Hallo zusammen,
ich habe eine Klasse, in die ich wirklich super gerne gehe. Die SuS sind auch recht lebhaft, haben ihren eigenen Kopf, sind manches Mal ein wenig lethargisch, aber ich "liebe" halt meine SuS respektive meinen Job. Eine Schülerin in der Klasse, die von ihrem Wesen her eher ein sehr emotional-charismatischer Typ ist, allerdings keine wirklich überragenden Leistungen erbringt, ist allerdings der Meinung, dass sie sich viele Dinge herausnehmen darf, bspw. mitten in der Stunde aufstehen und ohne Grund zum Pult, mit einem kleinen Ping-Pong-Ball zu schmeißen, manches Mal sogar versuchen, eine Mitschülerin im Spaß zu foppen und derlei Dinge mehr. Bei mir stößt sie mit ihrer Art allerdings auf Granit, denn ich halte dagegen und versuche sie, soweit es geht, in die Schranken zu weisen. Leider ist es manches Mal der Fall, dass sie dann in einem leisen Unterton noch irgendwelche schnippischen Bemerkungen macht, die ich allerdings "gekonnt" überhöre. In der letzten Stunde fühlte sie sich zum wiederholten Male unfair seitens meiner Person behandelt und meinte mir mit auf den Weg geben zu müssen, dass ich mir mal überlegen sollte, ob ich fair sei und sie sich sowas nicht gefallen lassen würde. Ich habe mir ihre Ausführungen angehört, habe ruhig und auch verständnisvoll darauf reagiert, doch im Nachhinein glaube ich, wäre ein klares Gespräch von Nöten gewesen, oder wie seht ihr das?
Vielen Dank für eure Einschätzung!
Chris79
Schülerin ungerecht behandelt???
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Also, mal ehrlich - wie alt sind deine Lieben?
Die jungen Dame schmeißt mit Pingpongbällen, nervt Mitschüler und motzt leise vor sich hin ... und du hast das Gefühl, sie ungerecht behandelt zu haben, weil du ihr mit Verständnis begenet bist?Kapiere ich hier was nicht in deiner Schilderung?
Vielleicht sollte man ihr recht deutlich machen, dass sie mit ihrem Verhalten die anderen im Raum ungerecht behandelt.
Und was ist denn bitte emotinal-charismatisch?
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Hallo,
Mag jetzt ein bisschen hart für dich klingen, aber das sind dann genau die Schüler die bei mir dann einen Kulturschock kriegen, wenn ich sie bei sowas (oder noch weniger) hochkantig aus dem Klassenzimmer schmeiße und ihnen einen Klassenbuch-Eintrag verpasse...
Die mich dann mit großen Augen anschauen und meinen, sie hätten doch "gar nichts gemacht", obwohl sie gerade mitten im Unterricht durch die Klasse marschiert sind und einer Mitschülerin eine Ohrfeige verpasst haben...
Nur weil sie bisher Lehrer hatten, die nicht durchgreifen können.Außerdem sind "überhörte" Frechheiten, m.E. für die Schüler nur ein Zeichen, dass sie dir alles an den Kopf werfen können. Selbstreflexion findet da nicht statt, das ist auch bei 20-jährigen so. Da darf man nichts überhören, sondern muss irgendwie reagieren.
Ich kann dir nur raten, greif durch und höre auf, deine Schüler als Kumpels zu betrachten (So hört sich das für mich an).
Sorry für die offenen Worte, ist halt mein spontaner Eindruck.
Gruß
MN -
Zitat
Original von Meike.
Und was ist denn bitte emotinal-charismatisch?
das erinnert mich an eine schülerin bei uns, die den unterricht sehr gern sehr theatralisch aufbereitet (vor allem, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlt) . wenn sie dann halb in ohnmacht sinkt, sinken die damen neben ihr in demselben ton mit denselben bewegungen dahin.
weitere kennzeichen: beginnt bei jeder zurechtweisung eine diskussion mit kugelnden augen.
ich denke immer, dass die 80/20 regel auch im schulalltag gilt: 80% der energie eines lehrers werden von 20% der schüler absorbiert...
und auch wenn ich ungern so altklug bin: pfeif drauf, sie hat das problem, nicht du....
grüße
h.
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Zitat
Mag jetzt ein bisschen hart für dich klingen, aber das sind dann genau die Schüler die bei mir dann einen Kulturschock kriegen, wenn ich sie bei sowas (oder noch weniger) hochkantig aus dem Klassenzimmer schmeiße und ihnen einen Klassenbuch-Eintrag verpasse...
Danke,Modal Nodes für diese Worte! Besser hätt ich es nicht sagen können.
Gruß
Anna -
Im Unterricht beginne ich bei solchen Themen in solch einer Situation überhaupt erst keine Diskussion. Ich hätte der Schülerin gesagt, dass ich da und da Sprechstunde habe bzw. wir uns auch gern mal in der Pause zusammensetzen und reden können, aber jetzt ist Unterricht und jetzt wird nicht über sowas diskutiert.
Im Gespräch dann (in so einem Fall) den eigenen Standpunkt ganz hart klar machen - sie nimmt sich Sonderrechte heraus, erwartet eine Sonderbehandlung, die es nicht geben wird. Mach ihr klar, dass jeder andere ebenso behandelt würde, aber nur SIE sich so verhält ... daher hat sie eben dann auch das Gefühl, nur sie würde so (unfair) behandelt.
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[ot]
hm, sie meinte damit, dass ich sie habe abschneiden lassen...daher weniger sympathiepunkte...aber das musste sein, wollte endlich mal beim haarewaschen wieder die kopfhaut erreichen, mützen tragen, nicht von altem filz umwölkt sein
[/ot]
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<ot>
Hm, okay, dann verstehe ich das mit den Sympathiepunkten. Schäm dich.</ot>
kl. gr. Frosch
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Du hast deine Haare abgeschnitten??? !!!
Ich bin mit deiner Schülerin!!!*sorry für's OT*
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Zitat
Original von Meike.
Du hast deine Haare abgeschnitten??? !!!
Ich bin mit deiner Schülerin!!!*sorry für's OT*
Wie bitte?!
*zu Meike stell* -
Zitat
Original von Chris79
Hallo zusammen,
ich habe eine Klasse, in die ich wirklich super gerne gehe. Die SuS sind auch recht lebhaft, haben ihren eigenen Kopf, sind manches Mal ein wenig lethargisch, aber ich "liebe" halt meine SuS respektive meinen Job. Eine Schülerin in der Klasse, die von ihrem Wesen her eher ein sehr emotional-charismatischer Typ ist, allerdings keine wirklich überragenden Leistungen erbringt, ist allerdings der Meinung, dass sie sich viele Dinge herausnehmen darf, bspw. mitten in der Stunde aufstehen und ohne Grund zum Pult, mit einem kleinen Ping-Pong-Ball zu schmeißen, manches Mal sogar versuchen, eine Mitschülerin im Spaß zu foppen und derlei Dinge mehr. Bei mir stößt sie mit ihrer Art allerdings auf Granit, denn ich halte dagegen und versuche sie, soweit es geht, in die Schranken zu weisen. Leider ist es manches Mal der Fall, dass sie dann in einem leisen Unterton noch irgendwelche schnippischen Bemerkungen macht, die ich allerdings "gekonnt" überhöre. In der letzten Stunde fühlte sie sich zum wiederholten Male unfair seitens meiner Person behandelt und meinte mir mit auf den Weg geben zu müssen, dass ich mir mal überlegen sollte, ob ich fair sei und sie sich sowas nicht gefallen lassen würde. Ich habe mir ihre Ausführungen angehört, habe ruhig und auch verständnisvoll darauf reagiert, doch im Nachhinein glaube ich, wäre ein klares Gespräch von Nöten gewesen, oder wie seht ihr das?
Vielen Dank für eure Einschätzung!
Chris79Hallo Chris:
Solche Schüler/innen kenne ich gut. Die sehen keinen Unterschied zwischen ihrer häuslichen (ungezwungenen) Situation und der regel- und leistungsorientierten im Klassenraum. Haben die nie gecheckt, dass die Mitschüler keine Ersatzgeschwister sind und der Lehrer kein Elternteil oder Oma, Opa, Onkel, der/die dieses Verhalten als lustigen, quirligen Beitrag zu einem lebendigen Familienleben betrachtet.
Dass du da klare Grenzen setzt, finde ich absolut notwendig. Es scheint dir jedoch schwer zu fallen, dem emotionalen Druck, der dann als Gegenreaktion von den Schülern kommt, stand zu halten. Deshalb(?) möchtest du ihnen generell ein wenig "Lebendigkeit" nicht vorenthalten.
Ich denke, ein Gespräch mit der ganzen Klasse darüber, wieviel "Lebendigkeit" eine am Leistungsgedanken (!!) orientierte Stunde vertragen kann, wäre hier sinnvoll. Diese Frage kannst du dir ja auch noch einmal stellen, um deine Grenzen für dich klar zu definieren. Dann könntest du auch der Schülerin deutlich mitteilen, dass du dich evtl. von ihr nicht ernst genommen fühlst, wenn sie sich in deinen Unterrichtsstunden wie zuhause im "Wohnzimmer bei Oma und Opa" verhält.
Viele Grüße
klöniPS: Weshalb reagieren wir Lehrer eigentlich häufig so empfindlich, wenn die Schüler uns wissen lassen, dass sie uns(er Verhalten) doof finden, obwohl wir wissen, dass wir nur unserer erzieherischen Funktion nachkommen?
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@ all: vielen Dank für eure Meinungen und Erfahrungen. Sicherlich bin ich bemüht um eine gewisse aufgeweckte und lebhafte Atmosphäre, doch die SuS merken sehr wohl sehr schnell, wenn ich mit dem Lautstärkepegel, der Einstellung der Klasse oder ähnlichem nicht einverstanden bin. Dennoch, und da spreche ich als absoluter Anfänger, der auf der einen Seite studiert und auf der anderen Seite wirklich das Privileg genießt bereits unterrichten zu dürfen, fällt es mir manches Mal schwer, die eigenen Handlungen zu bewerten. Ich denke, dass ich selbstreflektierend und selbstkritisch jede Stunde begutachte, doch manches Mal fehlt mir wahrscheinlich so ein Gesprächskreis mit Lehrern(aus sprachökonomischen Gründen spare ich mir die weibliche Form, obgleich diese stets mitgedacht wird;-)), um sich über die alltäglichen Dinge auszutauschen. Aufgrund der Tatsache, dass ich nur punktuell an der Schule vor Ort bin, fällt es halt auch schwer, sich so richtig ins Kollegium zu integrieren und zum anderen sind Lehrer auch eine Spezies für sich. Nun gut, nochmals herzlichen Dank für eure wirklich konstruktiven Beiträge und ich habe daraus die Bestätigung erlesen, Grenzen zu setzen und zu wahren.
Seid herzlichst gegrüßt,
Chris79 -
Hi Chris,
viel Glück bei deinem Vorhaben und entschuldige, dass ich ( wir) hier dienen thread noch zu komischen anderen sachen missbrauchen. den professionellen abstand zu sich oder seinem verhalten lernt man erst mit der zeit, bzw. sollte man lernen, weil man sonst ziemlich schnell auf der strecke bleibt - ich denke, jeder kennt solche fälle aus seinem kollegium.
und mein erster tipp an die von mir betreuten praktis oder reffis ist oftmals der, sich von dem eigenen perfektionismus zu verabschieden.
soll heißen: und selbst WENN du mal merkst, dass du einen schüler unfair behandelt hast, ist das kein weltuntergang. du kannst dich entschuldigen, wenn er noch an der schule ist - und wenn es dir erst jahre später einfällt (ja, auch das kann passieren), dann ist das halt auch so und dann schämst du dich halt gehörig. und nach 5 minuten ist auch das vorbeigrüße
h.
totales off topic an den rest:
ihr seid schlimmer als meine schüler...ich konnte nahezu eine woche lang nicht unterrichten und selbst nach drei (!) wochen konnte ich vereinzelt erschütterte schülergesichter sehen. hej: ich bin mehr als meine haare :D:D.
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meine friseurin, die selbst mal schülerin von mir war bis vor 3 jahren, bekam über schülervz wie sie meinte "von wildfremden menschen terrormails nach dem motto: wie konntest du nur???" allerdings waren diese alle mit dem hier versehen....
und wenn ihr weiter traurig seid: macht euch solche dinger mal selbst...die sind geil und ich fand sie toll, aber jetzt passt eine mütze, die ich mir lange schon gewünscht habe, endlich auf meinen kopf. wenn ich zum rektor ernannt werde, dann mach ich die noch mal...:)
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