Down Syndrom Fluchtverhalten

  • Hallo ihr Lieben,


    normalerweise findet ihr mich bei den "Primarstuflern" ;-), nun hat aber meine Schwiegermama in spe ein großes Problem und ich hoffe ihr könnt helfen/habt Tipps/ könnt Erfahrungsberichte liefern-wir sind über alles dankbar!!!!


    Ohne Ausbildung oder sonstigen Schulungen ist meine Schwiegermutter - in Thüringen wohnend- zu der Aufgabe gekommen, einen Buben mit Down-Syndrom an einer Regelschule zu betreuen, d.h. sie arbeitet mit ihm während des normalen Unterrichtsgeschehens, versucht ihm den Unterrichtsstoff nahezubringen, betreut in während des Nachmittagshorts und begleitet in bei den Exkursionen, auch während der in Thüringen statt findenen Ferienprogramme. Abgesehen von vielem anderem, das man diskutierenkönnte,
    gibt es ein riesen Problem: Der Bub läuft weg, wenn er sich nicht beaufsichtigt fühlt. Das geht so weit, dass meine Schwiegermutter sich sogar oft das Auf-das-Toilette-gehen verkneift, da sie sonst wieder jemanden anderen bitten müsste, auf ihn aufzupassen
    Letztens im Bus schaffte er es, sich unter den Bänken hindurch bis ganz nach hinten im Bus wegzuschleichen. Meine Schwiegermutter-wohlweislich (man muss ja IMMER mitdenken)- setzte sich ja schon zum Gang hin, damit er nicht wieder abhaut. Ihr "Fehler" war, sich kurz zum Busfahrer vorzubeugen, um ihn etwas zu fragen. Das kann doch wohl nicht sein, oder????? Was macht man da? Das ist doch eine wahnsinnige Abspannung, den ganzen Tag hindurch, oder??? (von 8.00 bis um 16.00!!!!) Das schafft doch kein Mensch???!!! Was kann man tun ?
    Absperren nützt nix, da er auch Fenster öffnet, um hinauszuklettern.
    Der Junge geht mittlerweile in die 2. Klasse.
    Danke schon mal für all eure Antworten, wir sind sehr gespannt!
    funke

  • Hallo,
    ich habe öfter beobachtet, das Kinder mit DS schnell mal "verloren gehen". der grund ist aber häufig nicht das "Abhauen" an sich, sondern ein großes Interesse an der Umgebung, Neugier, die Fixierung auf eine bestimmte Sache. Dadurch verlieren sich die Kinder manchmal und vergessen das von ihnen verlangte Verhalten.


    Wichtig ist daher, ihnen vorausgehend klar zu machen, warum es genau in diesem moment wichtig ist, an Ort und Stelle zu bleiben (z.B. im Bus, dass es gefährlich ist sich hier vom Platz weg zu bewegen).
    Außerdem kann man mit dem Jungen üben, Bescheid zu geben, wenn er etwas anschauen möchte.


    Zur Motivation kann man ein Verstärkersystem einführen, um am Ende des Tages (ggf. auch schon zwischendurch) mit dem Jungen das Einhalten der Absprachen zu besprechen und zu reflektieren.
    Wichtig ist es, dass es klare Regeln und Absprachen gibt, die der Junge genau kennt und die zu Beginn auch häufig wiederholt werden.
    Da müssen auch alle an einem Strang ziehen und am besten werden die Regeln für das Verstärkersystem und auch die Konsequenzen auch mit den Eltern abgesprochen, je klarer und durchgängiger auf die Einhaltung der gleichen Regeln geachtet wird, desto schneller lernen die Kinder auch.
    Der Prozess dauert zwar ein bisschen, aber am Ende ist es erfolgreicher, als den Tag lang wie ein Schießhund in 1:1 Betreuung aufzupassen. Bei manchen Kindern habe ich auch schon erlebt, dass sie eine Telefonnummer immer bei sich haben und ihnen auch erklärt wird,m dass sie diese vorzeigen sollen, wenn sie "verloren" gegangen sind. Im Notfall hat sich das schon bewährt.


    Liebe Grüße!

  • Hallo Funke, ist das etwa jeden Tag von 8 bis 16 Uhr? Die Eltern sollten sich um eine zweite Assistenz kümmern, die deine Schwiegermutter in spe (herzlichen Glückwunsch :D) ablöst.

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