Rauchverhalten der Eltern wg. Gesundheit des Kindes anprechen ?????

  • Ich habe diese Woche ein Gespräch mit einer Mutter, deren Kind sich in der letzten Zeit stark verschlechtert hat. Das liegt mit Sicherheit mit an der Tatsache, dass sie häufig gefehlt hat (asthmatische Beschwerden, Luftnot...). DABEI beobachte ich aber, dass das Kind, wenn es da ist, stark nach Zigarettenrauch riecht (Kleidung, Haare).


    Nun hatte das Kind wegen nun folgender schlechter Noten sehr geweint, weil es Ärger bekommen würde.... Dabei hat sie meiner Meinung nach nicht die Schuld, dass sie nicht gesund wird, wenn sie ständig eingequalmt wird, oder....???? Wie kann man dann einem Kind Ärger machen?


    Jetzt frag ich mich: Kann man eine Mutter auf sowas ansprechen?


    Mit Sicherheit ist es nicht sinnvoll in Gegenwart eines atemwegskranken Kindes zu rauchen. Und dann noch Ärger für die schlechten Noten, die antstanden sind aufgrund der immensen Fehlzeiten :(

  • Hallo Prusselise,


    Ich spreche solche Themen immer an, wenn ich der Meinung bin, dass es dort Zusammenhänge gibt. Je "einfacher" die Eltern gestrickt sind, desto weniger nehmen sie sich solche Dinge meist zu Herzen. Allerdings muss man die Sache recht vorsichtig angehen damit die Eltern sich nicht angegriffen fühlen.


    Man kann es aber auch mit entsprechenden Auszügen aus dem Internet belegen.

    Zitat

    Auch Passivrauchen gefährdet Asthmatiker Nicht nur Raucher selbst sind betroffen. Angehörige und vor allem Kinder können vom Tabakrauch geschädigt werden. Dabei greift der Qualm in den Lungen die Schleimhaut der Bronchien an und kann das Risiko für Allergien erhöhen. Das ist besonders bei Kindern der Fall, deren Immunsystem noch nicht vollständig ausgereift ist. Insgesamt leiden bis zu zwölf Prozent der Kinder in Deutschland an Asthma. Dabei sind sich Experten einig, dass Rauchen im Elternhaus ein wesentlicher Auslöser für Überempfindlichkeiten und Asthma bei Kindern ist.


    http://www.asthma-special.de/a…uchen/content-121842.html


    oder


    http://www.astrazeneca.de/az/content/005/010_archiv/087.jsp


    http://pressetext.at/news/0807…rdert-asthma-bei-kindern/


    Bei google unter "Passivrauchen Asthma" gibt es noch mehr!!!!


    In solchen Fällen ist es nicht schlecht auch ein paar Texte in der Hand zu haben, die sich die Eltern dann durchlesen könnten. Vielleicht werden sie ja dann nachdenklich und ändern etwas. einen Versuch ist es auf jeden Fall wert.


    Viel Glück Ismo

  • Ich habe da immer so meine Bedenken, ob wir da nicht unsere Grenzen überschreiten.
    Schließlich sind wir nicht als Gesundheitsbehörde eingesetzt... und auch nicht als Erzieher der Eltern.
    Und ich weiß nicht in welcher rechtlichen Zone wir uns da bewegen.


    Ich möchte mir von den Lehrern meiner Kinder auch nicht sagen lassen, dass ich bitte mehr Zeit mit dem Kind verbringen und Gesellschaftsspiele machen muss... die ich übrigens hasse... aber mein Kind macht so einen unglücklichen Eindruck und das läge am Fehlen der Gesellschaftsspiele mit Mutterbegleitung.... oder dass ihm mehr frischgepresste Obstsäfte geben soll... oder so.


    ich habe aber auch schon einer Mutter gesagt, dass es schön wäre, wenn ihr Kind mal ab und zu den total verdreckten Pulli wechseln und den nicht wochenlang tragen würde... und außerdem wäre auch eine tägliche Dusche eine prima Idee.
    Die Eltern haben das aufgegriffen und am nächsten Tag ein sauberes Kind in die Schule geschickt... aber ich fühlte mich nicht wohl dabei.


    Ich empfinde das als Eingriff in die Privatsphäre, die uns nichts angeht.
    Solche gesundheitlichen Dinge kann vielleicht ein Kinderarzt ansprechen... aber doch nicht wir..


    ich möchte auch keine Eheberatung machen... denn manche Kinder leiden sehr unter den Konflikten der getrennten Eltern... so dass ihre Schulleistungen nachlassen... und so hole ich mir dann doch beide Elternteile an den Tisch und rede mit ihnen.
    Auch das möchte ich in Wirklichkeit nicht machen!


    Aber wir müssen das natürlich trotzdem machen, obwohl wir in der Regel keine medizinische Ausbildung haben.... keine Sozialarbeiiterausbildung, keine Psychologenausbildung haben...aber sonst heißt es ja überall, dass die Lehrer sich wieder mal nicht gekümmert haben.


    Also machen wir das immer wieder, weil uns die Schüler ja wirklich am Herzen liegen... und überschreiten diese Grenzen...

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • In dem Fall würde ich mit ziemlicher Sicherheit nichts sagen, denn es ist wirklich nicht unsere Aufgabe. Wenn das Kind so häufig wegen Asthma gefehlt hat, wird es ja wahrscheinlich in ärztlicher Behandlung sein. Also wird der Arzt diese Dinge wohl angesprochen haben - zumindest ist es seine Aufgabe. Schließlich wird er den Qualmgeruch ja auch wahrgenommen haben.


    Gruß
    Britta

  • Hallo,


    schließe mich der Meinung meiner Vorredner nicht an... ich würde es ansprechen... und damit auch die genannten Grenzen überschreiben und zwar schlicht aus dem Grund, dass du wahrscheinlich die einzige bist, der es auffällt und von der Dein Schüler Hilfe erwarten kann. Deine Aufgabe ist es doch nicht, die Eltern weitgehend zu schonen.


    und zwar würde ich so vorgehen: ich würde ansprechen, dass das Kind in der letzten Zeit so oft krank war .... und seine Leistungen sich wegen der Fehlzeiten verschlechtert haben.. und dass es Angst vor schlechten Noten bei dem Leistungsabfall hat, der nun eingetreten ist .. du würdest gerne helfen...
    dir sei aufgefallen, dass das Kind auch in der Schule hustet, die Kleidung gelegentlich stark nach Rauch riechen würde und das Kind unter dem Husten leiden würde.


    Ob die Eltern wüssten, dass verrauchte Kleidung ganz genauso wie direkter Kontakt mit Rauch Husten und Asthmaanfälle auslösen könnten? Dass Du Dir Sorgen machst. Ob man gemeinsam überlegen könne, ob da eine Änderung möglich ist?


    Auf diese Art hast Du nicht direkt gesagt, Sie rauchen zuviel, ich habe Sie überführt und Sie schaden Ihrem Kind, aber doch vielleicht ein paar Gedanken gelenkt und je nach Reaktion und Vertrauen der Eltern kannst Du an jedem Punkt des Gesprächs wieder aussteigen ohne Gesichtsverlust für Dich - und die Eltern. Konfrontativ macht das Thema in der Tat keinen Sinn.


    craff

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