Eure Fächer - damals und heute

  • Hi Cassi,


    ich hatte Englisch und Gemeinschaftskunde als LKs. Hab dann mit dem Studium angefangen -> Interkulturelle Europa- und Amerikastudien, Schwerpunkt Großbritannien- und Lateinamerikastudien - also, Englisch und Spanisch, hauptsächlich.
    Ich hab dann aus mehreren Gründen die Uni gewechselt und da meine momentane Uni kein Spanisch anbietet und das hiesige Englischstudium eigentlich nur aus Literaturwissenschaften besteht, bin ich bei Geschichte gelandet. In Geschichte war ich in der Schule die absolute Niete. Es war das einzige Fach, in dem ich fröhlich vor mich hin geschummelt habe und nie irgendeine Begeisterung aufbringen konnte (nur Bio und Kunst waren noch schlimmer!).
    Hm, mein Geschichtsstudium finde ich allerdings klasse und nach Aussage meiner Dozenten bin ich ziemlich gut (??), nur Geschichte will ich aber auch nicht unbedingt unterrichten. Hauptsächlich wegen der Fächerbreite hab ich mich für die Grundschule entschieden. Wenn ich aber nächstes Jahr einen Job an einer Mittelschule (meist 5.-8. Klasse) bekommen kann, unterrichte ich auch liebend gerne ein paar Stunden Geschichte in den höheren Klassen, neben so anderen tollen Fächern wie Englisch, Mathe, Kunst, Sport, DT und was weiss ich noch alles...


    Komischerweise mag ich auch Mathe und war in der Schule immer ziemlich furchtbar... 8o In dem Fach will ich mich auch noch weiterbilden, damit ich es unterrichten kann (die Open University bietet da schöne Möglichkeiten an). Momentan hab ich aber noch keine Zeit. Meine Mathelehrerin würde sich wohl im Grabe umdrehen...sie lebt allerdings noch. :P


    Also, such dir Fächer aus, die dir Spaß machen. Das müssen nicht immer die Fächer sein, in denen man in der Schule gut war und sie ändern sich möglicherweise auch während dem Studium noch. :D


    Dejana

  • Tjaaa...wie war das bei mir? Während meiner Schulzeit hatte ich LK in Englisch und Deutsch. GK war Geschichte und viertes Fach war Physik.


    Ursprünglich wollte ich schon immer auf das Lehramt gehen, aber ich habe damals zu sehr auf mein Umfeld gehört und zunächst Sozialwissenschaften auf Diplom studiert (O-Ton meiner LK-Lehrerin:"Sie werden entweder Lehrer oder Schauspieler"). Die Berufschancen als Lehrer wurden 1997 als noch nicht so üppig propagiert. Spätestens in meiner Zwischenprüfung stellte sich mehr als einmal heraus, dass Statistik nicht wirklich meine Stärke ist (man beachte den ironischen Unterton). Das Studium des Faches wollte ich allein aus Interesse nicht aufgeben und da ich als Diplom-Student nie um die Forschungsmethoden herumkommen würde, wechselte ich auf Lehramt.


    Hier rächte sich es nun, dass ich in meiner Schulzeit das Latinum nicht durchzog. Interessante Fächer, wie Deutsch oder Englisch, blieben mir folglich verwehrt und das Latinum während des Studiums der anderen Fächer nachzuholen, erwies sich als illusorisch zumal die Diskussion um Studiengebühren immer schärfer wurde.


    Ergo entschloss ich mich "Pädagogik" als zweites Fach hinzuzunehmen. Dieses erwies sich als Glückfall, da die Studieninhalte teilweise verwandt waren und sich somit als leicht erschließbar erwiesen.


    Nun bin ich frisch im Referendariat und frage mich, ob es später überhaupt Beschäftigungsaussichten mit dieser Kombination gibt. Vielleicht kann dazu hier jemand etwas sagen? Ich kenne wiederum einige Bekannte, die es trotz der abenteuerlichen Kombination geschafft haben. Alternativ muss ich wohl sehen, dass ich in berufliche Bereiche unterkomme, mit denen ich mich neben dem Studium schon beschäftigt habe. Oder doch das Blitzstudium für Mangelfächer in NRW mit dem Augenmerk auf "Latein"?


    Tja...schauen wir mal, wie die Lage in rund 1.5 Jahren hier ist und meine Ref-Zeit vorbei ist ?(

  • Ich habe Kunst studiert - und unterrichte gerade noch 2 Stunden in meinem "Hauptfach".
    An GHS bist du Klassenlehrer - und unterrichtest ALLES. Der Begriff "Zehnkämpfer " stimmt zwar formal nicht mehr, weil in Ba-Wü die Fächer Bio/Physik/Chemie zum neuen Fach MNT und die Fächer Erdkunde, Gemeinschaftskunde und Geschichte zum Fach WZG verschmolzen wurden.
    Nach den Inhalten jedoch unterrichte ich:
    Bio/Physik/Chemie, Erdkunde, Gemeinschaftskunde und Geschichte, D,M,E,BK,Mu und Technik.


    Korrekt bezeichnet bin ich demnach 12-Kämpfer :rolleyes:

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

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  • Ich habe jetzt nicht alles mitgelesen, möchte aber auch mal kurz einen Kommentar (besonders zu Mathe) schreiben.


    Ich hatte in der Schule Mathe und Physik LK, Geschichte und Deutsch als GK. Meine Interessen waren in etwa genauso: Mathe und Naturwissenschaften topp, Sprachen dagegen eher ...


    Ich habe dann auch angefangen Mathe und Physik auf Sek. II zu studieren - eben mit denen, die auch Mathe auf Diplom studiert haben ...
    Und eins kann ich ganz bestimmt sagen:
    Schulmathematik hatte nicht das geringste mit dem zu tun, was dort an der Uni gelehrt wurde!!!


    Kurzum: ich habe die Schulform gewechselt, bin jetzt bei den "Kleinen" und Mathe und auch das naturwissenschaftliche Experimentieren macht mir wieder Spaß


    Das soll jetzt ein Beispiel dafür sein, dass man auch sehr gut zwischen "Hobby" und Beruf unterscheiden kann, grundsätzlich solltest du aber natürlich mit Begeisterung hinter den gewählten Fächern stehen.

  • Hi,
    ich hatte in der Schule Chemie und Französisch als LKs. Beides habe ich mit Begeisterung gemacht. Eigentlich wollte ich auch Chemie auf Lehramt studieren und bedaure, dass ich es nicht gemacht habe da mir Französisch mittlerweile keinen Spass mehr macht. Nicht dass ich es nicht gerne unterrichte, aber es ist in Konkurrenz zu Spanisch einfach ein sterbendes Fach und die SuS quälen sich durch.
    Spanisch habe ich nie systematisch gelernt und mich immer durchgemogelt, mittlerweile bin ich in Spanisch fitter als in Französisch.
    LG
    Maria Leticia

    Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr. Marie Curie

  • Ich hatte in der Schule Französisch und Englisch als LKs und das waren (außer Pädagogik) die einzigen Fächer, die ich mir vorstellen konnte. Pädagogik hätte ich supergerne gemacht, aber die Tatsache, dass es das Fach nur in 1-2 Bundesländern gibt und es sowieso bald abgeschafft wird, hat mich dann (trotz vieler Warnungen) zu den 2 Sprachen getrieben. Nach 1 Semester En/Fr in einem internationalen Studiengang war ich dann so gestresst, enttäuscht und verzweifelt, dass ich sowohl die Uni als auch eins meiner Fächer gewechselt habe. Habe mich für die kombi Fr/kath. Religion entschieden, mit der ich bis jetzt ganz zufrieden bin. Ich bin dann aber wieder an meine erste Uni zurückgegangen und hoffe, dass ich jetzt endlich ohne weitere Störungen zu Ende studieren kann
    Mir gefällt meine Kombi so gut, weil sie erstens recht selten ist, man (glaub ich) in Reli viel selbst gestalten kann und nen ganz anderen Kontakt zu den SuS kriegt, ich habe meine allerliebste Lieblingssprache behalten und kann mich ganz darauf konzentrieren...
    Viel Glück bei deiner Entscheidung!!! Mach das, was dir gut gefällt, aber hör dir bei Gelegenheit auch das an, was dir Leute mit viel Erfahrung erzählen

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