Hallo zusammen,
heute habe ich einen Vokabel- und Grammatiktest geschrieben und der ist wirklich nicht sehr rosig ausgefallen. Die Vokabeln waren aus den letzten 5 Monaten, die Zeiten, Unterscheidung Simple Present/Present Progressive, lediglich als Wiederholungsübung gedacht, dann eine einfache Konjugation des Simple Past und eine Unterscheidung zu much/many. Ergebnis: Vokabeln sehr dürftig in Erinnerung gehabt, Signalwörter für Zeiten nicht unterstrichen, Konjugation im Simple Past nicht gekonnt...
Oh Mann, dabei habe ich extra die letzten vier Monate immer noch eigens erstellte Lehr/Lernzettel reingegeben, mit Beispielsätzen, mit Beispielaufgaben und derlei Dingen mehr. Kann es sein, dass die SuS einmal Gelerntes am nächsten Wochenende sofort wieder versau... äh... vergessen??? Naja, somit werde ich mal in einer Intensivwiederholungsstunde Simple Present / Present Progressive / Simple Past / going-to-future thematisieren in der Hoffnung, dass dies das ein oder andere dunkle Lämpchen aufhellen läßt;-)
Seht es mir nach, dass ich mich ein wenig ironisch der Sache widme, aber ich bin wahrlich enttäuscht über die Situation und dabei weiß ich noch nicht mal, ob ich über die SuS oder über mich selber enttäuscht sein soll???
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht, welche Tipps habt ihr parat???
Seid herzlichst gegrüßt,
Chris79
Rein in Kopp, raus ausm Kopp - Realität?
-
-
Da meine Stegreifaufgaben immer etwas "anspruchsvoller" sind, als den Schülern und Eltern lieb ist, hab ich mich letztes Jahr in einer 7. Klasse breitschlagen lassen, und einen reinen Vokabeltest geschrieben.
Die Vokabeln stammten alle aus der gerade abgeschlossenen Unit im Buch, sie waren schon eine Woche lang zur Wiederholung auf.
Der Test umfasste 20 deutsche Wörter - ich wollte nur jeweils das/ein entsprechendes englisches Wort.Durchschnitt der Arbeit: 4,20 ... war ziemlich fassungslos und musste damit zum Chef. Der meinte nur, dass das mittlerweile keine Seltenheit mehr wäre.
-
Ist mir heute auch passiert (9. Klasse).
Rein in den Kopf, raus aus dem Kopf? Bei mir wars eher: Erst gar nicht rein. Dabei war klar, dass wir einen Test schreiben und die Vokabeln waren drei Mal aufgegeben worden. Beim letzten Mal maulten die Schüler: "Schon wieder. Hatten wird doch schon." Also nicht nur fehlende Lernbereitschaft, sondern auch noch Realitätsverlust.
-
Oje, mir geht es oft auch so. Vokabeln aus der letzten Lektion beherrschen? Fehlanzeige! Selbst wenn die Tests angekündigt sind und selbst wenn ich nur einzelne Wörter oder Sätze aus dem Vokabelverzeichnis abfrage. Wo bleibt dann der gymnasiale Anspruch?
Ich glaube, manchen Schülern ist es einfach egal, und viele lernen einfach nicht richtig. Sie lesen dreimal die Vokabelseite rauf und runter und bilden sich ein, "gelernt" zu haben. Langfristig bleibt da nichts hängen. Vokabeln aufschreiben? Wie unnütz, schließlich stehen sie doch im Buch...
Ich denke, wir müssen konsequenter sein und häufiger kontrollieren, von Anfang an!
Viele Grüße
Basti zwei -
Meine Tipps:
- erst mal aufs wesentliche konzentrieren und das richtig (einen Engländer interessierts überhaupt nicht ob du much und many bzw. simple present und continuous verwechselt)
- past nicht mit Einsetzaufgaben üben oder testen, sondern einen längeren Text schreiben lassen, z.B. "My last holidays" (also die Schüler in eine kommunikativ sinnvolle Situation bringen)
-> motiviert die Schüler vielleicht mehr, weil mehr der Inhalt und nicht die "doofe" Grammatikübung im Vordergrund steht- Vokabeln im Unterricht vielfältig und variert üben und anwenden (ja, eigentlich müssten sie das zu Hause machen, tun sie aber nicht also ist es besser die Hälfte der Vokablen im Unterricht zu üben als das sie alle gar nicht können)
-
Zitat
Original von Basti zwei
...Ich denke, wir müssen konsequenter sein und häufiger kontrollieren, von Anfang an!
Mit meinen Schüler schreibe ich (fast) drei Kurztests pro Woche, zwinge sie also zum Lernen. Pro Fach kommen 10 Fragen dran, die sich über das gesamt bisher Gelernte erstrecken, also nicht nur das gerade erworbene.
Klar, das bedeutet bei 26 Schülern ca. eine halbe Stunde Korrekturaufwand, was aber Spaß macht (siehe weiter unten*).
Natürlich gibt's auch Zensuren dafür, allerdings sind es "kleine" Zensuren.
Von diesen "Mini-Noten" passen immer vier in ein Kästchen des Klassenbuches. Sind vier beisammen, ergibt das eine "richtige" Zensur.Lustig ist, dass die Schüler manchmal richtig scharf darauf sind, einen Kurztest zu schreiben: "Och, jetzt habe ich gestern so gelernt. Lassen sie uns einen Test schreiben, ja!?"
In den (auf Wunsch anonym abzugebenden) feed backs kommt immer wieder mal vor, dass es die Schüler ganz nutzbringend finden, andauernd getestet zu werden.
Da wir alle Leistungen und Zensuren immer offiziell bekanntgeben, entbrennt noch dazu ein Wettbewerb, wer wohl die beste Arbeit abliefert. *Schon beim Korrigieren freut man sich dann mit den Schülern und auf die Rückgabe am nächsten Tag.
Alle diese Vorgehensweisen führen zu relativ stabilem Langzeitwissen.
-
Zitat
Original von row-k
Mit meinen Schüler schreibe ich (fast) drei Kurztests pro Woche, zwinge sie also zum Lernen. Pro Fach kommen 10 Fragen dran, die sich über das gesamt bisher Gelernte erstrecken, also nicht nur das gerade erworbene.drei pro woche? wie ist dein unterricht geregelt? ich vermute mal, dass du nicht so wie ich zwei Stunden Geschichte in der 8c oder so hast..
grüße
h.
-
Wichtige Anmerkung:
Ich habe die Diskussion, ob das öffentliche Vorlesen der Noten erlaubt ist oder nicht, abgetrennt und in einen extra Thread geschoben. Ich hielt das für sinnvoll, da es meiner Meinung nach eine wichtige Diskussion ist, die hier untergehen könnte.
Ich hoffe, ihr steinigt mich jetzt nicht. Speziell Referendarin nicht.
Und hier ist der Link auf den neuen Thread: Notenbekanntgabe vor der ganzen Klasse.
Grüße,
kl. gr. Frosch
Werbung