WICHTIG!!! Klassenleitereinsatz im Anfangsunterricht

  • Liebe Mitstreiter ...


    ich brauche dringend eure Hilfe. Unsere Schulleiterin hat sich eine überragende neue Idee einfallen lassen. Sie möchte die Hauptfächer D, Ma, Su nicht mehr beim Klassenleiter belassen, sonder D und Ma jeweils in getrennte Hände geben ... Begründung, im Vertretungsfalle fällt für die betroffene Klasse nicht so viel Vertretungsunterricht an.
    Ich finde das fatal, wo doch die 1. und 2. Klassen gerade psychologisch gesehen ihren festen Bezug brauchen.
    Es soll die nächsten beiden ersten und meine dann zweite wohl auch betreffen. Wir sind alle entsetzt. Nur sie (kommt aus der Sek1 und ist seit 4 Jahren SL an unserer GS) findet das toll. Das schlimmste an der Sache, sie setzt es sich in den Kopf und wir sollen es dann umsetzen - ohne dahinter zu stehen ...


    Bitte liefert mir Argumente dagegen oder belehrt mich eines besseren, wenn ihr anderer Meinung seid. Ich bin total aus dem Häuschen - leider negativ besetzt.


    Vielen Dank für eure Unterstützung.
    LG cubanita1

    Einmal editiert, zuletzt von cubanita1 ()

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt aber öfters überhaupt Vertretung, da ja nun 2 Hauptfachlehrer krank sein können.


    Man kann den Vormittag viel schlechter rhythmisieren, da immer Lehrerwechsel statt findet.


    Wochenplanarbeit gestaltet sich schwieriger, da Absprachen notwendig sind.




    Allerdings muss ich sagen, dass es mir persönlich damals nicht schadete, zwei verschiedene Lehrer in Ma/ Deu zu haben. WIr waren eine sehr große Klasse in der 1. und in Deu/ Ma geteilt. Ich fand das schick, zwei Lehrer zu haben :D


    Gruß leppy

    • Offizieller Beitrag

    ich finde es ehrlich gesagt auch ganz gut.....
    Die Kinder sind nicht so sehr auf eine einzelne Person "eingeschworen", dennoch ist doch ein fester Bezug vorhanden, wenn eine und dieselbe Person D und SU unterrichtet und den Rest außer Mathe


    *schnell duck und wegrenn* :flieh:

  • ..ich muss sagen, dass ich das auch ziehmlich gut finde und wir das im nächsten Schuljahr auch so machen werden. Wir haben in den letzten Jahren feststellen müssen, dass es immer schwierigere Klassenzusammensetzung gibt und im schlimmsten Fall der Klassenlehrer, der alles unterrichtet überhaupt keinerlei Austausch zu Kolleginnen hat, wenn niemand in der Klasse mitunterrichtet. So kann man sich viel besser gegenseitig unterstützen und nicht alles alleine tragen!
    Liebe Grüße*

  • Scheinbar scheint das momentan eine Seuche zu sein - man hört das von Schulleitern immer öfter. Auch bei uns gab es so eine Diskussion bereits.


    Ich persönlich halte davon nur sehr wenig. Gerade am Anfang sollte man als Klassenlehrer den Schultag unabhängig von 45 Minuten Unterrichtzeiten individuell rhythmisieren können und Unterrichtsinhalte sowie Pausen dabei einplanen. Das funktioniert aber nur sehr schwer, wenn mitten in den Vormittag eine Unterrichtsstunde fest eingebettet werden muss. Zudem müssen Zeiten von freier Arbeit und Wochenplan sowie individueller Aufgabestellung im Stundenplan festgelegt werden. Da kann dann auf individuelle Ausgangslagen von Kindern nur schlecht eingegangen werden.


    Mein entnervtes Fazit (bei uns gibt es auch zunehmend mehr Fachunterricht) lautet dabei: Man preist denBesuchern, dass ja das altbackene Klingeln zum Ende der Schulstunde abgeschafft wurde und die Kinder in sinnvollen Lerneinheiten lernen. Gleichzeitig rennt fast das komplette Kollegium nach 45 Minuten (ohne Schellen und entsprechenden 5-Minuten-Pausen) über den Flur um ja schnell die Räume zu wechseln und unbeaufsichtigte Katastrophen zu verhindern. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss mich den Gegnern anschließen:
    Wenn ihr nicht dahinter steht, bringt es nichts.
    Wir haben zur Vorbereitung der Jahrgangsmischung solch eine Konstellation ausprobiert:
    Wir gingen für D, SU und ein "kleineres Fach" in unsere 1. bzw. 2. Klasse. Für Mathe wechselten wir.
    Fazit: Die Kinder waren in den Pausen immer 2 bis 3 Minuten unbeaufsichtigt, während wir auf dem Weg durch das Haus waren. Hier entstanden Katastrophen, die Kinder meiner 1. Mathe-Klasse versammelten sich in dieser Zeit z.B. auf der Toilette, redeten einander ein, dass es dort Untiere gäbe und pullerten dann ein, weil sie sich nicht mehr hintrauten. Oder ein Teil ging einfach auf den Hof und kam nicht wieder hoch, während der Rest oben blieb. Meine Zweitklässler fingen an sich zu hauen bzw. missbrauchten die Toilette als Klettergerüst in der Wechsel-Zeit.
    Kinder versuchten Klassen- und Fachlehrer gegeneinander auszuspielen. Sie erzählten z.B. dem Fachlehrer, dass der Klassenlehrer ihnen erlaubt habe, ins Sekretariat zu gehen in der Pause, weil sie Kopfweh hätten oder ähnliches. Da wir ja schnell wechseln mussten und uns nicht absprechen konnten, fiel man da so manches Mal drauf rein.


    Hinzu kam, dass in den bei uns auch schwierigen Klassen, die Erziehungsarbeit nicht in Ruhe geleistet werden konnte: In den Wechsel-Minuten putschten sich die Kinder so hoch, dass sie kaum noch zur Ruhe kamen. Danach wieder Wechsel, wieder hochgeputschte Kinder. Eine ruhige Frühstückspause zwischen zwei Stunden, in denen die Kinder sitzen und essen war Fehlanzeige. Dies ist besonders in einer 1. Klasse fatal, denn dort lernen die Kinder die Regel-Grundlagen für die gesamte Schulzeit. Was dort "versemmelt" ist, lässt sich nur unter großer Kraftanstrengung wieder verändern.


    Unser Feldversuch wurde von den Klassenleiterinnen der 1. Klassen initiiert, wir waren nicht so begeistert, konnten sie aber nicht umstimmen.
    Nach 3 Monaten ging es ihnen so schlecht mit dieser Situation, dass sie freiwillig zurück tauschen wollten.

  • Ein kleiner Irrtum bzw. Missverständnis, ich hätte euch den Ist-Stand mitteilen müssen:


    Es wird kein fester Bezug sein, weil die anderen Fächer von einem L unterrichtet werden: Es war jetzt in meiner ersten so (bis zum Halbjahr und zum 8!!! Stundenplan)
    Ich: Ma, D, SU, Sp
    FL1: Mu
    FL2: Eng
    FL3: Ku


    Ihr seht es waren schon da drei FL drin, aber alles war friedlich, weil die meisten Stunden bei mir lagen und eine Linie drin war.


    Nun ist es so:
    Ich: Ma, De
    FL1: SU
    FL2: Sp
    FL3: Ku
    FL4: Eng


    Mu gibts gar nicht mehr, weil wir keinen FL haben


    Seither geben sich die Eltern die Klinke in die Hand, weil die Kinder in manchem Fachunterricht über Kopfschmerzen und die Lautstärke klagen, ich bekomme zu hören, die Klasse wäre undiszipliniert ...
    Es sind L eingesetzt die eine Ausbildung für die Sek 1 haben und einfach kein Gefühl für die Erstklässler - soll kein allgemeines Urteil sein, ich merke es nur bei uns so.
    Meine Arbeit bis März, was Rituale, Klassengemeinschaft, Regeln etc. angeht ist futsch, in der Klassenkonferenz bespreche ich das, aber das meiste setzen FL voraus, setzen es nicht konsequent oder gar nicht um, oder unterschätzen die Devise "Wiederholen Wiederholen Wiederholen".


    Und nun soll De und Ma auch noch auseinandergerupft werden und vielleicht dafür Su oder Ku dazukommen ... Das sind so 8 Std pro Woche als KL in einer ersten Klasse.
    Ich weiß ja nicht ...

  • trotz einiger bedenken kann ich in diesem konzept auch vorteile sehen:


    neber der gewöhnung an mind. 2 personen finde ich zb gut, dass teilzeitkollegen, die so etwa 14-20 stunden arbeiten und diese stunden (bei uns) immer nur in ihrer klasse verbringen dürfen, auch mal mindestens eine andere klasse kennen lernen und sich so zb auch mal mit dem fachunterricht anfreunden, den ja alle kollegen mit mehr stunden oft geben müssen :)


    und für mich als junge kollegin (ich gebe alle stunden meiner 1. klasse selbst), wäre es gut, wenn auch ein anderer kollege ein paar stunden (und damit meine ich nicht mal eine förderstunde oder eine stunde nebenfach) in meiner klasse gibt, damit ich von seiner einschätzung der lerngruppe und seinen evtl. tipps profitiere :)



    aber wichtig ist dann natürlich, dass man nach abgabe eines hauptfaches so viele stunden/fächer wie möglich selbst gibt, damit nicht 3-4 lehrer an einem tag in einer klasse sind, da stimme ich den anderen zu! :)


    aber in meinem stundenplan, wo ich momentan alles selbst unterricht, würde es kein chaos auslösen, wenn ich für je eine stunde am tag in die parallelklasse gehen würde (die sowieso nur 10 schritte von meiner klasse entfernt liegt) und meine kids 20 sec. auf die lehrerin warten müssten.

  • Conni


    Ich bin fast nur im ersten Block, d.h. bis 9.15 In meiner Klasse, Mittw ist der schlimmste Tag nur 1.Stunde, danach 3 verschiedene FL.
    Wen wunderts ...
    wenn dann die Kinder am Rödeln sind?

  • Silke111


    genau das soll es aber nicht geben, es wird ein Klinkenwechsel und rumgerenne geben, weil alle anderen Fächern auch von verschiedenen Fachlehrern gegeben würden.
    Mein erstes Halbjahr war ok, zwar auch drei FL drin, aber mit 1-Stundenfächern, ich hatte eine Sopäd 2 Stunden die Woche mit drin und so noch 4 andere Personen die einen Blick und zumindest eine eingeschränkte Sicht auf die Kinder hatten und mir eine andere Blickrichtung gewährten. Jetzt ist nur noch Chaos.
    Und ich soll Schuld sein ...


    Ehrlich gesagt könnte ich heulen ...
    Und das soll jetzt Standard werden und ist toll... Das Schlimmste ist, die L die bei uns das Arbeiten im Anfangsunterricht gewöhnt sind und in Klasse 1-4 als Klassenleiter arbeiten sind entsetzt und trotzdem hat die SL zusammen mit den beiden Kolleginnen der 5. und 6.Klasse (die bei mir u.a. die FL sind, die weitere ist eine dreiviertelfertige Referendarin, die schon als L arbeitet seit März - muss ich mehr sagen ...) diese Meinung.
    Wir sollen die Theorie ausbaden, es k ... mich so an.

  • WArum sind selbst die, die hier für eine MA/Deu -Trennung sind, der Meinung dass man viele Stunden - dann eben andere Fächer - in seiner Klasse braucht ...
    Gebt mir bitte gute Argumente, dieses Zerpflücke ist eine Katastrophe.


    Wenn ihr irgndwelche Sachen aus eurem Studium, Theorien etc. habt, her damit unsere SL kann man nur mit solchen Sachen niederquatschen.

  • Hallo!


    Ich habe es selbst erlebt, weil ich als KL eine doppelte Klassenführung hatte.
    Die Parallelklasse hatte nur eine Lehrerin.


    Die Kinder meiner Klasse waren im 1. Schuljahr ganz schwer auf die Verhältnisse in der Schule einzustimmen, weil sie mehr mit dem Lehrerwechsel beschäftigt waren. Im 2. Schuljahr hatte ich sie alleine und dann wurde die Klasse auch leichter händelbar, weil sie sich nicht auf unterschiedliche Personen und auch Unterrichtsmethoden einstimmen mussten.


    Bei der Parallelklasse lief das von Anfang an besser.


    Ich kann mich nur den Gegnern anschließen.


    Liebe Grüße
    tamina

    • Offizieller Beitrag

    Vorteile kann ich darin keine sehen!
    Außerdem: was ist denn mit fächerübergreifendem Arbeiten, das in der Grundschule unbedingt praktiziert werden soll?
    Deutsch und SU dürfte man hier gar nicht trennen, da sie als Einheit angesehen werden - zu Recht!
    Weiß allerdings nicht, wie das in Brandenburg ist.


    Fakt ist, dass der SL die Klasseneinteilung vornimmt und den Stundenplan gestaltet.Geht es allerdings um gravierende pädagogische Veränderungen, muss es einen Konferenzbeschluss darüber geben! So kann der SL etwa nicht einfach bestimmen, dass z.B. nach Klasse 1 und 2 immer ein Lehrerwechsel stattfindet, so dass bestimmte Lehrerinnen immer in 1/2 und andere in 3/4 unterrichten. So was geht nur mit Beschluss!
    Ich kann gut verstehen, dass du aus dem Häuschen bist! Ich glaub, ich würd die Wände hochgehen!
    Lasst es euch nicht einfach so gefallen! Ich bin schon der Meinung, dass diese Einteilung ganz entscheidend das pädagogische Arbeiten beeinflusst und ändert! Und dahinter muss man stehen.


    Wendet euch am Besten an den Bezirkspersonalrat und erkundigt euch erstmal, was man da machen kann.


    Man, das regt mich echt auf, wenn ich sowas lese! X(


    LG
    Melo

  • Hallo!
    Bei uns ist zum Glück noch das Klassenlehrerprinzip angesagt - also der Klassenlehrer gibt so viele Stunden wie möglich in der eigenen Klasse.
    Ich finde das auch sehr gut. Besonders die flexible Rhythmisierung des Unterrichts in den ersten beiden Klassen ist ein, mMn, nicht zu unterschätzender Faktor.
    Leider wird in NRW dieses System dadurch unterwandert, dass seit einiger Zeit die LAA nur noch in zwei Fächern ausgebildet werden und wenn sie dann neu an die Schulen kommen sich oft nicht zutrauen, ihr "fehlendes" Hauptfach zu unterrichten.
    So habe ich in den letzten zwei Jahren in der Klasse meiner Kollegin Mathe unterrichtet. Die Kinder sind klasse, es macht für mich als Lehrer mehr Spaß pro Tag eine Stunde in der Klasse zu sein, als nur 2 Stunden die Woche wie beim meisten anderen Fach-Unterricht. Aber ansonsten:
    Man ist überhaupt nicht flexibel was die Aufteilung des Mathematikstoffes über den Tag verteilt angeht (also am Morgen Erarbeitung im Stuhlkreis, nach der Pause Kopfrechenzeit, Hausaufgabenkontrolle und am Schluss Erklärung der Hausaufgaben o.ä.), da man alles in ein 45-Minuten-Stück packen muss. Das war besonders im ersten Schuljahr oft mehr als hart.
    Es treffen immer zwei verschiedene Arbeitsweisen der Lehrer aufeinander (was Heftgestaltung, Regeln, Unterrichtsgestaltung usw. angeht) und da ist es meiner Erfahrung nach besonders am Anfang für die Kinder schwer, diesen Wechsel mitzumachen.
    An eurer Stelle würde ich auch versuchen, das Ganze zu verhindern.
    Wendet euch unbedingt an den Personalrat und fragt, was ihr tun könnt. Wenn es nämlich erst beschlossen sein muss, könnt ihr als Kollegium ja mitentscheiden bzw. bei Mehrheit eurerseits dieses Projekt absägen (zumindest in NRW ist es so meine ich).
    Ich drück euch die Daumen!
    LG pinacolada

    • Offizieller Beitrag

    Melosine
    Das fächerverbindende und fächerübergreifende Arbeiten steht als Forderung im Rahmenlehrplan Berlin/Brandenburg.


    cubanita
    Du hast in meinem längeren Beitrag schon Begründungen drin:
    Erziehungsarbeit!
    heißt auch:
    Streit schlichten,
    Pausenregeln einfordern,
    Kinder an die Schulregeln gewöhnen,
    sich die Sorgen und Nöte der Kinder anhören.
    Dies ist nicht möglich, wenn du als Klassenlehrer in jeder Pause rausrennen musst!


    Rahmenlehrplan, allgemeiner Teil (der ist in jedem Rahmenlehrplan gleich, ich habe jetzt hier den des Lernbereiches Deutsch):
    S. 12 unterer Teil - fächerverbindendes und fächerübergreifendes Arbeiten - wie stellen sich denn die Kolleginnen aus den Kl. 5 / 6 da die Vernetzung vor, was leisten sie dazu?
    S. 13 oberer Teil - Rhythmisierung des Unterrichtsalltages, hier wird klar davon gesprochen, dass die starren 45 min oft nicht den Anforderungen gerecht werden und dass in Projekten, Stationslernen etc. gelernt werden soll - wie macht ihr das, wenn da x Lehrer dran beteiligt sind?


    Schau außerdem in die Grundschulverordnung, was da zu Klassenlehrern steht. Die ist in Berlin ja anders, da kann ich dir nicht weiterhelfen.


    Wende dich an den Personalrat und an die GEW (wenn du dort nicht Mitglied bist, jemand anderes aus deinem Kollegium). Die haben Ahnung von der rechtlichen Situation. Kläre dort, ob so etwas erlaubt ist. Kläre, welche Möglichkeiten ihr habt. Wenn alle Klassenleiterinnen der 1-4 auf einer Seite stehen, könntet ihr einen Antrag in eine Gesamtkonferenz der Lehrer einbringen.


    Nächste Frage:
    Wie sehen die Eltern die Situation?
    Du darfst die Eltern nicht gegen die SL aufhetzen, klar. Aber die Eltern müssen doch durch ihre Kinder davon erfahren, wenn diese in diesem Chaos, das ihr ja jetzt schon habt, unter der Lautstärke, den Disziplinproblemen und psychosomatischen Symptomen leiden. Was sagen die dazu? Finden die das gut? Was sagen sie zu den Plänen der Schulleitung? (Könnten sie davon vielleicht unauffällig erfahren?)
    Elternsprecher als Bindeglied zwischen Elternschaft und Schule sind auch in der Gesamtelternvertretung. Dort könnte das Problem, welches ja nicht nur in deiner Klasse besteht, thematisiert werden. Die Gesamtelternvertretung könnte sich mit einem entsprechenden Antrag oder einer Anfrage an die Schulkonferenz wenden.
    Wenn das nicht fruchtet, gibt es bestimmt eine nächsthöhere Elternvertretung: Hier in Berlin gibt es einen Landeselternausschuss.
    Ihr benötigt für diesen Weg Elternvertreter, die Mut haben und sich Gehör verschaffen können und sich wehren können. Wenn die Eltern der Klassen 1 bis 4 sich aber einig sind (oder überwiegend einig), dass es so wie es jetzt ist, den Kindern und der Lerngruppe schadet, dann sollte genug Gemeinsamkeit da sein, um weitere Schritte über die Elternvertreter einzuleiten.


    Wie sieht es mit der Schülervertretung aus? (Das ist der schwerste Punkt, denn für Schüler ist es schwierig, ihrer Schulleitung zu widersprechen. Hier würde ich nur dann ansetzen, wenn die Elternschaft dahinter steht.)



    Was ganz wichtig ist: Du trägst keine Schuld an diesem Chaos!
    Das musst du dir selber immer wieder sagen - und das musst du auch - Traust du dich? - den anderen immer wieder klar machen.
    Kommt eine Fachlehrerin und klagt über Disziplinprobleme, dann muss sie selber sehen wie sie klar kommt. So hart das jetzt auch klingt, aber du hast ja bald nur noch ein paar Deutschstunden und die Kinder müssen die Bildungsstandards erreichen, also hast du im Deutschunterricht keine Zeit mehr, am Sozialverhalten in großem Umfang (wie es eine 1./2. Klasse üblicherweise verlangt) zu arbeiten. (Und auch hier wieder die Frage: Stehen deine Elternvertreter auf deiner Seite? Wenn ja, dann klage ihnen doch mal dein Leid, dass du entweder auf die Erfüllung des RLP hinarbeiten oder Sozialverhalten trainieren kannst, beides geht nicht mit so wenigen Stunden in der eigenen Klasse.)


    Wie läuft das eigentlich mit den Gesprächen zum Halbjahr, gibt es die noch? Die wurden in meiner Ref-Zeit statt der Zeugnisse eingeführt.
    Da müssen die Eltern doch sicher dann auch von Fachlehrer zu Fachlehrer rennen oder alle Fachlehrer gemeinsam das Gespräch führen? Da du die Kinder im Fachunterricht ja nicht siehst, kannst du auch keine besonders genauen Informationen zu ihren Leistungen weitergeben...


    In Berlin haben übrigens an einer Schule im vergangenen Schuljahr alle Klassenlehrerinnen der Klassen 1 bis 3 einen Umsetzungsantrag gestellt. Das hatte in der Folge Aufmerksamkeit und damit positive Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen.


    Grüße,
    Conni

  • Hallo!
    Es wird doch nicht umsonst das Klassenlehrerprinzip propagiert! Da braucht man gar nicht Diskutieren die Gründe liegen auf der Hand. Schon alleine um eine klare Linie reinzubekommen ist es tödlich mehrere Lehrer in eine erste Klasse zu stecken. Vier Verschiedene lehrerpersönlichkeiten für schulanfänger- sehr sinnvoll.....

    "Du musst nur die Laufrichtung ändern..." sagte die Katze zur Maus, und fraß sie.

  • Um Himmels Willen...wie kann man denn so viele Stunden an so viele verschiedene Leute geben? Da koennt man ja gleich in der Sekundarschule unterrichten gehen.


    Besonders in einer ersten Klasse ist es doch wichtig, dass alles nach Routinen und klaren Regeln verlaeuft. Wenn dann zu viele Koeche am brodeln sind, wird das ja immer schwieriger.


    Meine sind jetzt in der 5. Klasse (in D. waer's ne 4.), aber eben auch die juengsten an unserer Schule. Da muss einiges nochmal neu gelernt (oder notgedrungen auch verlernt) werden. Klassenlehrerstunden wurde gerade erst erhoeht, und ich hab dieses Jahr Englisch, Geschichte, Geographie, Reli, PHSE, Informatik und Naturwissenschaften in meiner Klasse. Das sind 14 Stunden pro Woche. Mathe ist getrennt und da hab ich einen Teil meiner Klasse, fuer Sport hab ich eine der Parallelklassen. Naechstes Jahr bekomm ich hoffentlich noch 3 Stunden mehr pro Woche mit meinen kleinen Quaelgeistern. Haette gerne Franzoesisch und die zwei Stunden Sport mit meinen, liegt aber nicht an mir, wie das verteilt wird... :rolleyes:

  • Naja, also ganz so eindeutig, wie manche das hier sehen, ist die Lage meiner Meinung nach nicht. Klar, so ein Durcheinander an Lehrern wie du es hier schilderst, ist sicher nicht sinnvoll. Generell finde ich es aber schon gut, wenn einige Stunden schon von Anfang an abgegeben werden. Meine Gründe:


    1. Wenn ich als Klassenlehrerin krank bin oder sonstwie mal ausfalle, haben die Kinder trotzdem noch eine bekannte Bezugsperson, es entsteht meiner Erfahrung nach weniger Unruhe.


    2. Die Kinder kommen sehr gut schon damit klar, dass sie zwei Bezugspersonen haben und können auch zwischen Klassenlehrerin und Fachlehrerin unterscheiden.


    3. Gerade in schwierigen Fällen stehe ich den Eltern nicht allein gegenüber. Und in dieser Situation finde ich es sinnvoll, wenn die Fachlehrerin auch ein wichtiges Fach - also Mathe - hat, damit ihr Wort auch Gewicht hat und Gehör findet.


    4. Wenn ich mir selbst unsicher bin über ein Kind, habe ich jemanden, mit dem ich mich austauschen kann. Das gibt mir selbst und auch den Eltern Sicherheit. Unterstellungen wie "die Lehrerin mag halt mein Kind nicht" wird so vorgebeugt.


    Maßvollen Fachlehrereinsatz finde ich also durchaus sinnvoll!

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