Notenbekanntgabe vor der ganzen Klasse

  • Zitat

    Original von row-k



    katta
    Ich schrieb es schon mehrmals in anderen Themen: Wir Lehrer sind dazu verpflichtet, dass niemand leidet. Und damit auch niemand unter veröffentlichten Noten leidet, müssen wir in der Klasse ein freundliches Leistungsklima schaffen.
    Dazu gehört auch, alle Unhöflichkeiten, Auslachen, Bosheiten im Keim zu unterbinden. Pädagoge heißt "Kinderführer" und so sollten wir das auch verstehen: Die Kinder zu guten Leistungen führen und zu Anstand erziehen. Das ist leicht zu schaffen, wenn man sich seiner Führungsrolle bewusst ist.


    Dass wir ein freundliches Leistungsklima schaffen müssen, sehe ich auch so. Wenngleich ich lieber ein Lernklima hätte - aber daran müssen wir uns jetzt nicht aufreiben.


    Ich bin nur eben - aufgrund verschiedenster Erfahrungen (sowohl eigener als Schüler als auch eigene als Lehrerin als auch die anderer Lehrer) der Meinung, dass das Offenlegen der Noten der einzelnen Schüler nicht dazu beitragen wird.
    Ist meine Meinung.
    Deine ist eine andere.
    Und anscheinend werden wir unsere Meinungen diesbezüglich auch nicht ändern und haben auch alle Argumente für unsere Meinung dargelegt. Damit ist die Sache für mich durch. ;)


    OT:
    Und ja, ich bin mir sehr sicher, dass Kleiner Grüner Frosch ALLE User gemeint hat, als er darum bat, sachlich zu bleiben - nicht nur dich, keine Sorge. ;)


    Und ansonsten: full d'accord mit Hawkeye!

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

    Einmal editiert, zuletzt von katta ()

  • Zitat

    find ich grad ein wenig verkürzt. schule darauf reduziert zu sehen, dass sie auf das böse, kalte leben da draußen vorbereiten soll. ist sie wirklich eine abhärtungsanstalt? mir liegt grad auf der zunge, den gedanken umzudrehen: die welt da draußen ist so kalt, weil die schule kalte menschen erzeugt?


    Und das sagst du bei so einem Avater-Bildchen ;)

  • Ich bin doch sehr erstaunt, mit welch harten Geschützen hier gearbeitet wird. Zum einen kann ich euch 100%ig versichern, nichts mit row-k zu tun zu haben. Zum anderen aber bin ich doch erschrocken, wenn die, in meinen Augen durchaus argumentativ schlüssig begründete, Meinung von Leuten hier als nicht haltbar abgetan wird mit Begründungen wie "ist ja nur bestenfalls Aushilfslehrer" usw. Hier wird eine Arroganz an den Tag gelegt, die nicht haltbar ist.


    Ich selbst bin auch "nur" Seiteneinsteiger, ohne "richtiges" Lehramtsstudium und finde es abscheulich, wenn die "offiziellen" Lehrer meinen, etwas besseres zu sein. Denn das sind sie nicht. Wenn überhaupt, haben die Seiteneinsteiger dieses Recht, denn immerhin haben diese ihr Fach bzw. ihre Fächer richtig studiert und nicht nur diesen Schmalspurstudiengang der Lehrämter absolviert. Und glaubt mir, ich weiß, wovon ich rede, denn ich war während meiner Arbeitszeit an der Universität auch in der Lehramtsausbildung tätig. Und bei dem Fachwissen, welches die meisten Kandidaten da an den Tag legen, möchte ich meine späteren Kinder nicht in deren Hände geben.

    Das Leben ist KEIN Wettkampf - aber ich gewinne trotzdem

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Igzorn
    Wenn überhaupt, haben die Seiteneinsteiger dieses Recht, denn immerhin haben diese ihr Fach bzw. ihre Fächer richtig studiert und nicht nur diesen Schmalspurstudiengang der Lehrämter absolviert. Und glaubt mir, ich weiß, wovon ich rede, denn ich war während meiner Arbeitszeit an der Universität auch in der Lehramtsausbildung tätig. Und bei dem Fachwissen, welches die meisten Kandidaten da an den Tag legen, möchte ich meine späteren Kinder nicht in deren Hände geben.


    Ah ja, und daraus schließt du, dass an allen Unis in allen Bundesländern in allen Fächern alle Lehrer nur ein Schmalspurstudium machen und fachlich nichts können. ?(:neenee:

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Ich selbst bin auch "nur" Seiteneinsteiger, ohne "richtiges" Lehramtsstudium und finde es abscheulich, wenn die "offiziellen" Lehrer meinen, etwas besseres zu sein. Denn das sind sie nicht. Wenn überhaupt, haben die Seiteneinsteiger dieses Recht, denn immerhin haben diese ihr Fach bzw. ihre Fächer richtig studiert und nicht nur diesen Schmalspurstudiengang der Lehrämter absolviert. Und glaubt mir, ich weiß, wovon ich rede, denn ich war während meiner Arbeitszeit an der Universität auch in der Lehramtsausbildung tätig. Und bei dem Fachwissen, welches die meisten Kandidaten da an den Tag legen, möchte ich meine späteren Kinder nicht in deren Hände geben.

    Na, wie gut, dass diese Aussage den bemängelten Ton deutlich entschärft und in sich auch gar nicht kränkend ist... ;)


    Ich darf dir versichern, dass ich als Gymnasiallehrerin exakt dieselben Scheine machen musste wie alle Magister - und darüber hinaus noch einige zusätzlich. Nix mit Schmalspur. Aber das führt hier wohl auch weg vom Thema.


    Ich bitte doch sehr darum, dass man wieder zum Ausgangsthema kommt bzw dabei bliebt, wär doch schade, wenn der thread geschlossen werden müsste.

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Igzorn
    Wenn überhaupt, haben die Seiteneinsteiger dieses Recht, denn immerhin haben diese ihr Fach bzw. ihre Fächer richtig studiert und nicht nur diesen Schmalspurstudiengang der Lehrämter absolviert. Und glaubt mir, ich weiß, wovon ich rede, denn ich war während meiner Arbeitszeit an der Universität auch in der Lehramtsausbildung tätig. Und bei dem Fachwissen, welches die meisten Kandidaten da an den Tag legen, möchte ich meine späteren Kinder nicht in deren Hände geben.


    Aha. Vermutlich war Dein Hauptfach in Deinem Studium angewandte Stammtischtheorie.


    Ein krasseres Eigentor kann man sich eigentlich nicht mehr schießen.


    Gruß
    Bolzbold

  • Hauptsache ordentlich zurück ballern.
    "Der hat angefangen!" - "Nein, der!".


    Wenn man sich das durchliest, kann man ja gleich am kompletten Bildungssystem inkl. Hochschulabsolventen zweifeln ;).

  • Igzorn:


    Du kannst die Kommentare vielleicht deshalb nicht richtig einordnen, da es eine foreninterne Vorgeschichte gibt. Das kann man dir natürlich nicht anmahnen, du solltest es aber wissen.


    Seiteneinsteiger hat hier übrigens niemand diskreditiert, davon hast du in diesem Thread erstmals gesprochen. Jeder Seiteneinsteiger ist in den Kollegien herzlich willkommen, wenn er sich denn auf die pädagogische Aufgabe einer Schule einstellen kann.


    Was dein bisheriges Auftreten, deine Einstellung zum Lehramt, der Lehrerschaft und dem Bildungswesen im Allgemeinen angeht, so ist das aber kein besonders gelungener Einstieg. Ich habe sicher kein mathematisches Studium, dass sich mit deinem Abschluss messen kann. Stattdessen waren meine Studienschwerpunkte die Fachdidaktik und Pädagogik mit seinen Nebenwissenschaften. Dadurch entwicklet sich mein Unterricht (und mein pädagogisches Handeln) auf einem breiten Fundament verschiedener Bezugswissenschaften. Wie kann man das kritisieren?!?


    Bildung ist doch mehr als die Summe der Lehrgänge in den Unterrichtsfächern. Hätte nicht gedacht, dass ich das einem Lehrer erklären muss.


    Du schreibst, du würdest uns Schmalspur-Studierten nicht dein Kind anvertrauen: Vielleicht wird dein Kind (oder das deines Nachbarn) einmal aufgrund nicht immer kalkulierbarer Umstände kein "Leistungsträger", sondern "nur" ein Durchschnittskandidat oder sogar ein "Schulverweigerer" (solche Kinder soll es in den besten Familien geben). Ich bin gespannt, ob dir dann dein Diplommathematiker in der "Ellbogen-Schule" die richtigen Antworten geben kann?!

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von _Malina_
    Hauptsache ordentlich zurück ballern.
    "Der hat angefangen!" - "Nein, der!".


    Wenn man sich das durchliest, kann man ja gleich am kompletten Bildungssystem inkl. Hochschulabsolventen zweifeln ;).


    Du, es geht nicht darum, wer angefangen hat, sondern darum, dass man sich bestimmte pauschale Urteile über Lehrämtler einfach verbittet - das gleiche gilt für Seiteneinsteiger.


    Inwieweit Dein Posting nun zur Deeskalation beiträgt, lasse ich einmal unkommentiert.


    Gruß
    Bolzbold

  • Zunächst einmal bitte ich zu entschldigen, dass das Folgende ein wenig außerhalb des Thread-Topics ist. Ich möchte auf diesem Wege aber doch kurz Stellung zum Thema "Stammtischtheorie" usw. nehmen.


    Natürlich muss ich meine Aussage dahingehend relativieren, dass ich nur für NRW sprechen kann, da ich die Situation in den anderen Bundesländern schlicht nicht kenne. Aber ihr glaubt nicht, wie viele Examenskandidaten in einer Prüfung vor mir saßen und fachlich sowas von absolut gar nichts konnten. Das war sehr erschreckend. Und wie oft haben wir, wenn es nach diesen Prüfungen dann um die Entscheidung ging, nochmal ein Auge zugedrückt mit Worten wie "ist ja nur ein Lehrämter, geben wir ihm/ihr die 4.0, aber ein Diplomer wäre durchgefallen". Und in den Gesprächen mit den Kollegen kamen ähnliche Kommentare ala "bei den Lehrämtern muss man schonmal ein Auge zudrücken". Dazu kommt, dass das fachliche Pflichtprogramm, zumindest in meinem Primärfach (Mathe) im Lehramtsstudium deutlich kürzer tritt, als es bei den Diplomern der Fall ist. Von daher ist es durchaus gerechtfertigt, von einem Schmalspurstudium zu sprechen. Wieder allerdings muss ich mich für die Pauschalisierung entschuldigen, wie gesagt, ich kann da nur für mein Fach sprechen.


    Es tut mir jedoch leid, wenn ich damit jemandem zu nahe getreten sein sollte, denn ich meine dies nicht böse oder abwertend. Ich habe mich halt nur über diese Negativeinstellung gegenüber Seiteneinsteigern und co. geärgert.
    Da dies, wie du schreibst, schlauby, auch noch eine interne Vorgeschichte hat, bitte ich meinen etwas ungestümen Versuch, meinem Ärger Luft zu machen, zu entschuldigen.


    Mit meiner Meinung über das Bildungswesen im Allgemeinen, wie du es nennst, kann und will ich jedoch nicht hinterm Berg halten. Dass hier Einiges im Argen liegt, weiß jeder von uns und es schönzureden bringt absolut nichts.


    Ich gebe zu, dass ich als promovierter Mathematiker nur recht wenig bis gar keinen Kontakt mit didaktischen Methoden oder Ideen bekommen habe. Allerdings erinnere ich mich an eine Situation aus der eigenen Schulzeit, als ich meiner damaligen Mathematiklehrerin erklären musste, wie man die p-q-Formel für das Lösen quadratischer Gleichungen herleitet. Sowas prägt. Und die oben beschriebenen Begebenheiten verbessern das Bild, was da entsteht, nicht unbedingt.


    Und zum letzten Punkt: ich selber sehe die Hauptaufgabe eines Lehrers in der Vermittlung von Fachwissen. Aber dies ist nur meine persönliche Meinung und mag diskutabel sein. Und Fachwissen kann man nur gut vermitteln, wenn man es auch wirklich selbst verstanden hat.


    Ich hoffe, ich konnte dem Ganzen ein wenig die Schärfe nehmen. Wie gesagt, wollte ich niemanden direkt angreifen.


    Liebe Grüße,


    Igzorn

    Das Leben ist KEIN Wettkampf - aber ich gewinne trotzdem

  • Zitat

    Original von Igzorn
    ... Und bei dem Fachwissen, welches die meisten Kandidaten da an den Tag legen, möchte ich meine späteren Kinder nicht in deren Hände geben.


    Da wirst du wohl kinderlos bleiben müssen oder WEIT reisen müssen, um DIE Privatschule zu finden, die deinen hehren Ansprüchen genügt.


    Kleiner Denkanstoß:
    Wenn ein Biochemiker die Cholesteringenese (=Cholesterinbiosynthese) herunterbeten kann, muss er noch lange kein guter Pädagoge für den Biologieunterricht sein.


    FACHwissen dürfte an Gymnasien 40% des Jobs ausmachen, bei uns an der Hauptschule 10%. Der Rest ist Pädagogik, Psychologie, Soziologie, Theologie und Empathie....

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    2 Mal editiert, zuletzt von alias ()

  • Für NRW kannst du auch nicht sprechen, sondern für deine Fächer an deiner Uni - es sei denn, du hast dir die Prüfungsordnungen auch anderer Unis durchgelesen.
    Ich kenne nämlich durchaus verschiedene Prüfungsordnungen - allerdings für Magister, da das bei den Geisteswissenschaften (zumindest den meisten) der vergleichbare "richtige" Studiengang wäre. Und in den meisten Fällen ist es meinem Eindruck zufolge zumindest bei den Geisteswissenschaften so wie Meike es sagte: wir machen mindestens das Gleiche, oft mehr.


    Das ein Primarstufler sich im Übrigen deutlich weniger vertieft in die Mathematik einarbeitet kann ich - als absoluter Mathelaie - allerdings gut verstehen. Aber vielleicht liege ich hier auch einem Irrtum auf und auch ein Primarstufler braucht die p-q Formel - nicht zum Vermitteln sondern für das tiefere Verständnis.
    Allerdings öffne ich damit das Fass des "Lernens für den Beruf", das ja durchaus auch zu eindimensional sein kann.


    [absolut OT: In meinem Schuljahr in Kanada erklärte mir die dortige Mathelehrerin auf meine Nachfrage, dass man dort die p-q-Formel erst am College erlernt - vorher ausschließlich quadratische Ergänzungen, meine ich... wenn ich Unsinn erzähle möge man es mir bitte nachsehen -, da es angeblich zu kompliziert sei... wobei ich dir recht gebe, ein Mathelehrer sollte das können.]


    Und natürlich kommen wir hier sehr schlecht auf einen Nenner, wenn die Ansichten vom Lehrberuf und Aufgabe der Schule stark auseinander gehen.
    Ich sehe mich als ein Vermittler von Fachwissen, von Kompetenzen, aber eben auch von sozialen Kompetenzen, Umgangsformen, Rücksichtnahme, Teamfähigkeit usw.
    Und für Primarstufenlehrer gelten möglicherweise, denke ich, wieder andere Ziele mehr.
    Ebenso, könnte ich mir vorstellen, für einen Haupt- oder Realschullehrer.


    Da ist es etwas schwierig, das alles unter einen verallgemeinernden Hut zu packen.


    Back on topic:
    Meine Kollegin erzählte mir heute übrigens, dass ihr Schulleiter sie bei ihrer Vereidigung auch auf den Datenschutz hingewiesen habe und dass man das schneller verletzen könne als man glaube, z.B. eben durch Öffentlichmachung von Noten.


    Und für NRW mal Butter bei die Fische:
    Schulgesetz (zuletzt geändert 24.Juni 2008), Zwölfter Teil, Erster Abschnitt Datenschutz, §120
    (7) Nur Eltern sowie die Schülerinnen und Schüler, sind berechtigt, Einsicht in die sie betreffenden Unterlagen zu nehmen und Auskunft über die sie betreffenden Daten und die Stellen zu erhalten, an die Daten übermittel worden sind.


    Wobei Notengebung hier nicht explizit genannt wird.
    Einen anderen Paragrafen, unter dem das stehen könnte, habe ich nicht gefunden...


    Also leider doch keine echte Butter, sondern nur Margarine? ;)

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

    • Offizieller Beitrag

    Fachwissen haben und Fachwissen vermitteln können sind zwei völlig verschiedene Sportarten. Deshalb scheitern in Hessen auch gerade serienweise die ins neue Banzer-Programm eingestellten Seiteneinsteiger - 80% steigen aus dem Programm aus.
    Gymnasiallehrer (nur deren Studiengang kenne ich) zum Beispiel müssen dasselbe Fachwissen haben wie Diplomer UND das didaktische und methodische Wissen - plus Referendariat und danach lernt man noch so einiges dazu... ich bezweifle, dass sich das ersetzen lässt außer in einigen Ausnahmefällen.
    Die Erfahrung lehrt das jedenfalls nicht , siehe oben.


    Aber gut. Ich bin - laut diverser Tageszeitungen - aufgrund von zwei Staatsexamina mit einer 1 vor dem Komma ohnehin für den Beruf ungeeignet - da wir Lehrer ja alle unterirdische Examen machen müssen, quasi als Grundvoraussetzung.. ;)


    Ich habe auch noch keine eindeutige Rechtslage gefunden, die das Recht auf informelle Selbstbestimmung aufheben würde, die Deutungen sind vielfältig, die Meinungen über den pädagogischen Wert sind, zumindest unter Pädagogen, recht einhellig - und zwar gegen öffentliche Einzelnoten.

  • Zitat

    Original von alias
    ...FACHwissen dürfte an Gymnasien 40% des Jobs ausmachen, bei uns an der Hauptschule 10%. Der Rest ist Pädagogik, Psychologie, Soziologie, Theologie und Empathie....


    Da gebe ich Dir absolut Recht, alias!! Und trotzdem bleibt die Frage, warum genau dieser "Rest" dann (auch hier im Forum) von den "typischen Lehrern" nicht verstanden und schon gar nicht angewandt werden will.
    Das ist doch ein Hauptkritikpunkt der Gesellschaft an uns Lehrern. Und in einem früheren thread wurde doch schon offen von genug Leuten hier zugegeben, dass genau diese wichtigen Fähigkeiten im Lehramtsstudium nicht verpflichtend vermittelt werden.

  • Zitat

    Original von Meike.
    ... die Meinungen über den pädagogischen Wert sind, zumindest unter Pädagogen, recht einhellig - und zwar gegen öffentliche Einzelnoten.


    Dann sollten diese Pädagogen aber auch wirklich welche sein, also auch im Sinne des Wortes "Pädagoge"!
    Statt dessen wird sich hier reihenweise ausgejammert, dass die Kinder nicht hören und schon gar nichts lernen - auch bzw. gerade die "Wichtigen" jammern oder üben sich in ausweichenden "Tipps" a la "Wie es im Bundesland XY ist, weiß ich auch nicht. Wir haben hier aber das gleiche Problem."


    Aber Igzorn hat auch auf seine Art Recht; das Fachwissen ist nicht gerade gerecht unter den Menschen verteilt worden. Auch dazu gibt es genug threads hier und das Schlimme in diesen ist, dass sich die Schreibenden nicht mal schämen, mit ihren schlechten schulischen und studentischen Leistungen zu hausieren. EDIT: Ich habe mal gesucht. Unter dem Suchwort "durchgefallen" oder "mein* *abi*" findet man genug.


    Wie sagte mal jüngst ein Kollege dazu treffend: "Herausfordernd laut bei völliger Ahnungslosigkeit."

  • Zitat

    Aber Igzorn hat auch auf seine Art Recht; das Fachwissen ist nicht gerade gerecht unter den Menschen verteilt worden. Auch dazu gibt es genug threads hier und das Schlimme in diesen ist, dass sich die Schreibenden nicht mal schämen, mit ihren schlechten schulischen und studentischen Leistungen zu hausieren. EDIT: Ich habe mal gesucht. Unter dem Suchwort "durchgefallen" oder "mein* *abi*" findet man genug.


    mit diesen sätzen hast du dich nun entgültig disqualifiziert.


    meine teamkollegin und ich liegen notentechnisch (abi, studium) weit auseinander, bringen aber für den beruf sehr unterschiedliche fähigkeiten mit ein. durch unsere teamarbeit sind wir bei kindern, eltern und kolleginnen geachtet und beliebt. das ist stärke und proffessionalität!


    wer schreibt endlich ein buch: "lehrertyrannen müssen nicht sein?" meike, kannst du dich vielelicht erbarmen ;) ?!

    • Offizieller Beitrag

    Nun, Abischnitte halte ich bei der Berufswahl für ziemlich egal - wer in seinem Studienbereich gut ist, ist nochmal ne andere Sache. Hat einer mal die Examensschnitte von Lehrern gemessen? Ich für meinen Teil hatte kein einser-Abi weil ich bewusst aufbestimmte Fächer keinen Wert legte, in "meinen" (i.e. Studien-) Fächern - auf die ich Wert legte - war ich aber exzellent. Und beide Examina hatten den entsprechend sehr guten Schnitt. In meinem Kollegium befinden sich hervorragende Lehrer ohne so gute Schnitte - und solche, die gute Schnitte haben und weniger gute Lehrer sind - und welche die beides aufweisen können: gute Schnitte und gute Leistungen im Beruf. Diese Gleichung lässt sich offensichtlich überhaupt nicht ziehen.


    Was sich durchaus zählen lässt ist die Quote der Berufsabbrecher unter den Seiteneinsteigern im Gymnasium: also Menschen, die versuchen, den Beruf ohne Referendariat zu machen und fürchterlich scheitern. Die ist saumäßig hoch. Von den in Frankfurt dieses HJ angefangen habenden 30 sind es noch 6 und die bleiben auch nicht alle. Für den Rest von Hessen ist die Quote ähnlich. Diese Ausbildung machen wir schon nicht ganz umsonst.

  • Eigentlich kann ich ihn nicht mehr hören, diesen Vorwurf, wir gestandenen Pädagogen würden ständig jammern. Dies ist ein Lehrerforum, und da wir im Prinzip "Einzelkämpfer" sind, wird es ja wohl legitim sein, sich hier über Sorgen und Probleme auszutauschen. Erstens kann es manchmal tröstlich sein, Dampf abzulassen und sich ein wenig zu trösten damit, dass bei anderen auch nicht immer eitel Sonnenschein ist. Zweitens erhofft man sich einen Erfahrungsaustausch und Anregungen, wie man die genannten Probleme evtl. beseitigt oder wenigstens vernünftig damit umgeht. Selbstbeweihräucherung bringt uns nicht voran, und wer immer nur denkt, alles richtig zu machen, stagniert. Auf dem hohen Ross muss es eigentlich doch ziemlich einsam sein. .. Im übrigen habe ich absolut keine Lust, mir auch noch mein Studium kleinreden zu lassen: Germanistik UND Romanistik an der Uni zu studieren, war anspruchsvoll genug, und solche Fachgebiete wie Psychologie und Pädagogik mussten wir nebenbei ja auch belegen.
    Und ich muss mich weder für meinen Abischnitt noch für mein Staatsexamen schämen. Wie man allerdings mit seinen tollen Abschlüssen später an der Schule zurechtkommt, steht auf einem anderen Blatt. Denn erst in der Praxis erhält man den letzten Schliff. Und in unserem Beruf lernt man selbst nie aus...

Werbung