Hallo zusammen,
die mündlichen Abiprüfungen stehen vor der Tür. Meine Prüflinge sind schon ganz aufgeregt, schreiben mir jeden Tag Mails mit ihren vielen Fragen.
Wäre alles schön und gut, hätte ich zur Zeit nicht mal wieder eine extreme Sinnkrise was diese unsäglichen und unzähligen Prüfungssituationen angeht, durch die wir die SuS von Kl 5 bis 13 durchjagen. schriftliche Vergleichsarbeiten, mündliche Prüfung Kl 10, schriftliche Lernstandserhebungen, Abiturprüfungen.
Jede dieser Prüfungen ist auf Lehrer- und Koordinatorenseite mit einem extremen Organisations- und Vorbereitungsaufwand verbunden. Das Ergebnis ist mehr als mickrig: Häufig (v.a. Kl 10 Prüfungen) haben die Prüfungen keinerlei Auswirkungen auf die Noten. Wenn die Behörde die ausgewerteten Arbeiten an die Schule zurückschickt, dann landen die mühselig vom Lehrer im Unterricht vorbereiteten und korrigierten Papiere im Schredder (was nochmal Arbeit macht). Wer hat schon Zeit, die vor Monaten geschriebenen und korrigierten Arbeiten noch einmal durchzulesen und die Ergebnisse für den Unterricht auszuwerten?
Wer erinnert mich mal bitte an den Sinn von Prüfungen und Schule im allgemeinen?
Es tut mir in der Seele weh, zu sehen, wie sich die SuS (und die Lehrer, SL, etc.) für diese Farce tagtäglich aufopfern. Wir tun so, als sei uns der Sinn des Ganzen vollauf bekannt, und führen jeden Tag das Schaustück "Schule" auf, zwingen jeden, der sich weigert, die Lüge mitzuspielen, in die Knie.
Sorry für das diffuse und wirre Posting. Ich sehe im Moment absolut KEINEN pädagogischen Sinn mehr in meiner Arbeit.
Überzeugt mich jemand netterweise vom Gegenteil?
Liebe Grüße
klöni, die sich jetzt noch ein paar Fragen für die Prüfungen überlegt.