Deutsch in einer 6. Klasse

  • Hallo!


    Ich studiere momentan noch und bin erst im 3. Semester. Mometan mache ich das erste vorgesehene Schulpraktikum in dem ich auch unterrichten soll.
    Ich darf jetzt eine Unterrichtseinheit in einer 6. Klasse im Fach Deutsch geben. Die Einheit soll 4 Std. (Einzel-, Doppel-, Einzelstunde) umfassen. Thematisch soll ich mir zwei Gedichte heraussuchen anhand deren ich einfache Stilmittel der Gedichtanalyse einführen. Die Klasse kennt bereits Reimschema, Jambus, Trochäus.


    Ich habe daran gedacht Alliteration, Anapher, Enjabement, Metapher, Vergleich und Symbol einzuführen. Bei den Geichten habe ich an Pinguinträume von Günter Strohbach und Leise zieht durch mein Gemüt von Heinrich Heine gedacht (bin aber noch nicht sicher).


    Mein Problem ist, dass ich methodisch noch überhaupt keine Erfahrungen habe. :rolleyes:
    Ich habe schon im Internet recherchiert, leider nichts ergiebiges gefunden. Ich wollte daher einfach mal nach Anregungen (keine fertigen Stunden) fragen, wie man so ein Thema angehen könnte. Ideen würden mir sehr weiterhelfen! :)

    • Offizieller Beitrag

    Äh, hast du denn keinen Mentor/ Betreuungslehrer oder gibt dir die "normale" Deutschlehrerin der Klasse keinerlei Tipps?
    So ins Blaue hinein gibt es sich nämlich relativ schwer Ratschläge.
    Für eine Einführung der von dir genannten Stilmittel halte ich übrigens (allerdings je nach Schulform) 4 Schulstunden für zuviel.
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Vermutlich nicht, wie es leider derzeit an der Uni öfter der Fall ist. Ähm, wenn du mir ne PN schreibst, kann ich dir helfen. Auch wenn ich Deutsch nicht hab.


    :)

  • Hallo ihr beiden. Danke erstmal für das Hilfsangebot.


    Doch ich habe schon einen Mentor (er ist auch der Deutschlehrer der Klasse) und hat mir eben vorerst den Auftrag so gegeben, wie ich ihn hier geschildert habe. Wenn mir bis Dienstag nichts einfällt, werde ich ihn auch definitiv noch einmal fragen.


    Achso Schulform ist Gymnasium. Welche Stilmittel sollte man in Klasse 6 denn sonst noch einführen?
    Habe mir überlegt, in der 4. Stunde vllt. alles bis dahin behandelte noch einmal zu wiederholen.


    Ich habe mir jetzt für die erste Stunde doch ein anderes Gedicht ausgesucht: "Sie war ein Blümlein" von Wilhelm Busch. Ich dachte ich schneide die einzelnen Verse aus und dann kommt das als 'Puzzle' in einen Briefumschlag und die Schüler sollen erstmal in Gruppen versuchen das Gedicht wiederherzustellen. Dann hätte man auch gleich eine Anknüpfung an das Gelernte (Reime).
    Im Anschluss wollte ich dann langsam an die Stilmittel ran, indem ich die Schüler frage, was ihnen auffällt (insbesonder Alliterationen sollten auffallen).
    Was haltet ihr davon?


    Sandrinchen: Habe dir eine PN geschrieben!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,
    ich hoffe, du hast meinen vorherigen Beitrag nicht als Vorwurf verstanden- so war er nämlich nicht gemeint. Aber ich selbst schaue immer als Betreuungslehrerin, dass meine Praktikanten mit mir die geplante Stunde möglichst genau durchsprechen und dass ich ihnen methodisch einiges an die Hand geben kann. (Äh, was hat denn die Uni mit einem Betreuungslehrer zu tun, Sandrinchen? Der Betreuungslehrer muss doch an der jeweiligen Schule sein!)
    Die Einstiegsidee mit den Umschlägen finde ich schon mal sehr nett, vor allem, weil du dabei das Gelernte wiederholen kannst.
    (Du solltest aber vorher in Erfahrung bringen, wieviel Erfahrung die Klasse mit Gruppenarbeit hat- je nachdem musst du mehr oder weniger Zeit dafür einplanen + auch noch genügend Zeit zur Auswertung- Warum passt das eine, aber das andere dafür gar nicht?)
    Aus eigener Erfahrung: bei der Frage "Was fällt euch auf?" kommt oft alles Mögliche, nur nicht das, was ich mir so vorgestellt hätte ;)
    Nur als Vorschlag gedacht: Lass die Kinder das Gedicht möglichst schön lesen- und lies es ihnen dann selbst vor- so müsst ihr eigentlich dann ganz schnell beim Enjambement sein- denn da haben die Schüler beim lauten Lesen immer am meisten Schwierigkeiten.
    Dann könntest du zur Alliteration übergehen, indem du fragst, wo denn Unterschiede zwischen dem Gedicht und einem ganz normalen Gespräch sind- zur Not musst du halt ein wenig "lenken"
    Ich könnte mir es auch schön vorstellen, wenn du die Kinder anschließend Zweizeiler mit möglichst vielen Alliterationen schreiben lässt (vielleicht in Partnerarbeit, jeder soll eine Zeile schreiben?)
    Hm, das waren jetzt mal so ein paar Ideen ins Blaue hinein gedacht- vielleicht helfen sie dir ja?
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Nein, ich habe das nicht als Vorwurf verstanden. Ich werde jetzt versuchen bis Dienstag so viel wie möglich vorzubereiten und dass dann mit dem Lehrer abzusprechen, der ist sehr engagiert. Ich finde es eher blöd, dass man an der Uni dazu noch nichts behandelt hat - ich möchte die Stunden einfach nicht verschwenden.


    Meine Sorge, war auch, dass ich beim Fragen kaum die Antwort bekomme, die ich haben will. Deine Idee mit dem Vorlesen finde ich sehr gut.
    Ich wäre gar nicht darauf gekommen, Alliterationen selber schreiben zu lassen. Das werde ich machen. Passt auch ganz gut zu dem Gedicht, wie ich finde. :)
    Vielen Dank erstmal!

  • Der Lehrer brauchte die Stunden jetzt doch noch selber. Ich werde dann am Dienstag das erste Mal vor der Klasse stehen. Kann dann berichten, wie es gelaufen ist.


    EDIT:
    So ich habe die Doppelstunde und eine der beiden Einzelstunden jetzt hinter mir und dacht ich poste mal kurz, wie es gelaufen ist. (War wie gesagt, das erste Mal, dass ich vor einer Klasse stand.) Dafür lief es auch sehr gut, ich habe in der Doppelstunde nur zu viel bzw. zu schwere Sachen gemacht und mein Sprachniveau war zu hoch...
    Eingestiegen bin ich mit dem Gedicht die Frühlingsonne von Christine Busta. Die Schüler sollten es vorlesen und anschließend erstmal sagen, ob sie denken, dass das ein Gedicht ist (Keine Reime, uneinheitliches Versmaß vs. Strophen, Verse) um die Dinge, die sie schon hatten zu wiederholen. Anschließend sollten sie sich selber eine Überschrift für das Gedicht ausdenken (Die stand noch nicht dabei). Inhaltlich wird in dem Gedicht die Sonne mit einer Katze verglichen. Ich habe dann nach und nach die Stilmittel: Vergleich, Enjambement, Symbol, Personifikation und Metapher anhand des Gedichtes besprochen und ihnen auch Definitonen gegeben. (Im Nachhinein betrachtet war das viel zu viel).
    Als Hausaufgabe sollten sie dann einen Einleitungssatz für eine Gedichtsanalyse schreiben (das hatten sie schon mal) und dann versuchen, zu erklären, was in dem Gedicht wie gesagt wird. (Auch viel zu schwer für die 6. Klasse wie ich jetzt weiß).
    Mitgearbeitet haben sie super.


    Heute habe ich dann versucht den Schaden einzugrenzen, in dem ich Personifikation und Vgl. noch mal gesondert besprochen habe und sie Beispiele suchen sollten. Die Hausaufgabe habe ich vorlesen lassen und manche waren erstaunlich gut. Dann habe ich eine Musterlösung, die ich geschrieben habe ausgeteilt und anhand der noch mal besprochen, was sie daran gut/ schlecht finden. Ich hoffe dass sie so wenigstens noch etwas aus meinem Unterricht mitnehmen konnten. Naja, aller Anfang ist schwer.


    Spaß gemacht hat es zumindest und Danke noch einmal für eure Tipps!

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