute Frage. Allgemeine Prinzipien des Miteinanders sollten sie unbedingt in der Schule lernen. Aber es geht ja hier nicht um schulinterne Regeln oder eine läppische Hausordnung, sondern um allgemeingültige Gesetze der BRD. Dass ich niemanden heimlich filmen und den Film veröffentlichen darf, hat ja überhaupt nichts mit Schule oder Lehrern zu tun, das gilt generell. Soll die Schule ihre Schüler über alle Straftatbestände oder zivilrechtlichen Möglichkeiten informieren? Vielleicht sogar: ja, aber das ist zur Zeit nicht ihre Aufgabe.


    Wie Schüler und Bürger über alte und neue Gesetze informiert werden sollen, das ist eine gute Frage.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • Zitat

    Original von Herr Rau Soll die Schule ihre Schüler über alle Straftatbestände oder zivilrechtlichen Möglichkeiten informieren? Vielleicht sogar: ja, aber das ist zur Zeit nicht ihre Aufgabe.


    Du bringst es auf den Punkt:


    Schüler werden heimlich beim Toilettengang gefilmt, gemobbt, abgezogen, bedrängt und geschlagen, das ganze noch veröffentlicht (Stichwort "happy slapping"), um solchen Machenschaften beizukommen, mussen bei solchen Themen durchgegriffen werden, was leider auch viel zu selten passiert. Konsequenz ist da nichts schlechtes.


    Die Kinder wissen oft einfach nicht was sie da tun - traurig aber war.

  • Nachdem ich grad erst von einer KOnferenz heimgekommen bin und schon wieder zwei Elterntelefonate hinter mir habe nur ganz kurz:
    Klöni, du fragtest, ob du die Schulleitung trotzdem noch einschalten solltest:
    "Enschalten" in diesem Sinne nicht unbedingt, ich würde eine kurze Notiz zu den Vorkommnissen (SuS drehten Film mit Absicht ihn zu veröffentlichen), deinem Eingreifen (Sus direkt ansprechen) und Lösung (Absprachen getroffen, unkenntlich machen) schreiben.
    So kann hinterher niemand behaupten "Sowas gabs hier ja noch nie" oder "Wie, sie haben uns doch nie was gesagt" usw.

  • Zitat

    Original von ntmf
    Woher bekommen die SuS das Wissen über Regeln denn. Ich dachte immer, dass die Lehrer der Schule die die „Regeln fürs zivilisierte Zusammenleben mitgeben“ sollen, genau dafür auch zuständig sind.


    Wie wäre es mit Eltern? Familie? Alltagserfahrungen?
    Mit Verlaub, wir sind doch nicht für alles zuständig! Mir kommt es immer mehr vor, als würden die Eltern Kinder bekommen und dann bequem in Kita, Schule etc. parken, in der Hoffnung, dass sie mögllichst wenig selbst an Verantwortung tragen müssen und am Ende ein super Kind nebst Abi zurückbekommen. Sorry, man kann nicht alles auf Schule und Lehrer abwälzen.


    Grüße vom
    Raket-O-Katz

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