Hallo,
ich habe auch lange Zeit nur die Ihr-Form benutzt. Heute mache ich es so, dass ich bei meinen Erstklässlern die Du-Form verwende. Die fühlen sich dann einbzeln einfach mehr angesprochen. In Klasse 3/4 verwende ich aber weiterhin die Ihr-Form. Die finden das sonst auch ein wenig komisch, weil sie ja mehrere sind. Also in Klasse 1/2 finde ich die DU-Form super.
LG
"Du oder Ihr"
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Mit dem "Problem" hatte ich im Ref richtig zu kämpfen. Ich habe nämlich auch immer "du" gesagt und dann in einer Vorführstd von meinem Seminarleiter richtig einen auf den Deckel bekommen deswegen: "Du" sei eine Kunstsprache, ein Fußballtrainer spreche seine Mannschaft ja auch nicht mit "du" an, vor einem säße eine Gruppe und eine Gruppe spräche (?) man mit "ihr" an. Basta. Naja.
Meiner meinung nach ist es zum einen eben Geschmackssache und man sollte es für sich selbst entscheiden.
Wenn man sich z.B. mit dem "du" nicht "wohl fühlt", sollte man es bleiben lassen. ich bin ganz und gar nicht der Meinung, dass es eine Kunstsprache ist!
Ich denke auch, dass sich einige Schüler durch das "du" viel eher angesprochen fühlen. Wenn man die ganze gruppe direkt anspricht, kann man sich da als Schüler viel eher rausziehen, à la "es sind ja noch genug andere da". Gerade eben bei den kleinen...
Ich habe es mir also trotz der kritik (die auch noch andere abbekommen haben...eigentl wars fast jedes Mal die gleiche Diskussion...anstrengend) das "du" beibehalten.
gruß! -
Lustig!
Ich fand dieses "Du räumst jetzt deinen Platz auf" auch immer sehr seltsam (a la: Ja wer denn nun? Und was machen die restlichen 24 Kinder? :D).
Aber es wurde uns im Seminar so ans Herz gelegt, dass es mir jetzt schon in Fleisch und Blut übergegangen ist. (Also scheinbar genau umgekehrt wie bei meiner Vorrednerin.)Vielleicht fühlen sie sich wirklich mehr angesprochen??? Aber die Schlurris machen es weder bei "ihr" noch bei "du"....
Finde es glaube ich ziemlich egal. Aber auch was STernkind geschrieben hat leuchtet mir ein.
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Ich mache es ganz genauso wie sternkind!
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Ich spreche die Kinder auch mit "DU" an. Man meint ja auch jeden Einzelnen.
Ist aber sicher auch Gewohnheitssache. -
Hallo Du
ich spreche meine Schüler immer, wenn es besonders wichtig ist, mit "du" an, weil ich das Gefühl habe, dass sie dann besser zuhören und sich direkt angesprochen fühlen.
Wenn es allgemeine Ansagen sind oder auch wenn ich nicht drandenke, rede sie auch mit "ihr" an, merke aber, dass sich dann nicht alle angesprochen fühlen.
Ach ja und ich habe eine erste Klasse.
Gruß!
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Über was man alles nachdenken soll im Lehrerleben!
Ich glaube, ich wechsle "du" und "ihr" eigentlich ab. Je nach Dringlichkeit.
Normalerweise sage ich "ihr"- glaub ich zumindest- und in gaaanz wichtigen Situationen (die es häufig gibt) sicher auch "du".
Die Kleinen sind eh so ichbezogen, die fühlen sich sicher besser mit "du" angesprochen.Und der Fußballtrainer muss sicher auch nicht jemanden vom Nasenbohren abhalten oder Hosenknöpfe zumachen. Der Vergleich hinkt !
Zumindest reagieren die Fußballtypen auf ein Pfeifsignal, was man von unseren Minis nicht immer behaupten kann. -
Zitat
Hallo Du Augenzwinkernich spreche meine Schüler immer, wenn es besonders wichtig ist, mit "du" an, weil ich das Gefühl habe, dass sie dann besser zuhören und sich direkt angesprochen fühlen.
Wenn es allgemeine Ansagen sind oder auch wenn ich nicht drandenke, rede sie auch mit "ihr" an, merke aber, dass sich dann nicht alle angesprochen fühlen.
Ach ja und ich habe eine erste Klasse.
genauso hier - wenn's wichtig wird oder konzentration gefordert ist, kommt das "du", im alltagsbetrieb bleibt es beim "ihr".
z.b.
"legt jetzt bitte die briefe in eure postmappen."
aber
"kreuze nur _eine_ von den matheaufgabe auf deinem wochenplan an."
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Wenn ich die ganze Klasse anspreche und zum Beispiel den Arbeitsauftrag erkläre sage ich immer "ihr".
Ich finde, dass du grammatisch falsch ist. Ich spreche ja nun einmal die ganze Gruppe an und nicht nur einen alleine.Ich denke, dass man den Schülerinnen und Schülern schon zutrauen kann, dass jeder einzelne diese Aufgabe hat, auch wenn die Gruppe angesprochen wird.
Gegen "du" spricht meiner Ansicht nach auch, dass ich nicht die Möglichkeit habe beim erklären jedem einzelnen dabei in die Augen zu schauen, so dass ich nicht jeden anschauen kann, wenn ich sagen würde "du hast gleich die Aufgabe". Vielleicht würde sich ein Kind, dem ich nicht in die Augen geschaut habe gar nicht angesprochen fühlen, weil ich mit "du" nur bestimmte Kinder während der Erklärung angeschaut habe. -
Ich finde auch, wenn die ganze Klasse angesprochen wird sollte man auch im Plural sprechen. Immerhin ist es unser Ziel den Kindern unter anderem die richtige Grammatik beizubringen. Und Kinder lernen viel durch nachahmen. Also zerstören wir durch eine falsche Ansprasche selber unser Ziel. Ein bisschen hirnverbrannt, oder?
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Ich halte von dem "du"-Angerede nicht viel. Erstens ist es falsch und zweitens bringt es den erwünschten Effekt nicht auf Dauer. Wenn man als Lehrer dauernd "du" zu allen sagt, dann nutzt sich das auch ab.
Bei uns im Seminar war das damals auch Thema - die meisten Fachleiter haben davon auch nicht viel gehalten. Aber das ist wohl Geschmackssache.Wenn ich merke, dass einzelne Kinder sich nicht angesprochen fühlen, dann nenne ich ihre Namen einzeln - das wirkt dann sowieso gut.
VG
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Als ich mit dem Referendariat begann, war ich sehr irritiert darüber, dass meine Betreuungslehrerin die Kinder mit "du" ansprach. Aber ich habe es selbst bald übernommen, da sich die Schüler besser angesprochen fühlen.
Ab und zu sage ich auch "ihr". Man soll ja aus solchen Dingen keine Glaubensfragen machen.Ich habe selbst die positive Wirkung bemerkt, als in einer Supervisionsgruppe unser Gruppenleiter uns mit "du" angesprochen hat.
Für Außenstehende mag es befremdlich wirken...
Ebenso, wie mich am Anfang das Impulssetzen und die Vermeidung der "W"-Fragen verwundert hat.Grammatikalisch falsch ist das "du" auf keinen Fall. Wie auch? Der Satz "Hol´ bitte deinen Block heraus" stimmt ja grammatikalisch gesehen.
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Wenn ich alle Kinder anspreche ist das "Du" nicht grammatikalisch falsch? Ui ich gaub da hat jemand was verpassst :-).
Natürlich stimmt die Aussage mit deinem Block. In einer Situation, in der ich ein Kind anspreche.
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Also hier in Bayern wird zumindest in der Ausbildung, also sowohl in Praktika als auch im Ref sehr darauf geachtet, dass man Du sagt, damit sich jedes Kind angesprochen fühlt. Ich persönlich finde es ziemlich albern, schließlich führe ich kein Einzelgespräch. Aber ich werd mich wohl nich dran gewöhnen müssen...
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Zitat
Ui ich gaub da hat jemand was verpassst :-).
Ich schätze, dieser Eindruck basiert auf Gegenseitigkeit.
Grammatik ist die (Formen-)Lehre von Wörtern und Sätzen (Syntax genannt).
Ich gehe mal davon aus, dass wir als Lehrer in der Klasse keine syntaktisch (grammatikalisch!) falschen Sätze sagen.
Wenn man eine Gruppe nun mit "du" anspricht, statt mit "ihr", um den Einzelnen besser zu erreichen, ändert das an der syntaktischen Richtigkeit des Satzes erstmal gar nichts. -
Es ändert nichts an der Richtigkeit des Satzes allein, das stimmt. Aber im Kontext ist der Satz eindeutig falsch. Kommunikation mit 1 Sender und 1 Empfänger -> Anrede im Singular, Kommunikation mit 1 Sender und mehreren Empfängern -> Anrede im Plural.
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Ist ja nur 9 1/2 Jahre alt...
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Ist ja nur 9 1/2 Jahre alt...
Aber immerhin noch topaktuell *lach*
Genau über diese Thematik denke ich auch immer wieder nach und teste aktuell bei meinen 4.klässlern ein wenig -
ist das Du jetzt Standard?
Nein. Wer sollte das denn auch festlegen? Probier es halt aus und guck, wie es wirkt.
Lustig ist aber in der Tat, dass du direkt auf den vorherigen Beitrag geantwortet hast, dessen Verfasser hier jetzt schon seit mehr als 8 Jahren gar nicht mehr aktiv ist...
Dich über das Thema nochmal austauschen kannst du natürlich trotzdem (obwohl ich auch denke, dass alle Argumente dafür oder dagegen und alle Varianten wie man das handhaben kann schon genannt wurden.)
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Ich denke jeder sollte es so machen, wie er es für sinnvoll erachtet. Persönlich kann ich micht nicht für das "Du" erwärmen. Auf der einen Seite kann ich den Gedanken der persönlichen Ansprache zwar nachvollziehen. Andererseits spricht man nunmal nicht nur ein Kind an, sondern mehrere und dafür gibt es den Plural. Ich frage doch meine Familie nach dem Essen auch nicht "Hat es DIr geschmeckt?". Insofern etabliert man hier schon eine Kunstsprache, wie in einem früheren Beitrag bereits angesprochen wurde.
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