UB Märchen aufpeppen

hey,

hatte meine prüfungsstunde über märchen.
ich habe den anfang des märchens erzählt, dann haben sie in partnerarbeit
das ende aus zerschnittenen teilen zusammengesetzt (schwerpunkt war dann lesekompetenz)
und am ende haben die kinder das märchen dann selbst nacherzählt. war eine zweite klasse
und kam sowohl bei kindern als auch auch bei den prüfern sehr gut an.
wenn du noch fragen hast, schreib mir einfach.

Viele Grüße

Ich habe neulich in meiner zweiten Klasse eine Lerntheke zu Märchen gemacht. Dort gab es verschiedene Möglichkeiten, sich mit Märchen auseinander zu setzen, z.B. ABs (v.a. aus der Märchenwerkstatt vom Verlag an der Ruhr - hast Du die? und aus "Bausteine Grundschule"), Stabpuppen, Mandalas, einem Märchen-Spiel etc. Das ganze hat sich über ca. eine Woche hingezogen. Am Anfang der Stunde und in den Frühstückspausen habe ich grundsätzlich ein Märchen vorgelesen, anschließend durften sich die Kinder mit der Lerntheke beschäftigen. Das war super (ob es allerdings UB-geeignet wäre....wer weiß...)!

wir haben mal eine ganze unterrichtssequenz zum thema märchen gemacht

zum einstieg hatten wir eine dame zu besuch, die einen ganzen morgen zum thema märchen gestaltet hatte. nannte sich "lesewerkstatt". die kinder haben dort verschiedene zugänge zu märchen bekommen.
sie hat vorgelesen, die kinder mussten den titel zu einem märchenbild finden (hier waren auch verschiedene bilder, nicht nur die "üblichen", bereitgestellt), die kinder schrieben einen brief an ein märchenfigur, sie dachten sich eine "märchenhafte adresse" aus, die auf postkarten geschrieben, ausgestellt und besprochen wurden, sie hat verschiedene klassische märchengegenstände mitgebracht (zb goldene kugel) und mit den kindern darüber geredet, was das mit märchen zu tun hat etc. und sie hat themenzentrierte spiele gemacht.

zusätzlich gabs eine stunde zum thema merkmale mit exemplarischen märchen, lückentext etc. hauptsächlich klassisch gestaltet. weitere stunden zum weltwissen, der entstehung und der erzählkutur der märchen.
erst gab es bezug zum weltwissen, welches die kinder zum verständnis der märchen benötigen (zb: was bedeutet "bist du toll?" "der älteste bruder mahlt" aus dem gestiefelten kater) und zu den hauptfiguren eines märchens (prinzessin und co). wir haben auch das thema held angesprochen - was ist ein held, was macht ihn aus - und das auf märchen übertragen.
danach haben wir ein märchen ERZÄHLT (nicht vorgelesen) und die s. anschließend gefragt, was diesmal anders war, als sonst, wenn sie ein märchen hören. hierzu musst du das märchen allerdings sehr gut kennen, kannst dir zwar karteikarten o. ä. zur hilfe nehmen, aber schaust du auf die karten kann der erzählcharakter verloren gehen. anhand des erzählens haben wir den kindern dann die erzählkultur von früher bzw. den ursprung des märchens näher gebracht. damals war ich erstaunt, wie begeistert die kinder davon waren zu erfahren, wie die märchen entstanden sind etc... und das erzählen kam auch bei "den chefs" sehr gut an.

außerdem haben wir die s mit migrationshintergrund von märchen aus ihrem heimatland berichten lassen. die s sollten sich zu hause informieren, die märchen mitbringen oder erzählen können. einige brachten auch märchenbücher von zu hause mit, die schon allein wg der teils fremden schrift für alle interessant waren. der andere aufbau der märchen kann dann auch thematisiert sein.

vielleicht ist hier ja das ein oder andere für dich dabei..

was mir grad noch einfällt:

wie wäre es mit einem tagebucheintrag - empathie steht doch immer hoch im kurs - und da gibt wirklich jedes märchen was her...

wie fühlt sich hensel/gretel, als sie vom plan der stiefmutter erfahren

oder auch die gegenseite: welche beweggründe hat stiefmutter für ihren plan, was geht in ihr vor (nat etwas kindgerechter ;))

wie fühlt sich hensel im käfig

wie fühlt sich prinzessin, als ihre kugel in den brunnen fällt

wie fühlt sich schneewittchen allein im wald oder auch hier wieder die gegenseite, was fühlt stiefmutter

... .... ...

da kannst du ja auch verschiedene schreibaufträge anbieten, von denen sich kinder einen aussuchen können, um verschiedene perspektiven etc zu erhalten

was ich mir auch noch toll vorstelle sind standbilder.

wie wär es denn, wenn deine klasse anhand von standbildern ein märchen erzählt. entweder liest du zu beginn ein märchen vor und bildest dann gruppen, die einen bestimmten teil des märchens im standbild darstellen sollen. eine zweite gruppe bekommt den nächsten abschnitt usw. oder du beginnst direkt mit gruppen und erst am ende wird das gesamte märchen bekannt. bei der präsentation könntest du oder ein kind der gruppe den dargestellten abschnitt vorlesen. je nach größe der abschnitte und der gruppen kann die gruppe auch zwei oder drei standbilder nacheinanander vorstellen. wenn du dann noch die ein oder anderen requisiten anbieten würdest (zb rotes käppchen, ohren für wolf, goldene kugel,...), könnte das doch echt ne sch´öne stunde werden...