Prämie für engagierte Lehrer

  • Hallo!
    Ich recherchiere gerade für einen Artikel im Magazin b:sl Beruf: Schulleitung (www.beruf-schulleitung.de).


    Ich würde gerne wissen, ob es hier LehrerInnen gibt, die Erfahrungen mit Prämien haben, die für besondere Arbeiten/besonderes Engagement ausgeschüttet werden. Nach einer Umfrage bei den Kultusministerien habe ich herausgefunden, dass dies in einigen Bundesländern möglich ist und davon auch Gebrauch gemacht wird (z.B. in Sachsen).


    Es würde mich freuen, wenn ich hier ein kleines Meinungsbild bekäme.
    Vielen Dank!
    Sabine Kauffeld

  • In Ba-Wü gibt's das. Ich bin dadurch ein paar Monate früher in die nächste Dienstaltersstufe aufgestiegen - letzlich gab's 6 Monate lang 100 € mehr. Brutto. In der Regel steigt man alle 2 bzw. 4 Jahre zur nächsten Dienstalterstufe auf. Zur Erteilung der nächsten Stufe darf ich dafür nun 4 Jahre und 6 Monate warten.... d.h. das "Höherrücken" hat insgesamt eine Leistungsprämie von ca. 500 € ergeben.


    Im Gegenzug wurde für alle Kollegen bei den letzten Lohnverhandlungen der Lohnzuwachs geschmälert, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld "abgeschmolzen". Unterm Strich dürfte das Land einiges gespart haben - und der Ärger über die Gehaltsentwicklung der letzten Jahre sitzt im Kollegium tief. Meine "Leistungsprämie" habe ich dem Land schon seit geraumer Zeit in Form von Verzicht auf Urlaubsgeld, geringeren Lohnzuwachs und geringeres Weihnachtsgeld mehrfach erwirtschaftet - und werde auch in Zukunft in dieser Form daran abbezahlen.


    Die Leistungsprämie hat - soweit ich das überblicke - keine Auswirkung auf das Leistungsverhalten der Kollegen. Wer ein "Schaffer" ist, schafft, wer es behäbig angeht, bleibt behäbig.


    Unter dieser "Zuteilungs- Prozedur" leidet letztlich besonders die Schulleitung - die eine weitere bürokratische Aufgabe am Hals hat.


    Meine Kritik: Die Schulleitung kann die Entscheidungen nur durch "transparente" Kriterien fällen - sprich: nach dem was sie sieht. Wenn ein Kollege im Klassenzimmer Höchstleistungen im Unterricht vollbringt, kann es sein, dass er nie eine Leistungszulage erhält - obwohl er sie am meisten verdient hätte. Ich kenne nicht alle Kollegen, die bereits in den "Genuss" dieser Zulage gekommen sind - die mir bekannten sind (mich eingeschlossen) Kollegen, die öffentlichkeitswirksam in und an der Schule arbeiten und mitgestalten - und daher als "Leistungsträger" wahrgenommen werden.


    Mein Fazit: Kokolores. Eine unnötige Erfindung eines Schreibtischtäters, die zudem Unfrieden und Neidgefühle unter den Kollegen schüren kann.

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

    • Offizieller Beitrag

    habe es auch schon bekommen, ähnliche größenordnung wie alias. wurde voll versteuert. konnte aber immerhin noch den tank meines alfas damit füllen.


    das procedere ist wie alias beschrieben hat.


    was blieb war zumindestens das gefühl, dass der chef meine arbeit wahrnimmt, die so nebenbei läuft.


    grüße


    h.

    • Offizieller Beitrag

    In Hessen nimmt niemand engagierte Arbeit wahr.
    Bzw. wir haben mal Punkte bekommen (rein symbolisch, zu kaufen gabs damit nix), damit konnte ich dann irgendwann die Staße pflastern. Sind sind aber wieder abgeschafft (weil die Nachfragen, was man damit denn jetzt anfangen kann, zu lästig wurden) und die schon gemachten damit wohl auch futsch. Ne große hessiche Verarsche, mal wieder. :neenee:
    Da musst du schon echt eigenständig motiviert sein und bleiben, hierzulande...
    Aber Hessen ist ja auch das Archipel Gulag der Bildungsländer. Weiß man ja.


    In Wales, wo ich eine längere Zeit unterrichtet habe, gab es performance related payment : da musste man auch credit points sammeln - dafür gab's dann aber (nach endlosem Formularkram) auch Gehaltserhöhungen.

  • am Gymnasium kann ich mir das auch vorstellen, bei uns an der Grundschule ist es doch soklein und überschaubar, dass die vielfältigen Formen und Ausprägungen an Engagement im Kollegium durchaus von der Schulleitung wahrgenommen werden, aber mehr als ein paar warme Worte gibts dann trotzdem nicht... und... jaja... die Punkte... besser gar nicht erst erwähnen... :evil:

  • Oh,bei uns heißt das *Dank und Anerkennung*... :respekt: Das bedeutet warmer Händedruck, ein Urkündchen und das wars, ach nein, ein Foto wird auch gemacht.


    Finanzielle Aufwertung oder Pünktchen??? :rotfl: Aber wer mag,der kann sich ja selber Pünktchen ins Gesicht malen.

  • Zitat

    Wie, die Punkte sind abgeschafft??? Muss nicht mehr gesammelt werden???


    Waaaas??? Da hab ich aber auch noch nix von gehört! Ich sammel´immernoch schön brav und fleißig vor mich hin...
    Bist du dir da auch ganz sicher, Meike?


    Gruß
    Potilla

    Man muss nicht immer jeden da abholen, wo er steht - manchmal ist es auch wichtig jemaden da zu lassen, wo er sein will!

    • Offizieller Beitrag

    Bei uns gibt es tatsächlich pro Jahr eine Prämie für "Sonderaufgaben":
    z.B. hatte unser Gleichstellungsbeauftragter mehrere sehr aufwändige Projekte durchgeführt.
    Zusammen mit einer Kollegin hab ich innerhalb eines halben Jahres einen Austausch mit Frankreich samt öffentlichkeitswirksamen bunten Abend organisiert und dafür auch die Leistungsprämie bekommen. Waren 350 Euronen brutto- nach Abzug der Steuern- nunja, ein netter Pulli war noch drin.
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Zitat

    Original von Hermine
    Zusammen mit einer Kollegin hab ich innerhalb eines halben Jahres einen Austausch mit Frankreich samt öffentlichkeitswirksamen bunten Abend organisiert und dafür auch die Leistungsprämie bekommen.


    das mach ich zwei mal im jahr und es wird einfach so vorausgesetzt, dass fremdsprachenlehrer das eben machen, als sonderleistung sieht das keiner an ?(


    dafür kann ich sicherlich damit rechnen nach etwa 17 jahren mal in betracht gezogen zu werden für ne a14 stelle :rotfl:

    • Offizieller Beitrag

    Tja, genau daran dürfte es wohl liegen- beurteilungsrelevant ist das wiederum bei uns in keiner Weise- egal nach wieviel Jahren.
    Dass es überhaupt prämienrelevant ist, war mir auch neu- aber mein Chef darf die Leistungsprämie verteilen (jeder Schule wird ein gewisses Budget dafür zugeteilt) und er fand vermutlich die Zeitungsartikel in den örtlichen Zeitungen recht hübsch für den Ruf der Schule. Soll ich mich dafür entschuldigen?

  • Zitat

    Original von Hermine
    Bei uns gibt es tatsächlich pro Jahr eine Prämie für "Sonderaufgaben":
    z.B. hatte unser Gleichstellungsbeauftragter mehrere sehr aufwändige Projekte durchgeführt.
    Liebe Grüße
    Hermine


    Ganz schön fortschrittlich. Hier in Niedersachsen heißt das immer noch "Frauenbeauftragte" und die wird bei uns von einer Versammlung der weiblichen Beschäfitgten vorgeschlagen und vom Schulleiter ernannt. Hat der Landesregierung wohl noch nie jemand erzählt, dass das gegen EU-Recht verstößt... Die Mehrheit der Lehrkräfte bei uns ist sowieso weiblich, die Häflte der Koordinatoren ist weiblich.


    Manchmal hätte ich Lust, gegen diese Absurdität zu klagen, aber dann sage ich mir: Was soll der Stress?


    Gibt es in anderen Bundesländern auch noch explizite Frauenbeauftragte?


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

    Einmal editiert, zuletzt von Mikael ()

  • Zitat

    Original von Hermine
    Tja, genau daran dürfte es wohl liegen- beurteilungsrelevant ist das wiederum bei uns in keiner Weise- egal nach wieviel Jahren.
    Dass es überhaupt prämienrelevant ist, war mir auch neu- aber mein Chef darf die Leistungsprämie verteilen (jeder Schule wird ein gewisses Budget dafür zugeteilt) und er fand vermutlich die Zeitungsartikel in den örtlichen Zeitungen recht hübsch für den Ruf der Schule. Soll ich mich dafür entschuldigen?


    so war das nicht gemeint, ich find es ja auch gut, dass die arbeit in manchen ländern noch wenigstens irgendwie honoriert wird. bei uns gibt es keine leistungsprämie und sowas wie ein austausch ist da eben selbstverständlich, man würde eher negativ auffallen, wenn man das nicht machen würde. das würde dann ganz sicher negativ in die nächste beurteilung kommen (positiv ist so ein austausch auch nicht verbucht, weil "gehört zwingend dazu").

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht liegt es auch daran, dass es unsere Schule erst seit 2003 gibt und das erst der zweite Austausch seit Schulöffnung war- und im Gegensatz zum ersten (sehr gestresste Lehrer, unzufriedene Schüler und Eltern) war er sehr erfolgreich (die ganze Schule war in "Ui, die Franzosen kommen"- Stimmung).
    Dazu kommt noch, dass in Bayern mal die Aktion "Rotstift" rumgespukt hat- auf Grund der steigenden Arbeitsbelastung und des Lehrermangels wurde mal gedroht, alles, was außerhalb des Tagesgeschäfts (Wahlkurse, Skilager, Schullandheim etc.) noch nebenher läuft, konsequent zu streichen. Hat keiner so wirklich gemacht, aber für ein bisschen Trubel hat es schon gereicht.
    Liebe Grüße
    Hermine

  • Zitat

    Original von alias


    Im Gegenzug wurde für alle Kollegen bei den letzten Lohnverhandlungen der Lohnzuwachs geschmälert, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld "abgeschmolzen". Unterm Strich dürfte das Land einiges gespart haben - und der Ärger über die Gehaltsentwicklung der letzten Jahre sitzt im Kollegium tief. Meine "Leistungsprämie" habe ich dem Land schon seit geraumer Zeit in Form von Verzicht auf Urlaubsgeld, geringeren Lohnzuwachs und geringeres Weihnachtsgeld mehrfach erwirtschaftet - und werde auch in Zukunft in dieser Form daran abbezahlen.


    Dein Rechnung finde ich überaus seltsam. Der Kuchen, der verteilt wird, ist momentan kleiner. Wir backen den Kuchen nicht. Jetzt kann ich mich natürlich über die Bäcker beschweren, die den kleineren Kuchen backen oder versuchen, ein größeres Stück zu bekommen.
    Besser wäre es allerdings, wenn man Minderleistern, die trotz Unterstützung nichts ändern, etwas wegnimmt.


    Zitat


    Die Leistungsprämie hat - soweit ich das überblicke - keine Auswirkung auf das Leistungsverhalten der Kollegen. Wer ein "Schaffer" ist, schafft, wer es behäbig angeht, bleibt behäbig.


    Ich habe bereits rückwirkend zum 3. Anstellungsjahr eine Leistungszulage bekommen. Für einen engagierten Jungkollegen ist das DURCHAUS motivierend.


    Zitat

    Unter dieser "Zuteilungs- Prozedur" leidet letztlich besonders die Schulleitung - die eine weitere bürokratische Aufgabe am Hals hat.


    Meine Kritik: Die Schulleitung kann die Entscheidungen nur durch "transparente" Kriterien fällen - sprich: nach dem was sie sieht. Wenn ein Kollege im Klassenzimmer Höchstleistungen im Unterricht vollbringt, kann es sein, dass er nie eine Leistungszulage erhält - obwohl er sie am meisten verdient hätte. Ich kenne nicht alle Kollegen, die bereits in den "Genuss" dieser Zulage gekommen sind - die mir bekannten sind (mich eingeschlossen) Kollegen, die öffentlichkeitswirksam in und an der Schule arbeiten und mitgestalten - und daher als "Leistungsträger" wahrgenommen werden.


    Mein Fazit: Kokolores. Eine unnötige Erfindung eines Schreibtischtäters, die zudem Unfrieden und Neidgefühle unter den Kollegen schüren kann.


    Auch eine absolut seltsame Argumentation:


    1. Je größer die Schule, um so größer die erweiterte Schulleitung. Letztere berät - zumindest bei uns - die Leistungsprämien in der Fachleiterrunde unter Anwesenheit des Personalrats. Natürlich entscheidet das dann der Chef endgültig, aber es gibt keine Vorschrift, dass er sich nicht helfen lassen kann.
    2. Ein Kollege, dessen Höchstleistungen nicht aus dem Klassenzimmer dringen, macht etwas falsch. Wenn er natürlich nie etwas von seinem Unterricht erzählt, nie Material weitergibt, nie am Elternabend berichtet, wie sein Unterricht ist und den Schülern anrät, keine Begeisterung über seine Leistung nach außen zu tragen, dann hat er die Prämie wohl auch nicht verdient. Glaub mir, selbst an meiner Schule mit über 100 Lehrern spricht sich schnell rum, wer gut und wer weniger gut unterrichtet.
    3. Was ist an Leistungszulagen (zu) bürokratisch? In unserem Wirtschaftssystem gilt es als ausgemacht, dass Entlohnung und Leistung im Zusammenhang stehen sollen. Dann muss man eben auch ein wenig Aufwand in Kauf nehmen, Leistung zu ermitteln. Was ich vom Procedere in Großbetrieben mitbekomme, läuft in der Schule die Geschichte noch recht effizient.


    Meine Auffassung orientiert sich an der des dbb: Leistungszulagen müssen ausgebaut werden. Minderleister müssen konkrete Hilfen bekommen, sich zu verbessern. Im Zweifelsfalle muss deren Aufstieg in die nächste Alters-/Leistungsstufe gehemmt werden. Ich frage mich nämlich, wo die Solidarität derer ist, deren Klassen mit Leistungsrückstand ankommen und von uns dann mühsam aufgepeppelt werden.

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

    Einmal editiert, zuletzt von Timm ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab nix gegen "performance related payment" - im Gegenteil. In England habe ich da keinen Neid feststellen können. Es gab solche, die sagten "brauch ich nich, hab ich halt meine Ruh". Und solche, die gesagt haben "Ja, hab ich mir verdient. Ruh' hab ich eh keine!" Die überschnitten sich nicht groß, diese Mengen, und ließen sich in Ruh. Eher war es so, dass diejenigen, die Zusatzgehalt (zum Beispiel für Korrekturen oder zusätzliche Angebote oder Gremien) bekamen, gelassener waren: Die Luschen und Schmarotzer, die in den mir bekannten Kollegien fast alle noch "altersbefördert" worden sind, gehen mir und anderen hierzulande nämlich gewaltig auf den Geist: speziell, dass die nur ein Drittel meiner Arbeitszeit haben, aber mehr verdienen, nervt nicht nur mich fürchterlich.
    Es geht auch um Gerechtigkeit - selbst wenn die nie universal sein kann, weil Unterrichtstätigkeit so schwer zu messen ist. Wobei ich auch nichts zu verstecken hätte, wenn mein Chef oder irgendwelche anderen Leute in meinem Unterricht dauerhospitieren würden, zwecks Beurteilung desselben: bitteschön. Sitzt eh immer mindestens ein Referendar und/oder ein Praktikant mit drin und die Türen sind offen - auch im wörtlichen Sinne. Aber auch außerunterrichtlich gilt in den meisten Kollegien, dass die, die gut arbeiten auch alle anderen relevanten Jobs machen - meist für lau. Wo eine Taube hinscheißt...


    Die hessische Punktesammelei war natürlich nur ein Möhrchen vor der Eselsnasen. Dafür gab es und gibt es nix (außer leere Drohungen: Sie müssen das vorweisen können!). Schnapp, schnapp, schnappi!! Und alle haben sich verrückt gemacht. Für umme.


    Das Punktesammeln wird jetzt abgeschafft. Der Erlass ist schon unterwegs.
    Man hätt ja eh nichts dafür bieten können. Und so langsam fingen die Kollegen an, kritisch nachzufragen. Vor allem die von der Gewerkschaft. Das wird jetzt doch etwas peinlich. Zumal die Akkreditierung von punkteträchtigen Veranstaltungen so absurd umständlich war, dass man es kaum noch leisten konnte: da steckte dann mehr Arbeit drin, als in der kompletten Fortbildung. die Hessenseuche: IQ und Akkreditierung!

  • Zitat

    Original von Meike.
    Die Luschen und Schmarotzer, die in den mir bekannten Kollegien fast alle noch "altersbefördert" worden sind, gehen mir und anderen hierzulande nämlich gewaltig auf den Geist: speziell, dass die nur ein Drittel meiner Arbeitszeit haben, aber mehr verdienen, nervt nicht nur mich fürchterlich.
    Es geht auch um Gerechtigkeit - selbst wenn die nie universal sein kann, weil Unterrichtstätigkeit so schwer zu messen ist. Wobei ich auch nichts zu verstecken hätte, wenn mein Chef oder irgendwelche anderen Leute in meinem Unterricht dauerhospitieren würden, zwecks Beurteilung desselben: bitteschön. Sitzt eh immer mindestens ein Referendar und/oder ein Praktikant mit drin und die Türen sind offen - auch im wörtlichen Sinne. Aber auch außerunterrichtlich gilt in den meisten Kollegien, dass die, die gut arbeiten auch alle anderen relevanten Jobs machen - meist für lau. Wo eine Taube hinscheißt...


    Danke Meike, du hast es auf den Punkt gebracht!

    Erziehung ist die organisierte Verteidigung der Erwachsenen gegen die Jugend.

  • Zitat

    Original von Meike.
    Ich hab nix gegen "performance related payment" - im Gegenteil. In England habe ich da keinen Neid feststellen können. Es gab solche, die sagten "brauch ich nich, hab ich halt meine Ruh". Und solche, die gesagt haben "Ja, hab ich mir verdient. Ruh' hab ich eh keine!" Die überschnitten sich nicht groß, diese Mengen, und ließen sich in Ruh. Eher war es so, dass diejenigen, die Zusatzgehalt (zum Beispiel für Korrekturen oder zusätzliche Angebote oder Gremien) bekamen, gelassener waren: Die Luschen und Schmarotzer, die in den mir bekannten Kollegien fast alle noch "altersbefördert" worden sind, gehen mir und anderen hierzulande nämlich gewaltig auf den Geist: speziell, dass die nur ein Drittel meiner Arbeitszeit haben, aber mehr verdienen, nervt nicht nur mich fürchterlich.


    So könnte ich mir auch eine effektive Leistungsprämie vorstellen. Es gibt eine transparente und einheitliche Liste wieviel Geld für welche Extraaufgabe. Zum Beispiel 2 Euro pro zusätzlich korrigierte Arbeit, 12 Euro die Stunde für Nachmittagsangebot, 50 Euro pauschal für ein Schulfest. Da fühlen sich die Engagierten ordentlich belohnt und die das Geld nicht wollen können ohne schlechtes Gewissen ihre normale Arbeit machen. Da verliert das ganze auch diesen faden "Bundesverdienstkreuz-Beigeschmack" und wird sachlicher. Klar ist es schwierig alle Aktivitäten in einer Liste zu erfassen, aber es wäre ein Anfang, der weiter ausgearbeitet werden kann.

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