Allgemeine Hausaufgabenunlust

  • hallo liebe fories!


    ich bin mir fast sicher, dass wir dieses thema bereits hatten, nur wenn ich "hausaufgaben" in die suchfunktion eingebe, dan kommen zig-hundert treffer und ich finde nicht das richtige.


    meine 5te klasse leidet unter akuter hausaufgabenunlust. bei uns ist es üblich, dass die schüler nach 3x vergessenen hausaufgaben (in der 5 werden da noch alle fächer zusammen gezählt) zum nachsitzen schickt. dieses nachsitzen wird sporadisch von einer lehrkraft beaufsichtigt, meistens haben die schüler eben noch 60 min spaß und fahren dann nach hause.


    diese nachsitz-möglichkeit sagt mir daher gar nicht zu, weil ich nicht finde, dass es eine wirkliche "strafe" ist. außerdem müsste ich, bis auf 4-5 ausnahmen die ganze klasse da wöchentlich hinschicken. das geht nicht, die kapazitäten sind nicht da.


    nun habe ich aus lauter wut das nachsitzen schon ein paar mal selbst beaufsichtigt und doof-langweilige abschreibaufgaben verteilt und redeverbot erteilt. das is natürlich doof, aber mit der nachsitz-aktion will man die schüler ja auch irgendwie "treffen". die eltern werden jedes mal informiert, nicken das ganze ab und fertig.


    langsam bin ich etwas ratlos. ich habe auch keine lust immer die "peitsche" zu schwingen, nur ich kann schon gar nicht mehr mit hausaufgaben rechnen, an denen dann in der stunde weiter gearbeitet wird, weil so viele die hausaufgaben nicht haben.


    hat jemand eine idee? mir geht das ziemlich auf den geist mittlerweile und dazu zu sagen habe ich im grunde auch nichts mehr. irgendwie habe ich auch keine lust jedes mal die eltern anzurufen oder sowas. da hätt ich ja viel zu tun.


    ratlose grüße
    sini

    Es gibt keine andere vernünftige Erziehung, als Vorbild sein, wenn es nicht anders geht, ein abschreckendes. (A. Einstein)


    Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin und niemand ging, um einmal nach zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge! (H. Pestalozzi)


    Im ganzen ist man kummervoll und weiß nicht, was man sagen soll. (W. Busch)

  • Hallo sinfini,


    in der Grundschule ist das zwar vielleicht anders, aber vielleicht funktioniert es ja auch bei den größeren Schülern.
    Ich gebe meinen Kindern die Hausaufgabe immer freiwillig auf. Dadurch ist das Vergessen nicht so schlimm und die meisten meiner Kleinen machen die Hausaufgaben für einen Smiley auf der Liste. Diejenigen, die sie immer vergessen, würden sie wohl auch sonst nicht machen.
    Da ein Smiley mit Sicherheit nicht genügend Anreiz für Sekundarschüler ist, könnte man ja kleine Belohnungen einführen. Was das sein könnte, liegt natürlich an der Klasse. In Unkosten sollte einen das nicht stürzen.


    Auf jeden Fall habe ich weniger Stress, die Hausaufgaben einzufordern!


    Viele Grüße


    Petroff

  • Hallo,
    ich habe leider keine guten Tipps auf Lager. Meine 5. Realschulklasse hat nämlich das gleiche Problem. Am meisten dabei nervt mich, dass ich eben keine sinnvollen, nämlich vor- bzw. nachbereitenden Hausaufgaben stellen kann, die in den Unterricht eingebaut sind. Dieser Unterricht kann dann nämlich nie so stattfinden, weil die Aufgaben nicht gemacht wurden. Heute waren bei 10 von 30 Schülern die Zeugnisse mit Unterschrift dabei, der Rest hatte sie "oops" vergessen. Ich hätte ins Handtuch beißen mögen...
    Wäre also für Ratschläge, Tipps, Rezepte etc. auch sehr dankbar.
    Ähnlich ratlose Grüße
    wibiwi

  • hallo petroff,


    danke für deine antwort.


    leider muss ich sagen, dass es in der sek I werder praktikabel, noch zu rechtfertigen ist, die schüler freiwillig hausaufgaben machen zu lassen. die hausaufgaben gehören zu ihrer arbeitsverpflichtung. wenn ich sie freiwillig machen lassen würde, dann hieße das ja, dass die übungen für die nächste klassenarbeit nicht wesentlich sind. sind sie aber!


    ein belohnungssystem habe ich auch schon überlegt. nur ehrlich gesagt, halte ich an diesem punkt davon nicht viel. es muss eine selbstverständlichkeit sein hausaufgaben zu machen. die frage ist nur, wie ich die schüler dazu bekomme, das einzusehen. belohnungen heben selbstverständlichkeiten hier nur hervor, das finde ich nicht so toll.


    oder bin ich da zu "hart"? brauchen die 5er noch motivation im sinne von kleinen belohnungen? was sagt ihr?


    sini

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    • Offizieller Beitrag

    Nein, Sinfini, das sehe ich so wie du. Wenn ich zum Beispiel in Englisch, Hausaufgaben auf freiwilliger Basis machen lassen würde, dann hätte ich nach einiger Zeit das Problem, dass die Hälfte der Klasse keine Vokabeln kann, weil diese zu Hause gelernt werden müssen. Ich würde auch nie und nimmer mit meinem Unterrichtsstoff durchkommen, wenn nicht einige Wiederholungen und Festigungen zu Hause gemacht werden würden.


    Tja, das Problem mit den Hausaufgaben kenne ich aber auch. Wir haben über die Jahre hin wirklich alles mögliche versucht, langfristig geholfen hat es aber in vielen Fällen nicht. Die einzigen Schüler, die langfristig dauerhaft die Hausaufgaben hatte, waren die sehr gewissenhaften Schüler bzw. diejenigen, bei denen die Eltern ein bisschen drauf geachtet haben, dass sie zu Hause etwas tun oder diejenigen, die die Hausaufgabenbetreuung in der Schule besuchten oder ein Nachhilfeinstitut, wo sie regelmäßig Hausaufgaben machten.


    Versucht haben wir:
    - Benachrichtigung nach 3x vergessenen HA (viel Arbeit, aber keine Besserung)
    - Elterngesprächen in schwierigen Fällen (das half in einigen Fällen, aber in vielen Fällen leider nicht langfristig)
    - nach Absprache mit den Eltern: Benachrichtigung im Mitteilungsheft bei jeder fehlenden Hausaufgabe mit Gegenzeichnen der Eltern (war SEHR viel Arbeit, es ging viel Unterrichtszeit drauf, bei manchen Eltern hat es geholfen, andere beschwerten sich über den Druck, der so aufgebaut werde - obwohl es ursprünglich Wunsch einiger Eltern war)
    - nacharbeiten in der Hausaufgabenbetreuung (oft tauchten die Schüler dort gar nicht auf und es war organisatorisch sehr schwierig)
    - mit den Schülern, die die HA hatten, normalen Unterricht machen und die anderen mussten an Einzeltischen ruhig ihre HA nachmachen (war effektiv, aber das geht ja nur mal in Einzelfällen)


    Ich weiß gar nicht, was wir noch alles versucht haben; ich glaube, wir hatten nach mehreren Jahren das ganze Repertoire an Maßnahmen durch. Es handelt sich aber um eine Klasse, bei der die vergessenen HA aber ein extremes Problem darstellen: teilweise 30-50 Prozent "vergessene" HA pro Schulstunde und pro Fach - das Problem zog sich ja durch alle Fächer. In meinen anderen Klassen reichte meist das Benachrichtigen bei 3x vergessenen HA.

  • Ich habe das gleiche Problem mit meiner Achtern. Wenn ich Glück habe, machen 5 von 28 die Hausaufgaben.


    Im vergangenen Jahr habe ich viel ausprobiert (Sechsen verteilt, nach 3 x vergessenen Hausaufgaben Elternbriefe geschrieben und auch schonmal jemanden nacharbeiten lassen). Alles hat nichts gebracht. Die Sechsen sind meinen SuS egal und die Elternbriefe wurden nur zur Hälfte beantwortet (ich hatte einen Abschnitt zur Kenntnisnahme unten drangeschrieben). Mit dem Nachsitzen bestrafe ich mich selber, da unsere SuS immer 8 Stunden haben und soetwas anschließend stattfinden muss. Das sehe ich nicht mehr ein. Auch in den Arbeitsstunden (die bei uns fester Teil des Stundenplans sind), machen sie ihre Aufgaben in der Regel nicht. Da achtet der Klassenlehrer, der gleichzeitig ihr Mathelerer ist darauf, dass die Mathesachen gemacht werden und das war´s .


    Ich gebe keine Hausaufgaben mehr auf, die als Vorbereitung auf die nächste Stunde dienen, denn das funktioniert sowieso nicht. Hausaufgaben dienen "nur" noch der Übung von bereits Gelerntem oder die SuS müssen im Unterricht begonnene Aufgaben zu Hause oder in der AS beenden.


    Ich habe in dieser Klasse völlig resigniert, denn die SuS wollen einfach nichts lernen und sehen den Sinn und Zweck von Hausaufgaben (und Schule im allgemeinen) nicht ein. Die paar SuS, bei denen ich merke, dass sie wollen, versuche ich zu fördern und der Rest muss halt sehen, wo er bleibt. Die SuS bekommen von mir Lernangebote und müssen sie selber annehmen. Ich kann mit drei Stunden in der Woche nicht das geradebiegen, was vorher Jahre lang nicht geübt wurde und den Eltern auch mehr oder weniger egal ist.


    @ sinfini: Sorry, mein Beitrag kann dir nicht wirklich helfen. Ich musste mich gerade nur mal ausk.... :schimpf: Es ist aber beruhigend zu lesen, dass ich nicht die Einzige bin, die es nicht schafft, die SuS dazu zu bewegen, ihre Hausaufgaben zu machen.

  • Zitat

    Original von Finchen


    Es ist aber beruhigend zu lesen, dass ich nicht die Einzige bin, die es nicht schafft, die SuS dazu zu bewegen, ihre Hausaufgaben zu machen.


    Das ist es in der Tat. Ein guter Grund, immer mal wieder im Forum zu lesen.

  • Hallo!


    Ich bin bei meiner vergesslichen 5. jetzt so vorgegangen:


    Jeder bekommt zu Beginn einen Hausaufgaben-"Token", d.h. man darf die Hausaufgabe einmal vergessen.
    Beim zweiten Mal gibt es eine Nachricht an die Eltern.
    Beim dritten Mal ist Nacharbeit angesagt, und da arbeiten die 45 Minuten, dass die Finger krachen.
    Wer am Ende des Halbjahres seinen Token noch hat, darf den bei mir gegen eine Kleinigkeit eintauschen (z.B. einen Lolli).
    Ich hatte vor den Herbstferien zahlreiche Vergesser, das System habe ich danach eingeführt. Bisher hatte ich 2 Nachsitzer und 2 Mittleilungen, von 28 Schülern haben 20 ihren Token noch. Blöde extrinsische Motivation, aber es hilft!


    LG, SCHNECKLE

  • hallo ihr lieben!


    danke für eure kommentare.


    Finchen: bei uns gibt es auch arbeitsstunden, nur reichen die oftmals nicht aus. viele machen zwar ihre hausaufgaben dort, aber dafür zu hause keinen handschlag mehr. frei nach dem motto: hab ich in der arbeitsstunde nicht geschafft, also ist es zu viel.


    @refin: du machst mir keinen mut ;) es muss doch verflixt nochmal eine möglichkeit geben, dass sie ihre hausaufgaben machen. vielleicht nicht IMMER ALLE, aber doch wenigstens die meisten und nicht weniger als die hälfte.


    Schneckle: dein system klingt nicht schlecht, aber ich schaffe das organisatorisch einfach nicht. ich hatte heute 2 verschiedene fächer bei meinen, beides mal hausaufgaben...demnach hätte ich heute 5 eltern benachrichtigen müssen, weil 5 schüler in beiden fächern die hausaufgaben nicht hatten. ich kann nicht täglich 5 eltern anrufen oder tagelang unterschriften hinterher rennen, das schaffe ich organisatorisch nicht.


    vorläufig habe ich mich jetzt für folgendes system entschieden:
    nach 3x vergessen zum nachsitzen (dafür wird eine elternunterschrift benötigt). beim zweiten mal nachsitzen (innerhalb kurzer zeit) gibt es einen elternanruf und deutliche (!) worte. ich frage mich nur, was ich danach mache.


    wäre es schulrechtlich möglich, dass man schüler vom unterricht ausschließt (also in ein "einzelzimmer" setzt), bis sie die hausaufgaben vollständig nachgearbeitet haben? so würden sie zwar nicht am unterricht teilnehmen, aber vielleicht würde das auf (die meisten) eltern dann doch mal als deutliches signal wirken, wenn ihre sprösslinge wesentliches für die arbeit versäumen.


    das würde allerdings voraussetzen, dass man sich selbst genau notiert, wer WELCHE hausaufgaben vergessen hat, damit man das nach 4 wochen auch noch weiß. auch irgendwie doof *amkopfkratz*, zumal alle kollegen das dann machen müssten.


    sonst noch ideen?


    gruß
    sini

    Es gibt keine andere vernünftige Erziehung, als Vorbild sein, wenn es nicht anders geht, ein abschreckendes. (A. Einstein)


    Wo kämen wir hin, wenn alle sagten, wo kämen wir hin und niemand ging, um einmal nach zu schauen, wohin man käme, wenn man ginge! (H. Pestalozzi)


    Im ganzen ist man kummervoll und weiß nicht, was man sagen soll. (W. Busch)

  • Zitat

    Original von sinfini
    ...
    sonst noch ideen?


    gruß
    sini


    Ja, bring Deine Schüler dazu, gern zu lernen!


    Dann wollen sie das Gelernte auch festigen. Hausaufgaben dienen dem Festigen des Wissens und es müssen nicht nur schriftliche Hausaufgaben sein (außer zumeist in Mathe und Deutsch).


    Gruß!
    Björn

    • Offizieller Beitrag

    In der Unterstufe (speziell in meiner Klasse, einer 6):
    - ich habe dort "Gruppen", die einen Monat lang um Punkte "kämpfen". Unter anderem gibt es Pluspunkte für die Hausaufgaben. Wenn 3 von 4 Leuten die Hausaufgaben haben, bekommt der Tisch 3 Punkte. Funktioniert nicht perfekt, aber es funktioniert so gut, dass die Schüler sich inzwischen gegenseitig an die Hausaufgaben erinnern.


    In den oberen Klassen
    - da ist es mir "relativ" egal. (HAs sind also quasi freiwillig.) Die Schüler wissen aber , dass die Hausaufgaben der Vorbereitung auf die kommende Stunde dienen. Wer sie nicht macht, der kann in der kommenden Stunde nicht richtig mitmachen. Und merkt dies an der Mitarbeitsnote der Stunde.
    - Oder die Hausaufgaben dienen der Vorbereitung auf die Klassenarbeiten, als "Nachbereitung" der Stunde. Wer sie nicht macht, kann ggf. bei den Klassenarbeiten mit Problemen rechnen.
    Dies wird zu Schuljahresbeginn den Eltern mitgeteilt und außerdem regelmäßig den Schülern kommuniziert.
    Wichtig ist mir in allen Fällen, dass die Schüler wissen, dass sie die Hausaufgaben nicht für mich machen. Sondern für sich.


    Ein Schüler, der die Hausaufgaben eher selten macht, wurde von mir nach Absprache mit den Eltern dazu verdonnert, die Hausaufgaben in der Schule zu machen. ich habe oft 7. Stunden (Chor, PC-AG, ...) Er sitzt dann vorm Lehrerzimmer oder im Klassenraum und macht sie da. Vorzeigen muss er sie mir inzwischen nicht mehr.


    Seit einem halben Jahr ist es auch bei vielen Kollegen so üblich, dass sie wegen fehlender Hausaufgaben Schüler in den Trainingsraum schicken. Dies hat allerdings zu einer "Trainingsraumschwemme" gesorgt. Einmal abgesehen davon, dass das Trainingsraumkonzept nicht auf die Hausaufgaben abzielt.*schulterzuck*


    Gegen die Ausrede "ich wusste nicht, was wir aufhatten" hilft mir http://www.twitter.com. Dort kann man im SMS-Stil Nachrichten eintragen. Ohne viel Aufwand. Und dort stehen die Hausaufgaben. Und natürlich kennen die Schüler die Adresse.


    Im Endeffekt kann ich für mich nur sagen:
    - Ruhe bewahren,
    - das Nichtmachen nicht persönlich nehmen,
    - die Schüler zum Hausaufgabenmachen motivieren / ihnen Hilfestellung anbieten,
    ...


    Patentrezepte sind das nicht. Aber in der Regel haben gut 2 / 3 die Hausaufgaben. (Ist ja klasse, womit man sich zufrieden gibt. ;) )
    Wenn sie es nicht lernen, ist es schade, ich kann es aber nicht ändern. ich darf sie nicht zum Hausaufgabenmachen prügeln. ;)


    Grüße,


    kl. gr. Frosch

  • Hm ... also ich weiß ja nicht ... aber bei Schülern, die ihre Hausaufgaben GERN machen würd ich auch stutzig werden ... ;)


    Klar wäre es schön, wenn ihnen das Lernen wirklich so viel Spass machen würde, dass sie sogar zu Hause ihre Hausaufgaben freiwillig und aus lauter Freude am Lernen machen ... Realität sieht anders aus - und ich weigere mich, mir den Schuh anzuziehen, dass der Lehrer allein dafür verantwortlich ist.


    In der Realität bin ich schon zufrieden, wenn die SuS die Hausaufgaben machen, weil sie einsehen, dass das für den Erfolg an der Schule - und damit auch für ihre Zukunft (ups ... klingt jetzt ein wenig großkotzig ...) - wichtig ist.


    Bei mir kommt es jetzt stark auf die Jahrgangsstufe an.
    Oberstufe: Ich erwarte einfach, dass die Jungs und Mädels alt genug sind, um eigenverantwortlich zu entscheiden. Wer seine Hausaufgaben nicht macht, kriegt von mir höchstens den Hinweis, dass er/sie es eben selbst wissen muss, ob die Hausaufgabe nicht doch bei der nächsten Schulaufgabe helfen würde.


    Unterstufe: die Kinder sind meist noch nicht so weit, dass man ihnen diese Selbstverantwortung zumuten könnte. Ich warte in jeder Klasse erstmal ab, wie sich das mit den Hausaufgaben entwickelt. Wenn das "Vergessen" ein bestimmtes Maß nicht übersteigt (Klasse insgesamt und pro Schüler), wird es für mich auch kein Thema - 2-3mal im Halbjahr ist ok (kommt auch auf den Zeitabstand an: 2mal in einer Woche ist nicht ok, 3 mal auf 6 Monate verteilt schon eher).
    Wenn ich reagieren muss, gibt es mehrere Möglichkeiten:
    - erstmal der Klasse erklären, dass es so nicht weiter geht und dass es in Zukunft bei zu oft vergessenen Hausaufgaben Konsequenzen (s.u.) gibt. Ich lege mich hier nicht fest, ab wie viel vergessenen Hausaufgaben - denn der Zeitabstand spielt da doch eine Rolle.
    - nächster Schritt, wenn er nötig wird: Hinweis an die Eltern ... aber wenn ich das tue, ist der Hinweis automatisch mit einer Nacharbeit gekoppelt, während der das Kind 45 Minuten das nacharbeitet, was es zu Hause nicht erledigt hat.
    - in der nächsten Ex/Schulaufgabe, die nicht so gut ausgefallen ist, markiere ich genau die Dinge, die Gegenstand der vergessenen Hausaufgaben waren, schreibe für die Eltern daneben, dass das auch mal in der Hausaufgabe geübt worden ist, Sohnemann/Tochter die aber nicht gemacht hat - und lasse die Arbeit unterschreiben.
    Das erfordert leider die Zusatzarbeit, sich genau zu notieren, wann das Kind die Hausaufgabe vergessen hatte und was Hausaufgabe gewesen war ...
    - in ganz harten Fällen, gerade wenn der Unterricht auf den gemachten Hausaufgaben aufbauen soll: ich darf Hausaufgaben zwar nicht benoten, aber ich darf Fragen stellen und die Antworten als Unterrichtsbeiträge werten - wenn nun ein Schüler die Hausaufgabe gemacht hat, kann er eben diese Fragen leicht beantworten - wenn er sie nicht gemacht hat, wird das schwierig (aber: fair bleiben ... wenn der Schüler die Antworten auch weiß, obwohl der die Hausaufgabe nicht gemacht hat, dann muss man ihm auch einen guten Unterrichtsbeitrag attestieren).

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    aber: fair bleiben ... wenn der Schüler die Antworten auch weiß, obwohl der die Hausaufgabe nicht gemacht hat, dann muss man ihm auch einen guten Unterrichtsbeitrag attestieren)


    Das hätte ich noch hinzufügen können. ;) Wer seine HA nicht macht, aber dennoch alles kann: "Klasse!" ;)


    Und: in schlimmen Fällen nehme ich auch Kontakt mit den Eltern auf und kläre sie auf. Denn wie nighthawk schreibt: ich sehe die HA eigentlich nicht primär in der Verantwortung des Lehrers.


    kl. gr. Frosch

  • Und ich finde auch, ich muss die Kinder in der Grundschule schon daran gewöhnen, dass Hausaufgaben wichtig sind und die Kinder schon mit in die Verantwortung ziehen. Deswegen sollten Hausaufgaben in der GS meiner Meinung nach nicht freiwillig sein.
    Rotti

  • In meiner dritten Klasse sind HA nicht freiwillig, sondern Pflicht.
    Ich gebe jeden Tag eine Aufgabe in Deutsch und eine Aufgabe in Mathematik auf. Das ist immer gleich! Die Kinder wissen also: ich muss Deutsch und Mathe machen.
    Ich bin außerdem der Meinung: Wer HA aufgibt, muss sie auch kontrollieren!
    Seit ich täglich die HA kontrolliere und abhake, ist die Vergessquote erheblich besser geworden.
    Jeder kann mal eine HA vergessen... da mache ich kein Theater. Aber das wird am nächsten Tag bitte unaufgefordert vorgezeigt. Ich vergesse das auch nicht, ich schreibe mir das auf.
    Wenn ein Kind oft die HA vergisst, dann erfolgt Mitteilung an die Eltern... besser noch... ich bitte zum Gespräch!
    Dann müssen die Eltern täglich alle HA abzeichnen... und kontrollieren, ob das Kind auch alles gemacht hat.
    Klappt manchmal... aber je nach Elternhaus auch gar nicht.
    Wenn ich diesen Aufwand nicht betreibe, dann merken die SuS, dass ich die HA selbst nicht ernst genug nehme... denn ich gucke ja nicht nach.
    Also führe ich HA Listen, ich gucke nach, ich kontrolliere... und finde das alles lästig und aufwändig.
    Aber anders gehts irgendwie nicht.

    Das Leben ist unberechenbar. Iss das Dessert zuerst!

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