"schlechtes Gewissen", da krank..

  • Hallo,


    geht es euch auch so, dass ihr viel zu viel Zeugs zu erledigen habt und es euch nicht "leisten" könnt, krank zu sein? Dabei ist das ja total blödsinn, wenn es eben so ist, ist es so, bleibt ja keiner zum Spaß daheim. Dummerweise ist mir das jetzt doch passiert, Grippewelle hat auch mich erwischt, ich habe mich nochmal (mit Fieber) in die Notenkonferenz geschleppt, da es bei uns nächste Woche Zeugnisse gibt, jetzt hat mich mein Arzt eine Woche krankgeschrieben und erst dachte ich, fürs Zeugsnis habe ich ja alles erledigt .. bis mir einfiel, der Kram müsste ja noch unterschrieben werden. Wer macht das jetzt? Sollte ich da nochmal hinterherrennen oder soll ich das alles mal geflissentlich meiner Schulleitung überlassen sich zu kümmern?
    Sowas macht mich echt fertig - ich hasse krank sein :neenee:

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  • Moin!
    Also mir ist genau das gleiche vor 2 Wochen passiert, bei uns gabs nämlich schon vor 2 Wochen Zeugnisse und mich hatte auch die Grippe erwischt. Zeugnisse waren soweit fertig, aber eben noch nicht ausgedruckt und unterschrieben. Meine lieben Kollegen haben dann noch die Fehltage eingetragen und für mich gedruckt. Da eine Kollegin bei mir in der Nähe wohnt, hat sie sie mir kurz zur Unterschrift vorgelegt. Wenn sie das nicht gemacht hätte, hätte eben eine Kollegin aus meinem Jahrgangsteam unterschrieben, wir sind jeweils die stellvertretenden Klassenlehrer für einen Parallelkollegen. Austeilen musste sie sie dann. Geht alles irgendwie. Werd lieber in Ruhe wieder gesund.
    Rotti

  • Ich hatte vor zwei Wochen einen Zusammenbruch aufgrund von Stress - hoher Belastungen im häuslichen und schulischen Bereich. Ich war bei meiner Ärztin und die wollte mich direkt zu Hause lassen.
    Ich hab abgelehnt und die Medikamente genommen, die mich ruhig stellen und den Tag durchstehen lassen... ich frag mich manchmal, wieso...


    Vermutlich, weil ich weiß, dass ich eh wieder hin muss und dann hinterher alles noch viel chaotischer ist, wenn man ne Weile weg war X(

  • eben, das auch, aber es ist dämlich, wenn man alles so lange rauszögert, das macht nämlich im Grunde ja alles nur viel schlimmer. Wahrscheinlich wäre man schnell wieder fit, mit ein zwei Tagen, wenn man gleich sofort die Notbremse ziehen würde und fertig. Aber nein, es muss gewerkelt werden, geht schon, passt schon .. bis es einen dann total umhaut und dann ist man zack eine Woche weg (oder länger). Eigentlich ist das ja echt kontraproduktiv. Aber ich gehöre auch immer zu denen, die denken, bald ist ja Wochenende, geht schon noch. X(

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  • Mein Problem ist mein Chef, der erwartet irgendwie jedesmal auch unter Krankheit vollen Einsatz, weil auch er stets krank zur Arbeit kommt und nie fehlt.
    Er ruft dann zu Hause an, fragt nach irgendwelchen Unterlagen, fragt nach Areitsmaterial, das die Schüler denn nun erledigen können, heißt: auch im Akutfall sollte man möglichst alles noch planen, damit keiner mit der Krankheit Last hat.
    Da dies so ist, denk ich mir, dass ich eh die Zeit auch noch absitzen könnte, beinah egal in welchem Zustand :( Ist nicht richtig, das denk ich jedesmal, wenn ich wieder gesund bin, aber wenn man auch noch ein schlechtes Gewisen >>gemacht bekommt<<, wenn man fehlt, dann ist das absolut furchtbar. Als ob man das extra macht....


    Dieser Druck bei uns iist übrigens u.a. mit ein Grund, warum ich nicht mehr konnte vor zwei Wochen. Schlecht fürs Betriebsklima!

  • krass ist das ... also sowas gibts bei uns zum Glück nicht, ich sehe da auch nicht wirklich Sinn drin, wenn man wirklich krank ist, ist man doch krank, da hilft auch kein anderweitiges Generve oder schlechtes Gewissen machen, so Leute wie wir haben das ja eh und bleiben nur daheim, wenn es nicht anders geht. Außerdem verseucht man ja im Grunde nur die anderen noch mit den Bazillen, das kann auch nicht Sinn sein. Des Weiteren kann so eine Grippe zb. ja ausarten und echt gefährlich werden und man wird ja nie wieder fit, wenn man sich ständig noch reinschleppt und für die Kinder bringt es doch auch nichts, wenn man nicht fit ist.


    Bei uns ist auch nicht üblich, die Stunden noch vorzubereiten oder mitzugestalten, die dann andere im Krankheitsfall übernehmen müssen. Es gibt Kollegen, die das machen (z.b. wenn sie wissen, sie sind dann und dann auf Fortbildung), das habe ich auch schon gemacht, aber nicht im Krankheitsfall, wenns so spontan kommt. Mit Fieber hat man ja sowieso nicht mehr wirklich den Kopf sich da auch noch was zu überlegen. Sind echt seltsame Methoden bei euch. ?(

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  • Zitat

    Original von Prusselise
    Mein Problem ist mein Chef, der erwartet irgendwie jedesmal auch unter Krankheit vollen Einsatz, weil auch er stets krank zur Arbeit kommt und nie fehlt.
    Er ruft dann zu Hause an, fragt nach irgendwelchen Unterlagen, fragt nach Areitsmaterial, das die Schüler denn nun erledigen können, heißt: auch im Akutfall sollte man möglichst alles noch planen, damit keiner mit der Krankheit Last hat.
    Da dies so ist, denk ich mir, dass ich eh die Zeit auch noch absitzen könnte, beinah egal in welchem Zustand :( Ist nicht richtig, das denk ich jedesmal, wenn ich wieder gesund bin, aber wenn man auch noch ein schlechtes Gewisen >>gemacht bekommt<<, wenn man fehlt, dann ist das absolut furchtbar. Als ob man das extra macht....


    Dieser Druck bei uns iist übrigens u.a. mit ein Grund, warum ich nicht mehr konnte vor zwei Wochen. Schlecht fürs Betriebsklima!


    Ich halte das Verhalten deines Chefs für ziemlich problematisch. Aus meiner Sicht findet durch die Anrufe eine klare Grenzüberschreitung und ein massiver Eingriff in deine Privatssphäre statt. Das Problem hast doch bestimmt nicht nur du. Ich würde mich also mit anderen Kollegen abstimmen und das ganze über den Personalrat kollektiv angehen.

  • Da fällt mir noch ein: Im Grunde hat dein Chef doch auch eine Fürsorgepflicht gegenüber seinen Leuten, ... sollte man ihn mal dran erinnern.

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  • Ich war in der letzten Woche auch zwei Tage krank und neige auch zu schlechtem Gewissen.
    Dabei hatte ich vorgesorgt.
    Meine Unterrichtsplanung für die nächsten zwei Wochen liegt immer im Klassenbuch... außerdem weiß die Kollegin der Parallelklasse auch Bescheid, denn wir planen ja zusammen.
    Selbst die Kinder wussten, was sie machen müssen... und so konnten meine Fehltage mit Praktikanten überbrückt werden, die einfach nur anwesend waren.
    Ich wusste also, dass es laufen wird... udn hatte trotzdem das schlechte Gewissen.
    Wir sind doch irgendwie ein bisschen bescheuert, oder?

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

  • Zitat

    Original von caliope
    Wir sind doch irgendwie ein bisschen bescheuert, oder?



    irgendwie schon ja


    (ich überlege gerade, ob ich nicht schon was anleiher, dass mir jemand die Zeugnisse bringt.. oder so. Aber vielleicht mache ich auch mal gar nichts, dass die da mal merken, was fehlt :D )

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  • Hachja... :P Ich gehöre auch zu denen, die sich manchmal mit dickem Kopf und Ähnlichem bis zum nächsten Wochenende schleppen (ein Klassiker wäre dann auch noch die Komplett-Flachliege-Woche zu nahezu jedem Ferienbeginn).


    Mann, sind wir brave Lehrer! SO wollen uns doch alle haben...!


    Ich glaube mittlerweile (nach zahllosen Selbstgesprächen und solchen mit Kollegen), dass es zwei Faktoren gibt, die maßgeblich darauf einwirken, dass viele Lehrer ein schlechtes Gewissen haben, selbst mit hühnereigroßen Mandeln ein paar Tage krank zu "feiern".


    Zum einen: "Ohne mich tanzt die Arbeit aufm Tisch".
    Bei uns ist es nun mal so, dass die Akten nicht brav auf uns warten bzw. das Projekt dann halt mal 3 Tage später fertiggebastelt wird. Hinzu kommt, dass unsere Krankheit (oft?) von Kollegen aufgefangen werden muss. Ist zumindest bei uns so. Verlässliche Schule, U-Plus-Lächerlichkeit... jaja (ich bin aus dem Bildungseliteland Hessen...). An meiner Schule werden Klassen bei Fehlen des Lehrers "aufgeteilt", was immer mit Unruhe verbunden ist und oft auch Geplantes scheitern lässt.


    Zum anderen: Der vielbesungene und gern genährte schlechte Ruf der Lehrer... dazu brauche ich ja wohl nicht mehr viel zu sagen... oder? *schiefgrins*


    Dass dein Rektor bei dir daheim Kontrollanrufe macht (denn nix anderes ist das), Prusselise, finde ich heftig.
    Wir haben da ein recht gutes Konzept wie ich finde, vielleicht könnte man sowas in der Art ja mal als Alternative zu den gewiss liebevoll-besorgten Anrufen des wohlmeinenden Chefs vorschlagen?
    Jeder erstellt sogenannte "Vertretungsmappen", je nach Klassenstufe in Fächer aufgeteilt, für den Krankheitsfall. Die sind in der Klasse und werden von den Schülern in die Gastklassen mitgenommen oder bearbeitet, wenn eine Vertretung kurzfristig in die Klasse kommt. Bedeutet halt Arbeit, die halbwegs aktuell zu halten... und komplett ausgereift ist das System auch nicht (nervig, wenn dann dauernd Schüler kommen und fragen wie dies geht oder jenes gemeint ist...)...


    So... ab ins Bett, es kratzt im Hals und die Nase ist zu... und ich muss doch noch den morgigen Tag überstehen....
    Nanny

    ~ Wenn ihr mich sucht, ihr findet mich im Zwiespalt. ~

    Einmal editiert, zuletzt von NannyOgg ()

  • Hmmm, ich kann euch verstehen. Obwohl schon lange im Dienst, war ich so gut wie nie krank geschrieben.
    Hab jetzt - nachdem ich die letzten Tage vorm Zeugnis so *durchgedrückt* habe mit Halsentzündung etc. die ganze Ferienwoche daheim im Bett verbracht und jetzt kommt zu dem grippalen Infekt inkl. Bronchitis noch eine ganz seltsame Allergie dazu *heul*. Jede Wette, ist das am Montag wieder gut?
    Ich hab toll vorbereitet für nächste Woche, viel Material erstellt, gutes Thema usw. und vor den Ferien waren so viele Kinder krank, nun sind die endlich wieder da..ich kann doch nicht gleich ausfallen..seufz.



    @ prusselise: sowas kannte ich auch vor allem früher..Anrufe, Material bereitstellen usw. Schlimm! Das erzeugt das schlechte Gewissen..wir sind doof! So!

  • irgendwie beruhigend, dass es euch auch so geht. Ich kenne das mit der Ferienkrankheit auch wie ihr, ich hatte das auch oft, erster Ferientag, ab im Bett, meistens irgendwas mit Nasennebenhöhlen oder Bronchitis, gerade im Referendariat war das schlimm. Ein guter Lehrer ist eben in den Ferien krank. :rolleyes:


    Diesmal habe ich es aber nicht ganz bis dahin geschafft, ist auch nicht zu ändern und mit Fieber hört der "Spaß" dann eben einfach auf. Dafür habe ich vorhin rumgesimst um die Zeugnisfrage ins Laufen zu bringen. (= verantwortungsbewusst bis zur Bahre...)

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  • Wieso haben Lehrer eigentlich immer ein schlechtes Gewissen, wenn sie krank sind?


    Hallo?!?!?!


    Wenn ich eine Krankheit auskuriere ist das auch im Sinne meines Arbeitgebers, nämlich meine Leistungsfähigkeit wiederherzustellen.
    Ich jedenfalls habe kein schlechtes Gewissen wenn ich krank bin und lasse mir auch keins machen.


    Grüße
    Steffen

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

  • Ich glaube, es sind nicht nur die Lehrer, die ein schlechtes Gewissen haben. Auch in anderen Bereichen, müssen es die Kollegen ausbaden, so dass sich der eine oder andere dann auch krank in die Arbeit schleppt.
    Meine Schmerzgrenze ist erreicht, wenn ich merke, dass ich mit den Kindern zu ungeduldig werde. Bevor sie unter meiner Krankheit leiden müssen, bleibe ich lieber zu Hause.

  • bin heute augewacht und hatte keine Stimme mehr, bin also daheim geblieben. so lange der unterricht lief, hatte ich acuh ein schlechtes gewissen, nun aber, da schule aus ist, gehts mir besser damit, dass ich nicht hingehen konnte und es fühlt sich so an, als hätte ich richtig entschieden heute früh
    man ist schon blöd, was man sich so für gedanken macht....

  • klar, das ist sicher so, dass allgemein viele Menschen ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie daheim bleiben, bei uns sind es Zeugnisse, das nächste Projekt, da die Schulaufgabe oder die Ex etc. bei anderen vielleicht der Jahresabschluss, dann die Angst, dass man negativ auffällt (weil krank) und Angst um den Job. Die Motive sind sicher vielseitig.


    Vielleicht sind wir als gute "Deutsche" einfach nur mehr behaftet von den alten preußischen Tugenden oder so .. :D


    Wenn ich jedenfalls bedenke, dass ich heute nacht alle zwei Stunden mit trockenen Hustenanfällen wach war, total platt bin und Pudding in den Beinen habe, dann sagt auch mein "Gewissen": Du gehörst ins Bett. (und du hast recht, wenn Wochenende ist, dann fällt einem das auch leichter)

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  • Ich finde schon immer den Anruf schrecklich, mit dem ich mich krank melden muss.
    Mittlerweile trau ich mich das kaum noch. Das nächste Mal lass ich jemand anderen anrufen, der dann sagt, ich habe keine Stimme mehr oder so....
    Es wird ja nicht gemeckert, es ist eher das Unterschwellige.
    Ich bin schon so oft arbeiten gegangen, obwohl es mir so schlecht ging.
    Ich denke, dass das langsam mal gut sein sollte. Jedesmal, wenn ich gesund bin, dann nehm ich mir vor, das nächste Mal mehr auf meinen Körper zu hören, aber wenn ich dann krank bin....


    Vielleicht liest das ja das Lehrer-Rettungs-Kommando des Staates und schreibt eine böse Mail an alle nervigen Schulleiter ;) dass sie uns lieber alles Gute wünschen sollen und uns dann nicht mit Anrufen nerven sollen.


    Das nächste Mal bleib ich daheim und gehe auch NICHT ans Telefon!
    Feritg.

    • Offizieller Beitrag


    Das Lehrer-Rettungs-Kommando des Staates gibt es ja leider nicht, aber DU kannst deinem Schulleiter ja deutlich sagen, dass du KRANK bist und nicht in der Lage zu arbeiten, weder telefonisch noch vor Ort!! (Sorry, für die doppelten Ausrufezeichen, aber ich wollte unbedingt unterstreichen, dass du hier aktiv werden solltest und nicht passiv warten, ob sich irgendwas ändert und nicht jemand anderen ans Telefon gehen lassen.)


    Es geht hier ja nicht darum, blau zu machen, sondern darum, dass du wirklich krank bist und dich nur aus Angst oder schlechtem Gewissen in die Schule schleppst. Wenn du dich wirklich krank fühlst, bleibe zu Hause und kommuniziere deutlich, dass du krank bist. Wenn sich niemand an eurer Schule wehrt, wird das Verhalten eures Schulleiters sich auch nicht ändern.


    Liebe Grüße von Reffi, die das auch erst lernen musste, aber die eben gelernt hat, dass sich nichts ändert, wenn alle solche ein Verhalten mitmachen.

  • Wegen ein paar Tagen sollte man sich doch nicht so einen Kopf machen.


    Problematisch ist doch erst, wenn Kollegen sich von Woche zu Woche immer wieder neu krank melden und man nicht weiß, ob die überhaupt jemals wieder kommen. Die Situation habe ich gerade mit einer Kollegin, mit der ich gemeinsam unterrichte. Auch das sucht man sich nicht aus, aber da entsteht dann wohl doch schon mal Unmut. Hatte das auch mal in der Elternrolle beim Grundschullehrer meines Sohnes. Echt doof.


    Ein paar Vertretungsstunden sind doch nicht so wild.


    Ich habe es aber bisher auch geschafft, meine Krankheiten perfekt auf schulfreie Tage zu timen :rolleyes:

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