Beim Rumzappen...

  • row-k: Ja, die Mathekenntnisse sind sehr dürftig und es mag einen manchmal verleiten, sich darüber lustig zu machen. Letztendlich sollte man sich das aber verkneifen, finde ich.


    PS: Nichts für ungut, aber neben Mathematikkenntnissen ist auch die Beherrschung der deutschen Grammatik von Vorteil (unter den Sozpäd.Leuten).

  • Zitat

    Original von Basti zwei
    1. row-k: Ja, die Mathekenntnisse sind sehr dürftig und es mag einen manchmal verleiten, sich darüber lustig zu machen. Letztendlich sollte man sich das aber verkneifen, finde ich.


    2. PS: Nichts für ungut, aber neben Mathematikkenntnissen ist auch die Beherrschung der deutschen Grammatik von Vorteil (unter den Sozpäd.Leuten).


    1. Wenn wir unsere Neuen bekommen, fangen wir auch da an und trainieren Grundkenntnisse. Erst dann wird der "richtige" Hauptschulstoff aufgesattelt. Ich habe also durchaus Verständnis für die SCHÜLER.
    ABER ich habe kein Verständnis, wenn Sozpäd. nicht mal das EInmaleins können...
    2. ... und Rechtschreibung als auch Grammatik nicht beherrschen.


    Wie gesagt - es gibt auch Ausnahmen unter den Sozpäd.

  • Aber, so sehr man auch das Konzept dieser Sendung verteufeln mag, und auch, wenn die wirklichen Beweggründe der "Superlehrer" uns nicht bekannt sind: auf der anderen Seite verdienen nicht nur sie, sondern eigentlich alle Lehrer/innen, die sich mit solchen Schülern herumschlagen müssen, tiefen Respekt. Ganz ehrlich: ich bin froh, an einer Schule zu sein, in der man nicht auf solche "Gestalten" trifft. Ich wüsste auch gar nicht, wie ich mich da verhalten sollte. Mein bissiger Sarkasmus mag vielleicht Schüler aus der Oberstufe meines Gymnasiums in die Knie zwingen, aber ein derartiges Publikum versteht das ja nicht einmal. Außerdem müssen viele der gezeigten Schüler/innen bloß den Mund aufmachen, um bei mir tiefste Antipathie hervorzurufen.


    Von daher vielleicht einmal die direkte Nachfrage bei den Hauptschulkollegen: ist das in der Sendung gezeigte eher die Normalität bei euch oder schon das Extreme?

    Das Leben ist KEIN Wettkampf - aber ich gewinne trotzdem

  • Zitat

    Original von Igzorn
    Mein bissiger Sarkasmus mag vielleicht Schüler aus der Oberstufe meines Gymnasiums in die Knie zwingen


    Mhm. Ist es Ziel der pädagogischen Arbeit, seine Schüler in die Knie zu zwingen?


    Nele

  • Ok, "in die Knie zwingen" ist etwas zu böse formuliert und auch nicht "wörtlich" gemeint. Sagen wir eher ruhig stellen bzw. disziplinieren, wenn es denn nötig ist.

    Das Leben ist KEIN Wettkampf - aber ich gewinne trotzdem

  • da muss ich dir recht geben igzorn! eine negative einstellung zur sendung bedeutet ja nicht, dass man lehrern, die sich im "wahren leben" mit solchen oder ähnlichen situationen konfrontiert sehen müssen, keinen respekt zollt. deswegen sollte sich, falls das vorkommt, auch keiner persönlich angegriffen fühlen.
    wenn der tränenausbruch des mathelehrers nicht gespielt war, sieht man ja auch, wie nah den lehrern das schicksal der schüler geht... aber für mich gibt es in der sendung zu viele unlogische und merkwürdige aspekte...

  • Zitat

    Original von Igzorn
    Von daher vielleicht einmal die direkte Nachfrage bei den Hauptschulkollegen: ist das in der Sendung gezeigte eher die Normalität bei euch oder schon das Extreme?


    An meiner Schule: Das ist schon eher extrem, aber in jeder 8. und 9. Klasse gibts davon ca. 5 Leute. Das reicht schon!


    Gruß
    Anna

  • Zitat

    Original von Igzorn
    1. ...Mein bissiger Sarkasmus mag vielleicht Schüler aus der Oberstufe meines Gymnasiums in die Knie zwingen, aber ein derartiges Publikum versteht das ja nicht einmal.
    2. Außerdem müssen viele der gezeigten Schüler/innen bloß den Mund aufmachen, um bei mir tiefste Antipathie hervorzurufen.


    3. Von daher vielleicht einmal die direkte Nachfrage bei den Hauptschulkollegen: ist das in der Sendung gezeigte eher die Normalität bei euch oder schon das Extreme?


    1. Stimmt, darum sollte man eindeutige und klare, kurze Sätze sprechen - ohne Konjunktiv.


    2. Och, das gibt sich. Sie sind nicht so, wie sie sich zu Anfang geben. Sie wollen eigentlich alle nett zu ihren Mitmenschen sein und wenn man als Lehrer die richtige Atmosphäre schafft, sind sie es auch.


    3. Ein bisschen extrem ist es, aber beherrschbar.

  • :rofl:


    ich stelle mir gerade vor, wie die herrschaften von sat 1 vorm rechner sitzen und sich freuen, dass das konzept ihr sendung aufgeht bzw. darüber gesprochen wird und so immer mehr leute die sendung schauen, um mitreden zu können...


    aber back to topic...

  • Jetzt hab' ich's schon wieder verpasst - oder nicht? :D

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Zitat

    Original von Niggel
    ich stelle mir gerade vor, wie die herrschaften von sat 1 vorm rechner sitzen und sich freuen, dass das konzept ihr sendung aufgeht bzw. darüber gesprochen wird und so immer mehr leute die sendung schauen, um mitreden zu können...


    Ich wage doch sehr zu bezweifeln, dass die Programmdirektion von Sat 1 ob der Diskussion einer Handvoll unbekannter Lehrer in einem namenlosen Lehrerforum in erhöhte Erregungszustände versetzt wird... :)


    Nele

  • fand die vorstellung, dass das rein theoretisch möglich wäre, einfach sehr amüsant... ;)


    und musste mal feststellen, dass wir, die darüber diskutieren und weitesgehend negativ eingestellt sind, mehr oder weniger aufs konzept "reinfallen"... aber macht ja nichts, bin ja auch fleißig mit von der partie ;)

  • Ich habs mir heut auch reingezogen. Und ich fande es von Entertainmentfaktor eher enttäuschend. Die ständigen Wiederholungen nach der Werbung nerven ohne Ende. Und irgendwie fällt es auch auf, dass manche Dinge gestellt sind^ ^ . Das können die Volksverblöder von RTL besser :).


    Zum Thema Hauptschüler/Hauptschullehrer. Ich hatte mein Orientierungspraktikum an einer Mittelschule gemacht, also Haupt+RealSchule. Die Realschüler waren eigentlich wirklich alle nett. Nicht die Cleversten, aber man konnte super mit ihnen auskommen.


    Bei den Hauptschülern hatte ich aber doch so meine Zweifel, ob das was für mich wäre. Ich hatte einen HS-Lehrer in Aktion gesehen, der war so ein hartes Schwein...hat rummgebrüllt, ich bin selbst immer voll erschrocken und zusammengezuckt...aber er hat sie mit Erfolg gebändigt. Also für so ne harte Schiene bin ich nicht gemacht. Und die braucht man, oder, row-k?
    Ich fand es auch sehr übel, als so nen kleines Mädel aus der 7.Klasse zu mir sagte: "Wir sind doch eh nur Scheiss Hauptschüler. Aus und wird eh nichts!". Das war mein letzter Tag des Praktikums und da war ich auch bedient.

  • Zitat

    Original von [FoNziE]
    Ich hatte einen HS-Lehrer in Aktion gesehen, der war so ein hartes Schwein...hat rummgebrüllt, ich bin selbst immer voll erschrocken und zusammengezuckt...aber er hat sie mit Erfolg gebändigt. Also für so ne harte Schiene bin ich nicht gemacht. Und die braucht man, oder, row-k?


    Na ja, es geht auch anders. Ich arbeite (an einer berufsbildenden Schule) ja auch mit Hauptschülern und Schülern, die noch keinen HS-Abschluss haben. Rumbrüllen mache ich nicht. Und auch meine KollegInnen nicht.

  • Zitat

    Original von [FoNziE]
    Ich hatte einen HS-Lehrer in Aktion gesehen, der war so ein hartes Schwein...hat rummgebrüllt, ich bin selbst immer voll erschrocken und zusammengezuckt...aber er hat sie mit Erfolg gebändigt. Also für so ne harte Schiene bin ich nicht gemacht. Und die braucht man, oder, row-k?


    Um Gottes willen. Das wär ja schrecklich! 8o


    Es gibt zwar diesen Schlag Hauptschullehrer, aber das Gros der Lehrer an der Hauptschule arbeitet glücklicherweise nicht so. Und ich persönlich bin davon überzeugt, dass die "harte Schiene" die Schüler auch nicht wirklich weiterbringt. Zusätzlich zu dem Stress zu Hause baut sich auch noch immenser Druck in der Schule auf und an irgendeiner Stelle entläd sich das Ventil dann ziemlich heftig. Natürlich dort, wo der Arm des Klassenlehrers nicht hinreicht, d. h. innerhalb der Schule im Allgemeinen im Fachunterricht, wo es dann in der Regel völlig unmöglich ist mit den Schülern zu arbeiten. Wenn die Fachlehrer dies dann feststellen und den Dialog mit dem Klassenlehrer suchen, stehen die Kollegen vom "harten Schlag" meist mit einem selbstgefälligen Lächeln da und behaupten, dass sie diese Schwierigkeiten ja nicht haben und unterstellen schön implizit, dass es wohl an der Inkompetenz der Fachlehrer liegen müssse, wenn sie mit ihren Schülern nicht klar kommen.
    Ich habe da in meiner Zeit in der Integration von Erziehungshilfeschülern leider wirklich schon übelste Erfahrungen gemacht mit solchen Kollegen.


    Wirklich helfen und sie auf den richtigen Weg bringen, kann man schwierigen Schülern eigentlich nur, indem man für klare Strukturen sorgt und ein sehr konsequentes, aber ruhiges und freundliches Lehrerverhalten praktiziert. Und auf diese Art unterrichten eigentlich die meisten meiner Kollegen, sowohl im Förder- als auch im Hauptschulbereich.
    Aber das ist natürlich nicht besonders medientauglich.


    Ich hab die Sendung hier zwar nicht gesehen und hab's eigentlich auch nicht vor, aber allein, was ich schon in diesem Thread rauslese, scheint es nicht darum zu gehen, zu zeigen, wie gute pädagogische Arbeit aussieht. Viel unterhaltsamer ist es natürlich, wenn von Schülerseite möglichst viele derbe Sprüche fallen und der Lehrer, wie man das eben von einem "gestandenen" Lehrer so erwartet, die Jugendlichen ordentlich in den Senkel stellt. Oder lieg ich falsch?


    Viele Grüße
    Mia

    Man soll denken lehren, nicht Gedachtes.
    (Cornelius Gustav Gurlitt)

    Einmal editiert, zuletzt von Mia ()

  • Zitat

    Original von Mia
    Viel unterhaltsamer ist es natürlich, wenn von Schülerseite möglichst viele derbe Sprüche fallen und der Lehrer, wie man das eben von einem "gestandenen" Lehrer so erwartet, die Jugendlichen ordentlich in den Senkel stellt. Oder lieg ich falsch?


    Viele Grüße
    Mia


    Klingt wie "Big Brother" im Klassenzimmer...Nein, ich habe es mir noch NICHT angesehen und werde es auch nicht tun...wobei:


    Übermorgen fangen bei uns die FERIEN an, und wenn ich dann viel Zeit habe..hmmm..


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Zitat

    Original von Mia
    Wirklich helfen und sie auf den richtigen Weg bringen, kann man schwierigen Schülern eigentlich nur, indem man für klare Strukturen sorgt und ein sehr konsequentes, aber ruhiges und freundliches Lehrerverhalten praktiziert.


    So in der Art war dieser Mann auch, nur eben nicht wirklich ruhig ;). Aber eben sehr sehr sehr konsequent.

  • Zitat

    Original von Mia
    Wirklich helfen und sie auf den richtigen Weg bringen, kann man schwierigen Schülern eigentlich nur, indem man für klare Strukturen sorgt und ein sehr konsequentes, aber ruhiges und freundliches Lehrerverhalten praktiziert.


    Genau so geht es. Und man muss das gewünschte Verhalten vorleben, muss VORBILD sein.


    Klar, wenn es reicht, muss man die Bande auch mal schockieren. Dann sind sie auch offen für (sie) neue Denkweisen. Das kann auch in SELTENEN Fällen ein kurzes Brüllen sein.

  • Zitat

    Original von [FoNziE]
    ...aber er hat sie mit Erfolg gebändigt. Also für so ne harte Schiene bin ich nicht gemacht. Und die braucht man, oder, row-k?
    ...


    Warum? Wie kommst Du darauf?

  • Zitat

    Original von row-k


    Genau so geht es. Und man muss das gewünschte Verhalten vorleben, muss VORBILD sein.


    Richtig. Und man braucht einen *sehr* langen Atem, weil man mühselig dicke Bretter bohren muss. Das ist doch der Murks an diesen Formaten - es wird vorgegaukelt, dass über Nacht alles anders wird....


    Nele

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