• Hallo!


    Bei uns sollte jemand wegen vorübergehender Überbesetzung (zum 1.2.10 wird ein Kollege pensioniert) versetzt werden.


    Nur zwei Kolleginnen (u.a. ich) standen zur Auswahl, da alle Kolleginnen der 1. und 3. Schuljahre sowie Kolleginnen mit den Mangelfächern Englisch und ev. Religion sowie Schulleitungs- und Lehrerratsmitglieder ausgeschlossen worden waren.


    Offiziell von der Schulleitung informiert wurden wir am Freitag (das Gespräch mit dem Lehrerrat war am Donnerstag), gestern morgen sollten wir dann unsere Entscheidung bekanntgeben.


    Nachdem sowohl meine Kollegin als auch ich einer Versetzung widersprochen haben ( eine wirkliche Anhörung oder gar ein Beratungsgespräch haben nicht stattgefunden), wurde in einem Gespräch zwischen Schulrat und Schulleiter gestern nun ich ausgewählt für eine Abordnung auf Zeit.


    Begründung ist, dass die andere Kollegin u.U. eine Nichtsportkraft, die aus gesundheitlichen Gründen keinen Sportunterricht mehr erteilen kann, in diesem Fach ersetzen muss.


    Dass ich ebenfalls Sport unterrichte und ALLE anderen Argumente (persönliche Umstände wie alleinerziehend in Teilzeit, Entfernung zur Schule, bereits zweimal aus dienstlichen Gründen versetzt etc.) eher dafür sprechen, dass ICH an der Schule verbleibe, spielt offenbar keine Rolle.


    In meinen Augen ist das Willkür, oder aber eine gute Gelegenheit, mich loszuwerden (den Versprechungen einer Abordnung auf Zeit glaube ich nicht), da ich etwas unbequemer bin und auch mal den Mund aufmache (nein, bin keine Querulantin!).


    Ich werde heute noch den Personalrat kontaktieren und mir umgehend einen Termin beim Schulamt geben lassen.


    Was kann ich sonst noch tun?
    Habe ich das Recht, nach der vorgesehenen Zeit an meine Schule zurückzukehren? Kann ich mir das schriftlich geben lassen?
    Kann ich meine Klasse wiederbekommen, wenn es tatsächlich nur ein halbes Jahr dauern sollte?


    Bin dankbar für Tipps und Erfahrungsberichte!


    Mit freundlichen Grüßen,


    samonira

  • Hallo,


    Ich kann nachvollziehen, dass das keine Nachricht ist, die man gerne hört. Aber:


    Jeder Lehrer hat Gründe, weshalb man gerade IHN/SIE nicht abordnen sollte. Wenn ich nur daran denke, wie viele Sonderaufgaben es in einer Schule gibt (Mentor, Leitungsteam, Beratungslehrer, Verbindungslehrer, Fortbildungskoordinator, Sicherheitsbeauftragter, Mitglied der Schulkonferenz, noch in der Probezeit, Mutter oder sonstige private Gründe, war schon letztes Jahr abgeordnet, Behinderung, Klassenlehrer einer Abschlussklasse, Leiter des Schulchors usw.).
    Ich kenne das von der Schule, in der ich damals mein Referendariat leistete. Das Problem ist leider, dass es viele persönlich nehmen (was nicht professionell ist). Das ist als Schulleiter eben ein verdammt undankbarer Job. Von oben hat man den Druck "Such dir einen aus!", von unten nehem es einem alle übel "Warum ich?".


    Auch ich bin zur Zeit im ersten Dienstjahr gleich für 2 Tage pro Woche abgeordnet. Und zwar knapp 50km einfache Strecke! Sieh das Positive: Warum nicht einmal für 2 Jahre noch was anderes sehen?


    Bei uns hier in Baden-Württemberg ist es übrigens so, dass eine Abordnung auf 1 Jahr begrenzt ist und man danach wieder an seine Stammschule zurückkehrt (normalerweise wird man aber auch nicht zu 100% abgeordnet).


    Ich weiß, dass du das nicht gerne hörst. Und vermutlich regst du dich auch mehr über die Art und Weise auf, wie das gelaufen ist. Aber zur Sache: Ein Jahr Abordnung gehr vorbei!

  • Du solltest dich über die genaue gesetzliche Lage in deinem Bundesland informieren. Kurze Abordnungen sind auch ohne Zustimmung des Betroffenen möglich (bis 1 Jahr, soweit ich weis), ab einer gewissen Grenze muss der Personalrat zustimmen.
    Das du selbst nicht zustimmst ist auf jeden Fall wichtig, da (zumindst bei uns) eine Abordnung mit Zustimmung länger dauern kann, als eine ohne Zustimmung.
    Eine Möglichkeit "dich dauerhaft loszuwerden" ist eine Abordnung nicht, da Versetzung und Abordnung voneinander unabhängige Dinge sind. Eine dauerhafte Versetzung kann dir als Beamte auch passieren, dafür sind die Hürden der Zumutbarkeit aber höher.


    Natürlich hat jeder persönliche Gründe, aber in gewissem Maße muss der Schulleiter auch Rücksicht darauf nehmen. Insbesondere die Tatsache, dass du bereits zweimal abgeordnet wurdest erscheint mir da relevant, da alle besonderen Belastungen im Kollegium angemessen verteilt werden müssen. (aber natürlich kann es sein, dass die andere Kollegin an anderer Stelle besonders belastet ist.)
    Ich würde mich an deiner Stelle beim Verband juristisch beraten lassen.


    Grüße,
    Moebius

  • Hallo! :)


    Danke für die Antworten!


    Ich habe soeben mit einer Vertreterin des Personalrats telefoniert.


    Möglichkeiten des Widerspruchs gibt es nicht (wusste ich auch schon vorher), aber sie hat mich ermutigt, nochmal das Gespräch mit dem Schulamt zu suchen und meine Argumente vorzubringen.


    Leider ist dies heute nicht mehr möglich, da weder der Schulrat noch seine Sekretärin im Hause sind, darum kann ich mich also morgen erst weiter kümmern.


    Die andere in Frage kommende Kollegin ist keineswegs an anderer Stelle belastet.
    Sie ist alleinstehend, hat keine Kinder, wir sind ihre erste Schule (sie ist seit 14 Jahren dort, ich seit 14 1/2, für mich die 6. Schule), sie hätte keinen wesentlich weiteren Weg zu fahren als jetzt, da sie in der Stadtmitte wohnt (ich 15 km außerhalb in der entgegengesetzten Richtung).


    Mein Hauptproblem ist persönlicher/organisatorischer Natur (mein Sohn hätte statt 1/4 Stunde als Beifahrer bei mir zukünftig 1 Stunde Schulweg mit öffentlichen Verkehsrmitteln),


    neben der für mich längeren Fahrzeit (inkl. quer durch die Stadt mit vielen Ampeln)


    und der Tatsache, dass ich meine Klasse abgeben müsste, die anfangs sehr schwierig war und die ich endlich "hingebogen" habe.


    Ich weiß, dass ich keine Einspruchsmöglichkeit rechtlicher Natur habe.


    Mich ärgert einfach neben obengenannten Ärgernissen die Argumentation bei der Entscheidung, die für mich nicht nachvollziehbar ist.


    Das - unterschwellige - Argument, dass die 7. Schule für mich doch Routine sein müsste und besagte Kollegin immerhin sonst niemanden kennt (da dies ihre einzige Schule bisher ist), ist für mich nicht gerade zwingend. :rolleyes:


    Danke jedenfalls für die Beiträge und den Zuspruch.


    Grüße,


    samonira

  • Hi samonira!


    Wir hatten das Problem vorletztes Jahr auch an unserer Schule.
    Eine Versetzung stand im Raum und ich war auch im Lehrerrat.
    Dort wurde ganz pragmatisch nach dem Bedarf an unserer Schule gefragt.
    (Laut Schulrat konnten WIR die Kriterien festlegen, IN DIESEM FALL war das Anforderungsprofil der anderen Schule nachrangig).
    Da wurde dann halt Punkt für Punkt abgearbeitet:
    1. Unverzichtbare Fächer(kombinationen):
    Englisch, Kath. Religion,...
    2. Zusätzliche Qualifikationen
    etc.


    Dass die Wahl auf eine bestimmte Kollegin fiel, die gewiss viele persönliche Argumente hatte, nicht als Abordnung versetzt zu werden, spielte keine Rolle.
    Die Kollegin ist mit dieser Situation nicht wirklich professionell umgegangen,
    wir hatten den Eindruck, sie hat ihre Elternschaft ein wenig aufgehetzt.


    Nach einem Jahr musste sie aber dann wieder an unsere Schule zurückversetzt werden!

  • Hallo!


    Gestern habe ich mit dem Schulamt telefoniert und leider erst für kommende Woche einen Gesprächstermin bekommen.


    Kurz danach bekam ich durch eine Verkettung von Zufällen (führt jetzt zu weit) mit, dass unsere Konrektorin mit dem Schulrat telefonierte, um ihn auf das Gespräch vorzubereiten und ihn über meine Argumente ins Bild zu setzen, die allesamt als lächerlich, unverschämt etc. betitelt wurden.
    Zum Teil wurde auch Gesagtes falsch wiedergegeben, um mich noch schlechter dastehen zu lassen.
    Sie wusste, dass jemand vor der Tür wartete (hatte selber dazu aufgefordert, nachdem ich geklopft hatte), wusste aber nicht, dass ICH es war.


    Ich habe mich dann aus dem Staub gemacht, da ich sonst für nichts hätte garantieren können.
    Wie ich mich gefühlt habe, brauche ich wohl nicht zu beschreiben.


    Da ich mit unserem derzeitigen Schulrat noch nie persönich zu tun hatte und ihn deshalb nicht einschätzen kann, frage ich mich nun, wie ich an das Gespräch mit ihm herangehen soll.


    Irgendwelche Tipps?


    Ich bitte um Meinungen, Erfahrungen, Ratschläge.


    Mit freundlichen Grüßen,


    samonira

  • Hallo Samonira,


    möchtest du wirklich dort noch bleiben , nachdem du das Gespräch überhört hast ? Fühlst du dich denn ansonsten wohl an der Schule ? Ich persönlich wäre auch sehr erschrocken gewesen bei so einem Telefonat, hätte das aber als Grund zu gehen mit in die Überlegung genommen.....

  • Hallo Habanita!


    Deine Frage ist berechtigt, ich habe natürlich auch schon darüber nachgedacht (und nicht nur ich und nicht nur jetzt).


    Unser Kollegium ist im Großen und Ganzen (Ausnahmen gibt es immer) wirklich Klasse.
    Wir verstehen uns gut und treffen uns teilweise auch privat, auch mit Ex-Kolleginnen etc.


    Knackpunkt ist bei uns die Schulleitung.
    Ein Chef, der kaum was sagt und in letzter Zeit wohl auch nichts mehr zu sagen hat,
    und seit einigen Jahren eine Konrektorin, die stetig versucht, Zwietracht zu säen und Konkurrenzdenken zu entfachen, uns zu spalten.


    Bei einigen wenigen dazugekommenen Kolleginnen fällt das auf fruchtbaren Boden, bei uns "älteren" nicht (dazu gehören auch jüngere Kolleginnen, die die Zeit "vorher" aber auch noch in Erinnerung haben), da wir das Spiel durchschauen.


    Leider sind nicht alle so, dass sie Kontra geben können, wenn was querläuft (auch wenn sie gern würden). Loyal gegenüber den Kollegen, die auch mal den Mund aufmachen, sind sie aber allemal.


    Einen wirklichen Weg, uns durchzusetzen, haben wir noch nicht gefunden.
    Diskussionen werden abgewürgt, gemeinsame Entscheidungen wie früher gibt es kaum noch, im Zweifelsfall wird der Raum verlassen (nicht von uns Kollegen!).


    Nein, eine wirklich gute Atmosphäre ist das nicht, aber da wir uns untereinander gut verstehen, können wir das bisher meist kompensieren.


    Dazu kommt bei mir persönlich, dass die Schule für mich gut erreichbar ist (ich wohne auf dem "platten Land") und ich meinen Sohn morgens mitnehmen kann, der zu einer Schule in der Nähe meiner Schule geht.


    Im Übrigen ist meine Klasse inzwischen toll (die im ersten Schuljahr sehr schwierig war) und ich möchte sie gern behalten und weiterführen wie geplant.


    Tja. Unser Chef zieht sich immer mehr zurück, den Schulrat kann ich nicht einschätzen, der Lehrerrat ist zwar engagiert und loyal uns gegenüber, hat aber auch nicht wirkliche Kompetenzen.


    Den Lehrerrat habe ich übrigens gestern sofort informiert über das Telefonat.


    Inzwischen ist mir auch klargeworden, dass ich besagter Dame am Montag wieder gegenüberstehen werde.
    Ich weiß noch nicht, wie ich dann reagieren soll/will/kann.


    Danke für deinen Beitrag und fürs Nachfragen!


    Liebe Grüße,


    samonira

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