Schriftliche Unterrichtsplanung

  • Guten Morgen :)


    Ich brauche ganz dringend eure Hilfe/Tipps. Schreibe gerade an meiner Examensarbeit (also ich meine damit die wissenschaftl. Hausarbeit vor dem 1. Staatsexamen), und der Hauptanteil besteht in einer schriftlichen Unterrichtsplanung. Nun habe ich in etlichen Büchern unterschiedliche Modelle gefunden und auch das Internet (google: Unterrichtsplan Studienseminar) bietet die unterschiedlichsten Ansätze. Irgendwie hab ich da dann völlig die Orientierung verloren.
    Deshalb meine Frage: Gibt es ein Buch, dass sich explizit damit befasst und gute Erklärungsansätze liefert? Im Studium haben wir was das betrifft rein garnichts gemacht, so dass ich momentan ein bisschen hilflos in der Luft hänge. Der Unterricht wird übrigens handlungsorientiert sein. Vielleicht habt ihr aus euren Studienseminaren aber auch Modelle, die ihr als gut empfindet. Alle Tipps sind mir herzlich Willkommen :)


    Sonnige Grüße
    Callisto

  • Schau mal in die Lehrpläne die zu deiner Fächerkombination und Schulart passen (findest du auf dem Bildungsserver). Dort sind in den Präambeln didaktisch-methodische Hinweise zu finden. Da siehst du, was derzeit von der Bildungspolitik favorisiert wird.
    Dann such' dir entsprechende Quellen (didaktische Modelle, Lernpsychologie, Neurobiologie) mit denen du das gut begründen kannst.
    Auf diese Weise hast du einen konkreten praktischen Bezug (die Lehrpläne) sowie die theoretische Begründung/Untermauerung dazu.
    Im übrigen, man kann mit diversen didaktischen Modellen so ziemlich alles und und alle Richtungen begründen.... deshalb der Ansatz über die Lehrpläne :)

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Was für Modelle suchst du denn?


    Modelle zum erstellen einer schriftlichen Unterrichtsplanung (z.B. Wie formuliere ich Ziele? Wie gestalte ich mein Stundenraster? Wie begründe ich meine didaktischen Entscheidungen?) oder Unterrichtsmodelle (handlungsorientiert, erfahrungsorientiert, kooperativ, nach Klippert, etc.)?


    Für einen ersten Überblick würde ich dir empfehlen


    Werner Jank, Hilbert Meyer: Didaktische Modelle (Berlin: Cornelsen).
    (Wenn du es schwieriger magst, kannst du auch das Buch von Herwig Blankertz mit dem Titel 'Theorien und Modelle der Didaktik) lesen, das ist aber schon älter).


    Hilbert Meyer: Leitfaden Unterrichtsvorbereitung (Berlin: Cornelsen).


    Wie gesagt, die Bücher bieten einen ertsen Überblick. Begründen würde ich dann anhand der Originalliteratur.

  • Danke euch beiden für die Antworten! :)


    Also, mir gehts eher um die praktische Umsetzung der schriftlichen Unterrichtsplanung. Literatur zu Unterrichtsmodellen habe ich mehr als genug gefunden (u.a. auch Jank, Meyer Didaktische Modelle). Den Leitfaden zur Unterrichtsvorbereitung habe ich mir nun mal bei amazon bestellt. Bin gespannt ob der mir dann weiter hilft.


    Mein Problem besteht wirklich darin, dass ich einen riesen Wust an Information hab, und nicht weiß wie ich diese logisch, sinnvoll in dieser schriftlichen Ausarbeitung ordnen soll (Methodische Analyse, Didaktische Analyse, Lehrziele/Handlungsziele etc pepe).


    Den Tipp mit dem Lehrplan ist ansich sehr gut, allerdings wird mir das nicht sehr viel helfen, da ich ein Tutorium für einen Studiengang an der Uni konzipiere, und dafür gibt es weder inhaltliche noch methodische Hinweise oder Angaben zu den Lernzielen.


    CKR: Was meinst du denn mit deinem letzten Satz "Begründen würde ich dann anhand der Originalliteratur"? Verstehe nicht ganz was du damit meinst :)


    Danke nochmal für eure Hilfe :)
    Grüße
    Callisto

  • Zitat

    Original von callisto



    CKR: Was meinst du denn mit deinem letzten Satz "Begründen würde ich dann anhand der Originalliteratur"? Verstehe nicht ganz was du damit meinst :)


    Na ja, die Bücher von Hilbert Meyer sind eher als Sekundärliteratur zu werten. Sie schreiben über Klafki, Konstruktivismus, etc. Wenn du z.B. Klafki zu irgend etwas als Begründung heranziehen solltest, dann solltest du ihn schon aus einer Primären Quelle (sprcih ein Buch von Klafki selbst) zitieren und auf dieses verweisen. So meinte ich das.


    Die Reihenfolge in unseren Entwürfen fü+rs Studienseminar war immer wie folgt:


    Inhaltsverzeichnis


    1. Analyse des Bedingungsfeldes
    1.1 Daten zur Klassensituation
    1.2 Analyse der Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler
    1.3 Analyse der Kompetenzen der Lehrkraft / Lehrer-Schüler-Verhältnis


    2. Didaktisch-Methodische Überlegungen


    2.2 Analyse der Thematik und ihrer Komplexität
    2.3 Begründung der Auswahl- und Reduktionsentscheidungen
    2.4 Anzustrebende Lernziele / Kompetenzen
    2.5 Methodische Überlegungen
    2.6 Geplanter Unterrichtsverlauf.


    Literaturverzeichnis
    Versicherung
    Anhang

  • Wow, danke dir für den Hinweis!


    Ich glaube ich hätte um ein Haar aus den Meyer-Büchern Zitate übernommen, aber es ist absolut logisch, dass ich die aus den Originalbüchern ziehen muß! Danke dir!


    Dein Inhaltsverzeichnis hilft mir übrigens auch um einiges weiter. Vorallem der zweite Teil. Beim ersten Teil werde ich auf jeden Fall das Problem haben keine Aussagen treffen zu können, da ich ja quasi ein Konzept ohne "dazugehörige Klasse" erstelle (ich kenne die Studenten ja nicht die evtl in einem halben Jahr oder später am Tutorium teilnehmen werden). Alles was ich über meine Zielgruppe sagen kann ist, dass sie absolut keine Vorkenntnisse zum behandelten Thema haben werden (außer grundlegende Methodenkompetenz).
    Vorallem hilft mir 2.3. weiter, da ich bisher noch nicht wußte wo ich das Thema der Reduktion unterbringen sollte, aber in der Reihenfolge scheint es mir logisch zu sein!


    Grüßle
    Callisto

  • Zitat

    Original von callisto
    Alles was ich über meine Zielgruppe sagen kann ist, dass sie absolut keine Vorkenntnisse zum behandelten Thema haben werden (außer grundlegende Methodenkompetenz).


    Das ist ja schon einmal was. Darauf solltest du in deinen Reduktions- und Auswahlentescheidungen sowie den Methodenbegründungen Bezug nehmen.

  • Stimmt, du hast absolut Recht! Hatte die ganze Zeit das Gefühl ich schieße aus dem Grund total im Blauen rum, aber da sie ja keine Vorkenntnisse besitzen bietet sich das als prima Argument für die Reduktion an :) Na da merkt man dass ihr schon Profis seid und ich noch blutiger Anfänger bin :D


    Danke dir nochmal :)

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