Angemessene Reaktion auf massive Provokation?

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    Original von ninale
    Die allermeisten Eltern pflegen einen partnerschaftlichen Umgang mit ihren Kindern und wir kommen dann an und pulen den Kindern / Jugendlichen einen über, weil wir etwas für unangemessen oder frech halten, was in vielen Familien einfach nur witzig ist und später zu Schulerinnerungsgeschichten führt.
    Mich erschreckt das Ausmaß an Konflikten, das nach meiner Beobachtung sehr oft durch differente Wertmaßstäbe angeschoben wird.


    Und genau DAS ist das Grundproblem der Erziehung in Deutschland. Ich empfehle Dir dringend die Lektüre "Warum unsere Kinder Tyrannen werden" von Winterhoff.
    Als Pädagoge ist es meine Aufgabe zu erziehen - und zwar im Rahmen von Wertmaßstäben, die im Wesentlichen auf das Grundgesetz zurückzuführen sind.
    Für jede Form von Fehlverhalten eine apologetische Begründung zu finden ist ebenso ein Teil des Problems.
    Natürlich sind differente Wertmaßstäbe in der Regel Grundlage für Konflikte - und wenn Schüler bestimmte Schlüsselwerte noch nicht vermittelt bekommen haben, dann müssen wir Lehrer das eben tun. Und wenn das zu Konflikten führt, dann müssen wir da eben durch - Schüler wie Lehrer.


    Zitat


    Im Übrigen möchte ich persönlich meine Toleranzschwelle nicht tiefer schrauben, weil sie bei anderen tiefer liegt. Ich fühle mich als erwachsener Mensch auch durchaus in der Lage, eine Anwesenheitsliste zu kontrollieren, während meine Schüler gerade ein Pläuschchen halten!


    ninale


    Sei mir nicht böse, wenn ich direkt werde, aber mich erschreckt bei Dir die Naivität und Weltfremdheit, die ich aus Deinem Posting herauslese.
    Das, was Kinder und Jugendliche heutzutage an Respektlosigkeit und "Tyrannentum" an den Tag legen, ist unter anderem Produkt von Menschen, die so denken und handeln wie Du.


    Gruß
    Bolzbold

  • Um noch eins draufzusetzen: Diejenigen, die von ihren Schülern ein hohes Maß an Respekt und Disziplin erwarten, müssen das ausbügeln, was dem "toleranten" Erziehungsstil vieler Elternhäuser (und Lehrer) entspringt. Und das ist meistens nicht mehr zu schaffen, denn wenn "die Karre einmal in den Dreck gefahren wurde...".
    Nein, wir sind NICHT die Kumpels der Kinder (was nicht ausschließt, humorvoll, nett, gelassen und verständnisvoll aufzutreten). Ein Lehrer genießt übrigens langfristig eher dann den Respekt der Schüler, wenn er sich nichts gefallen lässt. Es ist nicht hinzunehmen, dass ein Schüler einer Lehrerin so entgegentritt, wie es oben geschildert wurde! Einen Lehrer duzen, mit einem solchen Brief provozieren...? Ganz ehrlich, hier ist ein Schulverweis angebracht!
    Wir alle klagen über den schlechten Stand der Lehrer in der Gesellschaft; mit solcher "Toleranz" stützen wir ihn noch.

    Einmal editiert, zuletzt von Basti zwei ()

  • Zitat

    Original von Basti zwei
    Um noch eins draufzusetzen: Diejenigen, die von ihren Schülern ein hohes Maß an Respekt und Disziplin erwarten, müssen das ausbügeln, was dem "toleranten" Erziehungsstil vieler Elternhäuser (und Lehrer) entspringt. Und das ist meistens nicht mehr zu schaffen, denn wenn "die Karre einmal in den Dreck gefahren wurde...".
    Nein, wir sind NICHT die Kumpels der Kinder (was nicht ausschließt, humorvoll, nett, gelassen und verständnisvoll aufzutreten). Ein Lehrer genießt übrigens langfristig eher dann den Respekt der Schüler, wenn er sich nichts gefallen lässt. Es ist nicht hinzunehmen, dass ein Schüler einer Lehrerin so entgegentritt, wie es oben geschildert wurde! Einen Lehrer duzen, mit einem solchen Brief provozieren...? Ganz ehrlich, hier ist ein Schulverweis angebracht!
    Wir alle klagen über den schlechten Stand der Lehrer in der Gesellschaft; mit solcher "Toleranz" stützen wir ihn noch.


    Was geht denn hier ab?
    Schon der thread mit der Überschrift "massive Provokation" lässt jeden Maßstab vermissen. Der Brief ist nichts anderes als ein (ziemliche) misslungene pubertäre Provokation. Unter massive Provokation verstehe ich, wenn ein Schüler meinen Unterricht nicht verlässt (obwohl es mit dem Betrieb abgesprochen war) und erst nachdem der FAL und ich ihm drohte, dass er mit der Polizei abgeführt werde, dann doch noch reagiert. Andere Kollegen werden verbal oder tätlich bedroht. Was ist das dann? Welche Maßnahmen kommen dann noch in Betracht, wenn man bereits bei so einer Kindergartenprovokationen alle Register zieht?
    Mit Verlaub, die Schülerin ist in der Pubertät. Nach der Reaktion der Eltern scheint man zuhause wohl besonders partnerschaftlich das Grenzziehen abzulehnen. Nun probiert die Schülerin halt in der Schule ihre Grenzen aus. Gut, die bekommt sie natürlich gezeigt: Das Ganze wird noch einmal geschrieben, wahlweise in doppelter Ausführung und/oder an einem freien Nachmittag. Und dann ist der Fisch geputzt, was die Schülerin angeht.
    Der eigentliche Skandal ist natürlich die Unterschrift der Eltern. Denen würde ich schon in einem Brief Bescheid stoßen, dass man von den Erziehungsberechtigten erwartet, dass sie die Erziehungsarbeit der Schule unterstützen. Und dazu gehört eben auch, dass Aufgaben sauber erledigt und Standards im Umgangston eingehalten werden.


    Hier aber unheimlich viel Energie reinzusetzen und das Ganze noch auf die Beziehungsebene zu hieven, halte ich für mehr als bedenklich. Wenn du schon bei solchem Kinderkram so reagierst, wirst du ziemlich schnell vor die Hunde gehen. Auch an einem Gymnasium.


    Zuletzt noch zum (zeitweiligen) Schulverweis: Zeitweiliger Schulausschluss kommt nur in Frage, wenn der Schüler durch sein Verhalten die Erfüllung der Aufgabe der Schule bzw. die Rechte anderer gefährdet. So ist es in B-W geregelt und mit Schulausschluss kommst du nie und nimmer durch. Das ist auch gut so!

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Timm
    Mit Verlaub, die Schülerin ist in der Pubertät. Nach der Reaktion der Eltern scheint man zuhause wohl besonders partnerschaftlich das Grenzziehen abzulehnen. Nun probiert die Schülerin halt in der Schule ihre Grenzen aus. Gut, die bekommt sie natürlich gezeigt: Das Ganze wird noch einmal geschrieben, wahlweise in doppelter Ausführung und/oder an einem freien Nachmittag. Und dann ist der Fisch geputzt, was die Schülerin angeht.
    Der eigentliche Skandal ist natürlich die Unterschrift der Eltern. Denen würde ich schon in einem Brief Bescheid stoßen, dass man von den Erziehungsberechtigten erwartet, dass sie die Erziehungsarbeit der Schule unterstützen. Und dazu gehört eben auch, dass Aufgaben sauber erledigt und Standards im Umgangston eingehalten werden.


    Es freut mich, Timm, dass wir da einer Meinung sind.
    Diese von Dir beschriebene Reaktion enthält eine klare Grenze, eine Sanktion und eine hinreichende Portion Gelassenheit.


    Erstaunlicherweise ist dieser Weg der konfliktärmste, d.h. die Gefahr von Folgekonflikten - sei es mit Schülern oder deren Eltern - ist deutlich niedriger.
    Und da kann ich durchaus aus Erfahrung sprechen.


    Gruß
    Bolzbold

  • Zitat

    Original von Basti zwei
    Unter Schulverweis wird bei uns aber kein Schulausschluss verstanden...


    Dann solltest du erklären, was denn bitte ein Schulverweis sein soll. Im sächsischen Schulrecht gibt es die Möglichkeit, einen schriftlichen Verweis auszusprechen. Einen Schulverweis gibt es als Begrifflichkeit im sächsischen Schulgesetz nicht; wenn du aber googels, wirst du feststellen, dass unter Schulverweis ein Schulausschluss verstanden wird.


    Also, wäre nett, wenn du erklärst, was das denn sein soll.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • @ Timm: Ich glaube, der Vorschlag mit dem Verweis kam nicht aus Sachsen, sondern ist ein bayerischer Begriff. Ein Verweis ist die "kleinste" Form der Ordnungsmaßnahmen in der Schule. Gibt es in BaWü noch die Tagebucheinträge? Wenn, dann dürfte das dem entsprechen. Ein Verweis bedeutet, dass die Eltern einen Brief von der Schule bekommen, diesen unterschreiben müssen und das Ganze in der Schülerakte vermerkt wird.


    Der Verweis kann vom Lehrer selbst ausgesprochen werden, alle darüberhinausgehenden Disziplinarmaßnahmen (z.B. eintägiger Schulausschluss) nur durch den Schulleiter bzw. den Disziplinarausschuss.

  • Also, dass das, was Timm beschreibt noch einigen Ligen über diesem Brief liegt, ist ja wohl klar. ABER das kann nicht der Maßstab sein. Hier geht es um ein Mädchen im Alter von 12 Jahren, die natürlich Kindergartenkram macht, das ist mir auch klar. Aber die Leute, die dann im Erwachsenenalter "massiv" oder "massivst" oder wie auch immer provozieren, sind die, die früher eben nicht auf Grenzen gestoßen sind. Ich bleibe dabei, dass sie provoziert und von mir aus aus pubertären Gründen. Bis jetzt ist es mir aber noch nicht passiert, dass Eltern das unterstützt haben.


    Wenn Eltern es nicht auf die Reihe kriegen, ihren Kindern Formen der Höflichkeit beizubringen und sie mit einer Unterschrift unter so einen Brief in der Schule ggf. ins offene Messer laufen lassen (weil die Reaktion der Schule für die Eltern ja nicht absehbar ist oder die Eltern nicht genug Weitblick haben, dass ich ein problem mit diesem Brief haben könnte oder die Ausdrucksweise sogar für normal halte), dann halte ich es als Pädagoge für meine Pflicht, darauf mit einer klaren Grenzsetzung zu reagieren. Ich bin ja schließlich nicht nur Fachlehrer, sondern habe eben auch einen Erziehungsuaftrag. Dazu gehört auch eine Vorbereitung auf das Leben.
    Ich rede hier nicht davon, dass ich Duckmäusertum will, aber die Einhaltung von Basiskonventionen, denn ohne deren Einhaltung landen die Kinder unter Umständen irgendwo, wo ihre Eltern sie sicher nicht haben wollen.
    Wenn die Eltern ein Problem mit der Aufgabe der Tochter haben, sollen sie eben Kontakt mit mir aufnehmen.
    Dass die Sache dann für mich erledigt ist, ist klar. Wenn es sich nach der Pubertät dann mal ergibt, dass die Schülerin auf irgendeiner Kursfete oder sonstwo auf das Thema zu sprechen kommt, lachen wir gemeinsam darüber, aber nicht im Moment.

  • Timm:
    "Schon der thread mit der Überschrift "massive Provokation" lässt jeden Maßstab vermissen. Der Brief ist nichts anderes als ein (ziemliche) misslungene pubertäre Provokation. Unter massive Provokation verstehe ich, wenn ein Schüler meinen Unterricht nicht verlässt (obwohl es mit dem Betrieb abgesprochen war) und erst nachdem der FAL und ich ihm drohte, dass er mit der Polizei abgeführt werde, dann doch noch reagiert. Andere Kollegen werden verbal oder tätlich bedroht. Was ist das dann? Welche Maßnahmen kommen dann noch in Betracht, wenn man bereits bei so einer Kindergartenprovokationen alle Register zieht?
    Mit Verlaub, die Schülerin ist in der Pubertät. Nach der Reaktion der Eltern scheint man zuhause wohl besonders partnerschaftlich das Grenzziehen abzulehnen. Nun probiert die Schülerin halt in der Schule ihre Grenzen aus. Gut, die bekommt sie natürlich gezeigt: Das Ganze wird noch einmal geschrieben, wahlweise in doppelter Ausführung und/oder an einem freien Nachmittag. Und dann ist der Fisch geputzt, was die Schülerin angeht.
    Der eigentliche Skandal ist natürlich die Unterschrift der Eltern. Denen würde ich schon in einem Brief Bescheid stoßen, dass man von den Erziehungsberechtigten erwartet, dass sie die Erziehungsarbeit der Schule unterstützen. Und dazu gehört eben auch, dass Aufgaben sauber erledigt und Standards im Umgangston eingehalten werden."


    Danke für Deinen Beitrag, Timm. Hier unterschreibe ich und in diesem Sinne habe ich es auch gemeint, auch wenn es vielleicht nicht so rüber gekommen ist. Den Rest des Abends werde ich intensiv nutzen, um mir über meine Erzieherrolle und das Grundgesetz Gedanken zu machen...


    ninale


    ninale

    Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.

    • Offizieller Beitrag

    ich lese hier immer etwas von "KIndergartenkram"; was bitte heißt denn das ?
    Ich kann in dem verhakten der Schülerin nichts kindergartenmäßiges erkennen. In meinen Augen provoziert sie überdeutlich, das zeigt ihr ganzes Verhalten.
    Und - so wie ich Pubrtierende kenne- will sie eine Reaktion des Lehrers. Auch oder gerade Pubertierende wollen Grenzen aufgezeigt bekommen !


    Das Dümmste wäre in meinen Augen, nicht zu reagieren.

  • Zitat

    Original von ninale
    Die allermeisten Eltern pflegen einen partnerschaftlichen Umgang mit ihren Kindern und wir kommen dann an und pulen den Kindern / Jugendlichen einen über, weil wir etwas für unangemessen oder frech halten, was in vielen Familien einfach nur witzig ist und später zu Schulerinnerungsgeschichten führt.


    Die meisten Eltern haben aber keine 33 Kinder daheim. Ich bin da um einen Job zu machen, um zu unterrichten...nicht um Freundschaften zu schliessen. Generell hab ich sehr gute Beziehungen mit meinen Schuelern. Ich lass ihnen im Vergleich zu anderen Lehrern an meiner Schule eine Menge durchgehen und sie duerfen auch doofe Witzchen machen. Die Atmosphaere in meiner Klasse ist generell sehr entspannt und meine Kids kommen gerne in die Schule. Allerdings wissen meine ziemlich genau wo ich die Grenze ziehe und wo der Spass aufhoert.


    Zitat

    Original von ninaleIch fühle mich als erwachsener Mensch auch durchaus in der Lage, eine Anwesenheitsliste zu kontrollieren, während meine Schüler gerade ein Pläuschchen halten!


    Das hast du falsch verstanden. Ich waere sehr wohl dazu in der Lage die Anwesenheit zu kontrollieren, waehrend meine Klasse schwaetzt. Es hat aber was mit Erwartungen und Anspruechen zu tun. Ich erwarte von meiner Klasse fuer diese 2-3 Minuten still zu sein, genauso wie ich von ihnen erwarte mich (oder auch andere Schueler) waehrend dem Unterricht nicht zu unterbrechen. Es ist ein klares Signal, dass der Schultag beginnt bzw. die Mittagspause vorbei ist und gibt ihnen die Moeglichkeit sich zu beruhigen und geistig darauf einzustellen. (Zusaetzlich sind unsere Anwesenheitslisten offizielle Dokumente und fehlende Schueler werden automatisch daheim kontaktiert.)


    Und mal ehrlich, wenn ich an die Schueler in meiner Klasse keine hohen Erwartungen stelle und sie sich daran gewoehnen, dass sie machen koennen, was ihnen gerade einfaellt, wird es fuer ihre Fachlehrer um so schwerer.

  • Ich sehe das wie Timm. Ein 12-jähriges, pubertierendes Mädchen liefert hormongesteuert auf eine etwas "witzige" Art eine ihr verpasste Strafarbeit ab. Falls das schon eine "massive" Provokation sein soll kann ich nur sagen: "You've ain't seen nothing yet."


    Eine (IMHO) adäquate Reaktion wäre:
    "Du hast die Aufgabe nicht gelöst. Ich erwarte einen vernüftigen und akzeptablen Aufsatz im Umfang von 2 Seiten. Falls dieser nicht bis ... abgeliefert ist, erhältst du die Möglichkeit, diesen Aufsatz an einem Nachmittag innerhalb von 2 Stunden abzufassen."

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von alias
    I
    Eine (IMHO) adäquate Reaktion wäre:
    "Du hast die Aufgabe nicht gelöst. Ich erwarte einen vernüftigen und akzeptablen Aufsatz im Umfang von 2 Seiten. Falls dieser nicht bis ... abgeliefert ist, erhältst du die Möglichkeit, diesen Aufsatz an einem Nachmittag innerhalb von 2 Stunden abzufassen."


    die Möglichkeit,den akzeptabklen Aufsatz abzugeben, hatte sie bereits !

  • Timm: Also gut, ich hätte "schriftlicher Verweis" schreiben müssen- als erste förmliche Ordnungsmaßnahme, die sich von einem sonstigen Tadel unterscheidet durch die ausdrückliche Bezeichnung als Verweis, die Schriftform und das förmliche Verfahren. Dann erst gibt es die Überweisung in eine andere Klasse der gleichen Stufe, die Androhung des Ausschlusses aus der Schule, den Ausschluss vom Unterricht bis zu vier Wochen und als letzte Maßnahme den Ausschluss aus der Schule.
    Tut mir leid, dass ich bei meiner Wortwahl ungenau war, zumal ja bestimmte Begriffe von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich verwendet werden. (Z.B. sind Schulaufgaben bei uns Klassenarbeiten.)
    Nun dürftest du wohl kaum noch den Eindruck haben, ich wolle "mit Kanonen auf Spatzen schießen".


    alias: WIR wissen, dass es pubertäres Gehabe ist, dennoch bin ich für eine angemessene Reaktion. Und sollte man sich eine Sanktion ersparen, nur weil wir wissen, dass es ja noch viel Schlimmeres gibt?


    Nochmal: Bei uns gäbe es sicher einen schriftlichen Verweis (der von den Eltern unterschrieben werden muss ), welcher sich am Ende negativ auf die Betragensnote auswirken würde.
    Und um noch mal ganz entspannt an die Sache heranzugehen: Auf jeden Fall hätte ich zunächst ein ernstes Gespräch mit der Schülerin geführt, erklärt, warum ihr Verhalten unangemessen ist, und eine Entschuldigung gefordert. Tolerieren darf man es nicht !

  • Zitat

    Original von Brick in the wall
    [...] dann halte ich es als Pädagoge für meine Pflicht, darauf mit einer klaren Grenzsetzung zu reagieren. Ich bin ja schließlich nicht nur Fachlehrer, sondern habe eben auch einen Erziehungsuaftrag. Dazu gehört auch eine Vorbereitung auf das Leben.
    Ich rede hier nicht davon, dass ich Duckmäusertum will, aber die Einhaltung von Basiskonventionen, denn ohne deren Einhaltung landen die Kinder unter Umständen irgendwo, wo ihre Eltern sie sicher nicht haben wollen.


    Zitat

    Original von Friesin
    Und - so wie ich Pubrtierende kenne- will sie eine Reaktion des Lehrers. Auch oder gerade Pubertierende wollen Grenzen aufgezeigt bekommen !


    Das Dümmste wäre in meinen Augen, nicht zu reagieren.


    ... was nun wirklich niemand gefordert hat ?( . Es sind sich nun doch wirklich ALLE einig, dass eine Reaktion erfolgen muss. Aber verdammt noch mal, dass man wegen des billigen Geschreibsels einer pubertierende Göre so einen Zinnober macht 8o Ich betone nochmal - und das ist jetzt wirklich kollegial gemeint - dass es für den weiteren beruflichen Werdegang eine unnötig (psychische) Belastung ist, solche Sachen generell so hoch zu hängen. Und m.E. NUR darum geht es hier einigen, die so ähnlich wie ich denken.


    Zitat


    die Möglichkeit,den akzeptabklen Aufsatz abzugeben, hatte sie bereits !


    Nur war der Aufsatz wohl keine zwei Seiten lang.


    Bin gerade etwas unschlüssig, ob du den thread vielleicht nur überflogen hast, weil du gewisse Details so seltsam darstellst...


    basti zwei: Der schriftliche Verweis wäre bestimmt eine Alternative. Allerdings ist meine Erfahrung, dass Papier sehr geduldig ist. Bei einem Eintrag - in etwa das Äquivalent zum schriftlichen Verweis - verhänge ich ausnahmslos eine konkrete Maßnahme dazu, entweder eine pädagogische oder eine Ordnungsmaßnahme.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    3 Mal editiert, zuletzt von Timm ()

  • Ich (in Bayern) würde:


    - einen Verweis ausstellen (als niedrigste schulische Sanktion, die aber immerhin einen Eintrag im Schülerakt zur Folge hat)


    - und mir außerdem die Schülerin an einem Freitagnachmittag zur zweistündigen Nacharbeit einbestellen, während der sie sowohl ihr Fehlverhalten während des Unterrichts, als auch das Fehlverhalten in Form des Briefes in Schriftform reflektieren soll.


    Damit wär's dann aber auch gut.

    • Offizieller Beitrag

    Timm:
    allerdings habe ich den Thread komplett gelesen.


    Ich halte in diesem Fall nur nichts von der Methode: und ich gebe dir noch eine Chance und wenn du die nicht nutzt, bekommst du eine weitere. Unanbhängig von der zu schreibenden Seitenzahl.


    Erinnere dich bitte, das Mädchen hatte jede Chance der Welt, diese "Strafarbeit" konfliktfrei zu erledigen.

  • ich hab hier mal eine Frage, die sich vielleicht etwas außerhalb des eigentlichen Themas bewegt (oder doch nicht), weiß aber nicht genau, wo man einen neuen Thread eröffnen könnte.


    Die Meinungen hier sind ja sehr unterschiedlich und das macht die Würze dieses Forums aus. Frage aber: Können und sollen die Meinungen an einer Schule auch so unterschiedlich sein?


    Ich bin der Meinung, jeder Lehrer ist Pädagoge und hat als solcher das Recht, den Verstoss, bzw. das Verhalten, so zu würdigen, wie er es mit seinem pädagogischen Verständnis sieht. Es mag sich nach seiner subjektiven Sichtweise um eine Provokation handeln, er mag Maßnahmen wie Nachsitzen oder Verweis oder was auch immer für angebracht halten, ein Kollege würde anders reagieren. Auf jeden Fall ist es kein formaler Verstoss gegen die Schulordnung, wie z. B. Kleiderordnung und daher kann individuelles Reagieren prinzipiell möglich sein.


    Nun das Problem: An vielen Schulen stelle ich fest, dass großer Wert auf erzieherische Einigkeit gelegt wird. Ist es nicht wichtiger, dass jeder Erziehungsprofi voll hinter seiner persönlichen Reaktion auf solches Verhalten steht als dass "mit einer Zunge gesprochen wird"?

  • Cool bleiben, die Reflexionsaufgabe benoten nach Inhalt, Ausdruck, Rechtdchreibung und Grammatik (so war's bei meinen Aufsätzen früher), einen Dreizeiler mit den Noten an die Eltern (der Schülerin mitgeben und unterschreiben lassen) und gelassen auf die Reaktion warten.
    So what?

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von SteffdA
    Cool bleiben, die Reflexionsaufgabe benoten nach Inhalt, Ausdruck, Rechtdchreibung und Grammatik (so war's bei meinen Aufsätzen früher), einen Dreizeiler mit den Noten an die Eltern (der Schülerin mitgeben und unterschreiben lassen) und gelassen auf die Reaktion warten.
    So what?


    Ich glaube, das wiederum darf man (hier) nicht !


    [quote]Nun das Problem: An vielen Schulen stelle ich fest, dass großer Wert auf erzieherische Einigkeit gelegt wird. Ist es nicht wichtiger, dass jeder Erziehungsprofi voll hinter seiner persönlichen Reaktion auf solches Verhalten steht als dass "mit einer Zunge gesprochen wird"?[quote]


    Ich finde es auch sehr wichtig, dass innerhalb einer Schule an einem Strang gezogen wird.

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