Mein armer Kleiner

  • Hallo,
    muss irgendwie mal gerade meine Schuldgefühle loswerden. Letzte Woche waren mein Freund und ich im Wellnesshotel für drei Tage und haben unseren Hund in dieser Zeit im Pfötchenhotel untergebracht... Als wir ihn abholten, hatte er eine eitrige Augenentzündung. Das ist bei ihm nichts ungewöhnliches, nachdem wir ihn mal bei der Mutter meines Freundes untergebracht hatten, während wir im Urlaub waren und er dort in so eine abstehende Stelle seines Weidenkörbchens mit seinem Auge gerannt ist. Das zog leider einen Hornhautdefekt nach sich, wenn er bei uns war, hatte er aber nie Probleme damit.
    Wir hatten ihn vorher schon drei Mal im Pfötchenhotel und zwei Mal kam er mit einer eitrigen Entzündung wieder. Deshalb haben wir dieses Mal darauf extra hingewiesen als wir den Hund abgegeben haben und gesagt, daß sie bitte extrem darauf achten sollen! Leiden haben wir hier niemanden, der auf ihn aufpassen könnte, weil Freunde und Familie größtenteils 380 km entfernt wohnen... Und die, die hier sind, mögen keine Hunde oder haben kein Interesse daran ihn zu hüten. Na ja, nun kam er wieder mit dieser Entzündung zurück, daraufhin haben wir uns dort erstmal heftig beschwert, bringt aber ja auch nichts, aber für uns ist sicher, dort geht er nie mehr hin. Also sind wir zur Tierärztin, die Augensalbe verordnete. Trotz regelmäßiger Anwendung wurde es immer schlimmer, der Kleine war schon völlig fertig, zitterte dauernd vor Schmerzen :(:(:( Deshalb blieb uns gestern nichts anderes mehr übrig, nachdem er in Vollnarkose lag und eine Augenspezialistin sich das Auge angeguckt hatte, als sein Auge entfernen zu lassen :( Mir tut die ganze Sache so leid für ihn, die ganzen Schmerzen und alles, das hat er wirklich nicht verdient. Hätte ich das nur vorher geahnt und wäre aus den beiden letzten Besuchen dort schlau geworden. Mache mir so dolle Vorwürfe und hoffe, er kommt auch gut mit einem Auge zurecht.
    Liebe Grüße, Julchen :(:(:(

  • Hey Jule!
    Oh nein, ihr armen. Das klingt echt dramatisch. Aber Vorwürfe machen bringt euch leider gar nicht weiter (Jaja, leicht gesagt, ich weiß!). Drücke dir die Daumen, dass er sich recht schnell erholt. Gute Besserung von mir!
    LG Schmeili

  • Hallo Julchen,


    man kann Hundesitter einsetzen, die findet man über Zeitungsannoncen oder über eine Suchanzeige am Schwarzen Brett beim Tierarzt. Nachdem wir (meine Eltern und ich) nach einem Urlaub einmal unseren zwar gut versorgten, aber verstörten Hund aus einer Hundepension abholen mussten, haben wir unsere Hunde nur noch von Privatpersonen versorgen lassen. Einmal übernachtete eine Bekannte in unserem Haus, was die optimalste Lösung war, nur leider nicht jedes Mal durchführbar.


    Die beste und einfachste Lösung sind Hundesitter. Da ich an unseren zwei Hunden sehr hänge und sie auch mitversorge, gucken wir (meine Mutter und ich) uns die Menschen und die Wohnverhältnisse vorher an und entscheiden danach, wo die Hunde am besten aufgehoben wären.


    Vor einem Urlaub statten wir dann der Hundesitterfamilie mindestens zweimal einen Besuch ab, gehen gemeinsam spazieren und lassen kurz vor dem Urlaub die Hunde für ein paar Stunden allein bei der Hundesitterfamilie. Früher hatten wir eine befreundete Familie, die wir oft trafen und die die Hunde versorgte, heute geht das leider nicht mehr. Andere Bekannte scheuen davor, zwei Hunde zu versorgen, aber die Hunde zu trennen, kommt nicht in Frage. Deshalb werden Urlaube grundsätzlich so geplant, dass die Hunde mitkommen können, in sehr seltenen Fällen wird die (meist notwendige) Reise möglichst kurz gehalten. Mit dieser Lösung fahren wir am besten.


    Ich fühle mit und wünsche eurem Hund gute Besserung!

  • Hallo,


    ganz allgemein: Hundesitter würd ich aber lieber auch nicht über Zeitungsanzeigen suchen. Tierheime können meist erprobte und zuverlässige Hundesitter empfehlen. Ansonsten werden dort manchmal auch Aktionen wie "Nimmst du mein Tier, nehm` ich dein Tier" vermittelt. Da es regionale Vermittlungen sind, kann man sich vielleicht schon im Voraus ab und zu auf der Hundewiese zu einem gemeinsamen Spaziergang treffen, so dass sich Besitzer und Hunde "beschnüffeln" können (ja, da kann man sich jetzt lustige Szenen vorstellen )


    Zu deinem armen Kleinen: Nachdem er jetzt die bösen Schmerzen überstanden hat, geht es sicher schnell wieder bergauf. Ich will es nicht herunterspielen und verstehe dich gut, aber Hunde kommen zum Glück mit einem fehlenden Auge sehr gut zurecht.


    Alles Gute für euch beide!

  • Zitat

    Jinny44 schrieb am 08.11.2006 19:40:
    Hundesitter würd ich aber lieber auch nicht über Zeitungsanzeigen suchen.


    Das ist kein Problem, wenn man sich die Familie gut anschaut. Uns ist es wichtig, dass sie auch einen Hund hat. An der Persönlichkeit des Hundes und beim gemeinsamen Spaziergang kann man sehr viel erkennen. Außerdem beobachten wir, wie die Leute mit unseren Hunden umgehen und wie die Hunde auf sie und auf die Umgebung reagieren.


    Am sichersten fährt man natürlich mit seriösen Vermittlern (im Internet findet man eine Menge solcher Börsen).

  • Mit den Vorwürfen das stimmt ja, aber leider kann ich meine Schuldgefühle nicht ausschalten. Auch wenn jeder um mich herum sagt, daß ich es ja nicht ahnen konnte, daß es so endet. Das stimmt ja auch, aber es tut mir trotzdem leid, daß er so sehr leiden muß/mußte. Ich hoffe, daß ich irgendwann endlich in mir drin auch verstehe, daß es nicht an mir lag...
    Unser Kleiner kam aus dem Pfötchenhotel eigentlich immer total fröhlich wieder, selbst wenn er eine Augenentzündung hatte... Und der Ruf ist ja auch sehr gut, so daß wir dachten, er wäre dort gut aufgehoben, weit gefehlt und der Kleine muß es nun ausbaden
    Wir geben ihn auch nie lange weg und nehmen ihn immer mit in den Urlaub, nur wenn wir mal drei Tage weg sind, ging er bisher ins Pfötchenhotel. Ich dachte immer, daß er es bei privaten Sittern vielleicht nicht so gut hat, aber vielleicht sollte man das beim nächsten Mal wirklich versuchen... Ins Pfötchenhotel geht er zumindest nicht mehr!!!!!
    Ansonsten bessert sich sein Zustand zum Glück weiterhin, bin wirklich ganz stolz darauf, wie er das alles wegsteckt! Hoffe, daß die Wunde jetzt gut verheilt und die Antibiotika verhindern, daß sich eine weitere Entzündung entwickelt!!!
    Liebe Grüße, Julchen

  • Wenn Tiere aus einem Kurzzeitquartier jedes Mal mit Krankheiten zurück nach Hause kommen, kann doch da was nicht stimmen - guter Ruf hin oder her!


    Wenn mein Kater (einen Hund habe ich nicht) aus dem Ferienquartier mit einer behandlungsintensiven Krankheit zurückkommt, hätte ich ihn spätestens das dritte Mal dort nicht mehr hingegeben.

  • Genau den Vorwurf mache ich mir ja jetzt auch :( Aber ich habe es ja extra dazu gesagt dieses Mal, daß sie darauf bitte sehr achten mögen und ging davon aus, daß das auch getan wird :rolleyes: Aber das war wohl weit gefehlt und der Leidtragende ist leider mein Kleiner :( Könnte mich dafür auch ohrfeigen, aber es hilft mir zu sehen, daß es ihm Tag für Tag besser geht!!!
    Liebe Grüße, Julchen

  • Hallo Julchen,


    ich möchte dich nicht angreifen, aber es ist zuviel verlangt, dass Dienstleistende einer Tierpension regelmäßig nach dem Hund schauen. Das ist in einem Privathaushalt besser gewährleistet. Ich hätte den Hund bereits nach dem ersten Vorfall nicht mehr in die Tierpension gegeben. Meine Eltern hatten mal einen Hund, der nach einem Tierpensionbesuch zwar unversehrt und fröhlich, aber auch verwirrt war. Seither gibt es in unserem Leben keine Hundepensionen mehr, sondern nur noch Hundesitter.


    Hundesitter muss man sich auch lange vorher anschauen, meine Mutter z.B. kümmert sich bereits mindestens ein Dreivierteljahr vor einer Reise um eine Bleibe, so bleibt genug Zeit, die Seriosität abzuchecken.


    Für die Zukunft bist du besser gewappnet. Du kannst dich schon mal in Tiersitterbörsen informieren. Manche Hundesitter haben auch eine private Homepage.


    Ein Auge weniger ist zwar sehr traurig, aber auch damit kannman gut leben.

  • Hallo Powerflower,
    danke für Deine aufbauenden Worte, daß er auch mit einem Auge gut leben kann!!! Ich weiß nicht, ob Du das Pfötchenhotel kennst, aber es ist wirklich ein Luxushotel für Hunde und wir haben ihn dort wieder abgegeben, weil er sich dort so wohlgefühlt hat, daß er immer gar nicht mehr mit uns nach Hause wollte. Deshalb dachte ich, leider, daß es ihm dort besser geht als bei irgendeinem wildfremden Menschen in einem Privathaushalt. Zumal die Tiere dort auch eine Eingangsuntersuchung beim Tierarzt durchlaufen und auch ansonsten dort eine Krankenstation etc. vorhanden ist für den Notfall. Aber leider hat das unserem Kleinen nichts gebracht.
    Ich mache zwar auf der einen Seite mir sehr große Vorwürfe, andererseits aber auch dem Hotel, weil ich nicht verstehe, wie es passieren kann, daß mein Hund auf einmal ein Loch im Auge hat. Ich meine, er ist wirklich mit anderen Tieren verträglich und ordnet sich immer unter und tut anderen nichts. Er war auch schon drei Wochen mit dem Hund meiner Schwester und den beiden Hunden meiner Mutter zusammen, da ist ihm nichts passiert!!! Ich kann mir das ja nur so erklären, daß sein Zimmernachbar (sind immer nur zwei Hunde in einem Zimmer) ihn angegriffen hat. Dabei wird dort doch garantiert, daß nur harmonierende TIere in ein Zimmer gesteckt werden und die Pfleger die Tiere dank der Glastüren und Kameras jederzeit im Auge haben... Wie kann ihnen da so ein Vorfall entgehen?
    Na ja, definitiv habe ich daraus jetzt gelernt (leider zu spät) und werde das nächste Mal lieber 800km fahren, um ihn dort abzugeben, wo er es wirklich gut hat!
    LG, eine immer noch traurige Julchen

  • Warum habt ihr den Hund denn nicht mitgenommen? Das wäre ein Vorwurf, den ich mir machen würde. Wir sind noch nie ohne unseren Hund verreist, auch schon oft ein Wochenende im Wellnesshotel. Dann muss der Tagesablauf halt auf ihn abgestimmt werden, das wusste ich, bevor ich mir einen Hund angeschafft habe. Er ist schon so wichtig in meinem Leben, dass ich ihn nie 3 Tage lang - egal wo- abgeben würde, nur damit ich mal entspannen kann. Außer es sind wirklich solche Situationen wie Krankenhaus etc. wo es wirklich nicht anders geht.
    LG Meike

  • Hallo Julchen,


    nein, ich kenne das Pfötchenhotel nicht, aber ich habe mir die Webseite angeschaut und es liest sich schon gut. Ich glaube es dir, wenn du sagst, dass der Hund dort gut versorgt wird.


    Aber ich bin gegen Tierpensionen (und ich rede jetzt nur von mir), weil ein Hund den Menschen gern um sich hat und das bei einer Tierpension viel weniger gewährleistet sein kann. Schön, wenn man weiß, dass Menschen die Hunde über Kameras und Fensterscheiben sehen können. Aber der Hund weiß das nicht, er sieht nur den anderen Hund, und um sich abzulenken, spielt er dann wohl eher mal mt dem anderen. In einem so schlicht eingerichteten Zimmer bekommt er viel weniger Inputs als wenn er sich durch eine Wohnung bewegen und Menschen handeln sehen kann.


    Außerdem haben die Hunde in einer Tierpension immer wieder mal Auslauf, da kann auch leicht was passieren.


    Ich verurteile niemanden, der seinen Hund in eine gut ausgewählte Tierpension gibt, aber Tierpensionen sind für mich trotzdem tabu. Natürlich kann auch bei Hundesittern was passieren, aber ich denke, da ist das Verantwortungsbewusstsein doch höher.

  • Hallo Meike,
    ja, den Vorwurf habe ich mir auch gemacht. Wir haben ihn nicht mitgenommen, weil wir dachten, daß es für ihn spannender im Pfötchenhotel wäre als im Wellnesshotel, wo er länger alleine auf dem Zimmer gewesen wäre... Ich habe ihn aber ja auch nicht IRGENDWO abgegeben, sondern habe extra eine sehr gute Pension ausgesucht. Irgendwo würde ich ihn auch nicht abgeben, dafür ist er mir viel zu wichtig!!!!! Aber beim nächsten Mal würde ich ihn auch auf jeden Fall mitnehmen.
    Aber zum Glück geht es ihm inzwischen wieder richtig gut, was mir mein schlechtes Gewissen etwas nimmt! Die Fäden wurden heute gezogen und die Wunde sieht richtig gut aus, sagt die Tierärztin!! Zum Glück!!!
    LG, Julchen

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