Hallo,
Dies ist mein erster Beitrag, und somit meine Frage gleichzeitig eine Art Vorstellung:
Ich bin zur Zeit Doktorand der Physik und erwarte, Ende 2010 fertig zu werden. Ich stelle allerdings fest, dass sich meine Interessen in den letzten Jahren verschoben haben, bzw. ich die Prioritaeten in meinem Leben inzwischen ein bisschen anders setze. Gleichzeitig macht mir das Unterrichten Spass, ich habe u.a. Zivildienst an einer paedagogischen Einrichtung geleistet, habe privat und bei der "Schuelerhilfe" Nachhilfe gegeben, zwei Kurse auf Schuelerakademien geleitet und bin freier Mitarbeiter im Museumspaedagogischen Zentrum, d.h. ich mache regelmaessige Fuehrungen fuer Schulklassen. Allerdings habe ich als Abschluesse, neben der Promotion, nur einen englischen Master in Physik vorzuweisen, d.h. weder ein Lehramt noch ein zweites Fach. Ich habe gute Noten und denke, in einem offenen Bewerbungsverfahren haette ich durchaus Chancen - wenn man mich denn laesst.
Ich gebe ausserdem zu, bisher vor allem die "Sonnenseiten" des Bildungssystems kennengelernt zu haben: Motivierte, zum Teil hochbegabte Schueler, Einzelunterricht, Freizeitpaedagogik. Natuerlich weiss ich aus eigener Erfahrung und durch bekannte Lehrer, dass es im Schulalltag oft anders aussieht und ich denke, dass fuer mich eigentlich nur die Sek II infrage kommt. Das Bundesland spielt dabei keine so entscheidende Rolle, auch wenn ich weiss, dass die Bedingungen zum Teil sehr unterschiedlich sein koennen - oertlich gebunden bin ich jedenfalls nicht.
Ich habe lange die Vor- und Nachteile von Forschung und Lehre an der Schule abgewogen, und ich muss sagen, ganz sicher bin ich mir noch nicht, und einfach wuerde die Entscheidung auf keinen Fall - wenn ihr in einer aehnlichen Situation seid, wuerden mich auch eure Ueberlegungen interesssieren, oder, falls ihr die Entscheidung bereits getroffen habt, welche Erfahrungen ihr beim Wechsel in die Schule gemacht habt.
Vor allem aber wuesste ich gern, wie, wo und unter welchen Bedingungen so ein Wechsel mit diesen Voraussetzungen moeglich ist. Gibt es beispielsweise die Moeglichkeit, ein zweites Fach (z.B. Mathematik) neben dem Schuldienst nachzumachen, und spaeter die Laufbahn zu wechseln? Unter welchen Umstaenden stuende mir auch als Quereinsteiger eine spaetere Verbeamtung offen? Und gibt es etwas, was ich in der verbleibenden Zeit tun kann, um meine Chancen zu vergroessern? Es wuerde mich nicht stoeren, eine Zeitlang "unterbezahlt" zu werden um mich zu qualifizieren - das erlebe ich ja jetzt auch Wichtig ist mir vor allem zu wissen, ob ich eine langfristige Perspektive bekaeme.
Vielen Dank - Till